Konsum vor der Haustür, was tun?

[frank51]

Hallo zusammen,

meine Frage ist evtl. ein wenig fehl am Platz, ich hoffe das passt trotzdem irgendwie.

In dem Berliner Altbau in dem wir wohnen gibt es ein unbeleuchtete Treppe zum Dachboden, die nur einige Meter von unserer Wohnungstür entfernt liegt. Auf dieser habe ich vor einigen Tagen drei benutzte Spritzen und einige leere Tütchen mit weissem und schwarzem (?) Rückstand gefunden. Die Nadeln hatten ihr Plastikkappen wieder aufgesteckt, was für mich wenigstens irgendwie einen rücksichtsvollen Eindruck macht, mitgenommen wurden der "Müll" aber nicht.

Ich bin ein bisschen unsicher wie ich mit der Situation umgehen soll. Einerseits möchte ich nicht, dass sich meine Freundin in unserem Treppenhaus vor dem mit Spritzen um sich werfenden Klischee-Junkie aus den Medien fürchtet, andererseits finde ich, dass kein Mensch verscheucht gehört als wäre er Ungeziefer. Es hört sich ein bisschen albern und/oder naiv an, aber ich habe mal geschaut ob es bei uns in der Umgebung (Pankow) eine Fixerstube o.ä. gibt um vielleicht eine Notiz mit der Adresse auf der Treppe zu hinterlassen. Dazu habe ich mich jetzt mal um Beleuchtung dort oben gekümmert.

Bei drei Spritzen—wohl aus dem gleichen Spritzenpack, das daneben lag—die auch offensichtlich benutzt waren, ist es da wahrscheinlicher, dass eine Person wiedergekommen ist oder dass die gleiche Person in einer, erm, Sitzung mehrere Spritzen benutzt hat? Ich weiss nicht ob mehrere Leute auf einmal dort oben wirklich Platz hätten, aber das kann natürlich auch sein. Lange Rede, kurzer Sinn, wenn eine Person wiederkommt macht es natürlich Sinn sich Gedanken zu machen, in allen anderen Fällen nicht wirklich.

Würde mich freuen wenn ihr mich da ein wenig erleuchten könntet.

Grüsse,
Frank

[lämmchen]

Hallo Frank,

ich grüsse Dich auch aus Pankow .
In der Mühlenstrasse gibt es eine Suchtberatung, hinterlass doch auf der Treppe deren Adresse.

Lieben Gruss von Lämmi

[Pimpinelle]

Hallo frank,

ich würde vielleicht auch erstmal nett durch einen Zettel z.B. auf Suchtberatung oder was auch immer hinweisen. Keine Ahnung, was es noch in der Nähe gibt.

Aber - entschuldige bitte für meine spießige Ansicht - es ist ja schon ausgesprochen rücksichtslos was sich da in eurem Treppenhaus abspielt. Wenn wenigstens die Utensilien wieder mitgenommen und vernünftig entsorgt würden, würde es ja (erstmal) nicht auffallen, aber das das Zeug da liegen zu lassen ist tatsächlich unterste Kategorie der Klischeejunkies.

Es könnten sich ja auch Kinder im Haus aufhalten, schon von daher ist das nicht in Ordnung. Ich glaube, mit meiner Freundlichkeit wäre es dann auch schon fast vorbei nach einer oder maximal zwei freundlicher Hinweise, sich nach einem besseren (!) Plätzchen umzusehen.

Steht bei euch die Haustüre offen oder wie kommen die Leute dort rein?

Gruß

Pimpinelle

[tuutsweet]

ich weiss garnicht was ihr da son act drauss macht.
wenn es nicht wünschenswert ist, dass euer treppenhaus zur schiessbude verkommt, dann kann man das dem betreffenden doch auch ins gesicht sagen, anstatt da irgendwelche zettel aufzuhängen.
der/diejenige(n) wird schon wissen, warum sich euer haus zum konsum bestens eignet, vllt weil man sich dort unbeobachtet und sicher fühlt.

und ich kann mir auch schlecht vorstellen, dass ein junkie aus Berlin nicht weiss wo sich die öffentlichen druckräume befinden, sowas spricht sich doch schnell rum.wahrscheinlich möchte er/sie nicht in die fixerstube gehn , sondern lieber schön anonym in irgendeinem treppenhaus bei gemütlichen lichtverhältnissen konsumieren und danach noch für ne halbe stunde n bisschen abchillen - würde ich auch lieber wollen ( allerdings würde ich keine spuren hinterlassen ).
Diese druckräume sind doch voll daneben, allein vom ambiente her gesehn, voll der abturner. wer fühlt sich denn da drin wohl ?

mach ne klare ansage beim nächsten mal, das das nicht okay ist für dich und damit hat sich der fall erledigt.du wirst schon nicht gebissen.

oder sorge dafür , dass die mieter darauf achten die haustür regelmässig zu verschliessen.

[Nehell]

Das hört sich für mich jetzt aber nach einmaligem Konsum an,
der dort passiert ist.
Heroin-Konsumenten wechseln doch auch oft ihre Plätze,
wo sie sich ihre Schüsse setzen, oder ?

Ich würde diese Stelle beobachten ob es noch mal vorkommt
und ob in ein paar Tagen wieder leere Spritzen und Rückstände
da liegen.

Die Fixerutensilien würde ich in Plastik einpacken ( damit sich
kein Leergut-Sammler an ihnen verletzt wenn er den Müll nach
Flaschen absucht ) und im nächsten Mülleimer entsorgen.

Lg

Marius

[frank51]

Danke für die vielen Antworten.

Ich habe mich vielleicht nicht richtig ausgedrückt—ich hab die Person bisher nicht gesehen sonst hätte ich natürlich mal mit ihr gesprochen und erklärt, dass es nicht cool ist direkt vor meiner Haustür zu konsumieren. Unser Haus ist schon ein bisschen runtergekommen, aber eigentlich nicht mehr als die noch-nicht-totsanierten Berliner Altbauten, die Tür steht eigentlich nicht auf. Kinder gibt es in unserem Treppenhaus zum Glück (noch) nicht. Wir haben allerdings einen Arzt im ersten Stock, mit deren Klingel kommt man zu den Sprechzeiten dann wohl schon recht einfach in Haus.

Wie bereits gesagt war ein Hinweis auf Suchtberatung oder Druckräume ein bisschen naiv, aber eben vielleicht der freundlichere Hinweis darauf, dass es hier nicht erwünscht ist.

Den Müll habe ich in einer dickeren Plastiktüte im Hausmüll entsorgt. Die Flaschensammler haben bei uns seperate Glascontainer

Ich beobachte das mal die nächsten Wochen und lege evtl. auch mal einen Zettel hin, wenn es sich trotzdem wiederholt muss ich mir wohl was anderes ausdenken.

Danke und Grüsse,
Frank