Alarm Drogen Therapien machen zu !

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Mad Butcher
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.08.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 30. Sep 2013 17:01    Titel: Alarm Drogen Therapien machen zu ! Antworten mit Zitat

Hallo Leute !
Ich hoffe das ich hier jetzt richtig bin. Denn ich brauche eure Meinung und Erfahrung . Es betrift NRW und den Rententräger

Ich bin seid 5 Jahren im Nachtdienst in einer Therapie für Drogen (Heroin).
Wir haben gut 25 Plätze in der Therapie und die Verweildauer der Patienten.
Beträgt 3 Monate und je nach Patient 3 Monate Adoption .
Da wir viel mit Patienten arbeiten,die Therapie erfahren sind.
Haben wir ein großes Problem !

Der Rententräger NRW (Düsseldorf)
Ist der Meinung !
Das ein bis zwei Therapien reichen und die Leute.
Lieber auf Methadon ein zu stellen in der JVA .
Oder lieber in eine Therapie zu schicken die am Tag 2 , 3 Euro billiger sind.

Auf den Mensche wird gar nicht mehr geachtet !
Aus eigener Erfahrung Cool weiß ich (7 Jahre clean ).
Das ich glück hatte mir die Therapie aus zu suchen .
Ich hätte es nie in eine regel Therapie geschafft .
1) Meine alte Therapie macht bald zu.
2) Unsere Therapie bald auch,5 Patienten nur noch.
3) Andere Therapien im umkreis sind überbelegt .

Was sagt ihr da zu und wie sieht es in anderen Bundesländern aus ?
Ich danke schon mal im Voraus .
Werde natürlich weitere fragen beantworten .
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graham
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 30. Sep 2013 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

moin.

ganz normale handhabe=>alles was geld kostet und scheinbar nicht viel oder gar nichts bringt, wird dichtgemacht. du würdest deinen alten vw doch auch aufn schrott bringen, wenn die reparatur den marktwert überschreitet?!
hier gehts nicht um menschen, hier gehts ums geld, einzig und alleine und ob sarah b. dann mit baby nicht weiß wohin oder achmet ö. dann abgeschoben wird oder kalle g. wieder in den knast musst ist alles uninteressant! interessant ist nur das, was am ende unterm strich steht! nun sollte man meinen, wenn das bisherige alles fehlgeschlagen und nur geld gekostet hat, dann müsste man doch mal was anderes probieren, vielleicht sogar das komplett gegenteilige aber nein, sowas gibts nicht. dann lieber zuknallen mit metha oder pola und im knast belassen, bzw. auf der strasse! ist ja nicht so, daß es schon länder gibt, wo alternativen, wie z.b. reines h scheinbar wahre wunder bewirkt haben oder in portugal, wo eigenbedarf nicht mehr vor gericht geht, sondern vor so nem gremium und alles üble in den quoten weit, weit gesunken ist...

ich kann mich noch an einen deutschen politiker errinern(leider nicht an den namen, ist mind. 10 jahre her!)und der hat auf die frage nach cannabis auf rezept geantwortet=>der deutsche staat darf sich nicht zum dealer machen! dann hob er sein maß bier und prostete in die kamera...

greetz
graham
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Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 838

BeitragVerfasst am: 30. Sep 2013 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, es geht immer nur ums Geld. Das ist mittlerweile der Indikator für alles.
Leute, die in Kur gehen, bekommen diese meistens auch nur bezahlt, wenn
sie richtig teuer ist. Welche Krankenkasse bezahlt schon Kurzzeitkuren
die sich rechnen, Erfolg garantieren und wenig kosten ?
Nee, nee der Patient ist auch ne Ware und je länger er Ärzte konsultiert,
umso besser.
Ohnehin vollziehen auch alle Staaten im Euro-Raum immer mehr
Schritte Richtung Geschäftwerdung, Staatsrecht und Bürgerrecht
werden immer mehr an Handelsrecht angeglichen oder mit Inhalten
aus dem Handelsrecht ersetzt.
Diese schleichende Geschäftswerdung der Welt bekommen die meisten
Menschen überhaupt nicht mit, weil sie viel zu sehr mit dem eigenen
wirtschaftlichen Überleben beschäftigt sind.
Den Sozialstaat der auch für die Schwächsten in der Gesellschaft
sorgt und sich um sie kümmert, wird es irgendwann nicht mehr geben,
ist leider so.

