Arbeitssüchtig: Mutter und Ehefrau

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Apfelschorle
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.12.2013
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 19. Dez 2013 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hatte in den letzten Tagen wenig Zeit hierfür, aber nun möchte ich antworten:

einen "Lover" kann sie nicht haben, denn zu jeder Tageszeit in der man bei ihr im Laden anruft, ist sie da. Wenn man mal um 17-18 Uhr anruft und die Kollegen sagen, sie ist nicht mehr da sondern gerade gegangen, ist sie auch 5-10 Min später Zuhause.

Von 7-20 Uhr ist sie immer zu erreichen in der Arbeit.. (Supermarkt)
Ihre Arbeitszeiten sind von 5:00-21:00 Uhr.

Meine ältere Schwester und ich haben uns schon überlegt, einfach mal ein paar Texte aus dem Internet über die Arbeitssucht, Symptome & Folgen auszudrucken und ihr in einem ruhigen Gespräch mal vorzulegen.
Wäre das eine gute Idee, oder eher eine schlechte?

Und ich bin wirklich sehr dankbar für eure Antworten!
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 19. Dez 2013 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Apfelschorle,

ich möchte Dir keinen Floh ins Ohr setzen, aber Deine Mutter kann auch im Supermarkt einen Lover haben. Einer der mit ihr zusammen arbeitet?

Ansonsten würd ich grundsätzlich das Gespräch suchen, an den Feiertagen-wo sie eh daheim ist-und eventuell etwas zur Ruhe kommt. Das ausgedruckte würd ich erstmal weglassen.

Probiert es und schildert ihr sehr eindringlich Eure Sorgen, beoachtet sie dabei gut, schaut Ihr in ihre Augen...wenn sie Euch nicht anschauen kann, dann ist was im Argen.

Viel Glück wünscht Lämmi
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Flu
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 27.07.2013
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 19. Dez 2013 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Apfelschorle,

Finde toll, wie du das in die Hand nimmst!
Es kann wirklich gut sein, dass du mit der Arbeitssucht richtig liegst.

Wenn deine Mutter stark betroffen davon ist, kann es natürlich sein, dass sie
sogar eure Hilferufe überhört (überhören will/muss...), aber versuchen solltet
ihr das auf jeden Fall.
Bitte vergesst dabei nicht, dass ihr die Kinder seid.
Im Grunde sollte sie sich um EUCH kümmern.
Ihr seid die Hauptleidtragenden, ihr leidet unter ihrem Verhalten.
Es sollte nicht so sein, dass ihr euch dann ständig um das Wohlergehen Eurer
Mutter sorgt. Im Gegenteil. Sie ist erwachsen und muss die Verantwortung selbst übernehmen!
Wenn sie es nicht selber einsieht wird sich ohnehin nichts ändern.
Es kann sein, dass so ein Hinweis von eurer Seite etwas bewirkt, kann aber auch sein, dass sie erst dicht zu macht, weil sie es nicht wahrhaben möchte.


Die Frage ist, WIE macht ihr das am Geschicktesten.
Es gibt die Möglichkeit, dass ihr euch an eine psychologische Beratung für Kinder & Jugendliche wendet. Das halte ich sogar für ne gute Idee. Die
können euch nämlich auch weiter beraten, falls die Kommunikation mit eurer Mutter nicht klappt.

Liebe Grüße!
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Poly02
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.02.2014
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2014 16:23    Titel: Arbeitssucht Antworten mit Zitat

