Bin ich naiv oder soll ich hoffen?

[Biene23]

Guten Abend zusammen,

die ist mein 1. Eintrag hier im Forum. Gelesen hab ich viel und jetzt 1000 verschiedene Meinungen, also frag ich mal direkt.

Folgende Situation: Mein Freund und ich sind jetzt 3 Monate zusammen. Er ist 26, kifft seit seinem 16. Lebensjahr und hatte bereits eine starke Psychose. Er hat schon Therapien gemacht und wohnt im Moment in einer tagsüber betreuten WG, arbeitet als therapeutische Maßnahme als Hausmeister.

Er ist erst vor einem halben Jahr zurück in unsere Stadt gekommen, seine Eltern wohnen hier und wir verbringen viel Zeit dort. daher kenne ich auch all die Horrorgeschichten aus seiner schweren Zeit.

Als wir zusammengekommen sind, wusste ich, dass er wieder kifft. Nur 2 Mal die Woche aber auf Grund seiner Vergangenheit ist (mM) jedes Mal zu viel. Wie seht ihr das? Er kriegt alles auf die Reihe, deswegen hatte ich erst nichts dagegen...das Blatt hat sich aber an Heiligabend gewendet. Er hat mir gebeichtet, dass er gekifft hat, obwohl er mir gesagt hat, dass er ins Bett ist. Ich war so wütend. Lügen ist das 1. schlechte Anzeichen...

dann nahm der Mist seinen Lauf. Seine Eltern haben es erfahren und drehen seitdem ziemlich am Rad und darauf reagiert er ziemlich aggressiv. hat nurnoch schlechte Laune, spricht nicht, blockt ab...ich komm nicht mehr an ihn ran und misstraue ihm...klar, er kriegt von allen Seiten Druck, da würds mir auch nicht gut gehen...aber was kann ich tun? Ich zeige ihm, dass ich da bin, ihn unterstützen will...aber nix

ist seine Laune eine Folge vom nicht-kiffen? Er hat grundsätzlich null Selbstwertgefühl...das tut weh...

reagier ich über? hat das mit seiner Stimmung überhaupt Sinn?

Ich gehe in knapp 2 Wochen von hier weg...sein Vater wollte ihm sein Auto fertig machen, was er aber abgebrochen hat, als er das mit dem kiffen erfahren hat. Mein Freund benimmt sich deswegen auch wie ein kleines Kind und meint dann hat die Beziehung eh kein Sinn. Er macht mich dumm, meint ich kenne seine Eltern nicht, sie würden ihn nicht lieben usw...alles quatsch, dass will er nur denken...

bin gespannt auf eure Antworten...danke schon mal,

lg, die Biene

[Domenico]

hi Biene!
das hört sich nicht so gut an!an sich ist kiffen jetzt net so schlimm aber das problem
in seinem fall ist das er davon eine psychose bekam und das heisst er gehört zu den
wenigen menschen die eben auf dauer nicht kiffen können.
und da das einmal passiert ist wegen dem kiffen kann es immer wieder passieren
und die situation kann sich wenn er pech hat noch schlimmer werden!
theoretisch kann er richtige probleme bekommen!
ich kenne vielle die kiffen aber nur einen der auch eine psychoser hatte bzw. immer noch
hat.
der wollte auch nicht aufhören und hat die wahrnungen in den wind geschlagen!und jetzt
ist er richtig psychisch im arsch!
der hat den übelsten verfolgungswahn und vor allem denkt der das jeder auch seine
eltern und freunde ihm was böses wollen.
und so ähnliche anzeichen sind bei deinem freund ja auch schon zu erkennen.
aber letztendlich kannst du nichst machen wenn er meint das er kiffen muss!
ist echt scheisse ich weiss aber zwingen bringt nix er muss selbst aufhören wollen.
was du aber tun kannst ist zur suchtberatung gehen und dich etwas schlau machen.
die helfen auch angehörigen von suchtkranken menschen.(Diakonie oder Caritas)
die hilfe da ist umsonst!
und dann könntest du noch in aller ruhe mit ihm reden und versuchen ihm klar zu machen
das es nicht gut für ihn mit seiner vorgeschichte ist wenn er kifft!aber ohne vorwürfe und
nur mit ruhigen ton sprechen.
vielleicht bringt es was,aber mach dir keine zu grosse hoffnung!viel glück und alles gute!
LG Vittorio

[Biene23]

vielen Dank Domenico...nach so vielen klicks hatte ich schon nicht mehr mit einer Antwort gerechnet^^

da ich selber Suchtkrank war, allerdings Alkohol, kenne ich die AWO auch. Das wird auch meine nächste Anlaufstelle sein..

reden bringt nichts...er weiß um die Dinge, die auf dem Spiel stehen...ich fahr heute zu ihm, um ihn aus dem Bett zu holen. Ich will nicht, dass er jetzt auch noch in seine Depression verfällt...

