Co-Abhängigkeit

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stressme
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Anmeldungsdatum: 15.05.2009
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2009 13:23    Titel: Co-Abhängigkeit Antworten mit Zitat

Ich habe hier im Forum viel gelesen, habe selbst threads geöffnet und hab viel Hilfe erhalten. Manche Threads erinnern mich an etwas, wovor mich meine Therapeutin gewarnt hat: Co-Abhängigkeit. Um eine kurze Erklärung zu geben: ich habe eine Tochter, die damit begonnen hat Heroin zu spritzen, und die Psychologin warnt mich davor, dass ich nicht in die Co-Abhängigkeit falle. Ich hab weiter noch nicht gegoogelt um genau zu verstehen, sie hat es mir aber in einigen Worten erklärt. Manche Threads hier im Forum erinnern mich stark an diese Co-Abhängigkeit. Wo fängt denn die eigentlich an? Worauf muss man achten, um nicht co-abhängig zu werden. Denn das würde ja eher Negatives bewirken, beidseitig.
LG
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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2009 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo stressme!

ich hab da auch schon einiges dazu gehört, auch von Psychologen, da gibt es wirklich einige die darauf rumhacken! Es gibt da viele Meinungen, wo das beginnt und wie das sich äußert. Mir hat man es z. B. vorgeworfen, weil ich jemanden nicht gesagt hab das mein Freund H abhängig ist und ich mich somit quasi auf die Seite des H stelle. Mir hat das mal jemand am Bsp. des Rauchens so erklärt: Wenn Sie raucht, er nicht, er es aber grausam findet, sie aber liebt und er Nicht! die Frage stellt rauchen oder ich, weil er genau weiß, dass sie sich fürs rauchen entscheidet, dann ist er co-abhängig, weil er abhängig von ihr ist und deswegen das rauchen toleriert, anstatt sich zu trennen, er ist somit irgendwie halt süchtig nach der Liebe von ihr!
Wie schon gesagt, da gibt es viele Meinungen! Mach dich da mal nicht zu verrückt! Wie an dem Bsp. mit dem Rauchen, demnach sind wir ja alle ein bißchen co-abhängig!

LG Ulla
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bright
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2009 15:54    Titel: Re: Co-Abhängigkeit Antworten mit Zitat

stressme hat Folgendes geschrieben:
Ich habe hier im Forum viel gelesen, habe selbst threads geöffnet und hab viel Hilfe erhalten. Manche Threads erinnern mich an etwas, wovor mich meine Therapeutin gewarnt hat: Co-Abhängigkeit. Um eine kurze Erklärung zu geben: ich habe eine Tochter, die damit begonnen hat Heroin zu spritzen, und die Psychologin warnt mich davor, dass ich nicht in die Co-Abhängigkeit falle. Ich hab weiter noch nicht gegoogelt um genau zu verstehen, sie hat es mir aber in einigen Worten erklärt. Manche Threads hier im Forum erinnern mich stark an diese Co-Abhängigkeit. Wo fängt denn die eigentlich an? Worauf muss man achten, um nicht co-abhängig zu werden. Denn das würde ja eher Negatives bewirken, beidseitig.
LG

