"Tausch dein Leben und werde clean"Wie findet ihr d Konzept?

[Sabiote555]

Hallo liebe User/innen, hallo interessierte,
Mir kam gerade eine Idee als ich in einem Thread las. Was haben User den Nichtuser voraus?
Die Erfahrung des Rausches, welche Emotionen und Erfahrungen lassen sich durch Substanzen im Gehirn erzeugen.
Das Craving nach einer Substanz.
Die ups and downs stoffgebunden.
Die offenen Gruppen, jeder kann kommen und sich dazu setzen.
Vor allem aber die Energie und das Engagement welches Süchtige in ihre Substanz einbringen.
Der Entzug und damit verbunden das "krank sein".
Einblicke in die Welt der Underground Strukturen mit dem Wissen welch enorme Macht und Gelder dort stecken und mit dem Wissen welch "normale" Menschen dort mit verstrickt sind.
Unsere offene Gesellschaft ist die Spitze des Eisbergs. Der Underground ist für normal sterbliche nicht zu entdecken. Man denke nur an das Dark Net...wie gross ist das im Gegensatz zu dem was google findet? ...Riesig...Aufzufinden jedoch nur mit der richtigen Adresse.

Wie könnten Ex User nun ihre Erfahrungen nutzen?
Nehmen wir mal an es gäbe User Anton und Ex User Bertha.
Anton möchte seinen Konsum verringern oder beenden.
Er kontaktiert Bertha übers Internet und fragt nach Unterkunft für 2Wochen. Bertha nimmt ihn als Gast an.
Anton fährt von seinem Wohnort etliche Kilometer weit weg um in der Ferne bei Bertha unterzukommen. Anton hat sich Medikamente zum Abdosieren mitgenommen und verbringt 14Tage bei Bertha im Gästezimmer um dort zu entgiften.
Anton ist in fremder Umgebung, Bertha ist Ex User und kann sich gut in Anton einfühlen. Sie unterstützt Anton durch Gespräche, evtl Freizeitaktivitäten. Anton schlüpft in Berthas Haut, guckt wie Bertha lebt, geht mit zum Einkaufen, Essen, Freizeit, Arbeit ect ( wenn möglich)

Somit hat Anton "Einzelbetreuung", er ist raus aus dem eigenen Umfeld und hat eine kostengünstige Unterkunft unabhängig von der Krankenkasse. Er ist bestmöglich abgelenkt, kanm jedoch auch seine Ruhe haben.
Bertha hingegen profitiert auch. Sie reflektiert ihre eigene Geschichte, sieht evtl einen Spiegel aus ihrer Vergangenheit, stärkt sich selbst, gibt Erfahrungen weiter.
Vll braucht sie selbst auch mal eine Unterkunft und kann ihrerseits auf zB Anton oder der Community zugreifen.

Kritisch ist natürlich das Vertrauen in Fremde zu sehen, Vertrauen das zB nichts kaputt geht oder weg kommt sowie medizinische Betreuung die ihre Grenze hat.
Bei körperlich hardcore Abhängigen ginge das Konzept nicht.

Etwas ähnliches gibt es schon, dass Menschen an andere, fremde Menschen ihre Zimmer vermieten oder ihr Auto. Hier gibt es hauptsächlich positive Erfahrungen.

Was haltet ihr von der Idee so einer Gemeinschaf Quasi Selbsthilfe: Süchtig hilft Süchtig, schlüpft in Coachingrolle für jemand anderen, entwickelt sich selbst dabei weiter.
Wichtig ist auch, dass das Umfeld und die Menschen "neu" sind für den Entzugswilligen denke ich.

Lg sendet Caro

[ZXR]

Ja Caro ist ne Super Idee,echt im Ernst jetzt.
Ich bin auch dafür das man von anderen lernt und zwar immer und überall in jedem Bereich.

Nur ich glaube ich werde mein beschissenes und Langweiliges geordnetes Leben behalten,hat ne Menge Kraft gekostet.

Geb Dir ein Beispiel,für meine Ex habe/hätte ich sehr viel getan.Keine Geldsorgen mehr,ein Designerminihaus,einen Fuhrpark und ein normales Leben eigentlich über Nacht.Nur waren da die Drogen,Du verstehst.Entweder das eine oder das andere.

