Suchttherapie und 2 x hinter einander schwach geworden

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laboum
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2014 19:21    Titel: Suchttherapie und 2 x hinter einander schwach geworden Antworten mit Zitat

Hallo,
ich hab mich letztes Jahr nach einer Trennung entschieden mit dem Kiffen aufzuhören und dafür eine Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Alleine habe ich es nicht geschafft und meine frühere Therapeutin (Therapie wegen Depression und Angstzustände) hat mir das empfohlen.
Die Suchttherapie ist ambulant und es gibt wöchtenlich Einzelgespräche und Gruppentreffen. Die Gruppentreffen fallen mir sehr schwer gerade.
Ich bin total verzweifelt, weil ich innerhalb der letzten 2 Wochen 2 mal etwas genommen habe (Speed und Kokain). Das letzte mal war gestern beim ausgehen. Bis jetzt habe ich das in den Gruppentherapiestunden gebeichtet. Das ist mir sehr schwer gefallen und ich hab mich furchtbar geschämt. Da ich schon wieder schwach geworden bin schäme ich mich jetzt schon und weiß nicht, ob ich das diesmal einfach für mich behalte...
Ich hatte auch Sex auf der Toilette mit einem fast fremden Mann. Ich schäme mich dafür.. Wie soll ich das denn jetzt machen? Diese Woche gibt es keine Einzelgespräche. Kann mir jemand was raten? Am liebsten würde ich die Gruppentherapie diese Woche sausen lassen und nächste Woche vorher in einem Einzelgespräch darüber sprechen..
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1172

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2014 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo. Ehrlichkeit ist auf jeden fall gesund. Süchtige sind so krank wie
ihre Geheimnisse. Ausserdem tut uns Struktur gut.
Also nix.sausen lassen.
Rückfall ist völlig normal. Sucht ist eine Krankheit, keine Schwäche.
Mir hilft meine Selbsthilfegruppe. Also, schau dich mal um.
liebe und viel Kraft.
Joe
Nur für heute nehme ich nix.
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2014 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

wenn du deine rückfälle lieber für dich behältst, zb weil du dich schämst oder es bequemer ist, dann laß die therapie gleich komplett bleiben!

und wie joe schon sagte: für einen rückfall muß man sich nicht schämen.. das gehört dazu und fertig.
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laboum
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2014 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hey,
@Saubermann: danke für den Tipp.. Aber wie gehst du mit Scham um? Glaube, das würde mir mehr helfen als mir einen Abbruch zu empfehlen. Mir gehts gerade echt beschissen wegen dem Wochenende.

@Joe: Ja, das muss ich noch akzeptieren, dass es eine Krankheit ist. Bis vor ein paar Wochen war ich ziemlich stabil, aber jetzt plötzlich wieder schwach. Ok, ich geh zum Gruppentreffen und sage, dass ich schwach geworden bin. Ich muss ja auch nicht alle Details erzählen.. Danke Smile Dir auch weiterhin viel Kraft und alles Gute
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1172

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2014 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo. Schuld wird gefüttert von Minderwertigkeit. Als ich mich im Laufe der Jahre
immer mehr selbst annehmen konnte, verlor dieses Gefühl doch sehr an Gewicht.
Es ist okay so wie du bist.
Ich bin selber stärkster Richter.
Bis denne.
Joe
Nur für heute nehm ich keine Drogen
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1172

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2014 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo nochmal. Muss natürlich lauten ..
.. bin selber mein stärkster Richter.
Wozu gibt's eine Vorschau.
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laboum
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2014 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Joe Smile
danke für deine Worte. Heute war ich bei der Gruppe und war ehrlich.. Die genauen Details habe ich nicht erzählt, aber was den Konsum angeht, war ich ehrlich.. Dabei hat sich rausgestellt, dass ich doch ziemlich viel getrunken hatte. Und wir sind zu dem Entschluss gekommen, bzw. ich, dass ich das mit dem Trinken sein lassen muss.. Ja, in meinem Kopf sitzt ein Diktator. Daher verstehe ich das mit dem stärksten Richter. Meine Freunde, die natürlich kein Problem damit haben was ihren Konsum angeht, finden, dass ich kein Problem habe. Aber ich muss mir doch eingestehen, dass ich überhaupt nicht klar komme damit. Nach solchen Aktionen fühle ich mich wie der letzte Dreck und ich schaffe es einfach oft nicht nur bei dem einen oder anderen Bier zu bleiben..
Beim Ausgehen passiert es nun mal auch, das einige Dinge nicht so glatt laufen und ich dann ganz schnell die Rolle des Clowns oder Stimmungsmacher einnehme. Durch Alkohol werde ich lockerer und lustig. Aber ich merke immer wieder was dann mit mir passiert und ich es einfach laufen lassen.. Es gibt keinen Halt mehr. Ich verliere total die Kontrolle und mache Dinge, die ich einfach nicht tun würde, wenn ich nüchtern wäre. Tja, dann muss ich jetzt wohl in den sauren Apfel beißen und den Alkohol weg lassen. Naja, das wird schwer. Denn ohne Alkohol bin ich keine Spaßmacherin, sondern nur noch ein nervliches Bündel etwas.. Es fällt mir schwer allein zu sein. Aber in Gesellschaft bin ich oft unsicher und ertrage es nur schwer, wenn etwas nicht wie auf dem Ponyhof läuft..
Bis denne Smile
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benno
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2014
Beiträge: 134

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2014 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Alkohol unterstützt aber auch, dass du ein nervliches Bündel wirst Wink Es wird zwar etwas dauern, aber du wirst ohne Alkohol auf jeden Fall ruhiger und selbstsicherer werden. Mir öffnet der Alkohol auch immer die Türen zum Koksen und diese Tür sollte besser geschlossen bleiben!