Mit Diesem Wort wird ungefähr so viel Schindluder getrieben, welch ein bösartiges Wort "Schindluder", wie mit dem Wort Sucht und Abhängigkeit.
Co-Abhängigkeit ist ein eigenständiges Suchtverhalten. Im Falle des einem Süchtigen zu helfen, eigentlich einem Drogengewöhnten zu helfen, um das eigene Selbstwertgefühl zu verbessern. Jemanden noch unter sich zu haben. Selbst nicht "Das Letzte" zu sein. Quasi den Anderen stellvertretend für sich Drogen nehmen zu lassen, was einen selbst immer wieder in die Überlegenheitssituation bringt. Selbstsüchtig gebraucht zu werden. Macht, die antidepressiv wirkt.
Allgemein ist eine Co-Abhängigkeit immer eine Handlung/Unterlassung, für die man eine zweite Person braucht, über dessen Reflektion man sich besser fühlt. Nicht im neutralen Sinne von mehr fühlen. Ehrgeiz ist so eine Form, die einen braucht, den man hinter sich lassen kann. Im Grunde genommen ist eine Drogenpolitik, die Süchtige, genaugenommen Drogengewöhnte, diskriminiert, die automatisch mit der eigenen Erhöhung verbunden ist, eine Co-Abhängigkeit, bei der man von Helfen nicht im entferntesten reden könnte. Was die Nachbarn wohl denken, ist eine solche Co-Abhängigkeit.
Das Wort Co-Abhängigkeit wird vielleicht sogar böswillig von den Definitionsmächtigen versucht zu prägen, um den Süchtigen die Solidarität nahestehender Personen entziehen, und somit den Niedergang zu beschleunigen, dessen Opfer dann weitere Argumente für die mörderische Drogenpolitik liefert, die auch natürlich mit dem Abbau der Persönlichkeitsrechte einhergeht. Die natürlich durch noch mehr Odnungsmacht kontrolliert wird. Von der nämlich die Mächtigen Co-Abhängig sind, weil sie Angst haben, ihre Macht, die meist nur auf Geld und Lüge zurückzuführen ist, verlieren zu können. Dafür wurde schon getötet, und es wird dafür auch weiter getötet werden. Macht, vor allen Dingen deren Erhalt , ist eine der schlimmsten Co-Abhängigkeiten.
Das was allgemein diskriminisierend unter Co-Abhängigkeit verstanden wird, wie Du siehst, kommst auch Du schon irrwitziger Weise in den Verdacht, ist pures soziales Verhalten. Gegenstimmen würden sagen, dass jede Hilfe dem Süchtigen ermöglicht, der eigentlich ein Gewöhnter ist, länger in der Sucht zu verharren, die wiederum eigentlich eine Gewöhnung ist. An der Sucht würde das ja, ausser dass Sie "trocken" ertragen werden müsste, nichts verändern.
Um das Thema Sucht herum, sind bereits die Begriffe, mit der die Abstinenzvertreter, natürlich meine ich Dich damit nicht, als einziger Perspektive arbeiten, Lügenworte. Kein Mensch weiss mehr, nur auf diese Begriffsverwirrung zurückzuführen, was die Worte Sucht, Abhängigkeit, die offiziell gar nicht mehr benutzt werden, und vor allem was Gewöhnung in dem Zusammenhang bedeutet.
Lass Dich nicht verunsichern durch den Hinweis auf Co-Abhängigkeit. Was Du machst ist soziales Verhalten. Du versuchst Deine Tochter aus dem "Feuer" zu retten. Und, wie es scheint machst Du das gut, klug, ehrlich usw. !
Gruss
Lass Dich nicht verrückt machen! Ist so schon schwer genug.
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stressme
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Anmeldungsdatum: 15.05.2009
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2009 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Bright und Ulla79, was ihr da schreibt ist sehr explizit. Ich hab auch nicht das geringste Gefühl, irgendwie co-abhängig zu sein, somit war ich ganz erstaunt, dass mir die Psychologin das sagte, und mir sogar empfahl, ein Buch darüber zu lesen. Das Buch werde ich mir nicht kaufen. Ich hab nicht das Gefühl, dass es mir helfen könnte. Hier war es mir aber wichtig, das Thema anzuschneiden. Und das was ihr hier geschrieben habt dazu, hat mir geholfen bei der Ueberzeugung, dass ich definitiv nicht co-abhängig bin.
LG
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Zauderer
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Anmeldungsdatum: 02.05.2009
Beiträge: 713

BeitragVerfasst am: 29. Mai 2009 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

ZITAT:
"Ich hab auch nicht das geringste Gefühl, irgendwie co-abhängig zu sein, somit war ich ganz erstaunt, dass mir die Psychologin das sagte, und mir sogar empfahl, ein Buch darüber zu lesen "