Und das mit "will Clean werden" ist so ein Spruch den ich öfters gehört habe als Guten Morgen.Du siehst etz wo die Probleme in etwa sind aber prinzipiell ein sehr guter Gedanke.

LG Markus

[Sienna]

Von der Idee her finde ich das auch gut.
Ob es sich umsetzen lässt, wäre eine andere Frage.

Vor allem das was User den Nicht-Usern voraus haben (falls man das so nennen kann), ist eine gute Liste. Das sollten sich vielleicht mal einige Nicht-User durchlesen...

[Ambivalenzia]

Die Idee ist gut. Habe gerade in den letzten Tagen und da vor allem im Zusammenhang mit Maxis Beiträgen gedacht, dass gegenseitige reale Hilfe sinnvoll sein kann. Aber ich sehe auch eine Gefahr: Ein Süchtiger bleibt immer süchtig und ist auch wenn er clean ist, im Grunde nur eine Handbreit von der Droge entfernt. Was ist, wenn der cleane Helfer umfällt? Was ist, wenn der entgiftende im Entzug randaliert und z.B. den Helfer angreift?

Grundsätzlich finde ich die Idee gut, funktionieren könnte es vielleicht besser mit mehreren cleanen Süchtigen und auch wenn es nicht jeder gut findet ein paar klaren Regeln, damit keiner in Gefahr kommt.

[faun]

Jau, hab ich auch gedacht wie ambivalenza...

Stell mir vor wie sich so ein aussteiger user also so bei mir rumtummelt, (klar am Besten noch eine userin also Aussteigerin)

O weh. Rückfallchance bestimmt sehr hoch.

Opiate und so Pilze: kein Problem. Die haben keine Chance bei mir. So Pilze-Aussteiger und H-Aussteiger, das Gginge, da ist eine Sperre die Stoffe will ich feste genug nicht.

Aber gerade jemandem Helfen der von H weg will. Glaub das ist schon crass... Und weiß nicht wie ich das verkraften würde. Mir geht schnell immer alles sehr nahe. Nur bei mir halt nicht.

[Sabiote555]

Hallo ihr,
Nun ja, es muss ja nicht gleich jemand zum vollständigem Entgiften kommen. Praktisch wäre es fuer jemanden der Umstellen will von Metha auf Subu ( und genug Vorrat mit hat) oder für jemanden der seine Dosis verringern möchte.
ZB wenn sich jemand mit Metha hoch dosiert hat und auf seine normale Dosis zurück möchte.
Anstelle in den Urlaub fahren der einen viel Hotelgebühr kostet würde man dann zu Person Bertha fahren können.

Bertha kann zuhören und motivieren wenn der Reduzierungswillige down auf dem Bett liegt.

Vll sollte der Aufnehmende eine andere Schwerpunktsucht haben als derjenige der entziehen/reduzieren möchte. Somit waere das gegenseitige "heiss reden" reduziert...

Ich stelle mir so etwas kostengünstig und sinnvoll vor. In anderen Bereichen klappt so etwas auch. Warum also nicht bei Süchtigen.

Einige werden jetzt sagen, dass Süchtige unzuverlässig, unehrlich und ausnutzend sind die man nicht in der Wohnung haben möchte. Ich sage: Irrtum, es gibt auch zuverlässige, ehrliche und faire süchtige die sozial tauglich sind

Ich überlege mir mal ob ich bei Facebook eine Gruppe "Minus Sucht Plus Bett" gründe...Evtl bin ich nach 6Monaten noch das einzigste Mitglied...

Lg sendet Caro

Persönliche Frage: Wie viele Nichtsüchtige schreiben eigentlich schon Monate oder Jahre hier im Forum? Ich fragte mich gerade aus welchem Antrieb Nichtsüchtige hier schreiben. Zumindest Familienmitglieder oder Freunde sind bestimmt von Sucht betroffen um das Interesse aufrecht zu erhalten..., oder?

[ZXR]

Caro,das war doch oben deine Frage,oder?
Tausch normal-süchtig,wennst etz nur süchtige befragst hast doch kein richtige
Ergebnis.Und die Frage warum ich hier als Nichtsüchtiger schreibe,bin durch meine Ex hier gelandet .

Wenn Du meine Motivation wissen möchtest,kann ich Dir sagen das es nicht so viel Unterschied gibt zwischen "nicht" und "süchtig" zumindest von den Menschen her.Manche sind sogar normaler als die normalen also daran würde ich des nicht fest machen.

