Kennt ihr das?

[joe]

hallo, es ist vielleicht geeigneter die vergangenheit anzunehmen, sie moeglichst wertfrei zu betrachten, als sie zu ignorieren.
die gegenwart ist schliesslich das einzig wertvolle was wir haben. die moechte ich nun nicht ignorieren. leider ist da scheinbar oft so wenig los
liebe gruesse
Joe

[Revo]

Für mich ist das so ziemlich das gleiche... alles so ein großes Scheiß drauf.
Meine Gegenwart ist für mich nicht wertvoll. Ich schau täglich auf den Countdown, bis ich aus diesem Knast von Schule und allem raus bin. aber es bringt ja doch nichts.

[Andrew]

[Revo]

Ja, genau. Es dauert einfach so lang dass ich mir das nicht mal vorstellen kann. Vielleicht wird alles besser oder auch nicht.

[Revo]

Ich hab mir jetzt mal überlegt, Regeln aufzustellen, also nur x Mal konsumieren und auch nicht so viel, kann das bei mir funktionieren?

[Revo]

Kann wohl nicht funktionieren.
Hab gestern mal wieder gekifft. Ist eigentlich kein Problem, das Mal davor war vor einem Jahr und so oft muss auch nicht sein, endlich mal was wo ich nicht drauf kleben bleib.

Nur bin ich so spät ins Bett dass ich jetzt unbedingt Neuros schmeißen wollte und jetzt auch hab ich muss fit sein schreibe direkt erste Stunde Physik da darf ich nicht verpennt sein. Mal schauen wie es morgen ist, vllt kann ich da Pause machen aber Samstag werde ich sicher wieder was nehmen.

Vllt sollte ich nicht ne Vollbremsung reinhauen für eine Zeit lang sondern einfach mal langsamer machen. Wäre voll gut wenn ich nur noch bei Arbeiten nehmen könnten und wenn Stress ist 1 reiner Lerntag, nur wie, wie zur Hölle krieg ich das hin?

Meine Nicht-Leistungs-Sachen, also der restliche Müll würd ich sagen einmal alle 2 Wochen.

Tipps?

[Andrew]

[Revo]

Ja, genau das. Das ist richtig krass. Stell dir den Wecker um 4 Uhr morgens, nachdem du um 23 Uhr ins Bett gegangen bist. Nimm eins. Eine halbe Stunde später wachst du auf. Du bist sofort total wach.

Hab mal 3 Tage durchgenommen. Nur wenn du es absetzt, holt sich der Körper alles zurück, was fehlt. Aber in den 3 Tagen: kein Schlaf, kein Essen, von Arbeit besessen. Ohne hast du einen Riesen Berg Aufgaben vor dir und du weißt, du kannst es nicht schaffen. Mit, machst du es in ein paar Stunden. Und dann weißt du nicht mehr was du machen sollst.

Das sind die Teile, die dich von Hyde in Jekyll verwandeln.

[Andrew]

Ok, das hört sich beeindruckend an! Das hört sich sehr verlockend an im Bezug auf Prüfungssituationen. Hab allerdings wohl grade eh keine Möglichkeit an sowas ranzukommen.

[Revo]

Es wird noch beeindruckender: Ich hab es einmal geschafft (ok ich kannte die Technik, aber ohne klappt es nie) kurzzeitig ein fotographisches Gedächtnis zu aktivieren! Nicht alles und nicht superscharf, aber ich hatte was ich gebraucht hab.

Problem bei der Sache ist:

1. Iss mal ein, zwei Wochen lang fast nichts. Du nimmst ab, bis du aussiehst wie ein Filmjunkie.
2. Wenn du nichts isst, und keinen Traubenzucker da hast, hilft dir keine Menge an Ritalin um den Kreislaufkollaps zu ignorieren.
3. Deine Kreativität ist WEG.
4. Musik hören wird zur Herausforderung. Keine Emotionen mehr, nicht mal für das Lieblingslied, nur halt das was läuft und man aus Gewohnheit den Stecker im Ohr hat. Du stehst vor deiner Playlist und die Frage nach dem Lied ist wie die Suche nach dem heiligen Gral.
5. Wach sein, wenn die Wirkung aufhört ist eklig. Du bist extrem deprimiert und deine Motivation springt zum Fenster raus. Man muss schon Erfahrung haben um zu wissen, wann es losgeht und man schlafen kann, damit man das nicht mitkriegt.
6. Bei Konsumpause schläfst du. Oder du frisst mehr als wenn du stoned wärst.
7. Bei Medikamenten mit DXM kotzt du. Auch wenn es nur 10 mg sind.

