Ich weiß nicht mehr weiter...

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Kleeblatt
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.05.2014
Beiträge: 31

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2014 16:04    Titel: Ich weiß nicht mehr weiter... Antworten mit Zitat

Hallo liebe Community,
ich wende mich an euch, aus Verzweiflung, Hilflosigkeit, Ratlosigkeit.

Ich hab meinen Partner im Internet kennen gelernt. Er war von Anfang an offen und ehrlich. Wurde bereits jahrelang substituiert, aufgrund seiner Heroin-Abhängigkeit. Is raus aus dem Programm, war knapp zwei Jahre clean, und is dann wieder ins Programm (Methadon) weil alles wieder angefangen hat.
Ich hab mich in diesen Menschen verliebt. Er ist mein Leben. Die Substitution habe ich akzeptiert. Es lief alles wie es sollte. Ich hab ihm vertraut.

Nur leider hat in den letzten Monaten der Beikonsum angefangen und wurde immer schlimmer. Auch sein Take-Home wurde immer öfter "missbraucht".
Hauptsächlich ist's Temazepam, aber auch andere Benzos, oder gar Antidepressiva von seiner Psychiaterin. Metha, Pola und Benzos auch i.v. ... Und um es zu verheimlichen, schön in die Leiste. Da hat er eh schon Narben, er hatte sogar fast mal ein Bein verloren.
Monatelang hab ich es geahnt und ich hab nur die abenteuerlichsten Geschichten gehört. Überall Zeug gefunden, immer wieder Lügen gehört und wenn mal ne Wahrheit kam, Besserung versprochen bekommen.
Ich kann nicht mehr. Die Sorge um ihn, um uns. Die ständige Angst, wenn er frühs zum Arzt geht, ob er breit wieder kommt.
Ich hab zwei Kinder. Ich hab Verantwortung. Er ist so ein toller Mensch. Mit einem sehr großem Problem. Ich würde es so gerne verstehen. Warum? Warum macht er das? Und gleichzeitig weiß ich dass er mittlerweile einfach schon wieder zu tief rein geraten ist. Keiner wird mir Sucht erklären können.
Ich bin wohl das was man Co-abhängig nennt. Ich finanzier ihn mit, er wohnt bei mir.
Letzte Woche ist alles eskaliert. Ich konnte nicht mehr. Da ist er weinend zusammengeknickt und hat mit ne Stunde später erklärt dass er auf Entgiftung geht. Weil er nicht mehr mit ansehen kann und will wie mich das alles fertig macht. Ich bin ihm so unendlich dankbar dass er diesen Schritt geht. Nächsten Fr ist es soweit. Ich zähle die Tage, denn die letzten Tage waren wieder schlimm. Ich hab das Gefühl er verliert komplett die Kontrolle. Nimmt seine Sozialstunden nicht mehr ernst, taucht da breit auf.
Ich hab Angst. Ob er wirklich geht. Wie dann alles wird. Ob er es packt...

Ich weiß garnicht was ich hören will... Ich weiß garnix mehr... Ich könnte noch so viel schreiben, das mir auf dem Herzen liegt...

