Alternativen zu stationärer Therapie?

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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 11:07    Titel: Alternativen zu stationärer Therapie? Antworten mit Zitat

Gibt es alternativen zu einer stationären Therapie (hab ja gerade im anderen Thread meinen Unmut geäußert)?

Gibt es vielleicht spezielle ambulante Therapien, wo man während dessen auch arbeiten kann, aber trotzdem ein gewisser Schutz da ist.

Was gibt es denn noch außer Methadon? Gibt es Ersatzstoffe, die weniger abhängig machen? Was ist der Unterschied zu dem Suboxan oder wie das heißt?

Stimmt es, da ein Drogenabhäniger keine Psychotherapie machen kann?

Ich frag euch das jetzt mal so direkt, weil ich im Internet nicht wirklich hilfreiche Sachen gefunden hab und ich hier auch ein paar Erfahrungen bekommen kann!

Vielen Dank!
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Gwendoline
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 288

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal: Um welche Form von Therapie geht es bei Dir bzw. bei Deinem Freund?
Habe ich das richtig verstanden, dass er eine (ambulante) Langzeittherapie machen möchte?

Natürlich gibt es auch ambulante Therapieangebote, in wie weit man diese Therapien jedoch als Alternativen zur stationären Therapie sehen kann, ist immer so eine Sache, wie ich finde, kommt aber auch immer ganz individuell auf die betreffende Person, deren individuelle Situation, Suchtgeschichte etc. an.

Für mich z.B. wäre eine ambulante Therapie wohl eher nicht so der Bringer, da ich in Entgiftungs-/Entzugsphasen einfach auch den "geschützten Raum" (z.B. einer Klinik) brauche, sonst würde ich das nicht lange genug durchziehen.

Den "gewissen Schutz" sprichst Du ja auch in Deinem Posting an, finde aber, dass er bei ambulanten Therapien fast überhaupt nicht gegeben ist.
Nebenbei Arbeiten würde ich auch eher weniger empfehlen, ist Dein Freund denn jetzt im Moment clean?
Ich glaube, er ist im Methaprogramm, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat er Beikonsum?
Geht er zur Zeit arbeiten?

Außer Methadon gibt es noch andere Substi-Mittel, das stimmt, es gibt z.B. noch L-Polamidon, was potenter ist als Metha, einige Leute, die Metha nicht vertragen, kommen mit Pola ganz gut klar.
Subutex und Subuxone gibt es auch noch, der Wirkstoff (also das Opioid) von Subutex ist Burprenorphin, bei Subuxone auch, allerdings ist dort noch ein Opioid-Antagonist (Naloxon) dabei.
Burprenorphin an sich ist ein Teilantagonist.
Aber stöber doch mal ein bisschen hier im Forum herum, dort wirst Du einiges zu den verschiedenen Substi-Mitteln finden, auch einige Erfahrungswerte von Forenmitgliedern etc.

Dass ein Drogenabhängiger keine Psychotherapie machen kann, ist Quatsch, viele Psychotherapeuten nehmen jedoch keine Leute auf, die nicht clean sind, da sie der Meinung sind, dass nur im absolut cleanen Zustand eine Therapie möglich/sinnvoll ist.
Auch als Substi-Patient wird man nicht überall gerne aufgenommen, die Erfahrung habe ich selbst schon gemacht.
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mia28
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 25.02.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 13:28    Titel: ... Antworten mit Zitat

Hallo Ulla,
also ich kenne es auch nur so das man in einer Psychotherapie clean sein muß oder zumindest substituirt.Andere Substimittel wurden ja gerade schon genannt.Machen leider noch viel abhängiger als H selber und die Entzüge davon sind um einiges schlimmer als vom H. Zur Zeit besteht aber keine andere Möglichkeit um von H weg zu kommen erstmal auf eines der Substimittel umzusteigen.
Wenn dein Freund aber gar nicht interessiert ist an einer Substi oder Therapie wirst du da nicht viel machen können, dann macht er es höchtens für Dich und du kannst dir denken wo das danach dann ganz schnell endet.
Ich denke auch wenn jemand unter H Therapie macht ist er einfach nicht so aufnahmefähig bzw. in der Lage Dinge umzusetzen da vordergründig sein Leben darauf konzentriert ist zu konsumieren.
Konnte dir jetzt vielleicht nicht wirklich helfen trotzdem liebe Grüße Mia
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Gwendoline hat Folgendes geschrieben:
Erstmal: Um welche Form von Therapie geht es bei Dir bzw. bei Deinem Freund?
Habe ich das richtig verstanden, dass er eine (ambulante) Langzeittherapie machen möchte?

