Ob ich es jemals schaffe?

[GagaMama]

Hallo Saubermann,

klasse Dein Text! Bin in allem voll bei Dir und Deiner Argumentation. . . ist nur zu blöd, dass der "theoretische Denkansatz" in der Substi-Politik so ganz andere Ziele verfolgt! Wobei mir nie so richtig klar geworden ist, was diese Ziele eigentlich genau sind. . . ist das mehr Lobby-Arbeit der Pharma-Industrie zur Gewinn-Maximierung, Anbiedern bei den Wählern oder die wirkliche Überzeugung als "Theoretiker", das Richtige für die Süchtigen zu tun. . .

GaGa

[LittlePain]

@Saubermann, danke für Deinen tollen und ausführlichen Beitrag, der mich sehr zum Nachdenken angeregt hat.

Da hast Du recht, auch ich denke, dass ich so lange Jahre schon "trocken" bin, liegt mit 100%iger Sicherheit daran, dass ich substituiert werde, denn wie Du schon sagtest, is das Polamidon schon so eine Art Ersatz...für mich eben für den Alkohol.
Komischerweise hat mich das Trinken nie so wirklich befriedigt, ich habe auch nicht täglich getrunken, sondern war der typische Quatalssäufer (-säuferin in meinem Fall). Da konnte man wirklich die Uhr nach stellen...ich war zwei bis drei Monate trocken...dann fing es so langsam an zu kribbeln und ich wußte ganz genau: aha, nun is es wieder soweit!
Die ersten beiden Tage habe ich dann noch mit sogenannten Saufkumpanen verbracht, anschließend war ich zu Hause...nur noch getrunken, gepennt..dann wieder getrunken und wieder gepennt. Das ging meist so zwei, drei Wochen, bis wirklich kein Alk mehr drin geblieben ist und geendet hat es dann oft auf der Engiftungsstation.

Ich hatte auch schon immer einen riesengroßen Respekt, man kann schon fast sagen Angst, vor Drogen, zumal ich in früher Jugend, als ich es mit dem Kiffen probiert hatte, alles nach hinten losging. Damals hatte ich Halluzinationen und Panikzustände nur vom Kiffen...das habe ich dann auch ganz schnell wieder sein lassen und eben nur gertrunken.
Ich dachte, wenn schon das Kiffen so schlimm is, wie sind dann erst die härteren Sachen. Also habe ich mich da auch nie ran gewagt...xd

Mit dem Pola in jetziger Dosierung geht es mir auch recht gut. Anfangs bekam ich ja Methadon, wovon ich aber abartige Schweißausbrüche bekam. Dann Pola und ich fand die Wirkung so toll damals, dass ich mich immer weiter hoch dosieren habe lassen. Bin schon überall im Sitzen eingepennt und hab praktisch kaum noch was mitgekriegt.
So hätte das dann auch weitergehen können, aber durch die hohe Dosierung bekam ich haufenweise Wasser im Körper, hauptsächlich in den Beinen...außerdem hab ich enorm zugenommen.
Meine Ärztin hat die Dosis dann erstmal gesplittet, aber am Ende sind wir doch wieder etwas runter gegangen.
Ja und seit Anfang letzten Jahres wollte ich es selbst, also abdosieren. Ich bin jetzt auf 10mg, was ja in diesen Kreisen nun wirklich nicht viel ist...habe aber wie gesagt auch den Beikonsum, weil des Heroin ja doch wirkt bei der geringen Menge Pola...jetzt letzte Woche aber nur an einem Tag...lol...
Ich denke, so werde ich das auch erstmal beibehalten habe ich jetzt so beschlossen, nachdem ich Euer aller Beiträge gelesen habe. Das ist auf alle Fälle besser so, als Gefahr zu laufen, wieder zu trinken.
Klar hab' ich mir gesagt, das will ich nie, nie wieder so erleben...aber davon können wir ja alle ein Lied singen, ob nun Alkohol, Heroin oder was anderes...

Ich danke Euch für's lesen und sende liebe Grüße aus Berlin, LittlePain