Nur wenn ich oben lese was Du anzubieten hast,naja ich kann auf alles eigentlich verzichten wobei mich das Craving schon interessieren würde aber ich glaub darauf kann ich auch verzichten.

LG Markus

[ZXR]

Caro noch was ...
oder meinst Du weil ich keine Drogen nehme bin ich anders?
Ich habe gelernt mit Situationen anders umzugehen und mich quält auch keine Sucht aber sonst ...
Wir sind alles nur Menschen,auch ich...

LG Markus

[faun]

Sabiote555, also CAro?

naja. ich hab auch schon gedacht, mann, im Nebenhaus ist ne kleine Wohnung frei. Oder wahlweise bez. immerhin ein Zimmer, Bad ist dann leider durchs Haus. Wäre für den einen oder die andere eine Hilfe.

Und hier Wohnen alles ganz liebe Menschen. friedlich, ruhig, und trotzdem immer was los. ideal.

Quasi wenn man will auf Distanz, oder eben Riesen Familie.

Daher versteh ich deinen Ansatz, hab das auch überlegt. Später vielleicht...
Wenn du die Facebook Gruppe aufmachst, dann such ich mal danach.

[Sabiote555]

@Faun: Unter dem Account Sabiote schreiben zwei Personen. Einmal Sabiote und einmal Caro, ich.
@Motivation der Nichtsüchtigen: Meistens entsteht Interesse weil Angehörige oder Freunde süchtig waren. Daher das Interesse an dem Thema, ein nachvollziehbares Interesse.
Und du hast recht: Auf diese Erfahrungen kann man gut verzichten

Ich überlege es mir mit der Facebookgruppe. Hat noch jemand Interesse?
Lg

[ZXR]

Mmhhh...also eine Art Frauentausch... .

LG Markus

P.S: Ich überlege es mir ...lalalalallall allalallalalla lallallalala llallallalala

[teddy]

Hallo an alle,

Caro, du hast gefragt, warum Nichtsuechtige hier teilweise
schon lange schreiben. Eben wegen der Angehörigen, Partner,
Eltern, Freunden.
Man möchte ja irgendwie mal Durchblick haben oder wenigstens
manche Dinge nachvollziehen können. Also ich zumindest.
Bei mir ist das der Grund.
Ich finde deine Idee gar nicht schlecht. Für mich würde es
allerdings nicht in Frage kommen. Bin ja auch kein (Ex-) User
und kann nur aus Erfahrung mit meinem süchtigen Ex sprechen.
Mich würde das alles viel zu sehr belasten.
Ich könnte es nicht verkraften, wenn einer bei mir den "Absprung"
nicht schafft.
Versuch es doch bei FB. Ich bin da nicht aber vielleicht gibt es
einige, die diesem Thema nicht abgeneigt sind.
Kostet dich ja nix ausser ein wenig Zeit und zu verlieren hast
du ja auch nix.
Vielleicht setzt du damit eine ganz neue Bewegung in Gang?!
Viel Erfolg wenn dann und liebe Gruesse von Teddy

[Sabiote555]

Hey teddy,
Thanks for your answer. Im Grunde können auch NichtUser teilnehmen wenn sie möchten aber sie werden selbst dann nichts "nehmen" können da kein Bedarf an Unterkunft oder sonstigem. Sie können dann nur geben.

Es habe bei Facebook mal geschaut. Es gibt nur eine Amerikanische Gruppe und einige Selbsthilfegruppen wo es rein um Informationen geht.
Vielleicht probiere ich es aus wenn ich mal etwas Zeit zum Entwerfen der Gruppe habe.

Ala Frauentausch ohne Gegentausch , ja, so ähnlich.Ups...Account gesperrt?!

lg Caro

[Arschbombe]

Erstmal ist es mehr als verwirrend das Ihr einen Account mit 2 Personen nutzt. Neueinsteiger werden unnötig verunsichert und auch ich als "erfahrener Suchtmittel Forist" finde es überflüssig. Auch ich war mal "stehaufmännchen", bin dann nach in ner temporären Sperrung zur Arschbombe mutiert. Hätte mich vieleicht zum besseren Verständnis Stehauf 2 oder ähnlich nennen sollen. Happert es an Kreativität einen Nick zu finden? Da wäre caro2, diewahrecaro , caro69, immernochcaro und viele mehr, alles einfacher als dieser doppelt genutzte Account.



