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katharinatm Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.02.2015 Beiträge: 4
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Verfasst am: 15. Feb 2015 22:52 Titel: Hat mein Freund eine Psychose? |
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Hallo liebe Leser,
ich habe eine Frage an euch und würde mich über Antworten freuen, da ich nicht mehr weiter weiss was meinen Freund angeht. Mein Freund 28 und nimmt täglich Drogen (Pep). Am Wochenende nimmt er zusätzlich auch des öfteren LSD und MDMA. Ich weiß, dass er in seiner Jugend stark abhängig von LSD und MDMA abhänigig gewesen ist, und jetzt halt nur noch am Wochenende konsumiert. Zudem kifft er auch so gut wie täglich und das nicht gerade wenig. Er ist sehr streitsüchtig und meint, ich belüge ihn wo es nur geht.
Dabei stimmt es nicht und er bildet sich zudem Sachen ein, die ich nie gesagt habe (er fantasiert sich viel zusammen). In letzter Zeit ist es aber so krass dass die Beziehung extrem darunter leidet. Er hat Wutusbrüche, die sich besonders gegen mich richten und er hat sich fast gar nicht mehr im Griff und erzählt die ganze Zeit fast nur Müll. Er sucht immerzu Streit, wo es nur geht und lebt in der Vergangenheit, dass heisst, dass er sich manchmal einredet, eine Sache wäre heute passiert, dabei liegt das schon paar Wochen/Monate zurück. Da er sich selbst jedoch nich als drogenabhängig sieht und somit kein Problem in seinem Konsum sieht, bin ich total verzweifelt und würde ihm gerne helfen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das machen soll, weil er sehr uneinsichtig ist. Habt ihr ähnlich Erfahrungen (eigene oder von Freunden) und könnt ihr mir sagen, was so einem Menschen, der über Jahre schon Drogen konsumiert, helfen würde und mir sagen könntet, ob er vielleicht an einer Psychose leidet oder irgendeiner schizophrenen Krankheit? (er selbst sagt nein)
liebe grüße Katharina |
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Andrew Silber-User

Anmeldungsdatum: 27.01.2015 Beiträge: 229
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Verfasst am: 15. Feb 2015 23:35 Titel: Re: Hat mein Freund eine Psychose? |
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katharinatm hat Folgendes geschrieben: | Habt ihr ähnlich Erfahrungen (eigene oder von Freunden) und könnt ihr mir sagen, was so einem Menschen, der über Jahre schon Drogen konsumiert, helfen würde und mir sagen könntet, ob er vielleicht an einer Psychose leidet oder irgendeiner schizophrenen Krankheit? (er selbst sagt nein)
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Naja, sagen kann dir das hier wohl keiner, das müsste schon ein Psychiater diagnostizieren. Sagen wir mal so: Es wäre seltsam, wenn das ganze NICHTS mit seinem Konsum zu tun hätte...
Helfen? Ich kann da nur für mich sprechen und hinsichtlich Alkohol: Helfen kann man sich grundsätzlich nur selbst, also einsehen, dass man ein Problem hat. Wenn diese Bewusstsein nicht da ist, hilft alles nichts. |
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katharinatm Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.02.2015 Beiträge: 4
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Verfasst am: 15. Feb 2015 23:44 Titel: |
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Danke für deine Antwort Andrew. Ja das ist mir bewusst, dass das ganze mit seinem Konsum zu tun hat.Jedoch ist das Problem, wie du schon sagst, dass er selbsteinsicht haben muss, die er nicht hat. Darum suche ich nach anderen Möglichkeiten, z.b. wie ich ihn zumindest in die Richtung einer selbsteinsicht bringen könnte. Wenn ich in mit irgendetwas ablenken könnte, oder dazu beitragen könnte, das würde mir schon helfen. Und du sagst, dass das ein psychater diagnostizieren müsste, ist mir klar, nur würde ich meinen freund im leben nicht zu einem psychater bekommen, darum suche ich nun voll verzweifelt auf diesem weg nach antworten.
lg |
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Andrew Silber-User

Anmeldungsdatum: 27.01.2015 Beiträge: 229
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Verfasst am: 15. Feb 2015 23:46 Titel: |
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Helfen könntest du wohl in dem Sinn, dass er das irgendwie einsieht..wahrscheinlich ist es so, dass jeder Süchtige im Grunde selbst genau weiß, dass er da ein riesen Problem hat. |
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katharinatm Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.02.2015 Beiträge: 4
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Verfasst am: 15. Feb 2015 23:53 Titel: |
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Ja das denke ich mir auch, dass er es tief in seinem inneren selbst gemerkt hat. darum will ich für ihn da sein und etwas tun, dass sich was ändert. er müsste einfach sehen, dass es auch anders geht, ohne drogen. hab schon an urlaub oder so gedacht, aber das geld fehlt. |
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Andrew Silber-User

