Steh völlig neben mir

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mine
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.02.2014
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 24. Feb 2014 16:22    Titel: Steh völlig neben mir Antworten mit Zitat

ich bin 18 Jahre alt und weiblich.
ich bin seit 6 Wochen clean wenn man dass so nennen kann..
Mein Entschluss stand fest, mir ist alles aus den Händen geraten. Ich wollte mein Leben wieder auf die Reihe kriegen und etwas aus mir machen. Wollte wieder in die Realität zurück und nicht in meiner Traumwelt leben. Ich habe mir dass aber viel zu leicht vorgestellt.Mit 14 fing ich an Zigaretten zu rauchen und jedes Wochenende trinken zu gehen. Bis man in ein andere Leute kennenlernt und sich ausprobiert. Dann kam der erste Joint. Es hat mir so gut getan und meine Welt verschönert. Mein konsum ist gestiegen aus 1 mal in Woche zu rauchen wurde 4 mal aus 4 mal wurde 7 mal aus 7 mal wurde rund um die Uhr. Ich liebte den Rausch. Ich liebte es, mit meinen Freunden zusammen zu chillen, es war immer eine so lockere atmosphäre. Dann ging es weiter, mit Speed,mdma,mda,koks, 1x lsd usw. bis zum 2. Mal crystal. Ich war knapp ein Jahr nur auf Drogen. Die chemischen Drogen gingen anfangs nur am Wochenende. Meine Motivation unter der Woche alles zu meisten habe ich nur aufrecht halten können, indem ich immer an das nächste Wochenende gedacht habe. Bis ich irgendwann körperlich und psychisch so am arsch war, wenn nichts da war. Ich besorgte mir also pep um die Woche zu überleben. Ich hatte immer mehr Probleme: Familie, schule etc. Es war mir aber alles egal. Bis zu dem Tag andem mir alles zuviel wurde, ich hatte mir eine hochdosierte mdmapille eingebaut und es war alles andere als schön. Ich kam garnicht darauf klar, ich fühlte mich unwohl, verloren und deprimiert. Das gefühl war kaum auszuhalten. Ich wollte nurnoch nach hause aber hatte keine Kraft dazu. Ich hielt es 4 stunden aus und mein vater hat mich mit dem auto abgeholt. Ich sah richtig fertig aus und er hat aber nicht viel geredet. Er meinte nur '' ich erkenne mein Mädchen nicht mehr''. Ich war eine Woche zuhause aber lag eigentlich nur in meinem Bett herum. Ich hatte nichts mehr zu rauchen rauchen und ich fühlte mich so deprimiert. Ich ging wieder in die Schule und meine lehrerin fragte mich was mit mir los ist. Ich merkte selber das ich nicht mehr so bin, wie ichs mal wahr. Ich ließ mich hängen, war extrem reizbar, schlecht gelaunt und ließ mich auch sehr oft nach hause schicken weil ich nicht mehr duchgehalten habe. ich sah richtig schlimm aus, als ich manchmal in den spiegel schaute fühlte ich mich wie ein betroffenes methopfer. ich hatte auch sehr viel abgenommen und mein gesicht sah etwas eingefallen aus. Ich bekam fiese pickel und wollte mich so wie ich aussah nicht der außenwelt präsentieren. Ich ging eine Woche wieder nicht in die Schule und war in der Woche bei einem Freund und ich habe wieder konsumiert. Montag morgens als ich total am ende heimkam rief mich meine Lehrrerin an und bat mich um ein persönliches Gespräch. Ich ging also hin am nächsten Tag. Sie sagte ich sei plötzlich von meinen leistungen her sehr schlecht geworden und meine fehlzeiten häufen sich so sehr das sie nicht weiss ob ich so weiter durchkomme ich war total genervt von diesem gespräch, sie merkte dass auch. Ich kam heim und meine Eltern redeten mich noch zu. Ich wollte nur noch schlafen. Einpaar Tage später fasste ich mir an den Kopf und dachte mir so, das es dass doch nicht gewesen sein kann. Ich habe überall stress, wenn ich die Schule nicht packe werde ich auch so ein Hartz4 fall und so wollte ich nicht enden. Ich hatte ein sehr offenes gespräch mit meiner Mutter und meinem großen Bruder. Sie sagten ich würde garnicht mehr merken wie ich bin und wie ich mich verhalte und was ich tuhe ist eh nur schlecht. Mein Bruder sagte lass mal die Drogen für einpaar wochen sein und du merkst was du dir angetan hast. Das tat ich. Und ich muss