muß SUBSTITUTION neu gedacht werden?

Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 00:54    Titel: muß SUBSTITUTION neu gedacht werden? Antworten mit Zitat

hallo freunde und feinde des opiats,


ich bin über einen beitrag im "führerscheinthread" auf eine idee gekommen, die ich im folgenden mal vorstellen möchte.

kurz gesagt gehts mir um folgendes:
da sich der kreis der opiatkonsumenten im laufe der jahre erheblich vergrößert und verändert hat im vergleich zu den anfängen der substitution, frage ich mich, ob es nicht sinnvoll wäre, die substitutionsbehandlung an diese veränderte realität anzupassen... konkret hieße das, dass man eine trennung vornimmt zwischen den leuten, die mithilfe der substi ihre sucht in den griff kriegen und die negativen folgen davon begrenzen wollen einerseits und den leuten, die man gemeinhin als "junkies" bezeichnet und die einfach weiterkonsumieren wollen und gar kein interesse an veränderungen haben andererseits.


es ging vorhin um das thema "beikonsum in substitution" und diesen generalverdacht gegen alle substituierten, fast jeder in substi hätte ohnehin noch andere stoffe, die er zusätzlich noch konsumiert...

nun ist das thema "beikonsum" ohnehin ein sehr schweres thema, wie ich finde. und ich muß ehrlich sagen, dass ich es absolut schwachsinnig finde, dass beikonsum in der substi so extrem verpönt ist.

obwohl es mich selbst ja gar nicht betrifft, da ich außer methadon ja absolut nix anderes nehme, mache ich mir natürlich gedanken darüber. und auch wenn ich anerkenne, dass es sinnvolle gründe dafür gibt, so muß ich doch sagen, dass diese gründe eigentlich nur in der theorie existieren.

da ist zb. der grundsatz "kein alkohol", weil alk in verbindung mit starken opiaten zum tode führen kann. ich bin kein freund von mischkonsum und ich plädiere auch strikt für "safer use", aber wenn man mal realistisch bleibt, dann ist es einfach so, dass die alkis in substi davon nicht sterben, wenn sie ihr substitut mit alkohol einnehmen.
gleiches gilt für benzos, koks, heroin usw.. die "polytoxen" leute sind das zeug doch schon lange in der kombination gewöhnt. deshalb ist es für diese leute auch weniger gefährlich als für "frischlnge".

deshalb halte ich es für sinnlos, dass man mit beikonsum so unverhältnismäßig umgeht. immerhin soll sucht doch eine krankheit sein. da wundert es mich dann doch immer wieder, dass man von den süchtigen ernsthaft verlangt, auf ihre "lieblingssubstanz" (meist ist das ja heroin!) zu verzichten.

ähnlich ist es mit dem intravenösen konsum: wer das wirklich unbedingt will, der macht das auch, obwohl in dem substitut streckstoffe (zb. zuckersirup usw.) sind. und auch hier gilt wieder: ich spritze nicht, habe es noch nie getan und habe es auch in zukunft nicht vor, aber ich mache mir halt einfach gedanken. und da fällt mir zb. KEIN TRIFTIGER GRUND ein, der wirklich FÜR diese beimischungen im substitut spricht.

man sollte die drogenhilfe für opiat-user am besten zweiteilen:
(1.) der eine zweig ist für leute, die ERNSTHAFT von ihrem schädlichen suchtverhalten kuriert werden möchten. die bekommen dann ein vernünftiges substitut, das ihnen im alltag den suchtdruck nimmt, aber nicht zu stark einschränkend ist. gleiches gilt dann für de vergabe: es gibt eine bessere anpassung an die "bürgerliche welt", wobei zb. arbeitszeiten, soziale kontakte, wohnort bzw. moblität usw. berücksichtigt werden. mitgabe für mindestens 1 woche, besser 14 tage... auf diese weise könnten sich die wirklich ausstiegswilligen viel besser an das "normale leben" (arbeit, familie, freunde, hobbies usw.) anpassen.

(2.) der andere schwerpunkt liegt auf den "klassischen junkies": leute, die im grunde gar nicht ausstiegswillig sind und die ihr leben so weiterleben wollen wie bisher. davon gibts ja auch genug und einige von denen habe ich in der praxis kennengelernt. diese leute, die oftmals seit 10-20 jahren konstant auf schore sind, kann man in der regel doch gar nicht mehr in ein "normales leben" eingliedern. die treffen sich auf der szene mit ihren kollegen, dann wird n bier getrunken, viel erzählt, n bißchen gedealt, n bißchen gestritten und zeit totgeschlagen...
diese leute sollen von mir aus ruhig diamorphin bekommen und die wahl der applikation sollte frei wählbar sein (also zb. darf H auch gesnieft werden o.ä.).


