Heroin und Krankheit

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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 18. März 2014 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sienna,

ich glaube, wir reden hier ein bisschen aneinander vorbei.

Ich bin durchaus der Ansicht, dass auch Sterben erleichtert werden kann und wenn ich es mir schon selbst aussuchen möchte und zu solchen Mitteln greife, möchte ich auch ein Restrisiko ausschalten, denn das bleibt bei H. Genau wie du, schreibe ich hier natürlich nur meine Sichtweise, ich würde mit dem Restrisiko, doch etwas mitzubekommen (Ersticken) nicht leben können und wollen und eher nach (anderen) Möglichkeiten suchen, das zu vermeiden.

Unter einem "guten" Tode stelle ich mir Schmerzfreiheit vor, in Frieden und bestenfalls nicht alleine zu sein, sich verabschieden zu können und vor allem auch angstfrei zu gehen. Ich habe über mehrere Monate einen Aidskranken besucht, vielleicht auch begleitet, erst im Krankenhaus, die letzten Monate in einem Hospiz. Für mich würde ich wahrscheinlich auch einen Hospizaufenthalt anstreben, weil die Bewohner dort ernst genommen werden, Schmerzfreiheit ist dort ein großes Thema, die Pflege (wenn erforderlich) ist dort gesichert, es herrscht keine Krankenhausatmosphäre. Mich hat das Engagement all dieser hilfreichen Menschen sehr beeindruckt, kenne auch einige, die Hospizarbeit ehrenamtlich machen und Sterbende zu Hause betreuen.

Ich denke mal, das Hendrik sich sicher genau informieren wird - deshalb ist er ja auch hier angemeldet, vielleicht nach mehreren Möglichkeiten umsieht und sich dann entscheiden wird, wie sein weiterer Weg aussehen wird.
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Marla
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: 18. März 2014 08:57    Titel: Antworten mit Zitat

Wie vom TE gewünscht konnte ich nur von meinen persönlichen Erfahrungen berichten.
In meiner Hardcore Zeit bin ich jedenfalls mehrfach nur knapp davon gekommen, und bei keinem einzigen mal hätte ich etwas mitbekommen.
Natürlich bedeutet das nicht das es immer so ablaufen muss.
Bei mir selbst jedoch bin ich mir sicher genug das es funktionieren würde.

Ich denke mal das wir ohnehin alle darauf hoffen das es beim TE dazu nicht kommen wird (die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt), aber den Gedankengang kann ich persönlich gut verstehen, und mir wäre es nach wie vor die liebste Methode.

Aber diese Entscheidung fällt mir ja glücklicherweise nicht zu.
Ein naher Verwandter hatte diese Entscheidung für sich übrigens auch getroffen gehabt, wenn auch auf andere Weise. Es war grausam mit an zusehen, das es mit Ihm so schnell bergab ging, das er sich diesen letzten Wunsch plötzlich nicht mehr erfüllen konnte.
Diese Erfahrung wirkt sicher auf jeden Menschen anders, mir jedoch hat sie offenbar ein etwas liberaleres Verhältnis zum Freitod beschert.
Und dieser Verwandte hätte seinen Plan in jedem Fall verwirklicht, wäre er noch dazu in der Lage gewesen.
Es ist schrecklich bei jemanden am Bett zu sitzen, und dieses Wissen zu besitzen, ohne es für Ihn in irgendeiner Form ausführen zu können.

Eine weitere Bestätigung dafür, das es sich lohnt sein Leben so zu leben, als ob jeder Tag der letzte sein könnte.
Was ja gewissermaßen auch den Tatsachen entspricht.
Viel Glück an den TE.

Alles Gute, Marla Mia
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munichmike
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.03.2013
Beiträge: 59

BeitragVerfasst am: 19. März 2014 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte nur ganz wertfrei was in den Raum werfen:

In den USA fand erst kürzlich eine Hinrichtung statt mit einer Kombination aus Hydromorphon und einem starken Benzo.
Beides natürlich in extrem hoher Überdosis.

Der Todeskandidat hatte aber einen Todeskampf mit Atemnot von 30 Minuten.
Ganz ehrlich, das geht angenehmer.

Ich weiß jetzt nicht, ob ich das überhaupt sagen sollte.
Aber wir hatten in der Firma 2 Leute die eingebrochen sind, um mit Hilfe davon sanft wegzudämmern:

Stickstoff

Man erstickt zwar auch, wie bei obigem, aber auf eine nicht merkbare Weise.
Wirkung soll exakt wie beim Tiefenrausch von Tauchern sein.
Diese Methode wurde in den USA abgelehnt, weil manche Selbstmörder dabei sogar einen Orgasmus bekamen.
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munichmike
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.03.2013
Beiträge: 59

BeitragVerfasst am: 19. März 2014 00:57    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Mit einem starken Opiat á la Fentanyl in Kombination mit einem Benzodiazepin würdest Du sicher ein "besseres Ergebnis" erzielen.


Dem Beitrag von veilchenfee möchte ich mich aber unbedingt anschließen.
Du wirst heutzutage nicht mehr so alleingelassen wie in den 80er.

Im Endstadium kannst du, falls notwendig, sicher an eine Schmerzpumpe angeschlossen werden. Zusätliche Benzos helfen gut gegen Angst.
Und falls du nicht mehr in der Lage bist, können deine Angehörigen die Ärzte auch darauf ansprechen, dass ein "schlafender" Übergang in deinem Sinne ist.

