Wie sieht euer Alltag aus?

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Dalai
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.03.2015
Beiträge: 128

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 00:17    Titel: Wie sieht euer Alltag aus? Antworten mit Zitat

Hallo erstmal! Ich bin ja recht neu hier. Erst kürzlich ist ein Bekannter an den Folgen von Heroin gestorben. Ich hab keine bis wenige Kenntnisse über Illegale Drogenkomsumenten, bis auf meine Cousine und der besagten Person. Jetzt lese ich nicht selten, dass ihr ein ganz anderes Leben führt, als uns manche Medien berichten. Meine Cousine hat ein ähnliches Leben wie Christiane F. geführt. Da dies aber von den meisten hier als Klischee angesehen wird, frage ich euch mal ganz konkret: wie sieht der Tagesablauf aus? Mit was verbringt ihr eure Freiteit? Habt ihr vorwiegend auch kontKt mit Konsumenten oder einen ganz normalen Freundeskreis? Bin gespannt auf eure Antworten:-)
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

ich stehe so gegen 16uhr auf, manchmal früher aber eher später. gegen 6-7uhr, gehe ich wieder zu bett. dazwischen ist weisses rauschen.


graham


und was fegefeuer?!
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glasperle
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 14.03.2015
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Das würde mich auch mal interessieren, komme zwar selbst aus der nicht-stoffgebundenen Suchtecke, aber Sucht verbindet trotzdem Smile Ich seh hier in München zwar immer am Hbf. die augenscheinlich langjährigen Drogis rumhängen, manchmal 50 manchmal aber auch nur 5, aber das kann ja eigentlich nur die Spitze des Eisbergs sein.
Im Hbf. drin sind oft 2 junge Männer bzw. ein junges Mädel unterwegs die nach Geld betteln, äußerlich gepflegt, aber wer süchtig ist erkennt die Ausstrahlung eines anderen Süchtigen (k.a. ob nicht Süchtige das auch können), die tun mir immer richtig leid, kaum Anfang 20 und schon so drauf.

Auch die Geldbeschaffung ist eine Frage, in München z.B. gibt es nach meiner Kenntnis keinen Drogenstrich, außer das läuft irgendwie über Internet, k.A.
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Dalai
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 10.03.2015
Beiträge: 128

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Deine Antwort verstehe ich jetzt in der Tat nicht, Graham!Es wird hier permanent darauf hingewiesen, dass unser " Bildzeitung wissen" korrigiert werdeN sollte. In fast jedem thread ist zu lesen, dass ihr arbeitet!
Spricht man euch konkreter an, wie ich, kommt so eine lächerliche Antwort.
Ich finde an meiner Themenstellung nichts verwerfliches. Und komm mir jetzt nicht mit dem Standard, den ich auch zu lesen bekommen habe: wer dumm fragt, erhält ne dumme Antwort. Den Alltag, den ich oben angesprochen habe, ist nämlich ein oft erwähntes Thema von euch hier im Forum. Ich hätte diesbezüglich einige fragen gestellt.
Mein Eindruck ist, dass ihr gar keinen Kontakt zur normalen Gesellschaft sucht. Dann wundert euch aber bitte auch nicht, dass sich wenige leute mit Junkies beschäftigen wollen.ihr wollt letztendlich unter euch bleiben, so wie einige nicht abhängige unter sich. Ich war lediglich interessiert und stoße sofort auf Ablehnung.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 02:36    Titel: Antworten mit Zitat

Dalai hat Folgendes geschrieben:
Deine Antwort verstehe ich jetzt in der Tat nicht, Graham!Es wird hier permanent darauf hingewiesen, dass unser " Bildzeitung wissen" korrigiert werdeN sollte. In fast jedem thread ist zu lesen, dass ihr arbeitet!
Spricht man euch konkreter an, wie ich, kommt so eine lächerliche Antwort.
Ich finde an meiner Themenstellung nichts verwerfliches. Und komm mir jetzt nicht mit dem Standard, den ich auch zu lesen bekommen habe: wer dumm fragt, erhält ne dumme Antwort. Den Alltag, den ich oben angesprochen habe, ist nämlich ein oft erwähntes Thema von euch hier im Forum. Ich hätte diesbezüglich einige fragen gestellt.
Mein Eindruck ist, dass ihr gar keinen Kontakt zur normalen Gesellschaft sucht. Dann wundert euch aber bitte auch nicht, dass sich wenige leute mit Junkies beschäftigen wollen.ihr wollt letztendlich unter euch bleiben, so wie einige nicht abhängige unter sich. Ich war lediglich interessiert und stoße sofort auf Ablehnung.


