Sich mal selbst hinterfragen...

[Warrior]

Hallo Sabiote,
schön, von dir zu hören. Musste deinen post erstmal einordnen. Dass man bei deinem/eurem account auch immer um die Ecke denken muss..

Ja, ich hatte hier mein eigenes Reich und sie hatte ihres. Vielleicht war das Problem, dass wir es lange Zeit als Freiraum für den Anderen angesehen haben und nicht gemerkt haben, dass uns das eigentlich entfernt hat. Mittlerweile frage ich mich schon, ob es nicht öfter mal ein Grund war, meinem ganz bestimmten Interesse nachzugehen: Mal was rauchen, ein Bierchen oder 2 trinken, im Forum lesen. Wahrscheinlich wäre ein offenerer Umgang mit dem Thema besser gewesen, aber wenn man zu den "Tätern" zählt, tut man das halt nicht so gerne. Ich zumindest nicht.

Beim ehrlichen Nachdenken stelle ich mittlerweile doch fest, dass die Kifferei und das gesamte Interesse am Thema Drogen wohl doch einen größeren Platz in meinem Leben einnimmt, als ich das lange Zeit wahrhaben wollte. Ich glaube, die Arbeit war eher ein Vorwand, um mal wieder verschwinden und was rauchen zu können. Gearbeitet habe ich dann auch nicht immer so, wie ich es angekündigt habe.

Naja, ob ich die Fragen konkreter formulieren kann? Wenn ich wüsste, welche ich hätte... Ich glaube, hier mal ehrlich über den Konsum und seine eventuellen Folgen zu schreiben, sich selber nichts mehr vormachen, neutrale Meinungen von Anderen hören sollte mich zu den Antworten führen, auf die ich keine Fragen habe zur Zeit. Hoffe ich.

Beste Grüße,

Warrior

[Warrior]

Hallo Marla,

schwertklingende Grüße? Klar, wieso nicht, ich kloppe mich gerne mal mit dir, wenn du das möchtest. Sag mir nur, ob du dann Marla oder Mia vorbeischickst (Beleidigungsfechten?)

Danke für deinen offenen Beitrag. Drogenkonsum geparrt mit Unehrlichkeit- ich glaube, darin war ich auch ganz gut. Wahrscheinlich habe ich mich mit meinem Konsum so wohlgefühlt, dass ich von vornherein kritische Stimmen ausblenden wollte. Und damit habe ich bei meiner Freundin viel Raum für Spekulationen gelassen. War wohl ein Fehler.

Einen Rosenkrieg wird es nicht geben, dafür mögen und respektieren wir uns zu sehr. Vielleicht würde es das ja sogar etwas einfacher machen. Aber es ist-in Anbetracht der Umstände- gut so, wie es ist.

Alles Liebe,

Warrior

[Warrior]

Liebe nanun,

ich glaube schon, dass einige Dinge etwas anders waren. Ich wollte eigentlich nicht der Welt entfliehen und es mir leichter machen. Ok, am Anfang vielleicht schon, aber irgendwann hatte das Kiffen genau die Wirkung bei mir, die du in deinem post beschrieben hast. Andere Substanzen wie eben die Pilze oder das Meskalin genauso. Ich glaube, dass ich dieses Kopfkino ab einem bestiimmten Zeitpunkt genossen habe. Ich war immer recht angepasst und auf eine gewisse Weise bestimmt auch "gefallsüchtig". Durch den Konsum hatte ich längere Zeit das Gefühl, in dieser Welt nicht mehr unvoreingenommen leben zu können.

Aber irgendwann (ich denke, das ist durch diverse Pilztrips so gekommen) habe ich festgestellt, dass es gar nicht so sehr um die Welt geht, sondern das ich selber einen viel größeren Anteil daran habe, meine Welt so mitzubestimmen, wie ich das gerne hätte. Dafür bin ich einfach dankbar.

Zu deiner letzten Frage: Ich glaube schon, dass meine Freundin etwas damit anfangen kann. Wahrscheinlich sogar mehr als vorher, weil ich ehrlicher und offener geworden bin, ihr, mir und Anderen gegenüber. Ich denke schon, dass sie das schätzt.