sagen ich fühle mich so schrecklich. Ich bin ständig depressiv und down. Habe keine motivation mehr. Ich bin ein wenig klarer im kopf. Ich sehe fehler ein die ich gemacht habe. Aber es ist so grausam klar zu sein. Ich weiss warum ich mich immer betäubt habe um klar zu kommen. Mit mir und meinem Leben, habe damit aber alles nur noch verschlimmert und habe jetzt die Konsequenzen zu tragen. Ich fühle mich nicht mehr als sei ich '' ich'' ich fühle mich wie ein komplett anderer mensch, aber so wie ich bin mag ich mich nicht. ich habe keine Freude mehr andem was ich tuhe. ich habe zwar Pläne für meine Zukunft; Job, Familie etc. aber ich finde nicht die nötige motivation. Freunde mit denen ich früher viel erlebt habe die meisten '' Drogenfreunde'' mit denen verstehe ich mich nicht mehr so gut, und habe auch teils den kontakt abgebrochen. Ich habe einen Psychater aufgesucht weil meine Symptome echt krank sind. Aber der Termin ist noch so weit hin, ich steh auf der warteliste. ich habe suizidgedanken, aber nur gedanken ich würde das nicht so schnell in die Tat umsetzen. ich fühle mich gefühlslos, nicht traurig aber auch nicht glücklich. Und manchmal fang ich einfach an zu heulen und weiss nicht wieso, ich hatte einen monat lang nichts wirklich garkeine Drogen angefasst ( Okey kann man so nicht sagen ich rauche und hab an den wochenenden bisschen was getrunken aber nicht mehr in so zuständen gewesen wie vorher) bis vor drei tagen mal einen mit einer Freundin geraucht. Und es hat mich wieder so entspannt und zufrieden gestellt. Aber jetzt ist auch nichts anderst als vorher, ich will nicht mein leben lang drogen nehmen um glücklich zu sein. Aber ich komme einfach nicht aus diesem loch raus. Meine mutter ist stolz auf mich das ichs bis hierhin geschafft habe. Aber ich fühle mich so dumm und verpeilt und wertlos das man mich einfach irgendwo einsperren könnte es würde mich nicht interessieren. Seitdem ich keine Drogen mehr nehme komme ich nicht mehr mit meinem Leben klar, ich lebe in einem totalen scherbenhaufen vor dem ich früher im weggerannt bin und immer mehr dazu beigetragen habe. und jetzt muss ich dafür sorgen damit zu leben oder alles wieder aufzubauen. Mir fehlt die Kraft dazu. ich denke die ganze zeit daran wie einfach es wäre jetzt mir irgendwas rein zu pfeiffen um alles zu vergessen, für eine kurze zeit um einfach nicht mehr diese gedanken zu haben. Ich suche mir schon hilfe und tuhe alles und immer wenn ich denke es geht wieder bergauf, bin ich wieder ganz unten. Eine gute Freundin die keine Drogen konsumiert meinte ich solle doch froh sein das es bei mir klick gemacht hat und alles mögliche. Aber dqs bin ich nicht im gegenteil ich fühle mich wie ein wrack. Ich geh zu allen möglichen beratungen und schäme mich einfach nur immer wieder dieselbe Kacke zu erzählen. Ich schäm mich jedes mal dafür. Ich hasse diesen Entzug und würde alles dafür tun die alte zu sein. Meine ganze art und mein wesen hat sich verändert. Ich versuche es mit sport, und anderen aktivitäten aber ich finde an nichts wirklich spaß. ich wollte nicht mein ganzes leid aufschreiben, ich könnte auch noch viel mehr dazu sagen wie beschissen es mir geht, aber meine frage ist einfach. Wann kann ich wieder glücklich sein? ohne an diese beschissenen Drogen zu denken. Seitdem ich aufhöre zu konsumieren fühle ich mich aber nicht nur Psychisch beschissen. Mein kreisslauf ist auch im eimer, habe Sehstörungen und bin einfach ausgelaugt.. ich weiss auch nicht wielange ich das noch durchstehe. ich kann einen rückfall nicht auser frage stellen, weil ich ehrlich am ende bin. Hab schon jeden tipp angenommen auch vom artzt tabletten verordnet bekommen die mir aber alle nicht weiter helfen, mir hilft garnichts, denke ich..
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Lasgo
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.02.2014
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 25. Feb 2014 09:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mine,