Dann überleg es dir noch mal. Aber rankommen ohne Connis ist einfach. Mach ne Ärztetour und lern ADHS Symptome auswendig.

[Revo]

Gestern mal einen Tag gelassen, obwohl es nicht geplant war. Ist schwer gerade, vorallem wegen einer Art "Sonderangebot". Ich glaub es wird langsam wieder.

[Revo]

So langsam merke ich was. Mir fehlt was. Und die "alten" Probleme melden sich zurück, Ritzen und Benzos. Eins von beiden brauch ich früher oder später oder irgendeinen Ersatz.

Ich fühl mich wie im Koma, meine Umgebung ist da, nur ich nicht, ich bin irgendwo im Nirgendwo und total unfähig irgendwas zu machen.

Da helfen auch keine Upper mehr. Aber was sonst? Ich sollte jetzt auch nicht mit Molotowcocktails aufs Feuer losgehen und was weiß ich was nehmen.
Scheißdreck...

[Jane_Doe_X]

Ja kenn ich.

Als kleines Kind war ich angeblich total unkompliziert. Und selbstbewusst.
Hab aber nie was gemacht was verboten oder unerwünscht gewesen wäre. Alleine auf die Straße laufen, Feuer anmachen, im Café schreien oder rumlaufen, Sonntag morgens ganz früh schon viel Krach machen, wenn alle noch schlafen. Hab ja verstanden, warum das so sein sollte und hab mir dabei ja nix verbogen.

Irgendwann ist das dann gekippt.
Dann gab´s nur noch
"entweder ich mach was ich will, wonach mir zumute ist/was mir ein Bedürfnis ist" oder ich mach das "was andere selbstverständlich von mir erwarten".

Wobei- wenn ich das mache was ich will, meinen Kopf durchsetze- hab ich auch "verloren" , dann straft man mich mit Verachtung, Mama redet tagelang nix mehr, gibt mir zu verstehen das Verhalten unerwünscht ist.
Strafen ? Ne, selten bis nie. War ja unangenehm.
Ich sollte eben selber drauf kommen, was erwartet wird.
Und das war irgendwie immer ein Wiederspruch.
Habs aber trotzdem noch bis zu meinem 12. Lebensjahr durchgezogen.
Und dann beschlossen, dass das so kein Leben ist, immer "entweder ich oder die Anderen". Scheinbar ohne mögliche Kompromisse.

Und hab eben ich aufgehört zu fressen.
So unbewusst, später bewusst, als klare Ansage.
Und dann konnte man machen, was man wollte, das Kind hat auf nix mehr reagiert. Drohen, betteln, ignorieren.

Ignorieren, haben sie echt lange versucht. Hat nur nix gebracht. Bei nem BMI von 13 hat auch meine Mutter irgendwann nicht mehr wegschauen können...das erste Mal.
Bei der ersten Einweisung war dann auch schon SVV ein Thema. Hab mit eingedrückten Stabilos geritzt, mit dem Metallteil. Ritzt nur die Haut, ganz leicht, ungefährlich, aber brennt wie Sau...
Ich wusste lange nicht was ich da mache.
Am Tisch aus Langeweile in der Klasse rumgeritzt, dann auf einmal am Unterarm.

Oder die Tapete mit den bloßen Nägeln runtergekratzt. Im ganzen Zimmer.
Draufgekommen sind sie in der Kinder- Jugendpsychiatrie nicht.
Haben nur beim unter-Aufsicht-Duschen jedesmal kontrolliert.

