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Bella Anfänger
Anmeldungsdatum: 12.07.2014 Beiträge: 3
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Verfasst am: 12. Jul 2014 13:59 Titel: Tochter wieder süchtig? |
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Hallo, ich bin 53 Jahre alt und habe meine Tochter(24) alleine groß gezogen. Wie das so ist, ist sie in falsche Kreise geraten. Ich bin wahrscheinlich nicht unschuldig an der Tatsache.
Aber das ist jetzt nicht mein Hauptthema. Meine Tochter hat vor 3 1/2 Jahren meinen Enkel, ihren Sohn zur Welt gebracht. Sie war dann eine zeitlang in einem Mutter-Kind-Heim. Dort flog sie raus, weil sie Drogen genommen hat. Ich habe dann beide bei mir auf unbestimmte Zeit aufgenommen. Im Entzug hat sie ihre vermeintlich große Liebe kennengelernt. Wie ich schon befürchtet habe, war dieser Typ mehr als böse.
Seit dieser böse Mensch nun von ihr und ihrem Sohn weg ist,habe ich immer wieder das Gefühl das sie wieder Pep konsumiert.
Seit heute bzw. gestern (ich habe in einer Zigarettenschachtel ganz viele kleine Tütchen mit "Restchen" gefunden) bin ich mir zu 99.9 % sicher) Sie hat auf meine Anfrage daraufhin sehr cool reagiert. Sie war sogar ziemlich angepissst darüber, das ich gedacht habe, das diese Dinge ihr gehören. Sie ist allgemein in letzter Zeit sehr sehr aggressiv.
Ich fühle mich nun in einer absoluten Gefühlszwickmühle. Ich liebe meine Tochter...aber ich liebe auch meinen Enkel, und der ist wehrlos mit 3 1/2.
Wie kann ich diplomatisch rausfinden ob sie rückfällig geworden ist?
Ich würde ihr keinen Vorwurf machen...ich möchte dann nur, dass sie sich helfen lässt.
Eigentlich würde ich mir eine gute Fee wünschen. Aber vielleicht habt ihr eine Idee oder so
Heute morgen ist sie zu mir gekommen und war zu 100% drauf. Mein Enkel ist dieses WE bei der Urgroßmutter, also in Sicherheit.
Hat jemand Erfahrung in einer ähnlichen Situation? |
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Marla Gold-User
Anmeldungsdatum: 21.10.2010 Beiträge: 354
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Verfasst am: 12. Jul 2014 14:34 Titel: |
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Darf man fragen um welche Drogen es sich handelt?
"Nur" Speed, oder auch noch andere Dinge?
Ich selbst bin leider schon mehrere Jahrzehnte Opiatabhängig (obwohl ich gerade dabei bin dies aktiv zu beenden) und ich kann Dir versichern, das leider ein Großteil der Konsumenten nicht nur andere, sondern auch sich selbst über ihren Konsum belügen.
Es ist natürlich als Aussenstehender so gut wie unmöglich eine genaue Aussage zu treffen, aber warum sollte zB jemand mehrere leere Tütchen für jemand anderen aufbewahren, vor allem als Mutter?
Es ist meiner Erfahrung nach leider so, das man als Angehöriger erst dann richtig helfen kann, wenn sich der Betroffene auch helfen lässt.
Vorher geht der Schuss oft nach hinten los, und führt zu Streit mit Vertrauensverlust/Bruch und ähnlichem.
Allerdings würde ich mir auch nicht auf der Nase herumtanzen, oder mich anlügen lassen.
Da ich die Einzelheiten nicht kenne, erspare ich mir ein Urteil, würde aber dazu tendieren das Deine Tochter gerade dabei ist sich wieder hineinzureiten.
Meinungen wie damit umzugehen ist, werden sicher noch folgen.
Denn darin bin ich leider kein Experte, aber ich bin mir im Klaren wie leicht die Hemmschwelle zu lügen sinkt, wenn man mit Drogenkonsum zu tun hat.
Wenn es "nur" Speed ist, ist zum Glück die totale Absturzgefahr nicht ganz so gewaltig, wie es bei Opiaten ist, aber das ist auch kein Trost.