Danke fürs Lesen!
Kleeblatt Sad
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2014 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Kleeblatt!
das ist eine sehr komplizierte sache bzw. ein sehr schweres thema!
leider ist es unendlich schwer wirklich aufzuhören!
ich selbst bin in substitution mit polamidon!ich habe keinen beikonsum
zur zeit aber es kommt immer mal wieder vor das ich mir doch wieder
shore(heroin) kaufe und einen schuss mache.
tja warum das so ist also warum einen der suchtdruck oft wieder
zum beikonsum führt weiss ich auch nicht.ich kann dir nur sagen
sucht ist eine krankheit die niemals richtig geheilt werden kann!
man kann zwar clean werden(ca. 10% die es schaffen) aber man ist
immer wieder gefährdet durch suchtdruck rückfällig zu werden!leider!
es ist nur die frage wie man damit umgeht.es gibt leider nur einen ganz
kleinen teil der heroin bzw. opiat-süchtigen die länger clean bleiben genauer-
genommen überhaupt clean werden!
ja also warum er das macht?weil er eben suchtkrank ist,das ist die einzige
antwort die ich dir da geben kann!
immerhin will er ja jetzt vom beikonsum entgiften oder hat er vor ganz
zu entgiften?
na ja ich kann dir nur raten nicht zu viel hoffnung zu haben das er es
schafft denn nur die wenigsten schaffen es wirklich!
also nicht zu viel hoffen dann bist hinterher wenigstens nicht so entäuscht
wenn er es doch nicht schafft,verstehst du?
normlerweise würde ich dir eigentlich sagen das die beziehung mit einem
süchtigen wenig bis keine zukunft hat.aber die erfahrung musst du selber
machen denke ich.denn es gibt auch einen ganz ganz minimalen teil
von paaren wovon einer abhängig ist di es doch schaffen weil der süchtige
partner clean ist und auch länger bleibt!
ich hoffe echt für euch das ihr zu dem ganz kleinen teil gehört wo es
klappt!
wegen dem thema co-abhängigkeit;es gibt eine selbsthilfegruppe ganz
speziell für co-abhängige partner von abhängigen.
am besten frägst bei der suchtberatung nach,die können die auf jeden fall
weiterhelfen!
oder guck im internet wenn du nicht dahin willst aber besser ist zur sucht-
beratung zu gehen zb. diakonie oder caritas die haben in der regel immer
suchtberatungen.versuche es mal.in dieser gruppe die normalerweise
einmal in der woche meist abends sind,lernst wie du mit deinem süchtigen
partner umgehen musst.du lernst dich aus der co-abhängig zu lösen!
zb. so tipps wie:du darfst ihm kein geld in die hand geben sondern du
musst immer dabei sein wenn etwas gekauft wird wie einkaufen usw.
miete zahlt du immer selber und du darfst ihm keinen zugang zu deinem
konto gewähren,auch nicht die geldkarte oder code mitgeben.also immer
selber gehen wenn du entwas besorgen möchtest!
du kannst ihm wenn er noch keinen job hat oder nicht in der lage ist
arbeiten zu gehen ruhig essen usw. geben auch die miete kannst du
mitbezahlen,wobei er auf jeden fall harz 4 bekommen muss bzw. bean-
tragen muss!dann kann er dir was zur miete und zum essen dazu-
geben.aber merke dir,auf keinen fall geld oder karte in die hand geben!
gut,ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein bisschen weiterhelfen?!

LG Vittorio
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mattfällt
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Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 237

BeitragVerfasst am: 18. Mai 2014 07:25    Titel: Antworten mit Zitat

Domenico...mal ne Frage: stellst du dir -als Suchtkranker- selbst auch das Recht auf eine Beziehung in Abrede?
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Kleeblatt
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Anmeldungsdatum: 17.05.2014
Beiträge: 31

BeitragVerfasst am: 18. Mai 2014 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Domenico,
danke für deine Worte! Ich weiß im Grunde dass es keine wirkliche Erklärung gibt, wieso er es immer wieder macht. Wieso er mir auch schon Geld geklaut hat, notorisch lügt... Außer: Sucht. Und es ist für mich trotzdem so unverständlich, wie man das einem Menschen antun kann, den man liebt. Und ich weiß dass er das tut. Es bleibt mir nichts anderes übrig als zu akzeptieren dass es so ist, und dass er mir keine Erklärung geben kann. Eine Selbsthilfegruppe kann mir hoffentlich helfen. Ich hab mich schon erkundigt.
Er kriegt schon Hartz IV, aber wir wissen ja alle wo die Kohle hingeht...
Deine Tipps setz ich schon um so gut es geht. Manchmal ist er dann natürlich auch stinkig, merkt dass ich ihm misstrau, is dann enttäuscht und sauer. Dann fühlt er sich kontrolliert.
Ja, ich setzt viel Hoffnung in die Entgiftung. Er will auch sein Metha entgiften, weil er selbst sagt dass der tägliche Umgang mit den Leuten aus seiner (großen) Substitutionspraxis nicht gut für ihn sind. Er hofft, dass er stark bleiben kann wenn er da nicht mehr jeden Tag hin muss und alle sieht und an alles ran kommt. Er ist ja schon aus der Stadt raus zu mir aufs Land gezogen.
Die Frage meines Vorredners stell ich mir auch. Darf ich dich fragen ob du eine Beziehung hast? Oder mit einer Person hattest, die auch sauber is, so wie ich?
Es klingt vielleicht komisch, aber ich bin echt froh wenn Fr ist und er sich helfen lässt. Ich kann nicht mehr...