Allerdings HABE ich mich dadurch halt auch einfach verändert. Ich glaube z.B., dass ich ganz gut darin war, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen. Mittlerweile kann ich meine Interessen ganz gut vertreten, wenn ich sie für richtig halte. Damit stellt sich ihr aber natürlich nun die Frage, inwiefern ich bei diesem Thema früher wirklich aufrichtig war.
Um nur mal ein Beispiel zu nennen.

Liebe Grüße,

Warrior

[Katzentante]

Hallo Warrior!

[Warrior]

Hallo Katzentante,

guter Einwand, allerdings wohne ich recht grenznah. Dementsprechend ist es kein großes Problem für mich, die Dinge da einzunehmen, wo es auch erlaubt ist.

Und durch die Nähe zur Grenze hat auch die hiesige Polizei einen recht lockeren Umgang mit dem Kiffen.

Aber wie meine Freundin gerade zum Thema Illegalität steht, sollte ich jetzt auch mal bedenken, keine Frage. Hatte allerdings bis jetzt nicht den Eindruck, als sei das ein Thema für sie gewesen.

Gruß,

Warrior.

[Marla]

nAJA LIEBE kATZENTANTE; ICH BEKOMME MEIN mEDIKAMENT VOM aRZT; WEIL ES OHNE Zz NICHT GEHT: dAS HAT MICH alle fÜHRERSCHEINE GEKOSTET BIS AUF DEN PERSONALBEFÖRDERUNGSSCHEIN:
vON DAHER IST SO EINE pLANUNG IM VORRAUS SEHR SCHWER ZU TREFFEN:
Aber ich weiss schon was Du meinst.

Sorry für die Tabs neue tatsatur, ihr wisst ja...


Was ich viel interessanter finde, das jemand der LSD Pilze und Meskalin nutzt (längerfristig?) und zwar in ihrem eigentlichen Sinne, nämlich nicht als Partydroge, sondern um Erfahrungen zu sammeln, und evt (ich zögere bei dem Wort Spirituell zu wachsen).
Das Deine Freundin zu ähnlichen Erkentnissen auf normalen wege gekommen ist, fasziniert mich.
Und drängt mich zu der Hoffnung, das nach einer gewissen Trennungszeit, sich wieder doch der ALTE Partner als richtig erweist ( wie bei mir damals). Denn während der Trennung sieht man oft das was einen stört. Ist man plötzlich allein, stellt sich heraus was alles fehlt.
Hängt natürlich von der Beziehung und dem Willen ab, aber das ist eine andere Geschichte, und die wird Mia schreiben.

Ciao, Marla

[bonsai]

Den Konsum, die Ursachen, Auswirkungen und alle begleitenden Implikationen zu hinterfragen ist grundsätzlich in Ordnung.
Und bei allem was ich so gelesen habe auch angezeigt

Ich würde das Ganze aber von Beziehung und (EX)Freundin entkoppeln
Du tust das für Dich, nicht für eine imaginäre Beziehung, deren Zukunft und Entwicklung Du gar nicht anschätzen kannst.
Sichtweisen, Bewertungen deiner EX sind im Moment für Dein Abarbeiten der Situation faktisch egal.

Wenn das die elementare Motivation ist (wäre), dann wird das auf Dauer nichts werden und wieder verflachen.
Nur eine intrinsische Motivation wird dauerhaft Erkenntnis und Wirkung bringen
Wenn Du zur der Einsicht kommst, dass der Konsum zu viel ist, einen tiefer liegende Problematik dahinter steckt und das daraus resultierende Verhalten nicht richtig Verhalten ist,
obwohl es Deine Freundin NICHT stören würde.
Dann wird ein Schuh draus

[Marla]

Das hast Du sehr schön in Worte gefasst Bonsei.
Da stimme ich Dir zu!

Marla setzt zeichen-zeichen zeichen zeichen...

