Computersucht-->Was tun?

[xXUnbekanntXx]

Guten Morgen,
Ich bin 16 Jahre alt. Ich denke, dass ich Computersüchtig bin.
Jeden Tag min. 8-10 Stunden vor dem Computer. Nachts kann ich nichtmehr
schlafen. Meine Schulische Leistung geht in den Keller. Sobald ich den
Computer ausschalte, dreht in meinem Kopf alles durch. Ich schlafe sehr
unruhig, meistens nur 3-4 Stunden. Der zwang den Computer einzuschalten
ist dann zu groß.Am Wochenende/Ferien sitze ich manchmal nächtelang am
PC. Ich merke, dass ich meine Freunde immer mehr vernachlässige. Ich würde
zu gerne von meiner sucht loskommen. Ich schaffe es aber nicht. Was kann ich nur tun ?

Hoffe ihr könnt mir helfen

[Domenico]

guten morgen!
ich kenne das noch von früher hat sich bei mir aber je älter ich
wurde von alleine geregelt.ich würde empfehlen eine suchtberatungs-
stelle(diakonie,caritas)aufzusuchen oder deinen hausarzt zu fragen der
kann dir bestimmt auch adressen geben.
du könntest auch im internet gucken ob es selbsthilfegruppen in deiner
nähe gibt wenn du anonymer bleiben möchtest und es dir peinlich ist
zur suchtberatung oder zum hausarzt deswegen zu gehen!
Gruss Vittorio

[Herr Mayer]

Wir haben das Problem mit dem Sohn meiner Frau. Er hockte nur vor dem PC oder am Handy, musste ein Schuljahr wiederholen, hat keine Freunde aber in Facebook ist er der coole Held. Wenn wir das Internet abgedreht haben wurde er aggressiv, launisch, richtig extrem sogar. Wir haben ihn dann beim Sport und Musik angemeldet, er hat nun Freunde, spielt Gitarre und das Internet nutzt er mittlerweile ganz normal.

[Warrior]

Tut mir ja echt Leid, wenn ich jetzt mal kurz lachen musste.
Ein 16-jähriger, der scheinbar keinen Bock auf irgendeine Verantwortung hat, weder im schulischen noch im sozialen Sinne, und stattdessen lieber vor dem PC hockt und das dann zur Entschuldigung als "Sucht" tituliert, fällt mir gerade schwer, ernstzunehmen.

Und dann am Besten ne Selbsthilfegruppe oder die Caritas/Diakonie.

Wieso nicht gleich zu nem Spendenlauf aufrufen, ich mach auch mit.

Du stehst kurz vor der Volljährigkeit, da kommen nun mal gewisse Pflichten und Verantwortungen auf dich zu.

Zieh die Stecker raus oder stell das Ding in den Schrank. Oder installiere dir ne Zeitschaltung für den PC.
Bring erst deine Dinge in Ordnung und setz dich dann an den PC.
Verabrede dich mit Freunden und setz dich dann abends an den PC, wenn du dann noch Lust hast.

Oderoderoder...

Wenn ich den ganzen Tag auf die Kiste starre, kann ich auch nicht schlafen.

Sorry, wenn das hart klingt, aber für mich ist das ein selbstgemachtes Problem, welches sich auf einfachste Arten lösen lassen kann, dazu ist allerdings ein Mindestmaß an Selbstdisziplin vonnöten. Und die sollte man mit 16 Jahren doch durchaus schon entwickelt haben.

Ich würde an deiner Stelle mal das Wort "Sucht" (hinter dem man sich gut verstecken kann) durch andere Wörter ersetzen, die nicht so ne dramatische Außenwirkung haben. Z.B. Langeweile, Angst vor Verantwortung, Faulheit, etc.

"Sucht" bringt einen immer auf die Mitleidsschiene, finde ich. Wenn einer süchtig ist, dann braucht er Hilfe, dann muss man Verständnis haben usw.

Und ich denke, Mitleid mit dir selber hast du schon genug, da brauchts keins mehr von Anderen.

[Rumpelstilz]

Ganz so einfach ist das nicht, es gibt durchaus Jugendliche welche regelrecht besessen darauf sind am PC zu hocken. Es gab ja sogar schon Jugendliche welche schlichtweg am PC verhungerten. Dies einfach als Spinnerei abzutun ist falsch, auch junge Leute brauchen Hilfe.

[Warrior]

Ich bin aber der Meinung, dass bei so etwas klare Ansagen besser helfen als der Versuch, aus allem eine Krankheit oder Sucht zu machen.

Bei uns in der Stadt gibt es ne Kinderärztin, bei der mindestens jedes 2. Kind Adhs diagnostiziert bekommt. Das ist für mich erstens pure Geldmacherei und erstickt zweitens jede Möglichkeit für die Eltern, sich mal selbst zu hinterfragen, im Keim.

"Was, wir spielen nie mit unserem Kleinen draußen und lassen ihn nur vorm Fernseher hocken? Aber deshalb ist der nicht so, der hat nämlich ADHS!"

Und damit schmückt man sein eigenes Versagen und wertet es perverserweise auch noch auf, weil man ja jetzt ein "ganz besonderes Kind" hat.


Vielleicht hinkt dieser Vergleich ein wenig und außerdem wird es wohl auch auf das eine oder andere Kind zutreffen, aber ich finde den Trend, sämtliche seltsame Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen mit Begriffen wie "Krankheit" oder auch "Sucht" zu garnieren, einfach falsch. Meiner Meinung nach SIND das sehr oft einfach nur seltsame Verhaltensweisen, bei denen man einfach mal ein Machtwort sprechen muss.

Bei dem poster Herr Mayer hat es doch genauso funktioniert: Zum Musikunterricht und zum Sport angemeldet und das Leben läuft wieder. So muss es doch sein.

Bin mal gespannt, wie das ausgegangen wäre, wenn der Sohnemann erstmal ne Langzeittherapie hätte machen müssen, um sein PC-Trauma aufzuarbeiten.

[Warrior]

2 kleine Nachträge:

Die Geschichte, dass Jugendliche vorm PC verhungert sein sollen, gehört für mich in die Grimmsche Kiste.
Wahrscheinlicher ist es da schon, dass mal bei der ganzen Zockerei vergessen wird, das Kind zu füttern.

Und außerdem ist der thread ja auch schon ein Weilchen her, hatte ich bei meiner ersten Antwort ganz übersehen.

Da von dem Starter nichts mehr gekommen ist, wird sich das "Problem" ja hoffentlich von selbst erledigt haben.

[Herr Mayer]

@Warroir

Ich finde schon dass man es bei einigen Kindern regelrecht Sucht nennen kann. Oder nennen wir es eine extreme Gewohnheit, ist fast dasselbe. Und dass es nicht besonders gut es in der Entwicklung eines Kindes dass dieses tagelang vor dem PC hockt, die Schule komplett liegen lässt, nicht im Haus hilft, nur den Helden im Internet spielt wirst Du mir doch bestimmt bestätigen.

[smor]

Ich kenne auch das von Früher, am Wochenende war ich sogar bis 18 Stunden am Stück hinter Computer. Mich haben meine Freunde aus den Fängen des Computers heraus gerissen. Sie haben mich quasi gezwungen mit denen gemeinsam etwas zu unternehmen und dank denen habe ich es geschafft wieder unter die Leute zu gehen.