Liebe Grüße,
Kleeblatt
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 18. Mai 2014 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

hallo kleeblatt!
also um erstmal eure frage zu beantworten:nein ich habe zurzeit keine
beziehung mehr und ich will auch keine feste beziehung mehr in der
nächsten zeit.
eben weil ich weiss das es wenig sinn hat denn ich will keine frau die drauf
ist ich hatte auch nie eine die auf H war oder so.und eine "normale" frau
würde das alles nicht ewig mitmachen.
ich bin zwar im programm aber durch den jahrelangen konsum hat sich
bei mir eine angststörung gebildet die mittlerweile extrem ausgebildet ist!
dazu kommen auch noch depressionen und gelegentlicher beikonsum.
was auch noch dazu kommt ist das ich sehr starke schlafstörungen und
albträume habe und deswegen tabletten nehme.
keine frau macht das auf dauer mit und eben weil ich das weiss will ich
mich in der nächsten zeit nicht mehr fest binden.
meine letzte freundin hatte ich in der entgiftung kennengelernt sie hat
dort ihre lehre zur krankenschwester gemacht.
und mit ihr ist schluss seit einem jahr und 2 monaten.
themawechsel;ich kann echt gut verstehen das du froh bist wenn er in
der entgiftung ist.
das ist ja für angehörige und partner des süchtigen auch extrem be-
lastend!
aber nachdem was du von deinem freund erzählt hast denke ich nicht das
es gut wäre der substitution den rücken zu kehren.
denn wenn er es nicht mal schafft beikonsumsfrei zu bleiben wird es sehr
wahrscheinlich erstrecht nicht schaffen vom metha runter zu kommen.
denn der entzug zieht sich über monate.
da ist es mit 4 oder 6 wochen entgiftung nicht getan!
in meiner letzten entgiftung in der ich meine ex kennenlernte,habe ich
es auch versucht.und ich war fast 9 wochen da und habe dann abge-
brochen weil ich es nicht meh ausgehalten habe.
und das obwohl ich soger in der entgiftung noch etwas mehr als 2 wochen
subutex genommen habe um den entzug vom metha etwas abzufedern.
und trotzdem war ich immer noch total entzügig.
deswegen leicht wird das nicht.da wäre es besser er würde sich in der
substi über einen längeren zeitraum langsam runterdosieren lassen!
aber das ist nur meine erfahrung und meine meinung!
jeder mensch ist letztendlich ja anders.also vielleicht klappt es ja.
ich habe da einen tipp für dich.wenn er mit doppeldiagnose entgiften geht
so wie ich damals,dann kann man ca.60 tage entgiften.
wenn man aber "nur" wegen opiaten geht setzen die einen immer nach
4 wochen vor die tür!so war es bei immer bevor ich mit doppeldiagnose
entgiften gegangen bin.
wenn er also noch andere drogen nehmen würde oder zumindestens bei
der aufnahme im urin noch benzos oder so drin hätte dann könnte er
länger entgiften und die chancen das er es schafft würden sich erhöhen!
also er muss nicht umbedingt abhängig von anderen drogen sein haupt-
sache ist das die in der entgiftung das denken,wenn du verstehst?!
in welchem bundesland lebt ihr denn eigentlich?
ich zum beispiel bin aus rheinland pfalz bin aber die letzten entgiftungen
nach baden würtenberg gefahren zum entgiften eben weil ich da länger
entgiften konnte!
LG
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faun
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2014
Beiträge: 683

BeitragVerfasst am: 19. Mai 2014 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Kleeblatt...

ich bin in einer beziehung. Und manchmal frag eich mich ob es nicht besser wäre wäre ich würde sie beenden. Aus Liebe und Rücksicht. Im Moment klappt es mit dem Abstinent sein.