die vorteile liegen auf der hand: die leute müssten nicht mehr diesen ganzen irrsinn mit gefälschten UK's, lügen, rechtfertigungen usw. mitmachen...

ich bin auf diesen gedanken gekommen, weil mir die leute im substitutionsprogramm dann doch viel zu verschieden erscheinen und ich habe den eindruck, dass diese beiden gruppen im grunde nicht viel mehr verbindet als das gemeinsame medikament.

man kann ganz klar differenzieren zwischen den beiden genannten gruppen.

nun würde das ganze natürlich auch probleme mit sich bringen. so wird es zb. leute geben, die eigentlich den absprung schaffen wollen, aber dann und wann mal n rückfall haben und beikonsumieren...

aber im großen und ganzen finde ich meine idee gar nicht mal so schlecht, denn das jetzige system passt einfach nicht mehr zur lebensrealität der süchtigen.
in den 1980ern mag die gruppe der opiatsüchtigen noch homogen und relativ überschaubar gewesen sein. heroin galt als schmuddeldroge und die konsumenten wurden assoziiert mit dingen wie aids, prostitution, beschaffungskriminalität, verelendung usw...

nun hat sich ziemlich viel verändert. zwar gibt es die o.g. ruppe auf der offenen szene ja noch immer in teilen, aber es sind mittlerweile auch sehr viele menschen mit opiaten in kontakt gekommen, für die sowas früher nicht möglich gewesen wäre.
so kann sich heute zb. jeder 17-jährige schuljunge aus dem tiefsten bayern im internet schlau machen, wwomit man sich berauschen kann. und dann findet er vielleicht valoron bei mutti im nachttisch und probiert es aus... wenn das valoron alle ist, guckt er im internet nach alternativen und stösst auf heroin.. immerhin ist das ja auch ein opiat. also bestellt er 1 gramm im "darknet" und es gefällt im.. so gerät er in die opiatsucht hinein, ohne dass er jemals mit der szene zu tun hatte...

und auch solche leute tauchen heutzutage in der vergabe auf.

bei einer opiatsucht ist es ja nicht selten auch so, dass die süchtigen an einen punkt kommen, an dem sie kein geld mehr für ihren stoff haben, alle quellen versiegt sind, sie aus der illegalität raus wollen oder sie selbst einfach keine lust mehr auf ihren unkontrollierten, exzessiven konsum haben. und trotzdem können und/oder wollen sie (noch) nicht ganz auf opiate verzichten. so war es nicht nur bei mir...
diese leute wären glücklich, wenn sie stabil auf ein gut verträgliches opioid (ihrer wahl?! meinetwegen auch gern diamorphin, sofern jemand das braucht) eingestellt werden und das ganze ärztlich begleitet wird. so wie es in der heutigen form der substi ja zum teil auch geschieht. allerdings bräuchten die leute ganz andere maßnahmen als fragebögen, in denen nach schulden, schlechten zähnen und haustieren gefragt wird... und wenn die arbeit es erfordert, braucht man flexibles take home ohne bürokratische und organisatorische hürden wie zb. jedes mal persönlich beim arzt nachfragen usw...

klar, besonders für kritiker klingt das jetzt so, als fordere ich quasi enen "freibrief". aber das ist es eben gerade nicht! denn der grundsätzliche wille muß da sein, seine sucht und deren konsequenzen mit ärztlicher hilfe in den griff zu kriegen. dabei muß es gar nicht auf ein totales clean-sein hinauslaufen. eine stabile opiatvergabe ist ja auch schon ein riesenschritt nach vorn, wenn jemand vorher zb. flaschenweise tilidin getrunken hat...

und die leute, die halt mit ihrer sucht alt werden (wollen), bekommen halt ihr diamorphin oder ein anderes opiat, das sie bei bedarf auch injizieren können.
da ja um die vergabe von heroin mehr wirbel gemacht wird als bei einem transport von einem behälter mit radioaktivem plutonium, müssten die halt täglich zur vergabe gehen. aber diese leute haben ja auch zeit!


naja, das sind so meine ersten grundlegenden gedanken dazu. natürlich ist mir klar, dass sich nix revolutionären tun wird. erst recht nicht zuerst in deutschland.
aber die einführung von morphin ist schonmal kein schlechtes zeichen, auch wenn selbstverständlich klar ist, dass diese substanz nicht aus liebe zu uns opiatkonsumenten als substitut zugelassen wurde, sondern eher "aus liebe" zu pharmakonzernen. die für das gute alte morphin neue absatzmärkte gesucht haben...

trotzdem darf man ja mal träumen...