LG

Nehell
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Mad Butcher
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.08.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2014 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit/lokalzeit-aus-bonn/videodiepaukealslebensretter100.html

Die "Pauke" als Lebensretter:
Lokalzeit aus Bonn vom 30.04.2014

Petra Wirtz hat lange Zeit als Drogensüchtige auf den Straßen Bonns gelebt, viele Therapien scheiterten. Dann landete die Mutter von drei Kindern im Bonner Therapiezentrum "Pauke". Seit sechs Jahren ist sie clean und arbeitet als Putzfrau in der Einrichtung. Doch das Zentrum ist von der Schließung bedroht.




Die PAUKE Reha GmbH schließt zum 30.06.2014 ihre Tore. Trotz Kampfgeist verlieren geschätzte Kollegen ihren Arbeitsplatz. Patienten müssen umgelegt werden. Die Folgen für das Bistro bleiben ungewiss. Wir befürchten Klinik Discount Therapie. Werden dann alle geheilt? Mehr Unterstützung durch die Stadt Bonn wurde gefordert, auch die Öffentlichkeit durch Medienberichte. Aber wenig Lobby in der Branche der Suchtarbeit haben zu wenig Empörung und Wiederstand hervor gerufen. Wir werden mit der PAUKE Bonn mit dem Bistro weiter machen und hoffen auf Ihre Treue.
Das Team der PAUKE
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Rotterdamned
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 02.06.2014
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 8. Jun 2014 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Mad Butcher!
Ich habe mich hier im Forum angemeldet, nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, denn ich habe mir schon nach Deinem Eingangspost gedacht, daß es sich um die Pauke handeln muß.
Ich habe vor kurzem in der Entgiftung gehört, daß die Pauke letzten Winter nur noch 5 Patienen hatte und ich konnte es nicht glauben.
Jetzt wo ich Deinen Beitrag gelesen habe, bin ich echt bestürzt, daß eine so gute Einrichtung schließen muß.
Ich war in der Pauke 2008 und habe die drei Monate Therapie gemacht und danach noch die Adaption in der Pauke, noch mal drei Monate.
Allein die Aufnahmebedingungen der Pauke sind gut, denn man muß mindestens
25 Jahre alt sein und schon Therapie-Erfahrung haben.
Das sorgt dafür, daß man auf einer Erwachsenen Ebene arbeiten kann und sich nicht mit ganz jungen Usern abgeben muß.

Ich war in 4 Therapien, die ich alle abgebrochen habe und die mir nichts gebracht haben (außer in der ersten die Kunsttherapie).
In diese Therapien war ein viel zu heftiges Regelwerk, es gab keine Einzelgespräche, sie kannten sich nicht mit zusätzlichen Erkrankungen wie Borderline aus und einmal wurde ein Mädchen gezwungen in der Kleingruppe über ihre Vergewaltigung und Jahre des Mißbrauchs zureden, vor allen, also auch den Männern -man sollte etrem traumatische Dinge ganz vorsichtig angehen, Im Einzel mit einer Frau- in einer Therapie waren auch Kiffer und Pepp-Kids, das passte gar nicht zusammen,es gab so viele schlimme unmenschliche Dinge in diesen Therapien...ich könnte einen Roman schreiben!