Opiate hatte ich nie welche genommen. Das Schlimmste war Koks bez, starker koksbasierter Mischkonsum. Jetzt leidet die ganze Familie.

Wenn ich nochmal Rückfällig werde, dann trenn ich mich von meinen Lieben.

ich hoffe es sit hilfreich. Wenn nicht frag, was Dich noch interessiert.

HAb vor 5 Monaten hier Angefangen zu schreiben. Wenn Du magst lies es durch. Wenn ich Dich richtig verstanden habe dann ist Dein PArtner aber auf Opiaten, bez gewesen und jetzt auf Metha substi. Oder so ähnlich. Wenn das so ist, dann sieht das Verhaltensmuster wieder anders aus. Aber eine Ähnlichkeit gibts trotzdem.
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Kleeblatt
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.05.2014
Beiträge: 31

BeitragVerfasst am: 19. Mai 2014 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Domenico.

Wir kommen aus Bayern. Er will unbedingt sein Metha los werden weil er denkt dass es dann auch das Beikonsum-Problem löst. Ich bin ehrlich, ich hab schon Schiss dass er das nicht packt und der Substi-Platz dann ja weg ist. Es hat erst ne Ärztin zu gemacht und es stehen Leute auf der Straße. Er rechnet mit 4-6 Wochen. Das ist auch nicht die erste Entgiftung. Sein Metha is
Er schonmal so schnell los geworden. Ich bin zwar froh dass er das macht. Aber ich hab tierische Angst. Dass er das eben nicht packt. Zumal der Beikonsum seit letzter Woche komplett außer Kontrolle gerät. Er ist kaum noch klar im Kopf. Er hält aber bis jetzt an seiner Entscheidung fest, dass er am Fr geht. Benzos hat er also definitiv bei Antritt im Urin... Ich kenn mich leider nicht aus, wie das in Bayern so läuft und von ihm kommt auch wenig.
LG
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Kleeblatt
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.05.2014
Beiträge: 31

BeitragVerfasst am: 19. Mai 2014 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo faun,

danke für deine Antwort. Klar, vielleicht is es bissl was anderes, sicher sogar.
Ich versteh aber deine Ansicht, dass man aus Liebe den Angehörigen ggü eine Beziehung beendet. Und es hört sich für Außenstehende wohl wirklich nicht nachvollziehbar, wenn ich sag dass ich ihn auch einfach nicht verlieren will...! Ich würde dran kaputt gehen wenn er geht...
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Sophisticated
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.12.2012
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 19. Mai 2014 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ach je Kleeblatt, dass ist ja echt eine üble Situation. Und ich verstehe gut, dass Du Dir einen cleanen Partner wünschst.

Das Problem bei Sucht ist ja, dass man die Kontrolle verloren hat. Man möchte ja gerne aufhören und merkt dann irgendwann, dass es mit wollen allein aber nicht getan ist. Aus diesem Grund ist es ja auch ein Krankheit. Würde wollen allein reichen, könnte man Sucht ja eher als Charakterschwäche einordnen.
Ich schreibe Dir das so, weil ich Dir nochmal verdeutlichen will, wie seine Chancen stehen.
Ich habe im Laufe meiner Suchtgeschichte gelernt, dass Entzüge etwas ziemlich überflüssiges sind - denn erst dann, wenn man wirklich bereit ist, lohnt es sich. Dazu gehört Psychotherapie, eine komplette Änderung der Lebensweise. Macht man vorher einen Entzug, weil man glaubt, dass das wollen allein reicht, dann geht das schief und hinterher geht es einem schlechter als vor dem Entzug. Denn man wird mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit rückfällig, wenn man es denn überhaupt schafft komplett zu entziehen, und das ist so traurig, frustrierend, entmutigend und es nimmt einem die Hoffnung.