Ich finde du übertreibst. Er hat dir lediglich sehr direkt gesagt, wie er sein Leben lebt. Und jetzt fängst du an, diese für dich scheinbar nicht befriedigende Reaktion zu verallgemeinern.

Du musst auch noch berücksichtigen, dass dieses Forums keineswegs repräsentativ ist.

Erklär mir mal bitte, was die "normale Gesellschaft" ist. Sind das die, die nur legale Drogen konsumieren oder sind das all die, die einen sozialversicherungspflichtigen Job haben?

Gehören Hartz IV Empfänger nicht zur normalen Gesellschaft?

Und was ist mit Schülern, Auszubildenden und Studenten, die ein Suchtproblem haben: gehören die noch zu normalen Gesellschaft oder nicht?

Ich bin Student, studiere Medizin und nehme Opiate, weil meine Neurologin sie wegen mir wegen chronischen Schmerzen verschreibt. Durch meine Erkrankung habe ich angefangen mich für Opiate zu interessieren.


Zitat:
.ihr wollt letztendlich unter euch bleiben, so wie einige nicht abhängige unter sich. Ich war lediglich interessiert und stoße sofort auf Ablehnung.


Ich finde nicht, dass die Reaktionen auf deine Beiträge diesen Schluss zulassen.
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fee89
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 30.06.2014
Beiträge: 35

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 02:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Dalai,
ich lebe in einer großen Stadt im Westen Deutschlands. Ich bin Mitte 20 und seit einigen Jahren Methadonabhängig, mit zeitweisen Beigebrauch von Heroin.

Ich bin voll berufstätig und starte meinen Tag, wenn ich Frühdienst habe, um halb 5.
Ich habe den tollsten und erfüllensten Job, den ich mir vorstellen kann.
Ich erfahre jeden Tag aufs neue tiefste Dankbarkeit.
Ich bin Krankenschwester in einem mittelgroßen Krankenhaus. Meine Kollegen und Ärzte, die ich tagtäglich um mich habe, würden niemals vermuten, das ich etwas mit Süchten zu tun habe.

Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich von den Drogen nicht gezeichnet bin.
Das schützt mich im täglichen Leben und lässt mich Hoffnung haben, das ich irgendwann die Kraft haben werde gesund zu sein.

Meine Familie hält mir zu jeder Zeit den Rücken frei, wir haben ein sehr inniges Verhältnis.
Ich danke Gott dafür, das es durch meine schwere Sucht nicht zerstört wurde.

Ich habe einen sehr lieben Mann an meiner Seite, der mein Leben ist.
Kinder werde ich erst in die Welt setzen, wenn ich verantwortungsvoll mit meinem Leben umgehe.

Mein Freundeskreis besteht aus nicht süchtigen Menschen, welche aber alle die volle Wahrheit über mich kennen und akzeptieren.

Der einzige Kontakt zu Suchtmittelabhängigen besteht dadrin, das ich hin und wieder meinem Dealer einen flüchtigen Besuch abstatte.


Vielleicht hat dir meine Geschichte etwas Klarheit gebracht...

Liebe Grüße
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Kullerbunt
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

naja, Dalai...würdest du es denn glauben, wenn ich dir von meinem Leben berichte? Denn alle die hier schreiben, dass sie studiert haben und arbeiten...die lügen ja oder beschönigen ihre Situation immens, alles nur Fassade...,oder?!
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Moin!
Ich bin über 10Jahre substituiert. Aktuell ist der Tagesablauf: 7.30 Uhr aufstehen, 8.30Uhr zur Arbeit, ca 16.30 Uhr Feierabend, danach Freizeit.
Ich lese sehr viel, bin oft un der Stadtbibliothek, fahre elektrischen E Scooter, ca 2 mal die Woche Zeit für mich allein mit Opiate. Ansonsten Internet, und Filme schauen.
Dazwischen Zeit mit meinem Mann und 1 mal die Woche mein Rezept holen.
Recht langweilig...aber mir gefällt es sehr gut. Aufhören mit Opiate möchte ich nicht. Der einzige Ansporn wäre leichter in den Urlaub fliegen zu können zB USA. Da komme ich mit Pola nicht hin.
Lg Caro
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Revo
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.11.2014
Beiträge: 698

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich gehe noch in die Schule und werde nächstes Jahr das Abi machen. Also geht der Alltag meistens nach Stundenplan und Klausuren, bei Stress nehme ich dann MPH, also sowas wie Ritalin, dazu stell ich mir den Wecker eine Stunde früher, schmeiß das Ding, schlaf weiter und werde dann direkt von der Wirkung geweckt.