Natürlich gibt es auch ambulante Therapieangebote, in wie weit man diese Therapien jedoch als Alternativen zur stationären Therapie sehen kann, ist immer so eine Sache, wie ich finde, kommt aber auch immer ganz individuell auf die betreffende Person, deren individuelle Situation, Suchtgeschichte etc. an.

Für mich z.B. wäre eine ambulante Therapie wohl eher nicht so der Bringer, da ich in Entgiftungs-/Entzugsphasen einfach auch den "geschützten Raum" (z.B. einer Klinik) brauche, sonst würde ich das nicht lange genug durchziehen.

Den "gewissen Schutz" sprichst Du ja auch in Deinem Posting an, finde aber, dass er bei ambulanten Therapien fast überhaupt nicht gegeben ist.
Nebenbei Arbeiten würde ich auch eher weniger empfehlen, ist Dein Freund denn jetzt im Moment clean?
Ich glaube, er ist im Methaprogramm, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat er Beikonsum?
Geht er zur Zeit arbeiten?

Außer Methadon gibt es noch andere Substi-Mittel, das stimmt, es gibt z.B. noch L-Polamidon, was potenter ist als Metha, einige Leute, die Metha nicht vertragen, kommen mit Pola ganz gut klar.
Subutex und Subuxone gibt es auch noch, der Wirkstoff (also das Opioid) von Subutex ist Burprenorphin, bei Subuxone auch, allerdings ist dort noch ein Opioid-Antagonist (Naloxon) dabei.
Burprenorphin an sich ist ein Teilantagonist.
Aber stöber doch mal ein bisschen hier im Forum herum, dort wirst Du einiges zu den verschiedenen Substi-Mitteln finden, auch einige Erfahrungswerte von Forenmitgliedern etc.

Dass ein Drogenabhängiger keine Psychotherapie machen kann, ist Quatsch, viele Psychotherapeuten nehmen jedoch keine Leute auf, die nicht clean sind, da sie der Meinung sind, dass nur im absolut cleanen Zustand eine Therapie möglich/sinnvoll ist.
Auch als Substi-Patient wird man nicht überall gerne aufgenommen, die Erfahrung habe ich selbst schon gemacht.


Mein Freund ist h abhängig. Nebenbei kifft er. Bei ihm ist nur das Problem, er hat eine Phobie (keine Ahnung, ob ich das richtig schreib) gegen solche Einrichtungen, also so blöd das jetzt auch klingt, wenn er schon so ein Gebäude sieht, bekommt er die Panik. Das liegt wohl in seiner Kindheit begraben, das hat auch nichts mit Drogen zu tun. Die Ursachen für seine Sucht, sind darin wohl auch begraben. Deswegen will ich ihm halt lieber zu einer Psychotherapie raten, die dieses Problem angreift.
Was Substitution angeht, weiß ich, dass ein Bekannter von ihm im Methaprogramm ist und er davon nichts hält, weil es eben noch mehr süchtig macht und O-Ton: "man wird hässlich". Damit weiß ich, muss ich gar nicht anfangen!
Er sieht halt gerade überhaupt keinen Ausweg, weil eben so einen "geschlossene Einrichtung" für ihn sozusagen aus doppeltem Grund nicht auszuhalten ist. Ich kann ihn da ja auch schlecht begleiten! Das ist das große Problem!
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TwiggyRamirez
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 292

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Gwendoline hat Folgendes geschrieben:


Außer Methadon gibt es noch andere Substi-Mittel, das stimmt, es gibt z.B. noch L-Polamidon, was potenter ist als Metha, einige Leute, die Metha nicht vertragen, kommen mit Pola ganz gut klar.


Pola ist nicht mehr doppelt so stark wie Metha,das war früher so,als man 0,5% Metha und 0,5% Pola hatte.Heute ist das Methadon aber 1%,während das Pola noch immer 0,5% ist.Und da der Wirkstoff der beiden Mittel Levomethadon ist,sind heute beide Stoffe gleich stark.Der einzige Unterschied ist,dass beim Methadon ausser dem Levometha noch das Dextromethadon enthalten ist.Und man sagt sich,dass bei 10% der Substituierten das Dextromethadon auch noch eine Wirkung hat.Daher gibt es auch noch beide Mittel zur Auswahl.Würden beide identisch wirken,könnte man das Metha ja weglassen.Aber es hat eben immer noch seinen Sinn weiterhin Methadon und Polamidon anzubieten.

