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Mondstein Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.05.2014 Beiträge: 5
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Verfasst am: 27. Aug 2014 12:33 Titel: |
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Hallo Queeni!
Du mußt jetzt nur damit rechnen, daß das Einlösen Deiner kommenden Rezepte ganz genau überprüft wird und zwar von allen Ärzten und Apotheken.
Die bekommen nämlich alle Meldung.
Für die gilt jetzt nämlich, daß du zwar keinen Entzug bekommst,aber Deine Sucht auch nicht weiter unterstützt wird.
Würde mich nicht wundern, wenn Dir die Ärzte demnächst eine Einweisung zur Entgiftung nahelegen. |
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Glatteis Anfänger
Anmeldungsdatum: 27.08.2014 Beiträge: 1
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Verfasst am: 27. Aug 2014 15:53 Titel: Interessant |
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Interessanter Beitrag.
Ich hatte gerade eben Besuch von einer "netten" Komissarin.
Ich liege nach einen heftigen Motorradunfall im Moment in einem Pflegeheim.
Nach meinem Krankenhaus Aufenthalt hat es einen, recht kurzen, Zeitraum gegeben, wo es zu doppelten Ausstellung von BTM Rezepten gekommen ist.
Nein, ich relativiere nichts, dem ist so.
Ich bin vom Hals ab gelähmt, Höhe C4, und kann meine arme nur beschränkt bewegen.
Was mir aber leider geblieben ist, sind missempfindungen übelster Art in den armen und Händen.
Diese lassen sich nicht durch Novalminsulfon beeinflussen.
So nehme ich Transdermal als auch gegen die Durchbruchsschmerzen Fentanyl.
Unter anderem das Instanyl nasal als schnell wirksames mittel. 5ml zu 500 Euros.
Nun ja, interessanter weise wurde ich ALS ZEUGE verhört.
Ich hatte also kein aussage Verweigerungsrecht.
Die Floskeln und die Drohungen mit denen die liebe Komisarin versucht hat Namen derer heraus zu bekommen die mir die Medikamente von der Apotheke geholt und gebracht haben erspare ich euch hier.
Es ging von Richterlicher Verfügung bis zur Beugehaft
Lächerlict, einem Menschen der vom Hals ab gelähmt ist, mit soetwas zu drohen. Ich liege derzeit in einem Alten und Pflegeheim in dem NUR DEMENZKRANKE LIEGEN MITTEN IM HOTSPOT, um mich herum nur Geschrei, nachts kommen dement kranke in mein Zimmer, die ich, durch meine Behinderung, nicht mehr heraus bekomme. An schlafen ist nicht zu denken, nachts nur ein Pfleger für drei Etagen, und genau so sieht es aus, ich habe akute Schmerzen, und wenn ich klingel tut sich oftmals die erste Stunde nichts, und die Schmerzmittel, die darf ich nicht am Bett haben.
Weswegen ich das hier schreibe?
Weil ich den Umfang solcher Ermittlungen interessant finde.
Krankenkasse, Ärzte (und da ich diese nicht von der ärztlichen Schweigepflicht entbinden wollte sagten die zu mir das sie sich eine Richterliche Anordnung holen wollten), aber auch wo wann und welche KUNDENKARTEN VON WELCHER APOTHEKE HABE/HATTE.
Ist schon echt der Hammer.
Deswegen, bei allem was ihr macht, bedenkt, daß ihr von solchen Dingen wie Kundendaten etc massiv Abstand haltet.
Es ist wirklich unverschämt zu erfahren das ich einerseits als Zeuge verhört werde, ich aber anderseits so sehr durchleuchtet werde, bevor überhaupt gegen MICH ermittelt wird.
Gruß
glatteis, der neue. |
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Tramaqueen Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.09.2013 Beiträge: 254
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Verfasst am: 5. Dez 2014 20:53 Titel: |
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Hey, ihr alle, die es interessiert, wie es weitergeht!
Heute hatte ich wegen schweren Betruges an der KH sowie Verstoß gegen das BtmG meine zweite Verhandlung, jetzt im Landgericht.
Beim Amtsgericht hatte sich die Richterin eher so geäußert, das man die Ärzte zur Rechenschaft ziehen sollte,die vor allem ohne vorheriges Gespräch oder zuviele Verordnung im Monat einfach so immer wieder ein Btm auszuschreiben. Der Staatsanwalt und die Aok gingen in Berufung.