... DIE hat dich verwechselt ... Laughing


Zauderer
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stressme
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 15.05.2009
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2009 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Heute hat meine Tochter Tagesausgang, morgen und übermorgen das Gleiche. Sie sitzt im Moment 5 km von zu Hause weg, mit ihrem besten Freund (unser Nachbar) und dessen Freundin an einem schönen See. Wieso ich ihr vertraue? Sie hat Ziele, auf die sie sich wahnsinnig freut und kaum erwarten kann. Sie hat gemerkt, dass sie bestenfalls zurückwirft, wenn sie wegläuft, und ist sich bewusst, dass sich ihre heiss erwarteten Ziele entfernen. Sie hat gemerkt, dass wir nicht locker lassen. Und sie freut sich sogar, zurück auf die Station, denn da gibt es jemand, mit dem sie sich wahnsinnig gut versteht. Das hilft ja vielleicht alles. Den Moment genießen und fertig. Das ist für mich erst mal wichtig und hilfreich. Ich wünsche euch ganz schöne Pfingst-Feiertage, und viel Sonne
LG
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Elfe
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.03.2009
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2009 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin Heroinabhängig, mein Freund hat nichts damit zu tun. Aber er gerät durch mich immer mehr in dieses Heroinloch. Ich leihe mir von ihm Geld ohne ende, er ist fast pleite, er hat Angst dass er den Ruf eines Junkys bekommt und seinen Job verliert und im großen und ganzen leidet er auch dadrunter obwohl er nicht abhängig ist und es noch nicht EINMAL in seinem Leben genommen hat, aber irgendwo nimmt er es auf sich weil er mich liebt und mit mir zusammen sein möchte....
Ich denke das ist mit Co-Abhängigkeit gemaint...???!!!!

LG Sandra
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stressme
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 15.05.2009
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2009 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ups, ich merke, dass ich meinen Beitrag unter das falsche Thema geschrieben habe... ich wollte es in die Rubrik "Heroin - wie verhalte ich mich als Mutter" schreiben. Sorry...

@Elfe. In der Zwischenzeit hab ich gegoogelt, und zum thema Co-Abhängigkeit Folgendes gefunden:

"Der Begriff Co-Abhängigkeit ist abgeleitet von „Co-Dependency“ und wird häufig undifferenziert benutzt. In erster Linie sind Personen gemeint, die ein zwanghaftes Bedürfnis nach Zuwendung, Aufmerksamkeit und Bestätigung haben und ihr gesamtes Selbstwertgefühl von den Reaktionen ihrer Umwelt abhängig machen.

Häufig wird er im Bereich der Abhängigkeitserkrankungen verwendet, dort bezieht er sich auf Menschen, die mit Abhängigen zu tun haben, als Angehöriger, Freund oder professioneller Helfer [1] [2] [3]. In Fachkreisen wird auch von „Angehörigen von Suchtkranken“ gesprochen.

Ferner wird der Begriff häufig in Verbindung mit Beziehungssucht, Romanzensucht und Sexsucht verwendet.

Bei allen drei Gruppen gibt es untereinander Überschneidungen. Co-Abhängige müssen aber weder in Beziehungen leben noch müssen ihre Angehörigen Suchtproblematiken aufweisen"

Dein Freund scheint,trotzdem dass er höllisch in eurer Beziehung leidet, nicht los lassen zu können. Eure Situation scheint wirklich sehr schwer zu sein, für ihn sowohl als für dich. Siehst du denn deine Heroin-Abhängigkeit als "Fatalität", oder hast du irgendwo ne Bereitschaft, nen Entzug und ne Therapie zu machen? Das wär an erster Stelle für dich wichtig, und dein Freund, wenn schon mal co-abhängig, könnte dich eher in eine positive Richtung unterstützen. Wenn er selber mit drauf geht, davon er, und ihr als Paar, mit Sicherheit auch nix.
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2009 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

stressme hat Folgendes geschrieben:
"Der Begriff Co-Abhängigkeit ist abgeleitet von „Co-Dependency“ und wird häufig undifferenziert benutzt. In erster Linie sind Personen gemeint, die ein zwanghaftes Bedürfnis nach Zuwendung, Aufmerksamkeit und Bestätigung haben und ihr gesamtes Selbstwertgefühl von den Reaktionen ihrer Umwelt abhängig machen.