Drogen sind Mist...sie machen alles kaputt und entfernen die Menschen von sich, die man liebt...noch hab ich Hoffnung, dass er/wir das schaffen...

lg, die Biene

[Sabiote555]

Hallo Biene,

ich kenne mich mit Drogen und Psychosen nicht aus. Ich will Dir nur sagen, dass es eigentlich egal ist, ob seine Eltern ihn nicht lieben oder er das nur denken will. Fakt ist, dass er es denkt und so empfindet - das ist schrecklich. Und das würde ich ernst nehmen, wenn es mein Freund wäre.

Drogen nehmen ist ja oft eine Flucht vor schmerzhaften Gefühlen. Ihm bringts offensichtlich eine Erleichterung oder Verbesserung, sonst würde er es nicht machen - und seine extreme Reaktion auf seine Eltern zeigt doch, dass da was im Argen liegt.

Was mir an Deinem Post - und an den Posts vieler andere Frauen auffällt, die sich um ihren süchtigen Freund gedanken machen ist, dass sie oft die Zurückweisungen persönlich nehmen. Dass er dich gerade nicht an sich ran lässt, hat mit dir nix zu tun. Lass ihn, er kommt dann schon von alleine wieder. Druck erzeugt immer Gegendruck.

Wenn du selber auch ein Suchtproblem hattest, kannst du das sicher nachvollziehen - lass ihn doch erst mal, das wird dann eher, als wenn du jetzt hinter ihm her bist.

Viele Grüße,

Sabiote

[Kawasaki]

Hallo Biene,
ich bin jetzt nicht der Kiffer vor dem Herrn, aber ich kann mir schon vorstellen, das Dein Freund wenn er nicht mehr Kifft, eine Depression oder Psychose entwickelt, das kann aber auch sehr viele andere Gründe haben.
Dein Schwiegervater in Spe hilft Ihm jetzt nicht mehr bei der Reparatur des Auto`s, wie kindisch ist das den, lebt Ihr in Bayern.?
Er bekommt doch soweit alles auf die Reihe, also besinn dich doch auf das was wichtig ist, stell Dir die Frage was Du an Ihm liebst.
Ich denke er fühlt sich in die Ecke gedrängt, unterstütze Ihn, und versucht das gemeinsam zu lösen.
Gruß
Kawa

[Biene23]

Hallo,

erstmal Vittorio, entschuldige, bei mir stand ein anderer Name

ja, ich weiß, wie dieses Gefühl sein muss. Das ist ja das schlimme, ich kann nachempfinden wie er sich fühlt...und ich versuche vergeblich ihm zu zeigen, wie liebenswert er ist. Aber diese Ablehnung, die er gegen sich hat, sitzt zu tief...

ihr habt Recht...mehr als bei ihm sein, kann ich nicht. Hab ihm aber gestern auch ganz klar gesagt, dass ich hier nicht der Arsch vom Dienst bin und er dauernd seine Launen an mir auslassen kann. Das hat gewirkt...

heute hat er schon wieder mehr gesprochen, wir haben was unternommen, weil ich zu ihm meinte, dass ich nicht will, dass er den ganzen Tag im Bett liegt und Trübsal bläst. da hat er mich ernsthaft gefragt: wieso sorgst du dich so um mich? Da hab ich nur gesagt: weil ich dich liebe. das konnt er garnet glauben...

ach ich danke euch wirklich, es tut so gut sich das einfach von der Seele zu schreiben und mit unbeteiligten zu reden...

achja, ne, wir wohnen nicht in Bayern, aber die Angst/Enttäuschung sitzt bei den Eltern zu tief

lg, die Biene

[Soltau]

Ich sag mal ganz einfach,

wenn er dich auch wirklich lieben würde, würde er was dafür tun.

Das solltest du ebenfalls beherzigen bei all deinem Guttun,

Soltau

[Biene23]

Soltau...ja...Liebe ist nach 3 Monaten so relativ...

ich glaub schon, dass er kämpft, aber anscheinend ist seine größte Sorge im Moment wirklich mein Wegzug von hier...was ich natürlich hoffe. Besser als wenn sein größtes Problem wäre, wie er mir verheimlichen kann, dass er raucht...

ich lasse jetzt einfach mal die Zeit für mich und ihn arbeiten...

Danke!

lg, die Biene

[Domenico]

hi biene!
mein nickname ist domenico und mein richtiger ist Vittorio!auch die posts
von kawasaki und sabiote auch zum teil richtig.ich wünsche dir auf jeden fall
alles gute und hoffe das ihr also du und dein freund es schaffen werdet!LG Vittorio