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EinFriedlicherMensch Anfänger
Anmeldungsdatum: 10.07.2014 Beiträge: 1
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Verfasst am: 10. Jul 2014 16:18 Titel: Amphetaminsucht, Motivation und Ängste. |
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Guten Tag, ich störe Euch hoffentlich nur kurz.
Das ist mein erster Post hier, bitte verschieben falls ich was falsch gemacht habe.
Es geht um folgendes:
Ich nehme seit 3 Wochen fast täglich Speed.
Unter der Woche meist ~100mg Abends, und am Wochende schon mal insgesamt einen Gramm,
wobei man dazusagen muss, dass es sich um ein sehr potentes Speed handelt (80%+, vom Labor bestätigt).
Ich brauche Speed, um am Abend und am Wochenende kreativ und produktiv zu sein.
Ich bin Musiker und könnte auf Speed 24/7 Musik machen. Nur schleicht sich bei mir langsam das Gefühl ein,
dass ich es ohne Speed nicht mehr hinbekomme. Ich fang garnicht erst an, einen Song zu recorden oder Ídeen aufzuschreiben,
da mich die Motivation, falls überhaupt vorhanden, nach zehn Minuten wieder verlässt.
Ich habe gestern einen Tag Pause gemacht, nur um zu sehen, was passiert.
Ich war absolut fertig und Müde, und konnte heute kaum aufstehen,
hab's erst um 09:00 geschafft (Obwohl ich um 07:00 wach sein müsste für meinen Job).
Nun habe ich enorme Angst, dass ich bereits abhängig bin.
Mein großes Problem ist, dass ich die gesamte nächste Woche weitermachen muss, weil mein Album am Freitag rauskommen soll.
Meine Fragen sind nun folgende:
Nach Eurer eigenen Erfahrung; ist meine Konsumhäufigkeit und -menge bereits Schlimm?
Auf einer Skala von 1 - Privatpsychiater, wie schlimm könnte mein Kaltentzug werden?
Wie lange halten die Nachwirkungen an?
Das Ganze mag vielleicht komplett lächerlich klingen, man liest ja von viel schlimmeren Fällen (2-3 Jahre Dauerkonsum),
aber ich mache mir trotzdem Sorgen. Vielleicht sogar unnötig?
Ich weiß, es ist von Person zu Person komplett unterschiedlich, und man kann das nie genau vorhersagen.
Aber ein wenig Hilfe von erfahrenen Leuten würde ich durchaus schätzen.
Zur Info: Meine Nikotinsucht konnte ich ohne Probleme beenden.
Hatte ein starkes Craving für ein oder zwei Wochen, aber jetzt verabscheue ich Zigaretten.
Vor allem nach meinem letzen Acid-Trip.
Ich freue mich auf Antworten,
Euer friedvoller Mitmensch. |
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Sienna Platin-User
Anmeldungsdatum: 31.08.2009 Beiträge: 1986
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Verfasst am: 11. Jul 2014 02:15 Titel: |
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Natürlich bist du abhängig davon.
Körperlich abhängig zwar nicht (denn das geht bei Amphetamin nicht) aber psychisch bist du ganz klar abhängig.
Du sagst ja selber, dass du ohne Speed keine Motivation mehr hast und nichts mehr hinbekommst. Das ist ein ganz typisches Entzugssymptom bzw. die Folge von zu langem Ampehtaminmissbrauch.
Wenn du es schon über Wochen täglich nimmst, hast du auf jeden Fall ein Problem. Wann schläfst du denn dann überhaupt? Speed ist ziemlich schädlich für Körper und Psyche. Es zehrt den Körper aus, macht depressiv und der Schlafmangel gibt einem dann noch den Rest. Ich weiß wo von ich spreche. Habe das Zeug ca. 2 Jahre regelmäßig bis täglich genommen. Irgendwann war ich so fertig davon. Hab mir total kranke Filme geschoben bis hin zu Paranoia. Das war dann das Zeichen, dass ich aufgehört habe. Naja, was heißt aufgehört. Ich habe meine Sucht dann verlagert und zwar hin zu Opiaten... Nicht die beste Lösung.
Aber ich weiß genau, was du mit dem Motivationsproblem meinst.
Hör auf so lange du noch kannst... Der "kalte" Entzug von Speed ist ein Kinderspiel im Vergleich zu dem von Opiaten! Ein paar Tage wirst du müde, schlecht gelaunt, leicht reizbar und unmotiviert sein. Das lässt sich aber durchstehen. Schlaf halt viel, mach nichts anstrengendes, ernähre dich gesund, geh mal spazieren, all so Zeug.
Du wirst sehen, wenn du mal ein paar Wochen clean bist, wird die Motivation von ganz alleine zurück kommen.
LG |
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tumaricon Bronze-User
Anmeldungsdatum: 14.01.2013 Beiträge: 69
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Verfasst am: 11. Jul 2014 02:58 Titel: |
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Hallo EinFriedlicherMensch,
Das was Sienna schrieb ist völlig richtig. Speed macht einen psychisch sehr schnell abhängig, besonders wenn man es wie du es tust täglich macht.
Ich bin zwar erst 20 aber bin jetzt seit 1 1/2 Jahren auf Speed.
Ich kann ohne z.B. auch nicht arbeiten. Es macht mich morgens wenn um 6 Uhr mein frühdienst beginnt wach und ich bin einfach motiviert meine Arbeit auf die ich dann wenig lust habe zu erledigen.
Aber auf Dauer ist es keine Lösung. Du wirst schnell viel mehr brauchen um nur ein Bruchteil der Motivation zu bekommen, die du jetzt hast.
Hör am besten sofort damit auf.
Mein Entzug dauerte ca. 3-4 Wochen nach 1 Jahr. Die ersten zwei Wochen war ich zwar nur am schlafen und schlecht gestimmt aber nach ein paar Wochen kam die Motivation schon wieder.
Und mach nicht den Fehler wenn du es geschafft hast in ein paar Monaten es mal wieder zu "probieren". Es hat mich leider wieder gepackt. |
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