Am WE häng ich auch gerne in der Stadtbibliothek rum. Wenn ich Zeit hab, schreibe ich oder zeichne. Ich recherchiere auch zu Themen aller Art, meistens irgendetwas wissenschaftliches.

Ich versteh mich mit vielen Leuten gut. Es kommt eher auf die gemeinsamen Interessen an. Manche nehmen gar nichts, manche saufen nur, manche rauchen, manche kiffen gelegentlich, manche sind auf meinem Level und manche sind schlimmer als ich. Ich bin aber kein besonders sozialer Mensch. War ich noch nie und am ehesten häng ich mit den Konsumenten ab. Das war aber auch schon so, bevor wir angefangen haben.
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Kullerbunt
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kommt es euch auch so vor, dass man als Abhängiger immer besser bzw "normaler" sein muss?! Ich finde, solche Aussagen wie von Dalai ("Ist doch alles nur Fassade") tragen sehr dazu bei...


Mein Tagesablauf. mein Ehemann (hatte nie was mit Drogen zu tun - muss man ja hier für einige die meinen, so eine Beziehung funktioniert auf Dauer nicht, dazu sagen. Wir sind seit fast 6 Jahren verheiratet, zusammen seit 9 J.) stehen 6:30 auf, wecken unseren Sohn kurz drauf. Frühstück, Schulbrot, anziehen. Mein Mann oder ich bringen unseren Sohn zur Schule. Mein Mann geht auf Arbeit. Ich gehe auch arbeiten, 20h/Woche. Habe mein Studium im Herbst 14 abgeschlossen und bin noch etwas unschlüssig, in welche Richtung ich genau will.
Mein Mann macht neben seiner Arbeit noch seinen Masterabschluss, Fernstudium. Ist zZ sehr stressig. Haushalt übernehme ich, außerschulische Aktivitäten unseres Sohnes auch (Fahrdienst zum Sportverein, Kinderchor). Engagiere mich ehrenamtlich als Elternvertreter in der Schule.
In die Stadtbibkiothek gehe ich mit meinem Sohn auch alle 14 Tage, wir stehn zZ auf Hörspiele TKKG oder Roco Randale...
Nachmittags machen wir noch Hausaufgaben, wenn sie im Hort nicht gemacht wurden. Schulranzen packen, etc...
Mein Mann und ich sind Serienfreaks zZ Better Call Saul und Vikings...Smile
Mein Mann spielt mit unserem Sohn gerne FIFA am Computer. Abends spielen wir zusammen manchmal Lego, manchmal Brettspiele, abends kuscheln und Geschichte vorlesen/Hörspiel.
Und so ist halt jeder nachmittag/abends anders und die Woche rast dahin.
Einmal die Woche hole ich mein Rezept beim Arzt, gehe anschließend in die Apo...Wochenration.
Am WE unternehmen wir alle zusammen etwas, gehen spazieren, auf den Bolzplatz, besuchen die Großeltern, machen Tagesausflüge, gehen regelmäßig schwimmen (unser Sohn braucht da noch etwas Übung), ab und zu finden auch Fußballturniere des Vereins statt...eben das was Familien so machen.
Sonntag gehen wir regelmäßig in den Gottesdienst, nicht jeden Sonntag...aber regelmäßig. Haben viele Freunde in der Gemeinde.

Also Dalai glaubs oder glaubs nicht...ich mach jetzt Mittag!
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Dalai
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.03.2015
Beiträge: 128

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Dann stell ich mich auch mal kurz vor: bin judith, 36 jahre alt und lebe in köln. Bin seit 5 jahren verheiratet und wir haben eine Tochter. Ich habe industriekauffrau gelernt und dann Betriebswirtschaft studiert. War zwei semester in newcastle und arbeite momentan ab und an in der Kanzlei. Haushalt erledige ich, ansonsten hab ich recht viel freizeit, die ich gern mit meiner Tochter verbringe. Ich selber gehe gern joggen, spiele tennis und Klavier. Wir haben noch einen Hund und an den Wochenenden gehen wir dann gern ausgiebig spazieren.

Hatte damals auch null lust auf schule und ne klasse wiederholen müssen. Leide an einer bipolaren Störung und muss deshalb regelmäßig zum Psychiater und auch Medikamente einnehmen. Also auch nicht alles rosig bei mir. Bin aber gut eingestellt und fühle mich jetzt o.k.

Ich finds echt schade, dass du dich in Bezug auf reisen so einschränken musst, caro!