Sorry, würde lieber was positiveres beitragen können.
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 19. März 2014 01:46    Titel: Antworten mit Zitat

Pimpinelle hat Folgendes geschrieben:

Ich bin durchaus der Ansicht, dass auch Sterben erleichtert werden kann und wenn ich es mir schon selbst aussuchen möchte und zu solchen Mitteln greife, möchte ich auch ein Restrisiko ausschalten, denn das bleibt bei H. Genau wie du, schreibe ich hier natürlich nur meine Sichtweise, ich würde mit dem Restrisiko, doch etwas mitzubekommen (Ersticken) nicht leben können und wollen und eher nach (anderen) Möglichkeiten suchen, das zu vermeiden.

Ich habe dich schon verstanden, aber dann stell ich dir die Frage, was es für bessere medikamentöse Varianten geben soll? Ein Restrisiko bleibt eigentlich immer. Ob man jetzt H nimmt oder Fentanyl in Kombination mit einem Benzo. Der Wirkmechanismus ist ja der selbe, bzw. soll es in allen Fällen auf eine Atemlähmung hinauslaufen.
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Hendrik2511
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.03.2014
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 12. Apr 2014 23:43    Titel: Vielen Dank für allen Antworten Antworten mit Zitat

Ich komme gerade aus der Klinik zurück. Sonst hätte ich eher auch auf Einzelnes Antworten wollen. Na ja, bin wieder zuhause und Danke alleb für nette Worte. Ich werde mich nach Möglichkeiten umsehen die mir die nächsten Monate etwas Entlastung bringen. Vielen Dank Euch.
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2014 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Hendrik,

wie ist denn Dein momentaner Zustand? Ich hoffe, das Du keine Schmerzen erleiden musst, Du einfühlsame und kompetente Mediziner und eventuell Psychologen an Deiner Seite hast.

Liebe Grüsse von Lämmi
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Hendrik2511
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.03.2014
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2014 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Wink ... komme gerade aus dem Do-Klinikum Nord zurück. Außer das ich absolut nichts mehr essen kann, selbst wenn ich es für die Familie wollte, geht es noch. Nehme immer mehr ab. Mittlerweile sind es 21 Kilo zum eigentlichen Gewicht. Mir ist egal was hier einige geschrieben haben... ich bin, oder besser war ein Rettungsassistent... ich hatte genug Pharmakologie in meiner Lehre, wende sie seit Jahren beruflich an... Psychologen sind gut, aber in meiner Lage reine Phantasie. In meiner Lage gibt es nur ein Hospits... das werde ich nicht tun. Fahre morgen mit meiner Frau nach Sylt, ein letztes Mal. Wenn ich wieder komme werde ich einen Konsumraum in Do besuchen. Denn ich will bis zum Schluss bei meinen Lieben bleiben,nicht 4 oder 7, vielleicht 10 Monate vorher in ein Sterbehaus gehen müssen nur weil Deutschland so ist wie es ist...

Danke für die warmen Worte. Ich schätze alle lieben Texte, die die mein Ansinnen misssverstehen, es einordnen in das "Das geht ja nicht" Schema... ich sage all denen, nur Euch wünsche ich einen Tag diese Perpektive bei jedem Morgen den Ihr das seht was Ihr habt, was Euch liebt und ohne das Ihr nicht könnt...

Danke nochmal... irgendwie mache ich das so, das ich bis zum letzten Tag mit den Menschen zusammen sein kann, die ich Liebe. Euch allen alles Gute, denke ich werde mich nun zurück ziehen und auf das Wesentliche konzentrieren.Macht es gut
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Hendrik2511
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.03.2014
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2014 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ach und das vielleicht noch... ich habe nach 12 Jahren einige Ärzte als Freunde, einige Krankenschwesten... Phenta oder ein Muskelrelaxans in Verbindung mit Schlafmittel ist nicht so einfach zu bekommen außer von niedergelassenen Ärzten... In der Klinik wird über jedes Milligramm Phenta Buch geführt und verschlossen aufbewahrt... kennt man einen Allgemeinen niedergelassenen, ruft am nächsten Tag die Kasse an um zu fragen wofür er Phenta braucht... Ketanest ist das einzige das man wirklich kriegt... Das ist aber alles andere als sicher... Naja, alles was ich schreibe liest sich für mich selber wie das Geschriebene eines Suizidalen... das ist nicht so, das war es nie und wäre es SEHR SICHER nie geworden... Solange ich einfach nur neue Klamotten kaufen muss, aber ich selber bin bleibe ich dort wo ich hin gehöre und bin da für meine Familie wie sie es für mich sind... wenn der Punkt gekommen ist, an dem selbst mein Kind etwas merkt, nehme ich mir ein Hotelzimmer und sage vorher, im vollen Beisein meines Verstandes "Auf Wiedersehen"... bis dahin habe ich eine Lösung und hoffe das dass Suchen danach nicht all zuviel Zeit verbraucht.

Alles Gute all denen die sich hier schreiben. Hendrik
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teddy
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.10.2013
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2014 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Hendrik,

du machst es schon richtig...
Versuch die Zeit auf Sylt und ueberhaupt die dir verbleibende
Zeit mit deiner Familie zu genießen, so gut es eben geht.
Weiss nicht was ich dir wünschen soll...
Ganz herzliche Gruesse schickt dir Teddy
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