die Probleme welche Du ansprichtst kenne ich alle, wirklich alle. Auch die Zustände die jeder anders erlebt sind mir noch sehr lebhaft in Erinnerung.
Es gab bei mit Tage da lag ich nur nooch in der Ecke auf dem Boden und dachte mir, wenn Du einfach nur die Brücke runterspringst wäre alles gut.
Aber, dem ist nicht so sondern ganz im Gegenteil.
So komisch sich das jetzt anhört und ich möchte hier in gar keinem Fall superschlau rüberkommen, aber das was Du fühlst, das was Du denkst ist nach dem Gebrauch von hohen Dosen MDMA und MDA durchweg "normal". Die anderen "Zugaben" tun ihr bestes noch hinzu.
Der Körper reagiert jetzt auf die Vergiftung mit Entgiftung im Form von Pickel, ich sah zeitweise aus wie ein Streuselkuchen. Es sind einfach tiefe Ablagerungen die jetzt auch durch die zeitweise großporige Haut nach außen gelangen. Mach da einfach mal eine Heilerdemaske mit etwas Grünen Tee vermischt.

Vielleicht liest Du mal mein Post, da schreibe ich etwas über meine Art und Weise wir ich durch diese Zeit gekommen bin und vielleicht hilft es ja ein ganz klein wenig, sei es nur in dem es Dir Mut macht sich den Dingen jetzt zu stellen.
Sie gehen vorbei, es dauert aber es geht vorbei.
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mine
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.02.2014
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 25. Feb 2014 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine Antwort Smile
ich weiß dass das normal ist mit den Pickeln sie gehen auch langsam zurück.
Es sind auch nicht wirklich die Pickel die mich daran hindern die Tür zu verlassen, sogar mein Inneres. Mich jeden morgen aufzuraffen fällt mir total schwer aber ich bin froh wenn ich den Tag einigermaßen überstanden habe. Bekomme auch Tabletten gegen Angstzustände und Depressionen. Seit dem verhalte ich mich sehr ruhig und bin auch nicht mehr so zappelig, kann besser schlafen und denke nicht über soviele unnötigen sachen nach. Ich mach mir nur selbst zuviele vorwürfe wegen meiner Vergangenheit. Aber so steh ich mir selbst nur im Weg. Ich versuche es einfach nur aus dem Drogensumpf herrauszuschaffen und irgendwann wie ein '' normaler '' Mensch leben können, ohne diese momentanen Symptome
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Kda
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 25. Feb 2014 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

hey mine Smile

erstmal wirklich großen respekt, dass du bis hier gekommen bist - das ist wirklich eine leistung, die einiges an mut und willen erfordert!
du musst da wirklich durch eine menge mist durch - sowohl körperlich als auch psychisch ist das ganz schön anstrengend. da ist aber eine familie, die wirklich hinter dir zu stehen scheint. das ist gold wert! unbezahlbar!
ja, definitiv wirst du wieder glücklich sein und du wirst auch wieder zum "normalen" menschen. gib deinem hirn einfach zeit. so ein dauerhafter chemie-beschuss ist für unser gehirn nicht einfach kurz rückgängig zu machen. aber das wird wieder! halt durch!