ach so, bevor das hier zur diskussion freigegeben wird, noch ein ganz wichtiger satz dazu: das ganze ist absolut nicht wertend gemeint! und es ist auch nicht als 2-klassen-gesellschaft gemeint nach dem motto: hier die "guten", die wirklich in die spur kommen wollen und da die "asozialen, faulen junkies"... genau so will ich das nicht verstanden wissen.

ich sehe das eher als chance für beide seiten: die einen hätten halt nicht mehr diese kontakte zur szene usw. und die anderen haben auch klare verhältnisse und werden nicht genervt mit vorschlägen zu entzügen, dosisreduktionen usw...
Nach oben
Ratz79
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2009
Beiträge: 53

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 03:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wär ja schon froh, wenn ich mein Metha in ausreichender Dosis verschrieben bekäme... Denn nur deshalb muss ich auf andere Stoffe zur Überbrückung zurückgreifen. Stattdessen wird abdossiert, bei beikonsum das TH gestrichen usw.
Es wäre schon einfacher wenn der Schwarzmarkt hier mehr hergäbe...
Mir gefällt Deine Spekulation. Aber leider alles nicht machbar.
Leider. Gruß Raz
Nach oben
rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 09:28    Titel: Re: muß SUBSTITUTION neu gedacht werden? Antworten mit Zitat

SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben:

trotzdem darf man ja mal träumen...


Dreamer, you're nothing but a dreamer (schamlos von Supertramp gestohlen Wink ) !
Aber Du beweist, daß Träumer oft den besseren Durchblick haben. Ich pflichte Dir voll bei. Alleine Deine Überschrift ist schon eine Inspiration, man sollte sie den Verantwortlichen ins Stammbuch schreiben.
Man braucht die Frage nur umstellen und ein Rufzeichen hintan stellen: Substitution muß neu überdacht werden ! So sollte es im Stammbuch und in den Agenden der Verantwortlichen stehen.
Leider werden wir lange darauf warten. Vielleicht tut sich was, wenn demnächst die Amis kommen und uns ihr Gras verkaufen wollen. Es ist ja irre, aber die werden bald politischen Druck machen, daß auch ganz Europa legalisiert, was sie mit irrwitzigen und trotzdem vergeblichen Anstrengungen vom Antlitz der Erde verbannen wollten. Da sind ihnen dann bestimmt auch Argumente recht wie: Cannabis ist Lord Shivas Lieblingskraut (deshalb dürfen in Indien die ganzen Saddhus rauchen wie die Wilden, ohne Probleme zu haben).
Danach wird es einen Erdrutsch in der Drogenpolitik geben, vielleicht tut sich dann auch was in Sachen Substitution, daß man sich wegen der anstehenden Legalisierung von Gras getraut, offener auch über andere Baustellen wie die Substitution zu reden. Das wäre ein erster Schritt ...
Ich träume auch ! Aber manchmal werden Träume wahr, betrachtet man Substitution aus der Sicht der 60er, 70er Jahre, dann ist sie ein Hammer. Damals war das völlig undenkbar, generell undenkbar. Dabei gab es damals noch eine Menge Morphinisten aus dem Krieg ... Die hatten vielleicht Probleme !
Es grüßt Dich ein Freund des Opiats und von Morpheus Wink
cheers
Nach oben
Seine Merkwürden
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe jetzt nicht so wirklich verstanden, worauf die Idee konkret hinaus laufen sollte. Meinst du wirklich, dass dann zwei Arten von Substitutionsbehandlung angeboten würden? Und wie würden die aussehen? Oder meinst du, dass allgemein eine Lockerung erfolgen sollte, womit beiden "Gruppen" das Leben erleichtert würde, nur halt auf unterschiedliche Weise?

Ach so, irgendwie ist mir diese Zweiteilung in Gruppen schon unangenehm. Obwohl ich selbst wohl eher in deine "bürgerliche" Gruppe gehöre, wollte ich mich jetzt nicht unbedingt von deinen "klassischen Junkies" abgrenzen. Unter anderem, weil ich auf der Szene durchaus Leute kennengelernt habe, die trotz ihrem "nicht bürgerlichen" und teilweise kriminellen Lebenswandel sympathische, sensible, intelligente und reflektierte Leute sind, die ich nicht in eine Gruppe einordnen wollte, die man quasi auf den Abstellgleis gehören. Mit einigen konnte ich mich sehr identifizieren und wir haben uns gut verstanden, auch über die gemeinsamen Konsuminteressen hinaus.
Vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden, aber ich fände eine solche Einteilung als diskriminierend.
Nach oben
musikera
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß was er meint...
Das habe ich auch schon mal irgendwo gepostet. Und zwar sollte über eine Stufenmethode nachgedacht werden.
Zuerst bei Substibeginn ist es meinetwegen strenger(ist ja heut auch schon so). Dann, je nachdem wie einer sich entwickelt kann er sich "hocharbeiten" und sich Take Home verdienen oder andere Erleichterungen. So im Stile wie derTE es schreibt.
Ich fände das cool. Bin zwar nicht betroffen von Benachteiligungen aber ich kenne Leute bei anderen Ärzten die schon echt happige Sachen erleben.
Ich finde zB. Auch diese wöchentliche Rennerei lästig. Und da hab ich es noch gut. Andere Rennen täglich. Aber ich käme auch nicht in Suchtdruck wenn ich das Metha für ganzen Monat hätte. Ist ja auch Kostenfrage. einige haben lange Anfahrtswege. Auch wenn die Kasse teilweise erstattet. Am Ende kostet es Zeit.
Besonders für Berufstätige voll Mist.