Wollts nur mal angesprochen haben Smile
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ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Gwendoline"]Erstmal: Um welche Form von Therapie geht es bei Dir bzw. bei Deinem Freund?
Habe ich das richtig verstanden, dass er eine (ambulante) Langzeittherapie machen möchte?

Geht er zur Zeit arbeiten?

Abgesehen von seinem Problem gibt es da in seiner Umgebung gewisse Leute, die ihm immer wieder davon abraten, weil er dann wieder so lange weg ist und die Schulden auch nicht geringer werden!
Er arbeitet! Ich find das ja auch grds. gut, aber es sollte auch seine Gesundheit im Vordergrund stehen! Und die lieben netten Leute, zum Teil wissen sie auch nicht alles über seine Sucht, reden das ihm immer wieder aus! Weil es ja immer ums liebe Geld geht. Ok, ich muss zugeben, für mich sind auch Geldsorgen ein Fremdwort. Das soll jetzt nicht hochnäsig klingen, aber ich komme aus der heilen Welt. Klar, kann auch ich mir nicht alles leisten. aber ich würde auch lieber Schulden haben, als mit meiner Gesundheit und letztlich mit meinem Leben spielen!
Das ist auch wieder so ein Punkt! Er ist so wahnsinnig leicht beeinflussbar und wir wohnen weit auseinander, also kann ich nicht so einwirken, wie ich es gerne wollte!

Manchmal frag ich mich schon, wie blind manche Menschen sind! Wenn ich das jetzt so schreibe, werde ich richtig wütend! Die sehen gar nicht, wie schlecht es ihm geht! Das tut mir sehr weh!
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babsi
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 320

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

@ulla
ich weiss ja net aus welcher stadt du kommst , aber hier in meiner nähe gibt es ne ambulante therapie, da kann man auch subus nehmen, kannst du ja mal gucken wenn du lust hast. http://www.kokon.de/ , es gibt sicherlich bei dir in der nähe auch sowas.

ansonsten kann man noch tagesklinik machen, staat statinär.


ach hmmm , weis jemand was nun besser ist pola oder metha? bei subutex weis ich das man klarer ist stat bei meth oder pola.
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Luke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,ambulant zu entziehen ist in meinen augen nicht das eigentliche problem.Ich habe mindestens 8x daheim vom H u Substidol(retardiertes morphin)entzogen,dann 1x in der klinik beides hat bei mir leider nur max 3 wochen vorgehalten.außerdem ist der metha-entzug der schwierigste entzug überhaupt.erst als ich durch einen unfall fast ein jahr "weg vom schuß"war hab ich es geschafft einigermaßen clean zu bleiben.wenn dein freund unbedingt daheim bzw ambulant entziehen möchte sollte er sich zuerst mit dem metha soweit wie möglich runterdosieren u dann auf subutex umstellen.der totalentzug vom tex ist vergleichsweise mild trotzdem stehen ihm einige unangenehme tage bevor.das eigentliche problem ist das nach den berühmten 5 tagen zwar der körperliche entzug vorbei ist,aber der psychische erst los geht.und da wird er(fürchte ich)ohne engmaschige trapeutische betreung immer wieder rückfällig werden.ich dachte mir auch anfangs 1we frei nehmen-es durchstehen u dann nie wieder gift.aber leider ist es nicht so einfach da der opiatteufel im hirn keine ruhe gibt-lg luke
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Luke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,nochmal-worauf ich nicht einging:der vorteil von subutex bzw soboxone ist das der entzug davon relativ harmlos ist.allerdings muß man min 24h richtig"krachen"damit das subutex hilft da es einen opiatblocker enthält.ich habe 1mal daheim mit subutex entzogen-24h gekracht dann 4 tage tex u hatte danach kaum noch körperliche entzugssymptome.lviele süchtige kommen allerdings mit subutex nicht klar da es unheimlich"klar"im hirn macht u sogut wie keinen "turn" erzeugt.aber wie gesagt sehe ich das hauptproblem in der psychischen abhänigkeit u die ist leider auch nach jahren noch vorhanden.(spreche da aus erfahrung)---lg luke
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worstcase
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Anmeldungsdatum: 28.11.2008
Beiträge: 596

