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Steffen Bronze-User

Anmeldungsdatum: 07.07.2013 Beiträge: 39
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Verfasst am: 5. Aug 2014 11:26 Titel: Wie lange muß ein Benzoentzug dauern ? |
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Hallo Leute,
ich hätte mal eine Frage an Euch:
Wie lange muß ich den Benzodiazepinentzug machen, wenn ich von 70mg Diazepam täglich auf Null kommen will ?
Ich nehme cirka 7 Jahre lang diese Dosis und bin auch seit 7 Jahren kein Auto mehr gefahren.
Stimmt es, das man erst nach ein halben Jahr, wenn man clean ist Autofahren darf, da sich noch Reste im Gewebe befinden und im Urin ?
Danke für Eure Antworten
LG Steffen
PS: Das ist jetzt mein 4ter Anlauf auf Null zu kommen von dem Shit hier  |
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Ramstein Silber-User

Anmeldungsdatum: 02.08.2014 Beiträge: 148
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Verfasst am: 5. Aug 2014 11:53 Titel: |
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Hallo Steffen
Ich bin selber Bentoabängig. Hab mehr als doppelt soviel genommen. Die Dauer des Entzuges ist verschieden kommt drauf an wie es dir geht. Ich war 4 Monate stationär auf Entzug. Dann noch ambulant 3 Monate in einer Tagesklinik. Der Suchtdruck war extrem. Ich will dir keine Angst machen aber Benzos sind am schwierigsten zu entziehen. Vor allem der psychische Entzug kann sich lange ziehen. Suchtdruck und Suizidimpulse hab ich jetzt noch aber es ist erträglich. Augen zu und durch, glaub mir es geht. Natürlich muss man sehr konsequent sein und nie wieder was nehmen. Du solltest dann auch keinen Alkohol mehr trinken da man die Sucht leicht verlagern kann. Benzos und Alkohol docken an die gleichen Repzeptoren an. Ich hab seitdem keinen Tropfen mehr getrunken. Viel getrunken hab ich auch davor nicht aber sicher ist sicher. Das Risiko wär groß und völlig unnötig. Was das Auto angeht ich fahre auch nicht. Allerdings kann man Benzos nicht so lange nachweisen. Ich wird mal nen Verkehrsmediziner aufsuchen damit ich die Freigabe bekomme. Es geht um die Versicherung. Die können nämlich Probleme machen wenn es rauskommt das ich medikamentensüchtig bin auch wenn ich nichts mehr nehm. Mit dem Gutachten bist du in jedem Fall dann abgesichert und darfst wieder normal autofahren vorausgesetzt das du clean bleibst. Für den Richter wär es bei einem Unfall nämlich das gleiche wie fahren unter Alkoholeinfluß. Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
Grüße Ramstein |
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schnuffel Anfänger
Anmeldungsdatum: 28.08.2014 Beiträge: 2
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Verfasst am: 30. Aug 2014 10:06 Titel: Impulse |
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Hallo,
ich bin selber betroffen und habe 12 Jahre im Niedrigdosenbereich Rivotril genommen. Vor 4 Monaten habe ich stationär entzogen. Die Entwöhnungssymptome danach sind grausam. Mir kommt das als die richtige Prüfung vor. Seit dem Entzug habe ich Depressionen, Ängste und auch diese Suizidimpulse, die mich total erschrecken und fürchterlich ängstigen. GGeht das wieder weg oder bleibt das jetzt da? Ich habe vor dem Entzug noch nie solche Gedanken gehabt Ramstein, wie gehst du damit um?
Grüße, schnuffel |
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Ramstein Silber-User

