Therapie mit substitution?

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Dany2005
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2009
Beiträge: 80

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2009 10:05    Titel: Therapie mit substitution? Antworten mit Zitat

hi ich hab da mal ein paar fragen an euch =)
mich würde mal interessieren, ob es in deutschland eigentlich die möglichkeit für eine Langzeit-Therapie mit substitution gibt?

oder ist es überall vorrausetzung, dass man komplett clean ist, also auch ohne z.b metha?

ich weiss ja noch nicht allzu viel über dieses thema, aber ich hab das gefühl, dass die normalen therapien, die es so gibt nicht allzu viel bringen oder irre ich mich da?

ich stelle mir das zumindest sehr sehr schwer vor, auf alle "krücken" zu verzichten und innerhalb von wenigen monaten so "fit" zu werden, dass man den alltag zu hause alleine schafft.

warum soll man es nicht erstmal mit substi schaffen, das ist doch schon für viele schwer genug.
wenn man sie nicht mehr braucht, kann man die krücken doch immer noch weg werfen.
aber die allgemeine meinung scheint ja zu sein, dass eine therapie mit drogen nicht möglich wäre.

wie seht ihr das? weil mit metha z.b ist man doch nicht wirklich breit oder?

und weiss sogar jemand wo es eine solche therapie eventuell gibt?

lg dany
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Zauderer
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 02.05.2009
Beiträge: 713

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2009 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hierzulande herrscht das dokma der schulmedizin, das nur dem supersauberen süchtigen eine "heilungschanche " einräumt ...

"heilung" halte ich personlich für ganz schön viel verlangt, obwohl mein anspruch sehr hoch ist ... ich verlange "nur" das im griff zu behalten ...


Ich kenn die aktuellen zahlen nicht aber vor 20 jahren waren es 1er von 10 die als "geheilt" galten ... wahrscheinlich sieht es heutzutage nicht viel besser aus.
Ihre schuldigen haben sie ja ... , nämlich uns die druffis, die stur nicht mitarbeiten....

Ich weiss das auch nicht so genau, aber ich kann mir nicht vorstellen hier zulande eine "klinik" zu finden die "krücken" zulässt.


Wenn du deine "krücken" bis zum "freiwilligen wegwerfen" behalten willst bleibt dir eigendlich nur den richtigen arzt zu finden ... und natürlich das richtige mittel ...

Zauderer
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babsi
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Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 320

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2009 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

hi Dany2005,
wenn du magst schau dir mal den link an , da kann man ne therapie mit methadon machen

http://www.fachklinik-emsland.de/

kenne noch ne klinik an der ostsee , kann man auch mit methadon therapie machen, wenn du die adresse haben willst dann sag bescheid.

gruss
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docmorph1
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 21.02.2009
Beiträge: 42

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2009 22:05    Titel: hallo dany2005 Antworten mit Zitat

ich habe vor 10 jahren in Herrsching am Ammersee ( bei München ) eine Therapie gemacht. Hieß Daytop und war Hardcore. Dann wechselte der Träger und heute wird dort glaube ich Therapie mit Substimitteln gemacht. Kuck mal im Internet unter Deutscher Orden und dann Therapieeinrichtungen.
Bin nach 6 Jahren Clean Zeit aber auch wieder voll auf die Fresse geflogen und stehe nun vor dem größten Scherbenhaufen meines Lebens. Sad

So long doc
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Dany2005
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2009
Beiträge: 80

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2009 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

ich danke euch =)

mich würde eure meinung dazu noch interessieren...

also glauben ihr, dass das eine gute idee ist oder was denkt ihr selber was eine gute therapie ausmachen müsste?

weil ich denke auch, es kann nicht sein, dass die chancen nur so niedrig sind oder?
das ist so wie die lehrer in der schule, wenn der notenschnitt in der mathearbeit so schlecht is:

klar die schüler sind alle dumm und faul
bis auf die 2 die ne 1 haben
tzzzz Rolling Eyes
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2009 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Dany2005 hat Folgendes geschrieben:
also glauben ihr, dass das eine gute idee ist oder was denkt ihr selber was eine gute therapie ausmachen müsste? :

Meine knappe Meinung ist der leider nicht anerkannte Königsweg, die Sucht, den Mangel mit dem dafür am besten geeigneten Mittel zubefriedigen/auszugleichen, die Persönlichkeit zu stabilisieren, und einfach abwarten, bis der Betroffenen aus diesem Mangel herauswächst. Jede zusätzliche Hilfe ist willkommen, aber im Prinzip nicht mehr richtig nötig, da die Selbsatheilungskräfte dies von allein machen.
Abstinenz ist meiner Meinung nach , auch schon vorher, nur durchzuhalten, wenn dass Suchtpotenzial nicht zu hoch ist.