Ich sehe es ganz genau wir Domenico: Dein Freund sollte erst mal so stabil substituiert werden, dass er keinen Beikonsum mehr hat. Meist braucht man einfach mehr Methadon, wenn man nicht ohne den Beikonsum hin kommt. Wenn er das schafft und einer geregelten Beschäftigung nach geht, keine Kontakte mehr hat zu anderen Süchtigen, dann kann man den nächsten Schritt machen.
Warum läßt er sich nicht einfach hochsetzen?

Wenn ich bei meinem Arzt andere Substituierte treffe, dann rede ich gar nicht erst mit denen. Es ist egal, wie viele da sind, denn ich ignoriere sie, weil ich keinerlei Kontakte in die Richtung haben möchte. Aus Selbstschutz.

Und dass Dein Freund sich die Kante gibt jetzt vor dem Termin, heißt im Prinzip, dass er es nochmal voll auskosten will. Oder er vielleicht auch Angst hat und gar nicht wirklich dran denken will. Wenn man sich aber aus einer Sucht verabschiedet, dann sollte man wissen, dass man etwas Lästiges los wird. Solange ich es mir noch geben muss, genieße ich es noch oder brauche es noch - beides keine guten Voraussetzungen. Ich schätze, er tut es nur für Dich und Eure Beziehung?! Er muss er aber für sich selbst tun.

Deshalb: wenn er also tatsächlich zum Entzug geht, sollte er sich seinen Substiplatz zumindest offen halten. Er kann der Ärztin ja sagen, dass er sich nur etwas runterdosieren lassen will, aber wieder kommen wird. Wenn er es packt - gut. Dann braucht er den Platz nicht und kann ihn später absagen. Wenn er es aber nicht schafft, raus kommt aus der Klappse und kein Methadon mehr bekommt, dann wird es ja ganz unschön, denn dann muss er sich ja alles auf dem Schwarzmarkt besorgen...

Liebes Kleeblatt, vielleicht denkst Du jetzt, dass ich eine miesmacherische Schwarzmalerin bin. Aber ich geh jetzt einfach mal von dem aus, was ich in den letzten 20 Jahren Substitution gesehen habe. Wenn Sucht sich mal verfestigt hat, braucht es viel Geduld.
Ich drück Euch die Daumen, dass es irgendwie gut wird, welchen Weg auch immer ihr wählt.
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Kleeblatt
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.05.2014
Beiträge: 31

BeitragVerfasst am: 19. Mai 2014 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sophisticated,

ich denke nicht dass du eine miesmacherische Schwarzmalerin bist. Ich bin froh und dankbar für ehrliche Antworten. Im Grunde seh ich es genauso wie du. Ich hätte kein Problem gehabt, wenn er sich hoch setzen lässt. Als der Beikonsum das erste Mal aufkam, is er auch hoch. Ich hab ihm sogar angeboten, alle Hausärzte "auf dem Land" mit ihm abzutelefonieren, ob sie ihn aufnehmen (drei Substituierte dürfen die doch in Kooperation mit nem Substitutionsarzt, soweit ich weiß?!), damit er nicht in die Stadt muss zur Supra und die Leute sieht. Vorschlag wurde aber abgetan. Rein in die Supra und einfach wieder heim, das funktioniert bei ihm nicht.
Insofern hab ich den Entzug garnicht von ihm verlangt. Weder den Beikonsum, geschweige denn das Metha entgiften. Es war seine eigene Entscheidung. Natürlich auch, weil er gesehen hat dass ich mit der Situation langsam aber sicher nicht mehr umgehen kann...
Zumindest das Metha empfindet er als was Lästiges in seinem Leben. Der Beikonsum resultiert seiner Meinung aktuell aus der schwierigen Situation mit seiner Tochter. Da werden ihm viele Steine in den Weg gelegt.
Platz frei halten geht angeblich nicht, und deinen Vorschlag mit dem: Ich will nur etwas runter und behalt den Platz, fand ich gut. Hab ihm die Möglichkeit gleich erzählt. Er will die Option aber garnicht haben, zurückzukehren. Er ist sich so wahnsinnig sicher. Es hat schonmal geklappt, also klappt's auch wieder. Leider bin ich da nicht so optimistisch und das macht mir ganz schön Angst...
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Sophisticated
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Anmeldungsdatum: 06.12.2012
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 19. Mai 2014 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe Deine Angst gut. Und ich finde es toll, dass Du Dich so engagierst.