[Warrior]

Marla,
sehr gute Frage, die ich mir auch schon oft gestellt habe. Ich halte sie schon für sehr intelligent und einfühlsam und habe es auch stets bewundert, wenn ich mitbekommen habe, dass sie die gleichen Sichtweisen und Erfahrungen durchaus auch hat oder zumindest nachvollziehen kann.

Habe mich auch schon öfter gefragt, ob sie einfach einen sehr tiefen Sinn für so etwas hat oder ob ich so ein Brett vorm Kopp habe, dass ich gewisse Substanzen "brauchte", um bestimmte Erkenntnisse zu erlangen.

bonsai,

ja, du hast recht mit dem, was du sagst. Eigentlich versuche ich gerade auch, den Konsum unabhängig von der privaten Situation zu hinterfragen. Da ich diese Situation allerdings auch in diesem thread geposted habe, vermischt es sich halt etwas.

Ist aber schon so gedacht wie von dir angemerkt

Gruß,

Warrior

[Seine Merkwürden]

Hallo Sabiote,

[Marla]

Nein, da hast Du mich falsch verstanden Merkwürden.
Wir haben neben einem schlaf und wohnzimmer und Garten, auch ein "Kabelzimmer". Es trägt seinen Namen weil dort diverse Musikgeräte stehen, viele Computer, laptops und der einzige Raum ist der nicht Rauchfrei ist.

Eine gute Beziehung bedeutet nicht sich auf der Pelle zu hocken, aber gemeinsame Probleme zu besprechen, oder anders gesagt deutlich seine Wünsche zu äussern, anstatt dann im grßen Knall herauszuplatzen mit "Damals hast Du aber dieses und jenes gemacht..."

Beziehung braucht Freiraum, allerdings muüssen beide Partner einen ähnlichen Anspruch auf freiraum haben. Wenn der eine zugedröhnt in seinem "Labor" sitzt, während sich die Geliebte langweilt, spätstens dann, wäre es Zeit miteinander eine Lösung zu finden, und nicht erst wenn alles vorbei ist. Habe ich das jetzt besser formuliert?

Liebe Grüsse, Marla-Mia

[Marla]

Merkwürden, Du schreibst doch selbst das Dir Dein Freiraum wichtiger ist als eine Beziehung. Dagegen ist nicht das geringste zu sagen.

Allerdings muß Dir auch klar sein, das eine ähnlich gelagerte Partnerin wohl schwer zu finden sein dürfte, das hast Du ja schon selbst bemerkt.
Schlimm wäre das doch nur, wenn Du mit der Situation Probleme hättest, und wenn Du Die nicht hast, ist doch alles okay.

Solltest Du jemals den dunklen Turm von Stephen King lesen, dann wüsstest Du was ich alles auf mich genommen habe, um nur ein Moment dieser Nähe kosten zu können.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Grüsse aus den Ländern die einst waren, in denen die toten Geister wandeln.

MIA

[Seine Merkwürden]

Hallo Marla (das "MIA", in Großbuchstaben!, hat mich jetzt doch etwas verunsichert...),

ich wollte ja jetzt keinen Ratschlag in irgendeiner Weise erteilen, dazu fehlt mir auch die "Kompetenz", aber manches wollte ich halt doch genauer wissen. Also z.B. ob solche "Regelungen", wie sie beschrieben wurden, "normal" sind und wie das zu verstehen und zu bewerten ist.
Nach meinem Verständnis hat Warrior bisher halt einfach nur gewollt, dass er manchmal eine zeitlang allein im Keller hocken kann, um sonstwas zu tun. Sonst weiß ich nichts. Und das kam mir jetzt so völlig legitim vor. Anderen anscheinend nicht. Daher die Verwunderung.
Vielleicht hängt die aktuelle "Krise" ja auch an etwas ganz anderem. Weiß man ja nicht. Wie lange geht das jetzt eigentlich schon so? Und wurde vorher schon mal was gesagt in irgendeiner Richtung?

[Sabiote555]

Hallo ihr lieben,
Ich glaube nicht, dass ein eigener Rückzugsraum oder illegaler Drogenkonsum der "im Rahmen" ist Warriors Beziehung getötet hat.

