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Ariel Anfänger
Anmeldungsdatum: 25.05.2014 Beiträge: 2
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Verfasst am: 25. Mai 2014 13:09 Titel: Nie Drogen, aber Symptome eines Drogenkonsumenten haben |
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Ich kämpfe seit Jahren immer wieder mit Depressionen, hatte auch schon Psychotherapien und Antidepressiva. Gelöst haben sich meine Probleme nie wirklich. Manchmal ist etwas Ruhe, aber irgendwann überrollt mich wieder alles. Letzten Sommer dann die Prämiere, ich war in der psychiatrischen Notaufnahme. Ich habe noch nie Drogen genommen, Alkohol trinke ich zu feierlichen Anlässen oder bei (selten stattfindenden) Treffen in Biergärten.
Per Zufall habe ich, schon vor längerer Zeit, den Wikipedia-Artikel zu Cannabis gelesen und was dort unter "Auswirkungen auf die Psyche" von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen zitiert wird:
Zitat: | Zwar hat der Konsument selbst ein Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, die jedoch objektiv betrachtet immer mehr abnimmt. An die Stelle geordneten Denkens und logischer Schlussfolgerungen tritt häufig eine Art Scheintiefsinn, wovon vor allem Sorgfaltsleistungen betroffen sind. […] Im Zusammenhang mit dem genannten Amotivationssyndrom zeigt sich ein zunehmendes allgemeines Desinteresse, gepaart mit verminderter Belastbarkeit. Der Konsument zieht sich immer mehr in sich zurück und wird sich selbst und den Aufgaben des Alltags gegenüber immer gleichgültiger: Er fühlt sich den Anforderungen der Leistungsgesellschaft allmählich immer weniger verpflichtet, aber auch immer weniger gewachsen, und schert mehr und mehr aus seinem bisherigen sozialen Gefüge aus. |
Ich habe kein Drogenproblem, aber das Zitat beschreibt ganz genau mein Hauptproblem, so als wenn ich Drogenkonsument wäre. Ich habe zum Glück einen Job, in dem ich weder über- noch unterfordert bin, auch wenn ich den Job nicht bis an mein Lebensende ausüben will. Ich merke derzeit aber, dass ich mich wieder mehr in den Job einbringe, weil ich mit meinem Privatleben schon wieder nicht so recht fertig werde. Verdrängung des Privatlebens. Alltägliche Sachen werden von mir total vernachlässigt. Es ist völlig normal, dass ich drei Stunden zum Aufstehen brauche (ich habe Gleitzeit im Job) und dass ich tagelang völlig unproduktiv nichts tue, höchstens irgendwelche unwichtigen Sachen im Internet lese. Ich chatte nicht, spiele auch nicht am Computer, ich habe seit vielen Jahren keinen Fernseher mehr. Es ist halt einfacher am Computer "nichts zu machen", statt sich um Haushalt, Studium oder die Steuererklärung zu kümmern.
Ich frage mich nun schon länger, wie man den Drogenkonsumenten hilft, die ja offensichtlich auch dieses Problem haben (siehe Zitat oben). Das ist der Grund, weshalb ich mich hier angemeldet habe, denn ich suche schon lang eine Lösung.
Akut sind bei mir zwei Sachen, die auch immer wieder paarweise und schon seit Jahren (Jahrzehnten) auftreten. Ich möchte gern etwas anderes arbeiten, deshalb studiere ich neben meinem Beruf an der Fernuni Hagen. Meine letzte Prüfungsleistung habe ich vor anderthalb Jahren erbracht, weil mir einfach jegliche Motivation und jegliche Konzentration fehlt. Ich kann mich kaum noch aufzuraffen etwas zu tun und wenn ich das endlich geschafft habe fehlt mir die Konzentration zum Lernen. Ich fühle mich mittlerweile auch inkompetent, weil ich viel Wissen aus dem Grundstudium, das ich jetzt im Hauptstudium brauche, vergessen habe. Ich komme nicht mehr weiter, weil ich überfordert bin. Millerweile habe ich Angst das Studium abschließen zu können, weil ich es nicht schaffe und dass ich dann auch keinen neuen Job im Fachbereich des Studiums annehmen kann. Das erhöht den Druck so sehr, dass ich mich noch stärker blockiere.