Anmeldungsdatum: 27.01.2015 Beiträge: 229
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Verfasst am: 15. Feb 2015 23:55 Titel: |
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@katharina: Die Antworten haben sich grade überschnitten...ich kenne aus diversen Alkoholikerforen den Begriff "Co-Abhängigkeit"...damit ist im Grunde gemeint, dass die Angehörigen des Süchtigen durch ihr "Kümmern" die Sucht letztlich langfristig fördern. Ich bin da zurückhaltend und halte auch nicht viel davon mit solchen Begriffen um sich zu werfen, aber vielleicht solltest du in die Richtung auch mal denken. Mit irgendwas ablenken wird kaum funktionieren bzw. davon geht ja keine Psychose weg, wenn er die hat. |
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katharinatm Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.02.2015 Beiträge: 4
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Verfasst am: 16. Feb 2015 00:15 Titel: |
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okay, krass..noch nie gehört. trotzdem danke! vielleicht hast du ja recht. was mir dazu einfällt ist, dass mein freund mir öfters gesagt hat ich soll mal mit ihm party machen und er findet es blöd, wenn sich statt dessen alle aufregen und sorgen machen. da ich aber keine drogen nehme, könnte ich vielleicht in dem sinne beitragen, dass ich mich ganz normal verhalte, mir keine sorgen mache und wenn er vielleicht "drauf" ist, mit ihm über dumme sachen lache? dass er merkt, andere nehmen ihn ernst und ihn genau aus dieser ausgangssituation heraushelfen, in dem man ihm deutlich macht, dass er zwar ganz lustig ist manchmal (ausser wenn er aggresiv ist) aber das er mal langsam machen sollte. vielleicht würde er sich dann ernst genommener fühlen, oder meinst du er hätte dann noch mehr spaß an seinem konsum? |
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Andrew Silber-User

Anmeldungsdatum: 27.01.2015 Beiträge: 229
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Verfasst am: 16. Feb 2015 00:21 Titel: |
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katharinatm hat Folgendes geschrieben: | Ja das denke ich mir auch, dass er es tief in seinem inneren selbst gemerkt hat. darum will ich für ihn da sein und etwas tun, dass sich was ändert. er müsste einfach sehen, dass es auch anders geht, ohne drogen. |
Hm, es ist schwer da irgendwas zu raten, wenn man die Person nicht kennt. Wenn du denkst er wäre mit sowas erreichbar, warum nicht. Aber ehrlich gesagt halte ich es für unwahrscheinlich, dass jemand durch ein paar Wochen Urlaub einfach aufhört...vielleicht kann man durch irgendwelche Maßnahmen was anstoßen, aber mehr auch nicht. |
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Andrew Silber-User

Anmeldungsdatum: 27.01.2015 Beiträge: 229
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Verfasst am: 16. Feb 2015 00:30 Titel: |
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katharinatm hat Folgendes geschrieben: | . vielleicht würde er sich dann ernst genommener fühlen, oder meinst du er hätte dann noch mehr spaß an seinem konsum? |
Achso, ich habe jetzt eher weniger den Konsum selbst gemeint mit dem "Co"...es geht dabei eher darum, dass der Betroffene halt langsfristig keinen Anlass sieht groß was zu ändern, wenn er von seinem Umfeld "gedeckt" wird. Sprich: Wenn man immer nur einen auf Verständnisvoll machst, ändert sich höchstwahrscheinlich nicht großartig etwas...mir persönlich fällt meine Abstinenz zum Beispiel auch grade leichter weil ich da wo ich grade lebe etwas unter sozialer Kontrolle bin, also mein Umfeld würde es schlicht nicht akzeptieren wenn ich mich offen "abschießen" würde. |
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Warrior Platin-User


Anmeldungsdatum: 13.11.2012 Beiträge: 1004
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Verfasst am: 16. Feb 2015 01:43 Titel: |
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Manchmal hilft es auch, bestimmte psychotische Aussagen einfach mal auszudiskutieren, denke ich.
Es ist ja oft so, dass Drogenkonsumenten im Wahn eine bestimmte Sicht auf die Welt entwickeln, die mit der Realität gar nicht mehr übereinstimmt. Bei deinem Freund scheint das ja schon der Fall zu sein.
Vielleicht hilft es ja, einige dieser Punkte ernst zu nehmen und sie mal mit ihm zu besprechen. Das zeigt einerseits, dass du ihn schon mit seinen Ansichten ernst nimmst, gibt dir aber vielleicht auch gleichzeitig die Möglichkeit, ihm mal aufzuzeigen, wie argumentativ schwach er ist.
Ich hab auch schon hier und da meine Sicht der Dinge viel zu ernst genommen, wenn ich es übertrieben habe. Es gab aber immer mal Leute um mich, die versucht haben, mich ernstzunehmen. Und die hatten dann immer noch Argumente, wenn ich schon geschmollt habe.
Und ETWAS ist immer hängengeblieben. Hat zumindest mehr bei mir bewirkt als sich einfach nur besorgt über meinen Konsum zu zeigen.
Gruß,
Warrior |
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Luukas Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.06.2012 Beiträge: 590
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Verfasst am: 16. Feb 2015 02:18 Titel: |
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"lsd und mdma" nur noch am wochenende. Solche drogen nimmt man meistens nicht täglich. Und man muss sie auch nicht täglich nehmen um süchtig zu sein.
Er sollte mit den drogen aufhöhren. Allein das schon ist ein großer schritt zur besserung. Mein vorredner hat noch was wichtiges gesagt. Dem stimme ich aus erfahrung auch überein. Man reimt sich dinge zusammen und hat irgendwelche gründe dafür, die kaum sinn machen. Eine person, die einem das klarmacht, ist dann wichtig. |
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sonderbar Silber-User

