Warum haben H-abhängige so Angst vor neuer Umgebung?

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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2009 10:41    Titel: Warum haben H-abhängige so Angst vor neuer Umgebung? Antworten mit Zitat

Ich habe mal eine Frage, die mich schon seit längerem beschäftigt und ich hab auch hier im Forum immer wieder gelesen. Warum haben H-abhängige so Angst oder Unwohlsein sich auf NEUES einzulassen? Warum wolllen sie immer nur in IHRER Umgebung sein? Warum ist die Umgebung bei Therapien so schwierig? Weil es was neues ist?

Vielleicht ist diese Frage etwas komisch, aber ich als "nicht-süchtige" würde das gerne verstehen! Weil mein Freund als Abhängiger auch so denkt und immer Angst vor neuem und ungewohntem hat!

Ich frag das jetzt mal sehr blumb: ist das die Angst, keinen "Stoff" zu bekommen?

DANKE!!
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Zauderer
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 02.05.2009
Beiträge: 713

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2009 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Der stoff ist nur der versuch sich selbst zu heilen, zumindestens die seelischen schmerzen zu mildern ... die angst vor "neuheiten" ist ein resultat aus missglückten "aktionen"

... und kliniken gibt es leider nicht oft die wirklich gut sind ... und die klinik muss zum patienten passen nicht umgekehrt ... (für mich gibt es keine, schon im ansatz nicht ... )

Das heisst ganz plump gesagt : das ist die angst vor der angst, dass die "schmerzen" zurückkommen wenn der stoff wegfällt ... und die schmerzen kommen zurück !!! ....


Zauderer
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2009 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antwort!
Das heißt dann wohl wenn die "Missgeschicke" aus vergangenen Zeiten in allen Bereichen sind, kommt die Angst auch in allen Bereichen?

Das hat doch dann auch was mit Vertrauen zu tun, oder? Heißt das, dass die Abhängigen (das klingt immer so komisch, ist aber in keinster Weise abwertend gemeint - ich liebe einen) ein großes Problem haben mit VERTRAUEN? und sich grundsätzlich schwer tun, auf was EINZULASSEN? Was auch immer es ist, Therapie, neues Leben, Liebe?
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Zauderer
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Anmeldungsdatum: 02.05.2009
Beiträge: 713

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2009 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

... Genau das wollte ich damit sagen ...


Zauderer
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otto1
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Anmeldungsdatum: 03.04.2009
Beiträge: 310

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2009 23:29    Titel: ???? Antworten mit Zitat

hallo ich verstehe die frage nicht... blödsinn natürlich verstehe ich die frage aber ich finde man kann das pauschal nicht so schreiben also ich würde mich sofort dazu entscheiden nach zb costa rica auszuwandern allerdings müsste es dort methadon geben oder ich bräuchte zeit mit metha aufzuhören oder nach afghanistan da würde es dann auch ohne metha funktionieren. ok 10 minuten bräuchte ich zum überlegen. tschau
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2009 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Symptom der Krankheit Sucht ist die Defensive Lebensführung.
Selbstverständlich will die dass alles so bleibt wie es ist, weil Neues auch keine absolute Kontrolle, potenzielle Gefahr bedeutet.
Gut dosiert ist man für jede Veränderung zu haben.
Gut dosiert will man auch immer aufhören, verändern.
Unterdosiert ist dann die Stabilität im Jetzt wichtiger. Sehr viel wichtiger, Lebenswichtig.
Der Süchtige hat, wenn er nicht Pegelorientiert gut und satt dosiert ist, immer zwei Welten zwischen denen er hin und her wechselt. Die Manische und die Depressive. Die Depressive würde am liebsten nicht einmal das Bett verlassen.

Um auf diesen Umstand hingewiesen zu haben, dass man bei Süchtigen berücksichtigen muss, eigentlich bei jedem, wie ist er jetzt gerade drauf.
Versorgt-unterversorgt.
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Chrystal
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2009
Beiträge: 206

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2009 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

Aloha!

Oh ja bright, das trifft es wirklich gut. Wenn ich gut versorgt bin, dann könnte ich Berge ausreißen, fange neue Sachen an, habe Lust auf Veränderung.
Wenn ich aber keine Versorgung habe, dann fühle ich mich wieder so unglaublich hilflos, bin nicht mehr von mir überzeugt und dann will ich auch keine so rießige Veränderung, denn wenigstens in meinem gewohnten Ufeld, weiß ich wenigstens ein bisschen, wie es denn längs läuft.