Bei uns ist es so, dass ich auch ein eigenes Zimmer habe. Wenn die Tür geschlossen ist dann kommt der Partner nicht rein oder klopft an. Nicht, weil ich etwas verbergen mòchte, sondern weil ich "Meine allein Zeit" habe.
Wenn die Tür angelehnt ist dann "darf" er ohne Klopfen herein kommen.
Mein Mann hat kein eigenes Zimmer. Er sagt, dass er keins braucht. Platz dafür waere da.
Wenn ich konsumiere, dann meist in meinem Zimmer. Ich verstecke es nicht aber ich mache es auch nicht unbedingt im gemeinsam genutzten Raum. Manchmal vielleicht...

Ich hatte nie den Eindruck dass ihn das Illegale stört. Was soll groß passieren? Ich bin nicht vorbestraft. Wenn ich ein bis fünf mal erwischt würde, die Strafe waere so gering...vielleicht eine Geldstrafe. Führerschein? Nun ja, er meinte mal, dass ich ja damit klar kommen muss wenn ich keinen Führerschein mehr habe. Arbeitsplatz und Wohnen sowie Stadt liegt nah beieinander. Ich denke, dass stört ihn auch nicht. Er weiss, dass ich nicht breit fahre.
Wenn ich ihn mal fragte wie das fuer ihn ist, dass ich rauche, dann sagte er:"Wie soll es sein. Musst du wissen." Das Thema interessiert ihn gar nicht. Ist sehr klein im Alltag.

Also, eigener Rückzugsraum...denke nicht, dass es daran liegt sich zu entfremden... Vll wenn ein Paar nicht aufpasst, die Waage zu halten.

Mein Mann und ich sind auch mal auseinander gezogen. Das war in einer 2 Zimmer,Küche,Bad Wohnung vor ca 11Jahren. Da hatten wir wieder Verabredungen ect..., freuten uns aufeinander. Danach zogen wir in eine 5Zimmer Wohnung, ich hatte mein eigenes Rückzugszimmer und es war harmonisch Bis heute glückliche Beziehung. Nach 14Jahren .

Eine Trennung kann auch eine Chance sein!
Hat sich deine Freundin überhaupt fuer deinen Konsum interessiert Warrior?
Und: Wie empfindest du den Satz oben:" ...Warriors Beziehung getötet hat..." Das Wort getötet in Verbindung mit eurer Beziehung? Wehmut? Trauer? Erleichterung? Vll kannst du daraus schon viel ableiten.

lg sendet dir Caro

[Warrior]

Hallo zusammen,

ich denke, dass es grundsätzlich gut ist, sich einen Rückzugsort in einer Beziehung zu schaffen. Man darf sich halt nur nicht zuviel Rückzug erlauben. Wenn der Partner das Gefühl bekommt, ausgeschlossen zu sein, wirds schwierig. Wurde hier ja auch schon gut beschrieben.
Ich kann mir schon vorstellen, dass wir beide unsere jeweiligen Räume genutzt haben, um nicht merken zu müssen, dass unsere "Realitätsschnittmenge", wie es nanun so schön gesagt hat, immer kleiner geworden ist.

Caro: Wehmut ist es nicht, dafür ist es zu früh, Trauer eher auch nicht. Schwer zu beschreiben. Man fühlt sich halt dauerhaft unwohl.

In den letzten Tagen hat etwas geschwelt zwischen uns und es ist zum Streit gekommen. Während dieses Streits haben wir gemerkt, dass es gar nicht um diese Dinge geht, die man hätte bereinigen können, sondern um viel Grundsätzlicheres. Das hat uns ziemlich vor den Kopf gestossen. Nun wohnen wir in verschiedenen Bereichen des Hauses. An diesem Abend haben wir gemerkt, wie wichtig alles war/ist, was wir uns aufgebaut haben. Haben uns den ganzen Abend bis tief in die Nacht auf dem Handy geschrieben und konnten uns nicht lösen. DAS war wirklich schlimm.