Alles Gute und viel Erfolg;
Marla |
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Bella Anfänger
Anmeldungsdatum: 12.07.2014 Beiträge: 3
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Verfasst am: 12. Jul 2014 14:50 Titel: |
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Hallo Marla, danke für deine Antwort.
Es ist, wenn überhaupt, "nur" Speed.
Das schlimme an dem Problem ist nicht der Konsum an sich. Hört sich blöde an, aber ich weiß selber wie schlimm Sucht ist.
Schlimm ist das runterkommen. Dann schläft sie ohne Ende und mein Enkel bleibt sich selbst überlassen. Ich weiß das, und fahre dann immer hin um ihn zu versorgen und die Wohnung auf zu räumen.
Das ist aber keine Lösung. Ich weiß, das ich sie damit unterstütze.
Ich müsste es eigentlich dem Jugendamt melden. Aber ich will meine Tochter nicht verlieren.
Es ist unerträglich |
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Bella Anfänger
Anmeldungsdatum: 12.07.2014 Beiträge: 3
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Verfasst am: 12. Jul 2014 14:57 Titel: |
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Das weitere Problem ist, das meine Tochter dann extrem aggressiv ist... das geht bis zu seelischer und unter Umständen sogar körperlicher Gewalt. Ich kann das irgendwie ab, aber der Klein eben nicht. Der Kleine hat schon viel zu viel mit gemacht. Nicht unbedingt wegen der Drogen sondern auch wegen der extremen Streitigkeiten mit ihrem Ex.
Ich weiß ich muss meinen Enkel "retten". Weiß aber nicht wie ich das machen soll ohne meiner Tochter zu schaden. |
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Sabiote555 Platin-User
Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
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Verfasst am: 12. Jul 2014 16:50 Titel: |
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Hallo Bella,
Deine Situation ist sicher verzwickt. Ich verstehe, dass Du Deine Tochter nicht beim Jugendamt melden willst - doch was kannst Du anderes machen, um Deinen Enkel vor Schlimmerem zu bewahren? Er ist total wehrlos und da würde ich an Deiner Stelle die Entscheidung zu seinen Gunsten treffen.
Eine deutliche Ansage an Deine Tochter wäre auch eine Möglichkeit, wenn Du das kannst und möchtest.
Und noch eines. Dass Du wegen des Drogenkonsumd Deiner Tochter Schuldgefühle hast bzw. Dich verantwortlich fühlst kann ich nachvollziehen. Genau genommen nutzt es aber niemandem, wenn Du Dich schuldig fühlst, dann kannst Du es auch lassen, wenn Du das kannst. Nimm diese Energie und mach was damit, was Dich weiter bringt und konstruktiv ist.
Herzlich,
Sabiote |
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Monika Bronze-User
Anmeldungsdatum: 28.05.2013 Beiträge: 61
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Verfasst am: 19. Jul 2014 09:16 Titel: |
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Ich bin selber Mutter eines drogenabhängigen Kindes.
Wenn die Gefahr besteht das dein kleiner Enkel durch deine Tochter nicht mehr versorgt wird, MUSST du handeln - da geht kein Weg dran vorbei.
Deine Tochter ist für sich selber verantwortlich in ihrem tun und handeln, aber dein Enkel ist von ihr abhängig und kann sich selber nicht alleine versorgen.
Es ist deine Pflicht sofort etwas zu unternehmen, ehe etwas passiert und der kleine gänzlich zuhause weg kommt, ins Krankenhaus muss oder sonst was.
Es ist immer gut, die Behörden einzuschalten. Es ist nicht mehr wie früher als die nur kamen um die Kinder aus den Familien weg zu nehmen, heute wird im Vorfeld versucht, einen Weg zu finden das Eltern und Kinder beieinander bleiben können.
Sei es durch eine Familienhilfe oder Gespräche oder Therapie.
Ich möchte dich ermuntern nur an deinen Enkel zu denken und etwas zu unternehmen. Du schadest deiner Tochter nicht, du hilfst ihr damit.
liebe Grüße
Monika |
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