Anmeldungsdatum: 29.01.2014 Beiträge: 189
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Verfasst am: 16. Feb 2015 21:36 Titel: |
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Guten Abend
ich habe genau dieselbe Situation mit meinem Freund erlebt, bei ihm kam das vom Koks. Irgendwann war es dann so schlimm, dass er in die Psychatrie musste. Danach hat er aber wieder fröhlich weiter gemacht und die Wahnvorstellungen kamen schnell wieder. Und immer war ich die Person, mit dem alles "böse" zu tun hatte.
Zum Thema ausdiskutieren: Zumindest bei meinem Freund hat das nix gebracht, außer mich um den Verstand, da konnte ich stundenlang mit ihm reden, erklären, aufzeigen wie unrealistisch alles ist, beteuern, dass ich ihn liebe, dass ich für ihn da bin und und und.. am nächsten Tag kamen genau die gleichen Vorwürfe wieder und an dem Tag danach auch usw...
Ich denke auch, das Wichtigste ist, dass er die Drogen sein lässt, dann müsste irgendwann die Psyche auch wieder einigermaßen normal funktionieren. Leider einfacher gesagt, als getan..
Ich wünsche dir viel Kraft, aber versuche dich nicht so sehr mit reinziehen zu lassen und selber noch einen klaren Kopf zu behalten!
Liebe Grüße sonderbar |
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nuky Anfänger
Anmeldungsdatum: 16.02.2015 Beiträge: 2
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Verfasst am: 16. Feb 2015 22:43 Titel: |
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gleich vorweg ... ja ihr dürft mich dafür haten ... halte ich aus
ich kenne diese situation ... aus der anderen sicht ... und ganz ehrlich ... das einzige was geholfen hat (auch wenn es verdammt hart war) war das meine freundin sich getrennt hat ^^
der hammer auf den kopf der mir damals gezeigt hat das es anders laufen muss ... das es so nicht weiter geht ... manchmal braucht man das wohl :/
das wort co-abhängigkeit ist leider keine böse erfindung ... solange man unterstützung bekommt ist doch alles gut ^^
viele merken erst wo sie stehen wenn sie vor dem nichts stehen ...
immer wohl behütet und umsorgt zusein macht die sucht doch gleich viel erträglicher |
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faun Gold-User

Anmeldungsdatum: 08.01.2014 Beiträge: 683
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Verfasst am: 17. Feb 2015 08:55 Titel: |
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Hi,
nukys aussage kann ich nur unterstreichen.
Erstmal ist es schon ziemlich fortgeschrittene Sucht mit richtig fiesem Schaden. Dazu kommt, das ist das wichtigste: dass er keine Einsicht hat, und auch gar keinen Willen. Ehrlich gesagt kannst Du da im Moment nur helfen wenn Du dich trennst. Mit einer Trennung hilfst Du ihm am Meisten, wobei es keine Garantie gibt das es ihm Hilft.
Du müsstest Dich ja nicht für immer trennen. Du siehst ja dann wie es sich entwickelt.
Du kannst ihn nicht zwingen. Aber du kannst mit ihm Reden. Sagen dass Du dich trennst weil Du so nicht weiterleben kannst. Gib ihm eine Frist, sagen wir mal 3 Wochen oder 6 Wochen. Bis dahin muss er eine Bescheinigung vorlegen, dass er bei Therapie war. Wenn nicht dann muss es Konsequenzen haben. Dann musst Du Dich trennen, wenn Du ihm helfen willst. Daran siehst du auch, ob er noch bereit ist sich auf Dich einzulassen. Ansonsten ist es einfach nur nett das Du da bist, und die alte Zeit eben, von daher weiß er noch dass er dich liebte.
Was nutzt es wenn er noch was für Dich empfindet aber nicht mehr auf Dich eingeht?
LSD und MDMA auch noch. Hui. |
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sonderbar Silber-User

Anmeldungsdatum: 29.01.2014 Beiträge: 189
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Verfasst am: 17. Feb 2015 10:55 Titel: |
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Als ich meine Freund damals verlassen habe, ist er richtig abgestürzt. War nur noch auf der Szene unterwegs, drausen geschlafen, nicht mehr gewaschen etc.. das volle Programm
Leider weiß ich nicht, wie lange er das durchgehalten hätte, ich bin ihn irgendwann suchen gegangen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Vielleicht hätte er es irgendwann kapiert..
Verlasse ihn auf jeden Fall, bevor es für dich nicht mehr aushaltbar ist- aber stell dich drauf ein, dass es nicht einfach wird... Seine Reaktion kann ich in die eine, sowie in die andere Richtung verlaufen..
Alles Gute wünscht sonderbar |
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