Anmeldungsdatum: 02.08.2014 Beiträge: 148
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Verfasst am: 30. Aug 2014 11:09 Titel: |
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Hallo Schnuffel
Ich versuche das wegzustecken. Die Impulse sind grausam, hatte sie nach dem Heroinentzug auch aber bei weitem war der Entzug nicht so schlimm wie der Benzoentzug obwohl ich den damals kalt machte. Ich bin hochdosisabhängig, 15 Valium 10 mg und 500 mg Praxiten oder mehr waren keine Seltenheit. Bin fast ein Jahr abstinent es geht relativ gut. Während eine Verkäuferin mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen muss wenn sie einem Kind Alkohol verkauft, ist ja richtig, können Ärzte verschreiben was sie wollen weil sie auch heute noch die Götter in weiß sind. Ich weis wovon ich red. versuch durchzuhalten ich weiß wie grausig das ist. Es kann Jahre gehen, kann aber bald besser gehen. In die Zukunft schauen können wir nicht.
Grüße Ramstein |
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schnuffel Anfänger
Anmeldungsdatum: 28.08.2014 Beiträge: 2
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Verfasst am: 30. Aug 2014 11:36 Titel: |
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Hallo Ramstein,
danke für deine schnelle Antwort. Ich habe so was hartes noch nie erlebt. Gehören diese Impulse wirklich zum Entzug? Das ist so grausam. Ich kann das gar nicht glauben, dass das mit dazugehören soll. Ich bin jetzt knapp 5 Monate ohne das Zeug und habe noch diese Entwöhnungserscheinungen. Wann hört das auf? Oder bleibt das jetzt so?
Was hast du noch für Entwöhnungserscheinungen? Magst du mir sagen wie alt du bist?
Gruß, Schnuffel |
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nanun Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2014 Beiträge: 353
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Verfasst am: 30. Aug 2014 17:57 Titel: |
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lies dich mal hier durch...
hat meinem freund beim benzoentzug sehr geholfen - informativ und enthält alle infos, die du brauchst.
http://www.benzo.org.uk/german/bzcha03.htm
viel kraft!
nanun |
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Ramstein Silber-User

Anmeldungsdatum: 02.08.2014 Beiträge: 148
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Verfasst am: 30. Aug 2014 21:11 Titel: |
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Hallo Schnuffel
Suizidimpulse sind keine typischen Entzugserscheinungen können aber auftreten. Wenn ich so zurückdenke und den Benzoentzug mit dem Heroinentzug vergleich dann war der obwohl kalt durchgeführt wie ein angenehmer Lustgarten gegenüber dem Benzoentzug. Alleine die körperliche Entwöhnung dauerte 6 Wochen. Bin wie ferngesteuert in der Anstalt rumgelaufen. Bein der Aufnahme staunten sie nicht schlecht, ich hatte ne Ladung intus mit der kannste nen Elefanten flachlegen. 10 Valium 10mg und 6 Praxiten 50 mg. Dann noch ne Pulle Psychopax. Nun geht's relativ gut, der Suchtdruck war extrem. Angstzustände, Panikattacken, Stimmungsschwankungen usw. Will dir keine Angst machen aber ich hab viel erlebt, kalter Drogenentzug, Magendurchbruch, Allergieschock usw. aber der Benzoentzug war mit Abstand das schlimmste. Bin übrigens 40 und komme aus Tirol. Hoffe ich konnt dir helfen
Grüße Ramstein |
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Würgen Silber-User

Anmeldungsdatum: 04.04.2014 Beiträge: 112
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Verfasst am: 25. Okt 2014 11:49 Titel: |
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oh leute, wenn ich so lese, was mir ja nicht unbekannt war... aber mir geht es so schlimm, daß ich nicht weiß wie man in den grausamen psychischen empfindungen und all dem anderen die nächsten 10 minuten erreichen kann, heule jetzt 10 monate täglich, und das ist ja nur das, was von außen sichtbar ist... außer die verbalspirale, zittern, nicht laufen können... und dann all das, was man nicht beschreiben kann und pausenlos, unterträglich einen entmenschlicht...
siehe auch clonazepam-entzug von würgen...
leute, ich weiß nicht, wie man das überleben soll, wie habt ihr das gemacht?
es geht einfach nicht mehr... jahrelanger kampf und demütigungen und verhöhnungen in psychiatrischen einrichtungen, die es weiß gott nicht besser gemacht haben...
jürgen |
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Steffen Bronze-User

Anmeldungsdatum: 07.07.2013 Beiträge: 39
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Verfasst am: 25. Okt 2014 14:04 Titel: |
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Das ist hart und ich hab bis jetzt es nicht geschafft von den Benzo`s runter zu kommen ! Nimm äquivalent cirka 80 mg Diazepam und Oxazepam und Nitrazepam und Lorezepam und Mirtazapin abends !
Ich weiß nicht ob ich es jemals schaffen werde ! Ich mixe mir die Benzo`s jeden Tag zusammen, da ich mit einzelnen sofort ein Entzug bekomm und mir gehts dann nicht gut !
EU Rente hab ich auch schon deswegen, Man Man Man
Ich glaub ich komm nie runter, und nach 8 Stunden fängt der nächste Entzug an wo ich nachschmeißen muß !
Wenn ich das früher gewußt hätte das das so schlimm würde hätte ich niemals das Zeug angelangt
Früher war es geil, da hab ich mal 10 mg Dia eingeworfen und ich war voll relaxt und Angstfrei, nun hab ich trotz Benzos Angst
LG Steffen |
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Würgen Silber-User