Hey Apfelschorle,
leider gibt es für Arbeitssüchtige wenig Anlaufstellen und noch weniger verständnis. Ich bin selber arbeitssüchtig und habe es lange Zeit nicht erkannt / wahrhaben wollen. In unserer Gesellschaft ist vieles arbeiten sehr gut angesehen, der Chef freut sich und die Kollegen auch (müssen deshalb ja weniger arbeiten).
Bei mir war das so: Ich kam morgens als erster in die Firma und arbeitete abends immer länger bis in die Nacht hinein. Zu Hause konnte ich dann irgendwann nicht mehr abschalten, wachte nachts schweißgebadet auf und konnte irgendwann gar nicht mehr schlafen. Ich diesem Zustand bin ich dann nachts in die Firma (hatte ja einen Schlüssel) gefahren und habe mir gedacht wenn ich eh nicht schlafen kann, dann gehe ich zur Arbeit. Das ging so über zwei Jahre. Freundschaften und Bekanntschaften die mich auf meine Arbeitsweise ansprachen meidete ich. Ich ging auf keine Geburtstage, keine Partys und keine Veranstaltungen mehr. Ich wurde immer unkonzentrierter, gereizter, bekam Magenprobleme, Tinitus, Kreislaufbeschwerden und brach schließlich zusammen. Ich wurde ins Krankenhaus gebracht mit dem Verdacht auf einen Schlaganfall. Der Verdacht bestätigte sich dann aber nicht mir wurde aber gesagt, dass wenn ich so weiter mache ich meinen vierzigsten Geburtstag nicht erleben werde. (Ach ja ich war zudiesem Zeitpunkt 34Jahre alt) Das war eine Ansage. Ich wurde nach meinem Zusammenbruch in eine psycho-somatische Klinik eingewiesen ich hatte massive Schlafprobleme, Herzrasen und Panikattacken. Die Ärzte dort gaben mir Medikamente zum schlafen und um runterzukommen und wollten mich in Frührente schicken. Das war wie ein schlag ins Gesicht "Frührente".
Also stand ich vor einer Entscheidung die ich so umgesetzt habe.
Job, Wohnung gekündigt. Weit weg in ein unbelastetes Umfeld gezogen, ein Jahr auszeit genommen und mein Leben neu geordnet.
Heute geht es mir gut, ich nehme zwar immer noch Medikamente zum schlafen, gehe aber wieder arbeiten in einem grossem Betrieb mit festen Arbeitszeiten (die Gefahr ist bei mir immer da um wieder länger auf der Arbeit zu sein. Ich habe mir aber eine 10Stunden Grenze gesetzt, die ich meistens einhalte)und lasse es mir gut gehen.
Als ich zusammengebrochen bin meldete sich niemand von der Firma und ich bekam noch nicht einmal Weihnachtsgeld
so wichtig war ich denen. Rede mit Deiner Mutter, sage Ihr Deine Sorgen um sie und mach Ihr klar, dass es nicht normal ist so viel zu arbeiten. Deine Mutter darf von euch auch keine unbewußte Rückendeckung bekommen indem Ihr den Haushalt schmeißt lasst öftersmal was liegen und sagt ihr dass ihr eure Mutter zu Hause braucht.
Man arbeitet um zu leben und lebt nicht um zu arbeiten.
Gruß Thomas
Wer Schreibfehler findet darf sie behalten.
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Marla
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 2. März 2014 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Apfelschorle,

Das was ich bis jetzt gelesen habe kann eine Familie gehörig aus der Bahn werfen, und auch ich kenne und Kannte Männer, die lieber auf der Arbeit als zu Hause waren. Nicht nur wegen der Anerkennung, sondern eben auch weil sie zT die Problem zu Hause nicht angehen wollten/konnten.

Wenn man genau wüsste was das Verhalten Deiner Mutter auslöst, würde ich mal versuchen unauffällig, also ohne das Wissen Deiner Mutter, an ihren Vorgesetzten heranzutreten.
Offensichtlich scheint ihm ja bereits klar zu sein das irgendetwas nicht stimmt, wenn er schon weitere Angestellte zur Entlastung angeheuert hat.

Ich könnte mir vorstellen das eine Tochter, die mir vertraulich darüber berichtet, wie ihre Familie gerade an der Arbeitswut Ihrer Mutter zerbricht, von mir als Chef durchaus ernst genommen würde.
Es würde ja langen erst einmal sie einmal in der Woche früher nach Hause zu schicken . Stichwort Überstundenabbau, oder Frau X, wir brauchen sie Morgen fit und ausgeruht,daher schlage ich vor das sie Heute mal keine Überstunden einlegen.
Ich kann natürlich nicht wissen ob dieser Weg für Euch möglich wäre, aber es wäre zumindest eine Idee.

Viel Glück, Marla Mia
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