Ich habe das oft bei Leuten gesehen, dass sie entgiften wollten, weil es ihnen lästig wurde, jeden Tag zum Arzt zu müssen und so.
Aber ich habe auch noch nie jemanden gesehen, der aus einer Situation mit Beikonsum und privater Probleme mal eben entzogen hat und dann clean geblieben ist und plötzlich alles langfristig auf die Reihe bekommen hat.

Wie will er die Probleme denn nüchtern packen, wenn er sie mit Metha allein schon nicht aushalten kann - denn das ist ja schon die 'light'-Variante gegen die Belastungen wie man sie clean erlebt?
Mir wär das zu ungewiss...aber deshalb dackel ich ja auch jede Woche zum Arzt seit vielen vielen Jahren. Ich hab gern alles unter Kontrolle - da ist ein Entzug nicht drin, denn dann hat man ja erst mal nichts mehr so recht unter Kontrolle, gerät in so einen 'wackeligen' seelischen Zustand...
Ich werde weiter abdosieren, bis ich bei 0 angelangt bin, und wenn es noch ein paar Jahre geht...Aber jeder ist anders und es ist immer eine Bereicherung, von anderer Leute Erfahrung zu hören. Es wäre toll, wenn Du noch etwas hier berichten würdest. Es gibt ja auch immer wieder Überraschungen...

Wie war das eigentlich, wo er es schon mal gepackt hat? Also wie lange ist er clean geblieben? Und wie lange ist er jetzt schon drauf? Wie alt ist er denn?

Bin echt gespannt, wie sich die Dinge entwickeln. Meine Daumen drücke ich Euch natürlich ganz fest.

Das mit der Konsiliarregelung (3 Patienten bei einem normalen Arzt unter Betreuung eines Suchtmediziners alles viertel Jahr) machen die Ärzte nur selten. In Bayern sind die Karten da schlecht...
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Domenico
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2014 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

hallo kleeblatt!
ja ich verstehe dich gut.du musst versuchen dir nicht zu viele
hoffnungen zu machen denn falls es schief geht bist du dann
nicht so down hinterher!
also wen er benzos drin hat dann müsste er normalerweise schon
länger als 4 wochen entgiften.ist nur die frage wie es in bayern
ist.wei gehts dir denn eigentlich heute?
LG
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Kleeblatt
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Anmeldungsdatum: 17.05.2014
Beiträge: 31

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2014 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

heute ist ein guter Tag im Gegensatz zu den letzen Tagen. Er ist klar im Kopf, lässt mich wieder mehr an sich ran. Das viele Diazepam am Wochenende hat ihn wohl wieder recht depressiv gemacht. Denk auch er hat schon auch ein bisschen Angst. Ich weiß garnicht so recht wie ich mich verhalten soll. Ich will ihn nicht bedrängen. Ich geh da mit ihm durch, unterstütz ihn wo ich nur kann. Das weiß er. Nur redet er seit dem Wochenende wenig bis garnicht mehr mit mir über die Entgiftung.
Ich wäre auch um einiges entspannter wenn ich wüsste dass er für den Notfall seinen Substi-Platz noch hätte. Er will das aber garnicht.
Ich hab Angst um unsere Beziehung. Denn wenn der Beikonsum in dem Maße wieder kommt... Ich hab kleine Kinder. Ich hab Verantwortung.