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

@ulla: sorry, wenn ich da vielleicht etwas falsch in erinnerung habe, aber ich dachte, dein freund will gar keinen entzug machen bzw aufhören mit h???
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TwiggyRamirez
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 292

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Luke hat Folgendes geschrieben:
Hi,nochmal-worauf ich nicht einging:der vorteil von subutex bzw soboxone ist das der entzug davon relativ harmlos ist.allerdings muß man min 24h richtig"krachen"damit das subutex hilft da es einen opiatblocker enthält.ich habe 1mal daheim mit subutex entzogen-24h gekracht dann 4 tage tex u hatte danach kaum noch körperliche entzugssymptome.lviele süchtige kommen allerdings mit subutex nicht klar da es unheimlich"klar"im hirn macht u sogut wie keinen "turn" erzeugt.aber wie gesagt sehe ich das hauptproblem in der psychischen abhänigkeit u die ist leider auch nach jahren noch vorhanden.(spreche da aus erfahrung)---lg luke


Ja,man sagt,dass das Abkicken von Subutex/Suboxone einfacher sei,als von Metha/Pola.Das ist auch richtig,denn ein Methadonentzug ist wohl der härteste Opiatentzug überhaupt.Der übertrifft sogar den Codeinentzug(auch total pervers) um Längen.Also die beiden Entzüge(Methadon/Codein) sind der totale Abfuck,ich werde mein Metha nicht mehr abkicken,das tu ich mir nicht auch noch an.
Ich hab schon die Erfahrung mit einigen Entzügen (Heroin,Koks,Benzos, Meth,Alk),war alles nicht so spaßig,aber 'n Methaentzug kann ich nicht gebrauchen.
Bin ja gerade Benzos am abdosieren,ist auch nicht so prickelnd,aber den zieh ich jetzt durch,so dass ich nur noch das Amitriptylin zum schlafen brauche.
Ich bin ja jetzt von 60-70mg Diazepam und 3mg Alprazolam runter auf 20mg Diazepam,das Alprazolam hab ich schon weg.
Ich lass mir Zeit damit,denn wenn ich zu schnell abdosiere,wird das wieder nix.
Demnächst werde ich die Diazepam Tabletten gegen Valiquid eintauschen,denn dann kann ich in Milligramm Schritten runtergehen......

LG,Twiggy

PS:Ich frag mich echt wieso es Suboxone gibt.Subutex ist doch schon teils Antagonist,wieso muss jetzt noch 'n Antagonist(Naloxon) da drin sein.Reicht doch schon,dass das Subutexzeugs so beschissen wirkt,aber jetzt auch noch Naloxon darein zu mixen ist doch totale Scheisse.Die sollen bloß nicht auf die Idee kommen das Metha mit Naloxon zu versetzen,weil dann kotz ich echt ab.
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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2009 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

@worstcase

da hast du eigentlich nichts falsch in Erinnerung. Ich hab nur rausbekommen, warum das ganze so ist. Er weiß natürlich dass es so nicht weitergehen kann, er sieht nur keinen Weg... er hat nur Hoffnung!! Aber von Hoffnung allein passiert halt nichts!
Und es macht ihn noch fertiger, wenn immer alle auf ihn rumhacken, er muss weg und Therapie machen, da wird er richtig panisch, was widerrum auch nicht förderlich ist. Und wenn er dann mal so weit ist, es doch angreifen zu wollen, dann sind ja auch noch die, die meinen Geld verdienen ist wichtiger als Monate bei einer Therapie zu verbringen und dann ist es gleich wieder aus....
Das klingt jetzt blöd, wenn ich das so sage, aber er ist ein sehr schwacher Mensch, und ich kann nicht Tag und Nacht um ihn sein und ihn von denen abhalten. Sie merken auch nicht mal, wenn er um Hilfe schreit... (im übertragenen Sinn). Deswegen suche ich nach Alternativen, die vielleicht für ihn "sicherer" sind und die (so blöd es klingt) nicht gleich wieder ein "Nein, mach das nicht" von den anderen sind. Und dann noch zum Schluss die Kommentare kommen, lass dich von der nicht beeinflussen, der ist ja das Geld wurscht...