@ Ulla, ich hoffe, dass dir das auch iwie hilft, aber ich glaube es ist nicht nur die Angst keinen Stoff zu bekommen. Eher, den letzten Strohalm auch noch knicken zu sehen und dann zudem zu wissen, sich in schwierigen Situationen nicht der Sicherheits des H hingeben zu können um alles iwie zu überstehen.
Ich habe nicht als soo viel H-Junks kennen gelernt, aber alle, die ich kennen lernen durfte, die hatten keine Urvertrauen, hatten es nur ein wenig in sich, wenn sie drauf waren. Geht mir eigentlich ähnlich. Ich könnte nicht aufhören, wenn mein Babe nicht bei mir wäre. Er ist selbst ein H-Junk, hat mich drauf gebracht (ich bereue das nicht und trage dies nicht nach), hat eine ähnliche ausgeprägte Borderlinestörung. Wir kennen uns in den schlimmsten psychischen Zuständen und das hat uns auch zusammengeschweißt und läst uns den momentanen Entzug hoffentlich überstehen.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei, deinen Liebsten zu verstehen und alles durchzustehen. Ich glaube, dass du eine sehr starke Frau sein musst und sehr viel bedingungslose Liebe in dir trägst, wenn du das mitmachst (ich weiß ja nicht, wie es mit Beikonsum ist bzw. überhaupt Substi),
Viel Kraft!!!

Lieben Gruß
Chrstal
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2009 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

@ crystal:
Erstmal vielen Dank für deine Worte und alles Gute für deinen Entzug! Ich drück dir die Daumen!

Klar ist es manchmal sehr schwer für mich, weil ich ja sozusagen ein "normales" Leben habe. Aber ich sehe es immer als Krankheit und er entschädigt mich auch immer mit seiner so lieben Art dafür!

Ich möchte mit ihm natürlich auch mal in eine "neue Umgebung", aber ich möchte ihn halt auch nicht überfordern oder was falsch machen.

LG Ulla
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Chrystal
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2009
Beiträge: 206

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2009 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Schade eigentlich, er ist so eben weggerannt, kann die klaren Gedanken nicht vertragen.
Ich werde meinen Entzug weiter durchstehen, aber wie schaffe ich es??? Wie schaffe ich es, die eine Bordi ist, damit umzugehen, dass er wegen Beschaffung oft nicht kommen wird, wenn er es gesagt hat? Wie gehe ich damit um, dass er seinen "Freiheiten nach geht" und ich versuche ein normales Leben zu führen?

Denn ich weiß, dass er wieder kommen wird, aber er wird wohl entgültig nicht den meinen Weg einschlagen! Wie ist denn dein Partner da so, hat er Beikonsum, kann er sich an Abmachungen halten oder wirst du schon oft iwie enttäuscht???

Lieben Gruß mit zitternden Beinen ;P
Chrystal
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Gwendoline
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 288

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2009 03:04    Titel: Antworten mit Zitat

Chrystal hat Folgendes geschrieben:
Ich werde meinen Entzug weiter durchstehen, aber wie schaffe ich es??? Wie schaffe ich es, die eine Bordi ist, damit umzugehen, dass er wegen Beschaffung oft nicht kommen wird, wenn er es gesagt hat? Wie gehe ich damit um, dass er seinen "Freiheiten nach geht" und ich versuche ein normales Leben zu führen?


Nichts für ungut, aber ich finde, das hört sich ziemlich wenig erfolgsversprechend an.
Wenn Du clean werden und auch clean bleiben willst und es Dir wirklich ernst damit ist, wird die Beziehung mit Deinem Freund auf Dauer nicht funktionieren, wenn er ständig Rückfälle baut/Beikonsum hat...

Diese Gefahr hat man immer, wenn beide Partner Junks sind, meist reißt man sich gegenseitig immer wieder rein und wird irgendwann irgendwie gemeinsam rückfällig, das habe ich schon oft im Bekanntenkreis beobachtet.
Bei meinem Freund und mir ist auch ganz klar, dass unsere Beziehung nur funktionieren kann, wenn wir beide clean bleiben, wenn einer rückfällig wird, ist es aus, darüber haben wir direkt ziemlich am Anfang unserer Beziehung klar und offen gesprochen.

Ich könnte es auch nicht ertragen, ständig zu sehen, dass mein Partner druff ist oder alleine auch nur zu wissen, dass er sich jetzt gerade einen Knaller macht etc. da würde ich wohl wahnsinnig bei werden und mein eigener Rückfall wäre eine Frage von Stunden.

An Deiner Stelle würde ich mir echt überlegen, was mir wichtiger ist - so hart es auch klingt, ich weiß - zusammenbleiben mit dem Freund/Partner, dafür aber in Kauf zu nehmen, schnell wieder rückfällig zu werden, oder mit erheblich besseren Chancen das Cleanwerden angehen, dafür aber nicht mehr mit dem Freund/Partner zusammensein.
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