Ich versuche es kurz zu machen. Zum Tatbestand ist vor allem jetzt, ob ich zu den Zeiten des Mißbrauchs geplant gehandelt hätte oder im Druck, die Schmerzen und den Entzug zu umgehen und ob ich eine Liste oder Kalender hatte, wo ich notiert hätte, wo ich als nächstes etwas kriegen könnte. Vielleicht auch Vorratshaltung hatte.
Ich habe sowohl bei der Gutachterin wie auch vor Gericht ehrlicherweise gesagt, das ich zummeist unter der Angst, wieder in den Entzug zu kommen, oft erst am letzten Tag zitternd bei meinem Arzt, Orthopäden oder wenn gar nix ging an einen anderen Arzt zu wenden.
Die meisten Fragen liefen halt darauf auf, ob ich noch klar bei Kopf war, oder nicht. Versucht mal mit 2 75er Fentanyl am Tag noch klar im Kopf zu handeln. Ich konnte nicht mehr kognitiv und logisch denken und handeln. Zudem eine Wesensveränderungen und sehr viele Erinnerungslücken. Ich kann mich nur an die Angst erinnern, ich brauche was, sonst bricht alles zusammen. Bis der totale Zusammenbruch kam und ich sofort ins KH musste.
Letztendlich wird wohl keinem der Ärzte etwas zur Last gelegt, auch wenn einige mich nicht mal untersucht oder gesehen hatten und trotzdem das Fentanyl verschrieben. Ich würde das, außer bei einem Orthopäden, auch nicht wollen. wir haben hier einen Orthopäden, der hat die Rezepte schon unterschrieben bei seinen Arzthelferinnen liegen und die drucken nur kurz aus und gut. Dieses Verhalten ist sehr bekannt, aber wie mein Anwalt sich ausdrückt: Dem pisst keiner ans Bein (Kleinstadt halt).
Diese Sache habe ich zu verantworten und ob unter Morphin, welches ich falsch und zu viel genommen hatte oder auch später, als mir klar wurde, was alles unter dem fentanyl passiert ist. Ich war kurz davor, daran zu sterben.
Deshalb meine Warnung und das ist nicht einfach so:
FANGT NIEMALS AN; FENTANYL PFLASTER ZU KAUEN ODER LUTSCHEN!
Schon beim ersten mal, kann dir passieren, das du stirbst. Und einen Drogen-Flash gibt es sowieso nicht. Nur Schläfrigkeit. Die kann man auch anders haben.
Ich bin extrem Opium und Morphin resistent, deswegen hatte ich wohl nur das Glück hier zu sein!
Noch ca. 1,5 Jahre her habe ich Probleme mit dem vegetativen Nervensystem, muss mich auch sehr auf viele Dinge konzentrieren, sonst mache ich alles auf einmal.
Also noch mal zum Verfahren: Bis Dienstag, den 9, Dez. ist das Gutachten fertig und wir hoffen, das es auch dann beendet ist. Mein Anwalt meint, nach einem Gespräch mit dem Staatsanwalt, es wird sich wohl um eine Bewährungsstrafe von ca. 6 Monate bis 1 Jahr hinauslaufen. Ins Gefängnis muss ich nicht, das ist ziemlich sicher. Mein RA meinte mit der Bewährung würde ich auch besser laufen als mit einer Geldstrafe, die bei meinen schmalen Geldbeutel ein Problem werden würde.
Ich hoffe also, am Di. mit einem blauen Auge davon zu kommen und kann euch sagen, ich werde niemals mehr ein Btm regelmässig nehmen, auch wenn sie Tramal mit einbeziehen. Ich habe auch seit dem Entzug des Fentanyl keinerlei "Lust" darauf.
Ich bin mit den Schmerzen auf Tramal und Ortodon zur Muskelentspannung sowie Tavor gut eingestellt und kommen einigermassen über den Tag.
Wen es interessiert, ich glaube Praxx hat da noch ein paar Anmerkungen von der "anderen Seite", ich denke ich werde wohl gerecht verurteilt werden.
Melde mich dann am Di. wieder, wie es ausgegangen ist. Vielleicht hilft das auch anderen. Ärztehopping vor allem mit Btm ist keine gute idee!
Noch einen schönen Abend ihr Lieben und danke für eure Kommentare und Beiträge. Ich freue mich, so viele Meinungen zu bekommen!