Aktuell habe ich ein Medikament namens Quetiapin. Der verschreibende Psychiater meint, dass mir das helfen soll mein Gedankenwirrwar zu verringern und mich zu beruhigen. Im Ergebnis brauche ich jetzt 9 Stunden Schlaf und hänge auch tagsüber durch. Vorher bin ich mit 6 bis maximal 7 Stunden Schlaf ausgekommen und war tagsüber trotzdem wach.
Wer kann mir Tipps geben, was ich tun kann? |
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Marla Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.10.2010 Beiträge: 354
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Verfasst am: 25. Mai 2014 13:56 Titel: |
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Ganz spontan würde ich versuchen mir einen Tagesplan zu erstellen (für Zuhause), damit könnte es Dir vielleicht leichter fallen, gewisse Dinge in einer Art Routine unterzubringen.
Zb von 7-8 Frühstücken am Pc, dann um 8 aber auch Aufstehen und zb den Abwasch/Wäsche etc machen, und so, langsam Stück für Stück die nötigen Dinge des Lebens wieder ein wenig geordneter angehen.
Meistens fühlt man sich ja auch besser, wenn man sich bewusst ist, die wichtigen Dinge nun erledigt zu haben.
Das wäre zumindest ein Ansatz. Denn das Problem ist mir leider nur zu gut bekannt.
Alles Gute Marla |
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Ariel Anfänger
Anmeldungsdatum: 25.05.2014 Beiträge: 2
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Verfasst am: 25. Mai 2014 14:17 Titel: |
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Marla hat Folgendes geschrieben: | Ganz spontan würde ich versuchen mir einen Tagesplan zu erstellen (für Zuhause), damit könnte es Dir vielleicht leichter fallen, gewisse Dinge in einer Art Routine unterzubringen. |
So ein Tagesplan auf einem Blatt Papier ist so wunderschön geduldig. Den Zettel kann man ignorieren und gleich liegenlassen, in der Hoffnung dass man ihn gleich morgen abarbeiten wird. Oder übermorgen oder ...
Ich habe auch schon Zeit- und Selbstmanagementkurse besucht, das mit dem Tages- und Wochenplänen dort auch gelernt. Geändert hat das alles bei mir aber leider nichts. Es mangelt an Motivation und der Notwendigkeit, es umzusetzen.
Die meisten Hausarbeit schaffe ich mittlerweile dann, wenn ich eigentlich studieren will (das mache ich daheim, so funktioniert das an der Fernuni Hagen). Bevor ich auch nur ein einziges Mal in die Kursunterlagen geschaut habe ist die ganze Bude geputzt. Sobald ich mich wirklich mal hinsetze, sei es um zu studieren, die Fahrtkostenabrechnung oder die Steuererklärung zu machen, surfe ich dann doch lieber sinnlos im Internet rum.
Marla hat Folgendes geschrieben: | Denn das Problem ist mir leider nur zu gut bekannt. |
Wie hast du es denn geschafft, das Problem zu lösen? Mit so einem Plan? Warum verflucht noch mal können das andere und ich nicht? |
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faun Gold-User

Anmeldungsdatum: 08.01.2014 Beiträge: 683
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Verfasst am: 26. Mai 2014 16:15 Titel: |
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NA du brauchstein bischen druck von aussen.
Von innen hast du druck genug.
ich weiß was es heißt Fernstudium durchzuführen. Hab ich selber gemacht, mit Familie, Kindern, und bin gleichzeitig ganztags Arbeiten gegangen.
Das geht nur mit Disziplin. Disziplin. Disziplin.
Die hälfte der Fernstudienganger oder auf 2. Bildungsweg bricht aus den Gründen die Du genannt hast ab. Vom Rest brauchen ein paar andere doppelt solange. Irgendwann einmal musst du gas geben. Aber das dahin soll tets Du dich langsam genug durchbeißen.
Das was du schilderst sind die allerersten Anzeichen von bornout. Aber davon biste noch weit weg. noch istes ein riesen durchhänger.
alles geputzt und dann Surfen statt Arbeiten. So kann es los gehen.
Mache es anders herum.
Erst erst erst lernen. Hausaufgaben. Wenn du es leid bist: Aufräumen. Als lernpause. Aber ich rate dir MAch dirlieber einen Tee, statt in der Lernpause aufzuräumen. Lassdoch alles um dich rum verschimmeln, du must dich auf eins Konzentrieren. Zu allererst. Das schaffst du.
den Rest lass liegen. Echt, das geht nicht anders. Was meinst du wie es bei uns, die wir lernten neben der Arbeit aussah? Du konntest niemanden ins Haus lassen.
