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Sienna Platin-User

Anmeldungsdatum: 31.08.2009 Beiträge: 1986
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Verfasst am: 15. Feb 2015 08:53 Titel: |
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@Merkwürden: Soziale Kontakte können einem ja auch Liebe schenken, wenn auch nur im freundschaftlichen Sinne. Aber ich bezweifle, dass sich ein Mensch psychisch gesund entwickeln kann, wenn ihm Liebe fehlt. Würdest du denn von dir behaupten, dass du so glücklich bist? Hattest du schon einmal eine Beziehung? Du brauchst natürlich nicht antworten, wenn dir das zu persönlich ist.
Ich denke ehrlich gesagt schon, dass sich (fast) alle Menschen nach Liebe & Geborgenheit sehnen. Wenn sie das nicht bekommen, entwickeln sie eben andere Methoden um es zu kompensieren, z.B Drogen nehmen. Gerade Opiate bewirken ja auch ein Gefühl der Geborgenheit.
Menschen, die keinen Wunsch nach der Befriedigung emotionaler Bedürfnisse haben, leiden meistens an einer psychischen Erkrankung. |
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Seine Merkwürden Platin-User

Anmeldungsdatum: 13.01.2014 Beiträge: 1028
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Verfasst am: 16. Feb 2015 22:02 Titel: |
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Hallo Sienna,
nein, ich hatte noch keine "richtige feste Beziehung", da ich noch nie ein Interesse daran hatte. Entsprechend war ich auch nie "auf der Suche" oder habe mich sonst irgendwie darum bemüht. Auch wenn sicher die ein oder andere Möglichkeit bestanden hätte. Auch rein sexuell hatte ich noch nie große Bedürfnisse und das wird auch immer weniger. Vielleicht habe ich ja eine Hormonstörung, aber mich persönlich stört dieser "Zustand" eigentlich nicht. Mir fehlt da halt einfach nichts.
Soziale Kontakte im Allgemeinen brauche ich, wie gesagt, schon. Aber eben nicht sonderlich viel. Wenn ich auf der Uni oder auf der Arbeit bin, will ich in meiner Freizeit fast immer allein sein. Ich brauche dann meine Ruhe. Wenn ich völlig frei über meine Zeit bestimmen könnte, würde ich vielleicht alle paar Tage mal ein paar Stunden mit Freunden verbringen. Das würde mir völlig ausreichen. Aber die Zeit genieße ich dann schon. Darüber hinaus wird es mir aber einfach zu anstrengend und/oder ich verliere das Interesse.
Überhaupt tausche ich mich sehr gerne schriftlich aus. Das Internet ist da ein Segen für mich. Der direkte Kontakt strengt mich schnell an. Das war, wie gesagt, schon immer so. Während der Schulzeit hatte ich Phasen, wo ich fast jahrelang immer allein war. Nicht weil ich ausgeschlossen wurde oder so, sondern weil ich mich einfach nicht um Bekanntschaften gekümmert hatte. Ich hatte meine Interessen und damit habe ich mich beschäftigt in der Freizeit. Gefehlt hat mir nichts. Ich habe mich, glaube ich, noch nie einsam gefühlt, obwohl ich den größten Teil meiner Freizeit allein verbracht habe. Aber, wie gesagt, das ist mal mehr und mal weniger so. Meistens habe ich einige Freunde und Bekannte, mit denen ich mich auch gerne treffe, hin und wieder.
Das Bedürfnis nach einer Liebesbeziehung fehlt aber völlig. Wenn ich mir das vorstelle, denke ich nur, dass das wohl sehr anstrengend ist und sonst nichts.
"Emotionale Bedürfnisse" habe ich aber trotzdem. Das muss ja auch nicht unbedingt etwas mit sozialen Kontakten oder gar einer Beziehung zu tun habe. Ich erlebe bei vielen Dingen Freude. Bei der Arbeit, Musik, beim Lesen, Zeichnen, Spazierengehen usw. usf. Auch wenn ich mit einem Freund zusammen bin, aber das ist eine Sache unter vielen.
Dass ich da "nicht normal" bin, ist mir klar. Nur leide ich nicht darunter. Eher leide ich darunter bzw. habe ich früher darunter gelitten, wenn man mir einreden wollte, dass ich daran etwas ändern sollte oder dass das "falsch" sei. Oder eben, wenn man mir nicht glauben will, dass ich wirklich so empfinde. Dass ich "eigentlich" doch z.B. eine Beziehung möchte und das verdrängt hätte oder ähnliches.
Ach so, die Opiatwirkung habe ich übrigens auch nie als "Geborgenheit" empfunden, wie es oft beschrieben wird. Sondern einfach als Ruhe und Zufriedenheit. Eine Kompensation sozialer Beziehungen war das für mich nie. |
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