Wünsche ein schönes wochenende, morgen soll das wetter besser werden Very Happy
Besos
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QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Kullerbunt"]Kommt es euch auch so vor, dass man als Abhängiger immer besser bzw "normaler" sein muss?! Ich finde, solche Aussagen wie von Dalai ("Ist doch alles nur Fassade") tragen sehr dazu bei...


Das scheint ja allgemein für Menschen mit psychischen Problemen und chronischen Krankheiten zu gelten.
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Kullerbunt
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

QyX hat Folgendes geschrieben:
Kullerbunt hat Folgendes geschrieben:
Kommt es euch auch so vor, dass man als Abhängiger immer besser bzw "normaler" sein muss?! Ich finde, solche Aussagen wie von Dalai ("Ist doch alles nur Fassade") tragen sehr dazu bei...

Das scheint ja allgemein für Menschen mit psychischen Problemen und chronischen Krankheiten zu gelten.


macht man sich den Druck selber oder machen das die anderen?

@Dalai: Alter und exakten Beruf würde ich hier nicht posten...wenn hier doch jemand mit liest der mich kennt, der braucht nur 1 und 1 zusammen zu zählen...
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QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kullerbunt hat Folgendes geschrieben:
QyX hat Folgendes geschrieben:
Kullerbunt hat Folgendes geschrieben:
Kommt es euch auch so vor, dass man als Abhängiger immer besser bzw "normaler" sein muss?! Ich finde, solche Aussagen wie von Dalai ("Ist doch alles nur Fassade") tragen sehr dazu bei...

Das scheint ja allgemein für Menschen mit psychischen Problemen und chronischen Krankheiten zu gelten.


macht man sich den Druck selber oder machen das die anderen?

@Dalai: Alter und exakten Beruf würde ich hier nicht posten...wenn hier doch jemand mit liest der mich kennt, der braucht nur 1 und 1 zusammen zu zählen...


Mit solchen Problemen ist es einfach sehr viel schwieriger und aufwendiger die normalen Lebensziele wie eine abgeschlossene Ausbildung, einen gut bezahlten Beruf usw. zu erreichen.

Die Handicaps behindern einen ja. Gerade deswegen macht man sich ja auch viel mehr Druck und Stress.

Manchmal muss man wohl auch erkennen, dass bestimmte Ziele nicht zu erreichen sind. Sich das einzugestehen ist aber schwierig, wenn man Ambitionen hat.
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Kullerbunt
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 21. März 2015 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

irgendwelche Handicaps hat ja jeder. Für einige stellen zB eigene Kinder ein Handicap da um karrieremäßig voll durchzustarten.

Mir hat mal jemand gesagt: wow, du hast dein Studium erfolgreich absolviert, obwohl du in Substi bist und ein Kind hast. Andere hat es nach dem 4. Semester rausgekegelt und die hatten weder Kind noch ne Sucht (obwohl man das ja nie so weiß, welche psy. Probleme die Leute so haben).
Ich fand das komisch. Nur weil ich süchtig bin, möchte ich keinen "Behinderten"bonus. Ich weiß ja nicht, welche Leistung ich bringen würde, wenn ich nicht süchtig wäre. Vielleicht habe ich durch meine Sucht ja auch Vorteile in manchen Bereichen...wer weiß das schon so genau...

Was ich eigentlich sagen wollte: Man bringt irgend ne Leistung aber diese wird geschmälert bzw in Frage gestellt durch zB Leute wie Dalai: "Ist ja nur Fassade." Und eben dann versucht man doch (unter)bewusst sich noch mehr abzustrampeln um den "Ansprüchen" dieser Leute zu genügen.
Man kriegt ja auch immer wieder eine reingewürgt, dass man als Süchtiger nicht so viel Wert ist, sein Leben angeblich verkackt hat. Ich weiß, dass ich mein Leben nicht verkackt habe, bin ganz zufrieden damit. Zumindest habe ich alles das, was ich mir als Kind für mich selbst als Erwachsene so gewünscht habe. Das die einige Sucht in den Augen dieser Leute ein Manko an meiner Person darstellt und sie dies zu jeder Zeit auch nach außen kommunizieren, das geht ja trotzdem nicht spurlos an einem vorbei.
"Die Kullerbunt ist süchtig" das schwebt über allen positiven Eigenschaften und Leistungen.
Jetzt ist halt nur die Frage ob dieses Gefühl aus einem selbst kommt oder durch das gesellschaftliche Bild über Süchtige einem aufoktroyiert wurde.
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