Anmeldungsdatum: 04.04.2014 Beiträge: 112
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Verfasst am: 25. Okt 2014 15:50 Titel: |
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oh steffen...
ich weiß natürlich nicht, was ich dir raten soll...
das liest sich nicht gut...
wie soll das bloß alles weitergehen...
oh gott, oh gott, oh gott...
jürgen |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 25. Okt 2014 22:23 Titel: |
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Hallo Steffen,
da hilft nur eine stationäre Entgiftung und danach eine richtig gute Langzeittherapie.
Selbst wenn du es durchhalten könntest, eine schrittweise Dosisreduktion würde länger dauern, als du ertragen kannst.
Von 560mg auf 70mg würde 49 Wochen dauern, von 70mg/Woche auf null nochmal mindestens ein halber Jahr.
Eine mehrwöchige stationäre Entgiftung mit Krampfschutz und allem Pipapo und eine Entwöhnung dauern zusammen höchstens ein halbes Jahr - dafür sollte deine Energie reichen - und danach hilft eine Psychotherapie, nicht mehr rückfällig werden zu müssen.
Es ist deine Entscheidung, wie du mit dir umgehen willst - du kannst auch so weitermachen, Rentner bist du ja schon, und von einer absehbaren Demenz wirst du ja auch nichts mehr merken...
LG
Praxx |
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Steffen Bronze-User

Anmeldungsdatum: 07.07.2013 Beiträge: 39
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Verfasst am: 26. Okt 2014 05:08 Titel: |
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Hi, nee 560 mg nimm ich nicht !
Sondern ich mische die Benzo`s immer das ich auf so 80 mg täglich äquivalent komm, mehr hab ich täglich noch nie gebraucht !
Was nur nervt ist das nach ein paar Stunden mein Körper schon die nächsten Benzo`s braucht, deshalb kann ich nie durchschlafen !
Das mit der Alzheimer hab ich auch schon gelesen, ich werde jetzt jeden Tag 1mg runter gehen bis 30 mg täglich, dann behalte ich die Dosis für 4 Wochen, dann noch 1mg in der Woche, das wären dann 42 Wochen =>cirka 9 Monate also dann so 01.08.2015 !
Das kann ich machen, da ich die Wohnung nicht verlassen muß und ins KH geh ich auf keinen Fall, die wollen mich in 3 Wochen auf Null setzen und ständig fixieren am Bett, so hat es mein Hausarzt und der Arzt von dem Krankenhaus gesagt, No Way !
Brauche ich so ein Krampfschutz ?
Ich mach auf 42 Wochen von 80mg auf Null hier ambulant.
LG Steffen |
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Steffen Bronze-User

Anmeldungsdatum: 07.07.2013 Beiträge: 39
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Verfasst am: 26. Okt 2014 09:17 Titel: |
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42 Wochen sind etwa 10 Monate, also bin ich etwa am 01.09.2015 fertig, man rechnen kann ich mit den Benzo`s auch nimmer so gut
LG Steffen |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 26. Okt 2014 13:33 Titel: |
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Hallo Steffen,
da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt! Die 560mg Dia-Äquivalent sind deine WOCHENDOSIS!
Wie auch immer - die letzten 10mg werden die schwersten werden, so oder so.
Einen Krampfschutz brauchst du nur, wenn sehr schnell abdosiert wird.
Mich würde ja sehr interessieren, ob sich dieser Plan über den doch sehr langen Zeitraum konsequent durchhalten läßt.
Der GABA-A-Rezeptor, an dem die Benzodiazepine bevorzugt wirken, ist G-Protein-gekoppelt und bewirkt deshalb eine Toleranzentwicklung (diese Rezeptoren schalten sich bei Dauerstimulation möglicherweise dauerhaft ab), so dass für den ganzen Zeitraum der Dosisreduktion eine Art Dauer-Entzug zu erwarten ist.
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute für dein Projekt.
LG
Praxx |
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Steffen Bronze-User

Anmeldungsdatum: 07.07.2013 Beiträge: 39
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Verfasst am: 26. Okt 2014 14:46 Titel: |
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Vielen Dank für die Glückwünsche, ab Heute schreib ich alle Wochen mal hier rein wie es ausschaut mit mein Entzug !
LG Steffen |
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