Sach ich doch.
stressme hat Folgendes geschrieben:

Häufig wird er im Bereich der Abhängigkeitserkrankungen verwendet, dort bezieht er sich auf Menschen, die mit Abhängigen zu tun haben, als Angehöriger, Freund oder professioneller Helfer [1] [2] [3]. In Fachkreisen wird auch von „Angehörigen von Suchtkranken“ gesprochen.

Eben, Angehöriger ist richtig. Mit Co-Abhängigkeit hat das nichts zu tun, und wird eben tatsächlich verwendet, um die Solidarität der Angehörigen mit Zweifeln zu vergiften.
stressme hat Folgendes geschrieben:

Ferner wird der Begriff häufig in Verbindung mit Beziehungssucht, Romanzensucht und Sexsucht verwendet.

Auch da wird dieser "Co" gebraucht.
stressme hat Folgendes geschrieben:
Bei allen drei Gruppen gibt es untereinander Überschneidungen. Co-Abhängige müssen aber weder in Beziehungen leben noch müssen ihre Angehörigen Suchtproblematiken aufweisen"

Nein der Co-Abhängige, ist der Süchtige.

Gruss
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Elfe
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.03.2009
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2009 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

@stressme:

Also, wie schon in dem Bereich Heroin geschrieben, leide ich und mein Freund sehr vunter meiner Sucht. Die Einsicht ist schon lange da, allerdings habe ich nun das Problem, dass ich es absolut nicht schaffe runter zu kommen. Therapie geht nicht und in zb ein Methaprogramm komme ich leider nicht rein, da wir hier nicht genug Plätze haben und erst Recht nicht genug Ärzte die sich damit auskennen.
Mein Freund versucht alles um mich abzulenken oder mir dabei zu helfen davon weg zu kommen, aber abhängig ist abhängig, leider! Er hat auch schon oft gesagt dass er es nicht mehr lange aushält...
AAABBBEEERRR: Mein Freund und ich sind schon lange zusammen, mit Heroin habe ich erst später während der Beziehung angefangen. Er kennt mich, weiß wie ich vorher gelebt habe und wie ich vorher war... und leider hat er auch den steilen Ansturz mit ansehen müssen. Was ich damit sagen will, ist dass er mich nicht verlassen würde, weil wir beide das Teufelszeug als etwas anshen, was sich in unsere Beziehung eingeschlichen hat (durch mich) und was wir hoffentlich wieder raus kicken können, zusammen!
Ich hoffe dass ich bzw wir es bald schafen!

LG Sandra
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Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2009 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

@stressme: Ich habe mal eine ganz dezente, aus dem tiefsten meines Herzens lieb gemeinte Frage. Dem Wohle deiner Tochter zu Liebe, wieso erkundigst du dich nicht bei der Psychologin selbst? Beim ersten besuch ist man vielleicht unsicher, und fragt nicht alles nach, aber ruf doch einfach nochmal an oder geh noch mal hin und frage sie. Hier wirst du - und damit will ich keinem zu nahe treten - nur laienhaft Auskunft bekommen. Willst du das?
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Cappu
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 483

BeitragVerfasst am: 1. Jun 2009 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hm.... als ich meine letzten 10 Euro für nen Kasten Bier ausgegeben habe, damit mein Freund trinken kann und ich selbst nichts mehr zu Essen im Kühlschrank hatte, da hab ich mich "Co-abhängig" gefühlt.
Oder als ich ca. 50 Pfandflaschen weg gebracht habe die in meiner Wohnung verteilt waren innerhalb von ein paar Tagen.
Ich denke damit ist einfach oft gemeint dass man die Sucht des anderen über die eigenen Bedürfnisse stellt. Warum man das tut ist ja letztendlich erst mal egal, ob aus nem Helfer-Komplex heraus oder um "über dem anderen zu stehen". Letztendlich ist das ne ziemlich blöde Situation aus der man schwer wieder heraus kommt, weil man eigentlich will das der andere clean wird - aber letztendlich selber den Stoff besorgt. Das macht einen auf Dauer ziemlich fertig und zermürbt einfach nur.
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