Wünsch dir alles Gute und viel Kraft! Du kannst auf jeden Tag ohne dem Zeug stolz auf dich sein!

lg
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1172

BeitragVerfasst am: 7. Aug 2014 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo laboum. Das ist ja immer wieder wichtig für mich zu lesen, das
es mit Alkohol nicht funktioniert. Gesunde Erfahrung.
Ohne Alkohol zu leben empfinde ich auch nicht als "sauren Apfel",
sondern eher, um mal prosaisch zu bleiben, als den süßen Geschmack
der Freiheit.
Lass von dir hören.
Joe
Nur für heute clean
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2014 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laboum,
du solltest dich mal schlau machen zum Thema Suchtbehandlung mit Baclofen.
Der Wirkstoff beseitigt das Craving nach Alkohol, Cocain und Amphetaminen außerordentlich wirksam und erleichtert dir die Therapie ganz ungemein.
Nirgends ist vorgeschrieben, dass Abstinenz nur gut ist, wenn sie besonders hart erkämpft und erlitten wird!

LG

Praxx
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laboum
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2014 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich danke euch nochmal für die Antworten.. Also, ich bin gerade völlig genervt und hätte total Lust Mist zu bauen. Mein ganzes Leben ist eine einzige Sucht! Ihr müsst euch das so vorstellen, dass ich aber eigentlich von den meisten Sachen gar nicht so viel konsumiert habe. Sobald ich irgendwie das Gefühl hatte, mit irgendwas ein Problem zu bekommen, habe ich mir etwas anderes gesucht. Das ganze Dilemma fing eigentlich mit Essstörungen an. Und die rücken auch wieder total in den Vordergrund gerade. Außerdem habe ich eine Nähe/Distanz Problem oder Schwierigkeiten Beziehungen aufzubauen. Und oft suche ich mir hoffnungslose Fälle, die gar keine Beziehung wollen. So ist jetzt gerade wieder.. Die alte Beziehung noch gar nicht überwunden und schon versuche ich das Herz eines Anderen zu gewinnen.. Aber der meldet sich nicht. Und meine Gedanken kreisen wieder um Scheißhaufen.. Ich glaub, ich bin auch Beziehungssüchtig. Obwohl ich zuviel Nähe schwer ertragen kann.. Ach, fuck. Was ist da nur los? Mangeldes Selbstwertgefühl, nicht allein sein können..
Übrigens nehme ich seit 5 Jahren Fluoxetin. Gerade 20 mg. Ich könnte höher dosieren.. Aber eigentlich würde ich das ja gerne absetzen. Also das mit Baclofen ist nett gemeint, aber da ich ja die ADs nehme, traue ich mich nicht mich anderen Medis zu beschäftigen.
Seit Mittwoch nichts mehr getrunken und auch nichts anderes genommen. Außer Schoki, Kaffee und Zigaretten Smile Würde mich freuen, wenn ihr mir schreiben würdet, wie das bei euch so ist. Belächelt ihr mein Problem oder geht es euch vielleicht ähnlich.. Ich fühle mich total süchtig Sad
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1172

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2014 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo laboum, alles okay. Du bist völlig normal. Ich kenne das auch alles.
Süchtige machen halt alles süchtig.
Aber geistige Gesundheit ist möglich. Ich mache einfach weiter.
Nix nehmen. Moglichst wenig schaden anrichten. Mich mit gesunden Leuten umgeben.
Mein spirituelles Programm praktizieren.
Viel Kraft und einen schönen Tag.
Joe
Heute gehe ich clean ins Bettchen.
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laboum
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2014 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Joe,
was praktizierst du denn für ein spirituelles Programm, wenn ich fragen darf? Ich hab keinen Mist gebaut heute und gestern. Aber ich in meiner Höhle gelegen und blöd rumgesurft und mich selbst bemitleidet. Das Hauptproblem ist vielleicht auch, dass ich nicht das Gefühl habe, das Leben zu leben, dass ich möchte, sondern das es mich lebt. Der ganze Lebensweg ist mit Scheitern und Trübsal verbunden.. Gut, bei anderen kann es auch so sein, aber ich falle hin und stehe sehr sehr langsam wieder auf und vielleicht auch nie wieder aufrecht.. Das will ich unbedingt ändern!
Aber jetzt erstmal den Tag ohne-Mist-bauen beenden und schauen, was die nächste Woche bringt Smile
LG
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1172

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2014 09:55    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen. 12 Schritte Programm von narcotics anonymous.
Für mich sehr geeignet.
Schönen Tag.
Lg. Joe
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Berlin30
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.08.2013
Beiträge: 242

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2014 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

Du musst Dich weder für den Rückfall, noch für die Tatsache, Sex mit einem fast fremden Mann gehabt zu haben, schämen. Man muss sich für seine Bedürfnisse NIEMALS schämen. Sie gehören zu Dir.

Nur, wenn Du diese Bedürfnisse konstant oder eben sehr OFT verspürst, wäre es ratsam, da mal (evtl. zusammen mit Deinem Therapeuten) nachzuhaken.

Aber weder die Lust auf Sex, noch die Lust auf Rausch sind verwerflich. Die Frage ist nur, wie OFT und wie DESTRUKTIV (Frequenz des Konsums, Safer Sex usw.) man diesen Trieben nachgibt.

Du solltest anfangen, Dir evtl. wichtiger zu sein, dann wirst Du automatisch auch liebevoller und besser mit Dir und Deiner Seele umgehen.

Aber grundsätzlich sollte man dazu stehen. Auch vor der Gruppe.

Liebe Grüße.
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