LG Ulla
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Gwendoline
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Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 288

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2009 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, wenn ich das richtig verstanden habe, wird Dein Freund von allen möglichen Seiten irgendwie unter Druck gesetzt, die einen möchten, dass er sich in eine (Langzeit-)Therapie begibt, die anderen, dass er weiter arbeiten geht und er selbst hat Panik vor einer Therapie (in einer "geschlossenen" Einrichtung.

Da finde ich es nicht allzu verwunderlich, dass das mit dem Cleanwerden nicht so wirklich voran geht, denn was macht man, wenn man ständig nur vom Umfeld gestresst und unter Druck gesetzt wird?
Immer weiter ballern, um diesen ganzen Stress, die ganzen Probleme etc. wegzudrücken.

Das wichtigste beim Cleanwerden und Cleanbleiben ist, dass man selbst wirklich dahinter steht und nicht mit dem Gedanken daran geht, dass man es für irgendwen anders tut, das ist in aller Regel eher weniger erfolgreich.
So ein Entzug ist nämlich echt kein Kinderspiel und die Motivation spielt meinen Erfahrungen nach dabei eine nicht zu verachtende Rolle.
Es reicht einfach nicht aus, so einen Cleanwerd-Versuch als etwas anzusehen, was man für andere tut.

Mir ging es ähnlich, ich habe mir früher gedacht, ach, ich versuche es mal (waren eher halbherzige Versuche) und das klappte dann nicht, also weiterballern und sich schön einreden, "ich hab's ja versucht, aber es hat ja wieder nicht geklappt"...
Kann mir also ungefähr vorstellen, was da in Deinem Freund wahrscheinlich vorgeht.

Erst jetzt bin ich einigermaßen auf einem positiven Weg, hauptsächlich dadurch, dass ich dieses Mal wirklich Motivation habe, da mein Freund hinter mir steht und wir uns gegenseitig unterstützen und das ist auch für Deinen Freund wichtig, zeige ihm, dass Du an ihn glaubst und hinter ihm stehst, Du hast ja geschrieben, er wäre ein sehr schwacher Mensch, ihm das ständig zu verstehen zu geben, ist ziemlich kontraproduktiv.
Gebe ihm das Gefühl, für ihn dazusein und hinter ihm zu stehen, aber bedränge ihn nicht, "helfen" kannst Du ihm dabei sowieso nicht.
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ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2009 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Gewendoline für deine Worte!
Ja ich sage ihm oft, dass ich hinter ihm stehe. Gerade jetzt (er ist in Haft). So hat er auch wenigstens ein bißchen Abstand (zwangsweise von H) und den anderen Menschen mit den ach so "tollen" Ratschlägen. Ich bedränge ihn nicht! Ich habe diesen Thread nur gestartet, um ihn vielleicht mal Alternativen zeigen zu können, zumal ich selber nicht alle dieser Therapeuten so gut halte! Und ich auch nicht wirklich weiß, ob sowas wie "malen" und "Musik machen" unbedingt das richtige für ihn ist!

Mein Bild bzgl. solcher Einrichtungen ist etwas gespalten. Es gibt sicherlich auch hervorragende Therapeuten, aber ich kenne auch welche, da würde ich auch durchdrehen und wie das bei einem Abhängigen aussieht, wissen wir ja...

LG Ulla
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fred
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.06.2009
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2009 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

@ulla79
ach komm-er hat ne therapie-Phobie ??? die hat ja wohl jeder,der noch nicht tief genug in der Sch**sse gesessen hat und eine therapie nicht als EINZIGSTE lösung sieht,überhaupt noch weiterzuleben.und wenn das NOCH nicht so ist,ist doch alles gerade überflüssig.dann kommen noch die ANDEREN looser,die einem erzählen,das ne therapie eh nichts bringt.

es gibt auch selbsthilfegruppen,die eine langzeittherapie anbieten.man muss nicht auf die weisskittel zurückgreifen.kommt allerdings drauf an,ob einer NACH einer erfolgreichen therapie an ein cleanes (arbeits-) vorleben anknüpfen kann oder ob einer schon ab 13 drauf ist und erst eine persektive erarbeitet werden muss.
ich würde mal nach einem platz in einer AMBULANTEN therapie ausschau halten.da bekommt man überhaupt erst mal einen einblick,was das ist.die wollen einen ja nicht ZERSTÖREN ,sondern einem HELFEN.gut,das es sowas noch gibt!
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