Als ich dann in die Pauke kam, fiel mir direkt auf, daß ich da gut aufgehoben bin. Alles wurde auf Erwachsener Ebene geklärt und mit Respekt, kein Nacherziehungs-Camp.
Bereits nach 2 Wochen hatte ich in der Pauke mehr erreicht, als in den anderen 4 Therapien davor! Das lag vor allem daran, daß es dreimal in der Woche ein einstündiges Einzel-Gepräch mit dem Bezugs Therapeuten gab. So ein Einzel ist wirklich wichtig, um sich mit seiner Sucht und seinem Leben auseinander zu setzen! Deshalb dauerte die Therapie auch nur drei Monate, weil man da so viele intensive Gespräche hatte.
Man hatte ab dem zweiten Tag Ausgang mit einem anderen Patienten und nach 4 Wochen hatte man alleine Ausgang und durfte auch nach Hause fahren.
Ich erinnere mich noch gut an eine Sache: Einmal in der Woche gab es einen Spaziergang der eigentlich im Wald auf dem Venusberg gemacht werden sollte. Allerdings saß man dafür fast eine halbe Stunde im Bus hin und dann wieder zurück. Da es Sommer war und echt heiß, dachte ich solange im Bus, ne. Ich bin mit den Leuten dann in die Stadt gegangen, Eis essen, ins Cafe, an den Rhein, ich hab die anderen gefragt, was sie gern machen würden.
Das hätte ich aber auch mit den Therapeuten vorher absprechen können, nicht in den Wald zu gehen, naja ich hab eben spontan entschieden. Jetzt war da einer bei, der gerade ein paar Stunden aus der Haft war, der hat sich so gefreut, am Rhein zu sitzen und ein Eis zu essen, richtig schön.
Die Pauke war auch von der Arbeits-Therapie ok, denn man wurde nicht gezwungen etwas zu machen, was einem gar nicht liegt, sondern man besprach dann, welcher Bereich am besten passt und da kam man dann hin.
Die Pauke hat 4 WGs, wo so zwischen 5-8 Leute wohnten. Und ich habe für unsere Frauen WG gekocht und auch den Einkauf gemacht. Dazu bekommt man das Geld und geht das einkaufen, was man zum Kochen für eine Woche braucht, man hätte auch etwas Geld übrig lassen können und dann später noch was Frisches nachkaufen können, es gab da nie starre Regelungen. Auch das uns das Geld zum Einkaufen anvertraut wurde fand ich gut, daß die nicht gedacht haben: "Oooh die Junkies hauen mit der Kohle ab!"
Ich hatte viel Spaß am Kochen, habe neue Sachen ausprobiert und ich habe immer mit den anderen besprochen, was sie gerne essen wollen und das hab ich dann berücksichtigt. Es gab aber keine feste Einkaufsliste, wenn ich Sachen im Angebot gesehen habe und die geholt hab war das ok, sehr flexibel das Ganze!
Später habe ich noch im Schreibbüro gearbeitet, da mußte man Sachen am PC machen, auch eine angenehme Beschäftigung.

In anderen Therapien war die Arbeits-Therapie echt was für hirnlose Menschen, total langweilig, stumpfsinnig, man wurde vom Intellekt 0 gefordert und man mußte nur Befehle ausführen, bloß nicht denken. Auch durften keine Verbesserungs-Vorschläge gemacht werden.

Anders in der Pauke, da waren die Therapeuten flexibel.
Dann gab es die Regelung, daß da mit Rückfällen gearbeitet wurde, das war gut, demjenigen wurde eine neue Chance gegeben. Rückfälle gehören zur Suchterkrankung dazu. Ich denke, daß die Regelung auch deshalb da war, weil die Therapie ja mitten in Bonn liegt und man so schon mal schnell an der Scene in "Bonner Loch" vorbei kam und in Versuchung kommen konnte.
Grundsätzlich fand ich es total gut mitten in der Stadt zu leben und nicht in einer Therapie irgendwo im Wald oder zwischen Kühen auf dem Lande.
Es ist einfach realitätsbezogener, wenn man in einer Stadt wohnt und lernt, mit den Gefahren um zu gehen. Ich hatte auch einen Rückfall ganz zu Beginn und es hat mir echt viel gebracht, im Sinne von therapeutischer Arbeit, denn so mußte ich richtig offen zu meiner Therapeutin sein und mich dem Ganzen stellen.

In anderen Therapie-Einrichtungen ist ein Rückfall nicht erlaubt, man fliegt direkt raus. Das sorgt dafür, daß heimlich konsumiert wird und danach gibt es keine ehrliche Therapie mehr, der Rückfall hat ja auch Gründe und man kann viel daraus lernen.

Ich habe in der Pauke meinen Freund kennen gelernt, mit dem ich jetzt noch zusammen bin. Auch das war kein Problem, solange die Therapeuten Bescheid wußten. Es war für uns eine total schöne Zeit, es war oft anstrengend in den Einzel-Gesprächen, aber ich hab mich da echt positiv entwickelt.

