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Laura14 Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.07.2014 Beiträge: 1
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Verfasst am: 15. Jul 2014 22:20 Titel: Hilflos! Hängt mein Mann wieder an der Flasche? |
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Hallo, ich weiß nicht ob es so ein Thema schon gibt... Ich schreib trotzdem mal drauf los.
Mein Mann ist trockener Alkoholiker, er hatte Anfang vom Jahr einen kalten Entzug gemacht im Krankenhaus. Er hatte lange heimlich getrunken, und an Weihnachten hatte er letztendlich einen Krampfanfall aufgrund dessen da er sein Level über die Feiertage nicht mehr mehr erreicht hat. So kam auch alles raus.
Nach seinem Entzug kam er wieder nach Hause, haben alles auf den Kopf gestellt, kein Alkohol mehr im Haus, keine Lebensmittel mit Alkohol etc. ...
Dann kam ein paar Monate später ein Rückfall, ich hatte es nur bemerkt weil er sich komisch verhalten hat, dann begab ich mich auf die Suche nach Alkohol... Und siehe da ich bin fündig geworden... Unter tränen hat er mir versprochen nie mehr zu trinken... Alles gut soweit... Ein paar Wochen später hat er Reha erfolgreich abgeschlossen...
Jetzt seid ein paar Wochen habe ich wieder das Gefühl das er trinkt... Er verhält sich manchmal genau so wie in der Trinker Zeit, unser Hund mag abends nicht mehr mit Ihm raus (so wie damals), ich habe sogar das Gefühl ab und an was zu riechen... Er hat wieder Bonbons in den Taschen oder Kaugummi... Das lässt mich einfach nicht los ...
Heute hat er nach einem Gassi Gang mit dem Hund nach Zahnpasta gerochen, wobei wir kurz zuvor gegessen haben... Und er sich nicht die Zähne geputzt hat.
Wenn ich ihn direkt darauf anspreche wird er laut, oder reagiert teilweise gar nicht und sagt nur nein. Ich weiß einfach nicht mehr weiter
Ich ihn in am Boden... In 4 Monaten kommt unser Kind auf die Welt, und ich schaffe sowas wie Anfang vom Jahr hineinfahren nicht mehr.
Kann mir zufällig jemand einen Tipp geben wie ich es aus Ihm raus bekomme ob da was ist? Ich kann ihm leider irgendwie nicht mehr vertrauen seit dem letzten Rückfall ... Seine Ärztin meinte bei einer Blutkontrolle der Leberwerte könne man es auch nicht genau sagen ...
Danke schon mal im Voraus. |
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AndNow Silber-User
Anmeldungsdatum: 04.07.2014 Beiträge: 219
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Verfasst am: 15. Jul 2014 22:37 Titel: |
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Hallo Laura,
das Verhalten Deines Mannes ist in der Tat etwas merkwürdig.
Auf der anderen Seite bist Du natürlich sehr sensibilisiert, was das Thema angeht.
Schlecht ist es, wenn in einer Beziehung kein Vertrauen mehr herrscht, aber das wäre meines Erachtens im Moment das sekundäre Problem.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass Du mit Deinem Bauchgefühl richtig liegst.
Wie also handeln?
Tja, es gibt eine ganz profane Möglichkeit.
Besorg Dir einen Alkoholtester (Röhrchen), da gibt es so Dinger, die kosten keine 3 Euro.(Apotheke, Amazon u.a.)
Die Kristalle darin schlagen auf Alkohol in der Atemluft an.
Halt ihm das bei Deinem nächsten Verdachtsmoment einfach mal vor die Nase, und achte drauf, wie er reagiert.
Weigert er sich? Wird er unwirsch?
Je nachdem, wie es dann ausgeht, hast Du zumindest Gewissheit.
Nach meiner Auffassung ist er, aufgrund seiner Vorgeschichte, in der Bringschuld.
Btw.Leberwerte sagen nicht zwingend was über Alkoholkonsum aus, da Eure Ärztin recht.
Grundsätzlich liegt bei Euch was im Argen, aber ein Recht auf Klarheit hast Du allemal. |
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Domenico Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 19.04.2013 Beiträge: 3089
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Verfasst am: 16. Jul 2014 01:23 Titel: |
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hi Laura!
andynow hat recht.ich würde dir das gleiche raten besorge dir
so einen einweg test und sag ihm er soll den test machen.
wenn er ja nichts getrunken hat wird er den test freiwillig machen
wenn er sich weigert ist das sehr wahrscheinlich das er rückfällig
geworden ist.
was du aber verstehen musst ist das rückfälle leider zur suchterkrankung
dazu gehören.man kann theoretisch immer wieder rückfällig werden!
so ist das leider.ich habe in der entgiftung(ich bin heroin abhängig)
auch alkoholkranke gesehen die nach 12 jahren abstinenz wieder
rückfällig wurden.es gibt keine garantie!
und glaub mir er macht das nicht absichtlich.er will bestimmt aufhören,
aber leider bringt einen der suchtdruck oft zurück,verstehst du?
du könntest dir aber auch hilfe suchen.es gibt zb. gruppen für angehörige
und co-abhängige.geh zur suchtberatung(diakonie,caritas..)die können
dir adressen geben wo du hilfe findest.
denn es ist wichtig das du auch was für dich tust wenn es dir nicht gut
geht!