Zum Thema eine Geschichte, eine von vielen die auf diese Art abgelaufen sind.
Ich war schon "clean" und in SOA als ich 2005 nach Köln flog. Ich brauchte ein Visa, hatte Sehnsucht nach meinen Söhnen / Familie und wollte mein teutsches Leben abschliessen. Da traf ich Mischa auf der Domplatte. Ich kannte Ihn aus einer Therapie. Er war zumindest dort korrekt. Er saß im Haupteingang vom Dom und schnorrte bei ca 5* / Regen mit nem McD Pappbecher in der Hand Groschen. Er sah erbärmlich aus, wie ein runtergekommender Penner halt. Ich hatte die Taschen voller Dope. Ich war zwar im Ausland clean, in Köln habe ich noch am Tage meiner Ankunft eingekauft.
Kurz, er tat mir Leid und ich mochte Ihn (vor dieser Nacht). Ich nahm Ihn mit nach Hause. Ich steckte in in die Wanne, gab Ihm mein Rasierzeug, kochte für uns und teilte mein Dope (H) mit Ihm, Jackie gabs noch dazu. Für den nächsten morgen gab ich Ihm noch einen Bobbel und ne frische Pumpe.
Als ich aufwachte war er weg. Die Wohnung war durchsucht und meine digitale Kamera war auch weg. Lächerlich, die war abgeranzt und ging vieleicht für 20 € auf Platte über den Tisch, soviel zu Fixerehre & Fixer - freunschaft / solidarität. So sind wir Fixer. Nicht alle, aber leider die meisten.
Ich könnte Dir schlimmere Geschichten erzählen, eine war lebensbedrohlich. Da hat mich "ein Szenekumpel" mit ner Überdosis im Gebüsch liegen gelassen nur um mit meinen 5 gr. die ich in der Jeans hatte abhauen zu können. Das ist die "Drogenromantik".
Ich persönlich hätte erstens nicht die Energie und die Souverenität mich in meiner Wohnung mit einem (fremden) Süchtigen auseinander zu setzen, das Vertrauen schon gar nicht.
Ich wunder mich auch immer wieder über die Koabhängigen. Mit Denen muß doch was völlig daneben laufen. Wie einsam und verzweifelt muß man sein sich wieder und wieder belügen / betrügen / beklauen zu lassen und dafür immer wieder Rechtfertigungen zu finden.
Natürlich gibt es sich Süchtige die es wert sind "Gefühle & mehr" zu investieren, aber wer geht an Ihnen nicht letztendlich doch zugrunde?

Ich muß dazu sagen das es früher keine Sub wie heute gab, die Zeiten anders waren. Es gab nur drauf und dann richtig. Beschaffung war damals krimminell, heute beschafft man über den Rententräger oder es Sozi. Früher ging man Apos knacken, dealte oder ging anschaffen. Heute geht man zum Onkel doc wenn nix da ist.
Vieleicht ist es wirklich so wie manche das heutige Bild vom intelektuellen Süchtigen der eigentlich nur liebevoll und ehrlich ist und nur durch die böhze Gesellschaft verunglimpft wird. Bin schon zu lange weg von der Szene. So oder so, das ist gut so.

@caro, bitte verstehe mich nicht falsch, ich finde die Idee prinzipiell toll, aber leider völlig Realitätsentfremdet. Selbst wenn es sich um Nichtfixer, z.B. Tablettensüchtige handelt, so denke ich das es für den Exuser und vermeintlichen "Hobbytherapeuten" meist schnell zur Überforderung mit verhängnisvollen Konsequenzen kommen kann. wer will denn das Risiko nach eigener Sucht schon eingehen? Ich sicher nicht, auch wenn ich eigentlich gerne helfe.

[joe]

Hallo Caro.
Selbsthilfe ist ein sehr geeigneter Ansatz. Es gibt selbstverwaltete
Häuser und ShG. Daran sind immer viele Leute beteiligt.
So ein 1/1 Verhältniss ist jedoch Selbsthilfe zum Rückfall.
Wie soll Bertha die destruktive Energie von Anton denn aushalten?
Oder generieren? Und warum?
Warst du schon mal im KH auf ner Entgiftungsstation?
Also, von draussen, nicht als Patient.
Sorry, aber so funktioniert clean werden meiner
Erfahrung nach nicht.
Alles liebe
Joe