Dany2005 hat Folgendes geschrieben:
weil ich denke auch, es kann nicht sein, dass die chancen nur so niedrig sind oder? :

Das Abstinenzparadigma macht bei nicht geeigneten Drogen, eine Sucht einigermassen körperfreundlich zu befriedigen, sehr wohl Sinn.
Sinnvoller wäre aber auf besseres, geeigneteres Mittel umzusuchten, um den chronischen seelischen Schmerz zu lindern, der unbehandelt stärker werden würde. Wer es nicht glaubt, sollte mal in die Seniorenheime gehen, wo jetzt die alten Kriegstraumatisierungen, Posttraumatische Belastungsastörungen, wie Sucht auch eine ist, zum Ausbruch kommen.
Ein Problem, welches die neutrale Schweiz nicht hat. Hatten keinen Krieg.
Und man hat festgestellt, dass Traumatisierungen in den genetischen Voraussetzungen für eine gesunde oder auch gestörte Bio-Chemie, über mehrere Generationen vererbt/weitergegeben werden.
Dany2005 hat Folgendes geschrieben:
das ist so wie die lehrer in der schule, wenn der notenschnitt in der mathearbeit so schlecht is:

klar die schüler sind alle dumm und faul
bis auf die 2 die ne 1 haben :

Dass einige wenige diesen Heldenhügel erklimmen, macht die Anderen dann zu Versagern, Schwächlingen, Unwilligen!
Es funktioniert offensichtlich so .




tzzzz Rolling Eyes[/quote]
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Gwendoline
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 288

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2009 03:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte während meiner stationären Entgiftung auch die Idee, mir eine Langzeittherapie zu suchen, wo ich weiterhin mit Subutex substituiert werde , da ich gut verstehe, dass Du nicht auch noch auf die letzte "Krücke" - nämlich das Substi-Mittel - verzichten möchtest, genauso dachte bzw. denke ich immer noch.

Mit Hilfe der Sozialarbeiterin, die in der Klinik für die Station, auf der ich gewesen bin, zuständig war, habe ich mich dann mal ein bisschen in diese Richtung schlau gemacht, welche Kliniken so alles Langzeittherapieplätze für Substituierte anbieten und ich war ziemlich verwundert, dass es da wirklich nur superwenige Möglichkeiten zu geben scheint.
Die Kliniken, die wir gefunden haben, hatten maximal fünf Plätze für Substi-Leute (auch die ziemlich großen Kliniken) und diese Substi-Leute mussten besondere Vorraussetzungen erfüllen, z.B. mindestens zehn Jahre abhängig gewesen sein etc.

Zumindest hier in Deutschland scheint die Ansicht vorzuherrschen, dass jemand, der substituiert ist, nicht geeignet ist für eine Langzeittherapie, bzw. erst vom Substi-Mittel entgiften sollte.
PSB traut man den Substi-Leuten aber zu Rolling Eyes .

Letzendlich war das für mich einer der entscheidenen Gründe, keine Langzeittherapie zu machen, ich fühle mich im Moment einfach noch nicht in der Lage, so ganz ohne "Krücke" zurechtzukommen.
Man hat ambulant natürlich auch ein paar Möglichkeiten, aber die kann man nicht wirklich mit einer Langzeittherapie vergleichen.


Betreff des "Breit-seins" auf Metha: Das kommt wohl immer auf die Dosierung an, ich kenne einige Leute, die dank (zu) hoher Metha-Dosierung druffer sind als zu ihren heftigsten H-Zeiten Rolling Eyes da liegt der Fehler allerdings wohl auch mit beim Arzt.


Und die Chancen, das restliche Leben komplett rückfallfrei zu leben, sind tatsächlich nicht allzu rosig, hört sich natürlich alles andere als aufbauend an, aber warum sollte man sich falsche Illusionen machen!?
Es ist nun wirklich nicht einfach, clean zu werden und zu bleiben, den Alltag ohne H zu bewältigen, aber wenn dann noch Stress/Probleme/Konflikte aufkommen, ist die Versuchung, diese auf gewohnte Weise wieder "wegzudrücken" einfach (zu) groß.
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