LG Vittorio |
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Marla Gold-User
Anmeldungsdatum: 21.10.2010 Beiträge: 354
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Verfasst am: 16. Jul 2014 08:53 Titel: |
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Wichtiger ist meines Erachtens das Du Dir im Klaren darüber wirst was Du tun würdest wenn Du Gewissheit hast.
Manchmal kann es nämlich noch schlimmer sein Gewissheit zu haben. Und ich schliesse mich da Domenico an, er macht es sicher nicht absichtlich, auch wenn das die Situation keineswegs besser macht.
Du wirst über kurz oder lang eine Entscheidung treffen müssen, wie Du mit der Sache umgehen willst. Und dafür würde ich mir in jedem Falle Hilfe holen (Suchtberatung etc).
Warum ich das sage?
Weil es kontraproduktiv wäre zB Drohungen auszusprechen ("ich verlasse Dich wenn Du wieder trinkst...") obwohl Du vielleicht gar nicht in der Lage bist diese Drohungen umzusetzen.
Das könnte die Sache nur noch schlimmer machen, denn seine Sucht (nicht unbedingt er selbst) würde ihm dann vorgaukeln das Du ohnehin nicht ernst machst, und er ja unbesorgt weitertrinken kann
.
Die Gedanken sind das richtig schlimme an der Sucht. Die Gedanken finden immer wieder eine Ausrede um doch noch was zu trinken/sich einen Schuss zu setzen/ noch eine Tablette zu nehmen, obwohl man sich fest vorgenommen hat das nicht mehr zu tun.
Es ist schwer das zu beschreiben. Es ist als ob man einen kleinen Teufel auf der Schulter sitzen hat, der wirklich immer sehr (augenscheinlich) gute Argumente hat warum man seine guten Vorsätze nur Heute noch einmal über Bord werfen sollte- Und am nächsten Tag wieder, und wieder, und wieder...
Ich würde auf jeden Fall erstmal versuchen mir Hilfe zu holen, und mir klarwerden wie es weitergehen soll, denn bei den Anzeichen die Du beschrieben hast, weisst Du glaube ich auch ohne Alkotest wie der Hase gerade läuft, oder?
Alles Gute und viel Kraft,
Marla |
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Jule555 Anfänger
Anmeldungsdatum: 16.07.2014 Beiträge: 3
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Verfasst am: 16. Jul 2014 10:15 Titel: |
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Hallo Laura!
Meine Mutter ist Alkoholikerin und ich hab die Erfahrung gemacht, dass es sich im Nachhinein immer bestätigt hat, wenn meine Schwester oder ich (auch schon als kleinere Kinder) das Gefühl hatten, sie wäre wieder rückfällig. Bei den Anzeichen, die du beschreibst, glaub ich nicht, dass du dir das einbildest...
Wichtiger finde ich aber auch, was ja auch schon geschrieben wurde, dass du dir überlegst, ob und wenn ja, wie lange, du bereit bist das mitzumachen. Du bekommst bald ein Kind und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es für Kinder wenig gibt, was beschissener ist, als ein abhängiges Elternteil. Kinder bekommen auch schon in jungen Jahren sehr viel mit! Auch ohne, dass es zu Schlägen oder heftigen Szenen kommt, ist das sehr prägend. Auch für dich solltest du dir im Klaren sein, was du tun wirst. Wie dir schon empfohlen wurde, würde auch ich dir raten, dir Hilfe zu holen. Es gibt mittlerweile echt viel Hilfsangebote für Angehörige und auch wenn du denkst, das sei nicht nötig, schaden wird es in keinem Fall!
Wünsch dir viel Kraft und dass du die, für dich/euch richtige Entscheidung triffst.
Liebe Grüße |
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Ambivalenzia Silber-User
Anmeldungsdatum: 17.01.2014 Beiträge: 238
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Verfasst am: 16. Jul 2014 12:46 Titel: |
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Hallo Laura,
das was du schreibst hört sich tatsächlich so an, als würde dein Mann wieder trinken. Zahnpasta, Kaugummis, Bonbons und vor allem sein Verhalten sprechen dafür. Die wichtigste Frage ist aber, wie du damit umgehen möchtest und wie lange du das aushalten willst und kannst. Ich kann dir nur empfehlen, selbst eine Beratungsstelle aufzusuchen. Oder aber eine Selbsthilfegruppe wie "Al-Anon" für Angehörige von Alkoholikern. Dort würdest du Gleichgesinnte treffen, mit denen du dich austauschen könntest. Wichtig ist, dass du dir Hilfe suchst, um mit dem Problem nicht allein dazustehen.
Alles Gute,
Ambivalenzia |
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