Eure Queenie |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 6. Dez 2014 01:13 Titel: |
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Hi Queenie,
dass du zum Zeitpunkt der Tatbegehung mit 1,3 Gramm Morphinäquivalent pro Tag strafrechtlich nicht verantwortlich warst, ist ziemlich klar. Ebenso, dass das ganze unter anderem als Folge einer unsachgemäßen Schmerztherapie entstanden ist.
Abhängig vom Gutachten ist durchaus auch eine Bestätigung deines Freispruchs drin.
Das Gericht kann dich ja nur für strafrechtliche "Schuld" verurteilen. Und deine juristische "Schuld" besteht nur darin, dass du bei deiner ersten Fenta-Verordnung nicht gesagt hast: Keine Btm bitte, ich hatte da mal ein Problem damit... danach ist alles "schicksalhafter Verlauf" - wie solltst du als Mensch mit einer "Opioidabhängigkeit, gegenwärtig abstinent"(?) eine mächtige Substanz wie Fentanyl kontrollieren können? (das wäre noch ein Argument für deinen Anwalt!)
Per Definition (ob richtig oder nicht) ist ein Abhängiger lebenslänglich außerstande, mit seinem Suchtstoff kontrolliert umzugehen, gleichzeitig bedeutet die Offenbarung einer - selbst aktuell abstinenten - Abhängigkeit eine erhebliche Stigmatisierung.
Da du dich in den letzten 2 Jahren gut geführt und alles getan hast, da wieder rauszukommen, besteht auch kein Anlass, dich in eine Entziehungsanstalt einzuweisen. Selbst die Schadenersatzpflicht gegenüber der AOK wäre möglicherweise hinfällig, wenn das Geriht dieser Argumentation folgt.
Dein Anwalt sollte möglicherweise die Gutachterin laden lassen, damit er ihr diese Fragen stellen kann.
Ich drück dir die Daumen
Praxx |
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Tramaqueen Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.09.2013 Beiträge: 254
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Verfasst am: 7. Dez 2014 03:39 Titel: |
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Danke Praxx,
ich finde deine Antworten zumeist sehr fundiert und doch verständlich. Kann nicht jeder Arzt
Also kurz: Sowohl die Gutachterin (vom Gericht geladen) als auch der Staatsanwalt wollen immer darauf hinaus, ob ich fähig war, mir die Rezepte und die Einlösung dieser (sind zwei Tatbestände in einem zusammengefasst) quasi mit Berechnung von den verschiedenen Ärzten zu holen. (Gutachterin: Haben sie sich das in den Kalender geschrieben, wann genau wieder etwas zu holen ist?) Es geht also hauptsächlich darum, ob ich zurechnungsfähig war und berechnenderweise mir die Rezepte besorgt habe. Ich habe verneint und versucht klar zu machen, das ich zu diesem Zeitpunkt an nichts anderes dachte, meine Pflaster zu bekommen und meist entzügig unterwegs war. Ich war ja gar nicht mehr fähig unter Fentanyl solche kognitiven und zielgerichteten Dinge zu tun, wie der Berechnung des Endes meiner Pflaster. Zudem kam doch immer wieder zur Sprache, das ich bei einigen Ärzten nicht mal angesehen wurde, und trotzdem ein Rezept bekommen habe.
Außerdem hat mir mein Orthopäde immer wieder welche verschrieben, auch wenn die 500mg über die 30 Tage schon überschritten war. Es ist allgemein bekannt, das dieser Orthopäde seine Rezepte vorn unterschrieben liegen hat und nur die Arzthelferin das Teil durch den Drucker schob. Letztendlich kam es darauf an, ob sie aufgepasst und gerechnet hat oder nicht.
Aber mein Anwalt meinte später im Auto, dieser Orthopäde hat so manches auf dem Kerbholz, doch der ist schon so alteingesessen, dem pisst keiner so schnell ans Bein. Kleinstadt halt.
Am Dienstag geht es also weiter. Da ist auch das Gutachten fertig. (4 Stunden Gespräch!).
Außerdem wurde abgefragt wann, wie und wo ich in welcher Reha, Entzug und warum weshalb ich diese oder diese Medikamente bekommen habe. Dazu meine Arbeitsstellen, etc, etc. (Übrigens zur Zeit Tramal und Tavor, beides keine Btm)
Da versuch mal aus dem Stegreif die ganzen Daten rauszuhauen. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich ihr auch ne Liste mitbringen können, dann wäre es schneller gegangen.