Er ist 28. Seine letzte Entgiftung war
wohl nach nur nem halben Jahr Substi mit 5 ml (die erste nach jahrelanger Substi... Da weiß ich garnicht wie es war), jetzt wären es 7 ml nach nem Jahr. Er war fast zwei Jahre clean.
Hab ganz vergessen zu schreiben, dass er jetzt erst nen halbes Jahr Interferon-Therapie hinter sich hat. Die hat ihm schon auch zugesetzt und in dieser Zeit fing der Beikonsum wieder an.
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2014 02:21    Titel: ? Antworten mit Zitat

hi Kleeblatt!
er macht definitiv zu wenig denn was ist nach der entgiftung,ohne therapie
geht nichts.denn nur entgiften bringt wirklich nichts ohne therapie
und zwar nahtlos!
also zb ihr holt in von der entgiftung ab und bringt dann zur therapie
oder ein suchtberater bring ihn hin.
ist ihm das alles klar?
und was du gesagt hast wegen substi,ist nicht grade schlau von ihm,er
sollte zumindestens seinen arzt informieren das er in entgiftung fährt
und dem arzt auch sagen falls er es nicht schafft das er seinen substi-
platz noch hat falls es nicht funktioniert!verstehst du wie ich meine?!
er muss sich mehr ins zeug legen und sofort mit seinem suchtberater
den antrag für eine therpie stellen.und da dauert ca 6 wochen bis man
dann den bescheid bekommt.
und er selbst muss dann mir der therpie die ausgesucht wurde kontakt
aufnehmen usw.
und er sollte sich eine entgiftung suchen wo man auch einen termin
machen kann.
mein tipp: ZFP Bad 'Schussenried heisst vollständig:Zentrum für psychiatrie
da war ich auch und man kann lange da bleiben auich wenn die zeit um
ist aber der antrag ist noch nicht da kann man in eine abteilung(nebenan)
gehen für therapievorbereitung.
glaub mir da würd es ihm bestimmt gefallen man kann sogar sein handy undlappi behalten.kannst du sonst nirgenswo.
guck dir das mal an für ihn und mach einen termin für ihn... Very Happy nein
erstmal guck es dir im internet an:gib ein: entgiftung bad schussenried
und dann findest du es schon.
ich hoffe ich konnte dir damit etwas helfen denn ohne therapie ist er
nach kurzer zeit wieder.hilf ihm bei seinem substi arzt das er auch
wieder kommen kann wenn die entgiftung nicht klappt!
ich wünsche dir und ihm alles gute und beherzige meine tipps den das
war die beste entgiftung wo ich war ich schon in 11!
Viele liebe Grüsse:Vito
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Domenico
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2014 02:30    Titel: Antworten mit Zitat

PS:das mit dem interferon hatt ich ganz vergessen zu sagen.dann ist
klar warum er beikonsumiert.denn interferon enzieht das methadon
schneller aus dem körper als normal.und wenn er 6-7 ml bekommt
ist das natürlich viel zu wenig.
die leute die ich kannte haben ihr dosis immer minestens verdoppelt!
das heisst wenn er normasl 6 brauch wird er so auf jeden fall 12ml
brauchen.ein guter arzt weiss das auch.
was hat er denn für einen arzt sowas verstehe ich nbichtz.
das heisst ja das er eigentlich nur bk hat weil er entzügig ist.
das alles ist nicht seine schuld sein arzt ist nur inkompetent.
er versucht mit dem bk auszugleichen weil er affig ist!
ist doch scheisse oder?
meinst du könntest mal mit zum arzt reingehen.
sag ihm bescheid das bei einer behandlung mit interferon immer die
doppelte dosis Methadon/polamidon nehmen muss!
Nicht vergssen zu sagen Very Happy
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