Da guckt einem eine fremde Person echt bei allem zu. Sogar fast beim Scheißen. War 1994 im Anorexieprogramm eben so.

Ich hab beim Surfen im Netzt dann rausgefunden was Borderline ist, in einem Computerkurs , beim Bearbeiten und Markieren von Artikeln.


Na und dann war irgendwann nach 12 Jahren Essstörung und ab und zu SVV langsam mehr Ruhe, ich hab lockerer gelassen was das Essen angeht. Locker genug zum Überleben halt.

Und dann kam D.

Meine erste Beziehung nach zig Jahren.
Und mit ihm das Wirken und Wirkung- sehen von Benzos, Weed, Opiaten, Speed, XTC,LSD und die langjährige sehr deutliche Vorstellung und Schilderung von H.

Was für ein kosmischer Glücksfall.
Mein Spektrum hätte sich nie so spät im Leben noch schnell und erfolgreich verbreitert, hätt ich damals einfach en schnelle Kehrtwendung gemacht...

[Revo]

Ich war eben schon immer das "Problemkind". Ich war laut, hyperaktiv und manche behaupteten ich wäre kriminell gewesen. Mit 4 habe ich angeblich einen Safe aufgebrochen, der so auf Schulterhöhe eines Erwachsenen war WÄHREND ich mit meinen Freunden im Klo eine Schlacht mit nassem Klopapier veranstaltet habe. Letzteres habe ich tatsächlich getan und ich war schon damals clever, aber ich kann mich bis heute weder klonen, noch so mich so dehnen wie Mr. Fantastic.

In der Schule hagelte es dann Strafarbeiten und Zuhause gab es Ärger. Ich hatte mich doch sooooooo auf die Schule gefreut, dann soll ich doch was draus machen und den anderen nicht den Spaß nehmen

Bis dahin sollte ich mich nur "benehmen". Am Gymi musste aber alles perfekt sein. Da war es eine riesige Tragödie, wenn eine Überschrift nicht unterstrichen war. Ich hielt also im Unterricht die Klappe und mein hyperaktiver Charme war weg. Meine Clique war längst zerbrochen und ich stand allein als das ruhige Streberkind von nebenan da, was das eigentlich nicht will. Meine soziale Kompetenz ging den Bach runter und wieder kam der Druck: Freunde müssen her. Ein perfektes, normales Kind braucht Freunde. Und da muss auch alles perfekt ablaufen.

Tja, sag mir wie, wenn die Sozialkompetenz verreckt und man sich inzwischen lieber allein beschäftigt, mit Dingen die eh keiner versteht? Und die Freakdinge immer verstecken...weil sie nie akzeptiert waren.

Irgendwann kam dann der Punkt, so mit 14, wo ich zu Dr. House geworden bin: Menschen sind scheiße, unnötig und was sie denken ist sowas von egal.

Egal, was passiert ist, da zieht sich überall diese Leere durch, immer wenn ich nicht beschäftigt war, etwas interessantes hatte, war dieses Gefühl immer da.

Ziemlich ähnliche Geschichte eigentlich. Zwei gebrochene Rebellen, die irgendwann zurückschlagen.

[Dan_]

Ich glaube dafür muss man geboren sein. Für mich war es schon immer "geil" aus dem normalen Zustand zu entweichen.
Früher viel Alkohol und Zigaretten. Kiffen war auch geil.
Koks hat mich sehr an gemacht. Ich war immer extrem HORNY auf das Zeug aber zum Glück habe ich mich ziemlich distanziert.

Kokain hat mir immer so nen "Besonderen KICK" gegeben, als wäre ich der Held im Film.
Kann an dieses stelle nur jedem raten die noch nie eine Erfahrung mit Kokain hatten und die aber aufsuchen, dies lieber zu lassen. Kokain macht einen anderen menschen aus dir.

Opiate hatte ich nie angefasst da ich genau wusste ich würde sonst drauf kleben bleiben obwohl ich Koks so geil fand , war ich trotzdem eher ein Downer. (bzw jetzt noch )