Bau dir ein netz Werk auf. Rede mit anderen und versuch nur das relevante zu lernen was absolut wichtig oder Prüfungsrelevant ist. Lehrinhalte sind meist nicht identisch für Prüfungen. Das ist überall und ganz oft so.
Lernen das was absolut wichtig ist und das was dir absolut Spaß macht. Der Rest ist erstmal Luxus.
Setz Prioritäten in dem du Vorgänger etc interviewst.
Zu meiner Zeit ging das alles per Telefon ungefähr 200DM im Monat Telefonkosten. Internet hatte kaum einer, da haben wir uns ein zwei mal paar Kopien durchs Modem geschickt.
Nur Text, die Bilder fehlten meist.
Also 4-5 Tage in der Woche Lernen. Samstag Sonntag und zwei Weitere Tage.
Die anderen Tage frei. Einkaufen etc.
Halte das 2 Jahre durch und Du Schaffst das.
Ach so: wir haben und getroffen zum Lernen : Lerngruppen von 2 bis 20 Personen. Ostsee harz Bayern Bremen. Quer Deutschland.
Viel Reisezeit und bisschen Labern kaum Vorankommen. Das war unser Gefühl. Wir hatten meist einen Dozenten oder eine Dozentin arrangiert. Von der bekamen wir die Infos was wir besser lernen sollten, und was nicht. Ohne diese Infos von Vorgängern, und das wesentliche der Dozenten wäre es schwer geworden.
Keep cool un dversuche es. Wenn nicht, dann weisst du: du wirst dir nie vorwerfen müssen ich habe es leider nichtmal versucht. Das schaffen nur die härtesten. Arbeit und Lernen ist sau schwer. Und es ist keine Schande es nicht zu schaffen aber eine Schande es nicht zu versuchen.
Gib einmal richtig gas das Du einen Schub bekommst. Dann gehts besser. DAnn kannst du wieder etwas langsamer machen aber halte nicht mehran. und NETZWERK. Das ist interessant, das aufbauen von Netzwerken hat mirgeholfen. Die Art und weise an etwas heranzukommen, hat mehral sda sAfchwissen gezählt letztendlich.
Good luck.
Achso: Niemals nach dem Lernen Fernsehen oder Surfen.
Ich hatte den Rythmus: 1. Gestellte Aufgaben lösen, bis ich müde wurde: Dann Computerspiel als Pause bis die Müdigkeitswelle vorüber war. DAnn neues Lernen wiederholen, und schlafen gehen.
1. So start zwischen 17 und 19 Uhr.
2. PAuse so ab 20:30/21:30 halbe Stunde bis 2h. Manchmal 3h. DAnn bis 01:00Uhr, manchmal 03:Uhr lernen.
Du wirst lachen so komisch haben das viele gemacht.
Zwei Tage kannste das bringen so lange zu lernen. Restwoche freinehmen. Vom Lernen, ausser Sa und So.
SA und So auch maximal 5h Lernen Morgens abends...jeweils 2,5 oderso.Egal. Zulange bringt nix. Nie länger als 1,5h an einem Fach. Lieber am nächsten Tag wiederholen. Oft ein fach nur 30min. Und das nächste.
Sokannman das schaffen. Kurz und heftig, mit spaß und ablenkung. Nicht lange drauf rum kauen. Gut kauen aber nicht lange. Wie beim essen.
Wenn du lange an was kaust was dir eh nicht schmeckt.
Wenn du viel von etwas isst was dir schmeckt.
Das selbe gilt beim Lernen kurz und oft.
Speil oder surfe ruhig. Allerdings ist Spielen besser. so ein Simulation wie Anno oder was weiß ich. Immer belohnen nach deiner Pflichtarbeit, aber jedesmal wenn du gespielt hast etwas neues Lernen.
sorry wenn ich schrieb mach so oder so. schau ob du damit was anfangen kannst. Hab grad keinen Nerv für schnörkelige Formulierungen.
Aber eines solltest Du schon: MAch dich locker. Wenn du es nicht schaffst dann ist es so. Aber ich glaube du schaffst. LAss es draufankommen dann hast du die größere Chance, sonst blockierst Du.
Du kannst immer aussteigen. Das ist keine Schande. Von daher kannst du die sache lockerer angehen. Sonst machstdu Dich kaputt. Psychofolter. |
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