In vielen Einrichtungen sind Beziehungen streng verboten, natürlich gibt es trotzdem welche, Leute verlieben sich und müssen das verheimlichen, wieder ist dann keine ehrliche Arbeit mehr möglich. Ich verstehe es auch nicht, warum man sowas verbietet, es kann doch keiner steuern, ob er sich verliebt oder nicht.

Ich hab trotzdem weiter Therapie gemacht und mich nicht mit meinem Freund total zurück gezogen. Er hat auch sehr oft bei mir übernachtet und da hat niemand was zu gesagt, der Nachtdienst hat nichts dazu gesagt und meine Mädels fanden es ok, wenn er bei mir in der WG war.
Irgendwann habe ich mein Auto nach Bonn geholt, das war auch nicht erlaubt und als uns mal einer vom Nachtdienst mit dem Auto gesehen hat sagte er
nur: "Fahrt nicht mitten in der Stadt, daß euch jeder sehen kann!"
Mit dem Auto haben wir dann die Umgebung auf beiden Seiten des Rheins kennen gelernt und das war echt wunderschön. Ich war richtig glücklich da.
Danach in der Adaption hatte ich vor noch mal zu studieren und die sind individuell mit den Leuten umgegangen, so haben sie mir die Chance auf ein Studium gegeben.
Ich hab es mir dann doch anders überlegt und habe ein Praktikum im Bistro der Pauke gemacht, in der Küche und es hat mir echt Spaß gemacht. Das Bistro ist sowieso super, was da kulturell läuft, die Tanzabende, Comedy-Vorstellungen und vieles mehr. Auch was da auf der Speisekarte stand, waren gute Gerichte, die aber bezahlbar waren. Wenn das Bistro jetzt auch noch zumachen muß, das wär echt Scheiße!
In der Therapie der Pauke wurde auf die individuellen Ressorcen und Kompetenzen der Leute geachtet und darauf aufgebaut, die vorhandenen Fähigkeiten erkannt, nicht immer zurück gesehen, sondern nach vorne.
Ich kann echt nicht verstehen, wie man so eine Einrichtung schließen kann.
Für mich war die Pauke die erste Einrichtung, in der ich wirklich an mir arbeiten konnte und wo das Konzept einfach passte.

Warum schließen die nicht eine von den Boot-Camp Einrichtungen, den Erziehungslagern, die Gehirnwäsche betreiben und die Menschen brechen wollen, um sie dann nach ihrer Vorstellung wieder aufbauen, wo Erniedrigung, Unmenschlichkeit, absolut Realitätsfremde Regeln, stumpfsinniges Gehorchen an der Tagesordnung sind?!
Wahrscheinlich sehen die Geldgeber nur, daß die Therapie nur drei Monate dauert (ohne zu wissen, wie intensiv die Arbeit in den drei Monaten ist) und
dann gefällt denen die Rückfall-Regelung nicht! (die ja ihren Sinn hat) anscheinend wollen sie nur Therapie mit ganz strenge Regeln, egal, ob das hilft.
Für viele ist eine solche Therapie, wie die Pauke die einzige realistische Chance, besonders für ältere User ist das Konzept der Pauke echt wichtig, es bestehen durch das Alter und die Therapie- Erfahrung der Leute direkt andere Voraussetzungen. Für mich war diese Einrichtung echt gut, besonders die Einzel -Gespräche haben mich weiter gebracht. Für meinen Freund war es der letzte Versuch nach vielen gescheiterten Therapie-Anläufen.
Ich wollte noch mal mit meinem Partner dahin 2012, da hieß es wir sollten mit 6 Wochen Abstand von einander kommen, da haben wir es leider nicht einfach weiter versucht, es wär bestimmt irgendwie doch gegangen, klar sie sind offiziell keine Paartherapie, aber wir hätten ja unabhängig voneinander den Antrag stellen können.

Ich und auch mein Freund sind sehr geschockt und traurig, daß ausgerechnet die Pauke zu macht. Ist das jetzt echt definitiv entschieden, kann man nichts mehr machen?
Liebe Grüße!
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