dass du dich schämst für tausend dinge, oh das kann ich so gut verstehen. so sehr. es gibt dinge, die ich wegen drogen getan habe, die kein mensch tun sollte. das ist nicht mehr rückgängig zu machen und gehört jetzt einfach zur lebensgeschichte dazu.
jedes mal wenn du diese scham verspürst solltest du dir ganz ganz fest selbst auf die schulter klopfen und dich selbst loben, dass du da raus bist. fehler machen kann jeder - aber die guten, die lernen daraus Smile

wenn du auch nur im entferntesten gedanken an suizid hast musst du keinen tag mehr auf deinen therapieplatz warten. das ist ein notfall, die müssen dich in dem moment irgendwie reinschieben. sag denen das!

du kannst wirklich stolz sein auf dich. verlier deinen mut nicht. das loch ist normal, und es sieht aus als sei es bodenlos und stockdunkel und als wäre da nie wieder licht. das stimmt nicht! das wird besser, versprochen! vielleicht dauert es noch eine weile - aber das wird wieder!

ich drück dir ganz fest die daumen und wünsch dir alle kraft der welt!

lg
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 26. Feb 2014 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

ich kenne wirklich seeeeeeeeeeeeeeehr vieleeeeeeee leute, die nicht richtig klarkommen... besonders junge leute greifen mehr und mehr zu drogen und medikamenten...

ein stück weit hat das sicherlich mit unserer kultur zu tun: einerseits wird uns vorgegaukelt "DU KANNST ALLES SCHAFFEN WENN DU NUR WILLST", während man andererseits sieht, dass leistung allein fast nie ausreicht, um im leben voranzukommen, sondern da zählen auch noch faktoren wie glück ("zur richtigen zeit am richtigen ort") und connection ("vitamin B").

und weil das so ist, schieben viele leute entweder einen totalen egotrip (weil sie glauben, sie könnten ihr leben komplett selbst steuern) oder sie wabern durch das leben in einem nebel aus existenzängsten...


meiner meinung nach ist es ganz wichtig in so einer situation wie der von MINE, dass man aufpasst, nicht weiter abzurutschen. ich weiß aus eigener erfahrung, dass es im grunde JEDEM passieren kann, dass man komplett den halt verliert im leben. und dann kann alles ganz schnell gehen...

nur mal als beispiel:
du machst deinen schulabschluß, hast n freund usw. und dein leben läuft scheinbar gut... aber vorsicht: es kann wirklich IMMER passieren, dass man auf die fresse fällt: eine unerwartete trennung für dich... du bist grad auf jobsuche.. nur absagen.. du trinkst mehr und nimmst tabletten.. nach 2-3 monaten ohne job bist du auf HARTZ IV... du hast viel zeit, gehst zur abechslung mal feiern und holst dir speed und koks.. das tut dir scheinbar gut.. du gehst wieder regelmäßig los, verfeierst dein hartz 4... du bist pleite, auf drogen, ohne job und deprimiert.. das führt zur vereinsamung, da dir die ständigen vorwürfe zum hals raushängen.. und deine ex-schulfreundinnen haben alle n job und manche schon kinder und leben in ner beziehung.. deshalb ziehst du dich zurück.. du willst nicht noch mehr minderwertigkeitsgefühle bekommen... usw. usf... das ist ein kreislauf...


also pass gut auf dich auf! geh in therapie! finde ziele für dein leben!
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