Schön war, der Richter fragte abgekürzt das gleiche. Danach wußte ich nicht mal mehr meine Telefonnummer auswendig, so vollgepfropft war ich.
Naja, ich danke dir für deine Einlassung praxx. Am Dienstag weiß ich wohl mehr. Wahrscheinlich wirds halt ne Bewährung. Na, besser als Zahlung. Und da ich noch nie irgendetwas mir habe zu Schulden kommen lassen, wäre mir das dann auch lieber.
Falls dir noch was einfällt, was ich mit meinem Anwalt besprechen könnte, wäre das echt super. Man steckt gedanklich ja doch ein wenig fest.
Trotzdem danke für dein Interesse
Wenn ich Dienstag mehr weißt melde ich mich wieder! Lieben Gruß und gute Nacht, praxx, Queenie |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 10. Dez 2014 21:06 Titel: |
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Hallo Queenie,
wie war's denn gestern? Magst ein Update geben?
LG
Praxx
ach so zeichenzeichenzeichen |
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stargate93 Bronze-User

Anmeldungsdatum: 28.10.2014 Beiträge: 20
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Verfasst am: 11. Dez 2014 23:43 Titel: |
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Hallo Queenie,
mir steht dasselbe bevor, ich habe schon echt total schiss vor der Verhandlung, schreib mal weiter, danke...
LG Alex |
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Tramaqueen Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.09.2013 Beiträge: 254
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Verfasst am: 12. Dez 2014 20:35 Titel: |
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@stargate,
Sorry, hatte meinen Ausgang beim Landgericht ausführlich in einem anderen Thread geschrieben.
Aber letztendlich wurde ich zu einer relativ geringen Geldstrafe und die Kosten des Verfahrens verdonnert
Bitte sei so nett und schreib doch mal, wie das bisher bei dir gelaufen ist?
@praxx
Ich muss ehrlich sagen, der Richter des Landesgerichtes hat sich im Gegensatz zur Amtsrichterin einen eher den Ärzten positiven Stand ein. Keinesfalls hat er sich dahingehend geäußert, dem nachgehen zu wollen. Sogar der Staatsanwalt hat sich über die verlesenen Ärzte und ihre Verschreibungstechniken nicht sehr freundlich geäußert.
Mein Rechtsanwalt meinte, das die meisten Ärzte und so auch der von mir schon öfter beschriebene Orthopäde im Kreis doch recht bekannt sein und gerade diesem Arzt würde hier keiner "ans Bein pissen". So siehts halt in der Praxis aus.
Dies ist auch mit ein Grund, warum wir in Revision gehen und das Oberlandesgericht ist dann aus der "Vetternwirtschaft" die ja anscheinend doch recht groß ist auf dem Lande, heraus zu nehmen.
Gut, ich werde da mitziehen, da für mich auf keinen Fall eine höhere Strafe in Frage kommt, höchstens eine Umwandlung in eine Bewährungsstrafe von 6 bis 9 Monaten, die mir sogar lieber wären, da ich ansonsten ja nicht weiter mit dem Recht in Clinch kommen möchte.
Wegen deines Bruders: Bei uns sind in den Bereitschaftszeiten (eine Bereitschaftspraxis für den LK) gar keine BtmR vorhanden. Einmal hat mir ein Arzt extra ein eigenes BtmR für mich aus seinem Fundus genommen und dann dafür eben kein extra Geld für die Kasse aufgeschrieben. Der war auch nicht auf meiner "Liste" vorhanden. Komisch gell?
Falls es dich interessiert, werde ich mich nach meinem RA Gespräch nochmal melden und dann mal abwarten, wann wir am OLG einen Termin kriegen.
Wünsche euch beiden einen schönen Abend noch, und lieben Gruß, Queenie |
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stargate93 Bronze-User

Anmeldungsdatum: 28.10.2014 Beiträge: 20
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Verfasst am: 13. Dez 2014 23:32 Titel: |
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Hi Queenie,
schön von dir zu lesen
ich kann noch gar nicht viel sagen bitte lies nach unter Legale Drogen..
Fentanyl und jetzt ermittelt das Gesundheitsamt... da schreibe ich hauptsächlich, auch an dich
LG die Alex |
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