Wie also solche Stufen aussehen sollten? Keine Ahnung...aber das müssten halt Betroffene mit den Großkopferten ausmachen. Immer die Lebenswirklichkeit im Auge behalten.

Gruß
Nach oben
QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde auch, dass zu wenig zwischen den einzelnen Gruppen unterschieden wird.

Zwar habe ich keine konkrete Zahlen aber die neuen Abhängigen finden wohl oftmals über den Weg pharmazeutische Opioide in die Sucht. Stichwort Tramadol, Tillidin, Codein.

Dann verkaufen auch Schmerzpatienten ihre Opioide. So kommen Opioide wie Oxycodon und Hydromorphon auf den Markt.

Ich habe keinerlei Kontakt zur Szene aber höre über Freunde trotzdem, dass das Zeug in Berlin im Verkehr ist.

Es gibt bestimmt viele ältere ärmere Menschen, Schmerzpatient, die willig wären, sich durch den Verkauf von Teilen ihrer Schmerzmittel die Rente aufzubessern.

Und schaut man in die Drogenforen, da wird ganz häufig auch der Missbrauch von Hydromorphon, Oxycodon und Fentanyl diskutiert.

Von den intelligenteren Abhängigen mit besserer Impulskontrolle dürften viele auch einfach als Schmerzpatient laufen und über die Jahre, die die Substitution jetzt läuft dürften auch einige den Weg aus der Substitution geschafft haben und nun als Schmerzpatient laufen.

Heroin ist ganz bestimmt irgendwie out aber Opiate/Opioide sind das noch lange nicht. Die Hemmschwelle pharmazeutische Stoffe zu konsumieren ist viel geringer als Heroin auf der Straße.

"Oh, das bekommen ja auch Schmerzpatienten. Dann kann das ja nicht so gefährlich sein". Denkste!

Das Abhängigkeitspotential von Heroin, Morphin, Oxycodon und Hydromorphon dürfte identisch sein.

Und es gibt sicher auch viele, die pharmazeutische Opioide ausprobieren, sie hin und wieder konsumieren aber nicht davon abhängig werden. So interpretiere zumindest ich die Beiträge in den Suchtforen.

Genau so wie es die gibt, die sich am Tag 300 mg Oxycodon rein rotzen.


Die ganze Opioidszene ist viel differenzierter als früher. Tendenziell ist zu beobachten, dass Opioide früher, häufiger und in höheren Dosen verschrieben werden und es ist ja nur logisch, dass davon auch einiges missbraucht wird und auf dem Schwarzmarkt landet und dort mit Heroin konkuriert.

In den nächsten Jahren wird sich aber an der Situation so nicht viel ändern. Dazu bräuchten wir eine Rot-Rot-Grüne Regierung.
Nach oben
Seine Merkwürden
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, aber wie sollen die Gruppen denn konkret gebildet werden? Nach konsumierter Substanz, nach Auftreten, Bildungsstand usw. usf.?
Ich fände das so ziemlich fragwürdig. Jedenfalls wenn, und so habe ich den Vorschlag verstanden, von Anfang an verschiedene Substitionsprogramme laufen sollten, je nach Gruppenzugehörigkeit.
Wenn das Programm im Verlauf je nach Entwicklung des einzelnen Patienten angepasst würde, sähe es natürlich anders aus. Aber von vornherein die einen in die "bürgerliche" und die anderen in die "Junkiegruppe" zu stecken, wäre schon daneben.
Nach oben
QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
Ja, aber wie sollen die Gruppen denn konkret gebildet werden? Nach konsumierter Substanz, nach Auftreten, Bildungsstand usw. usf.?
Ich fände das so ziemlich fragwürdig. Jedenfalls wenn, und so habe ich den Vorschlag verstanden, von Anfang an verschiedene Substitionsprogramme laufen sollten, je nach Gruppenzugehörigkeit.
Wenn das Programm im Verlauf je nach Entwicklung des einzelnen Patienten angepasst würde, sähe es natürlich anders aus. Aber von vornherein die einen in die "bürgerliche" und die anderen in die "Junkiegruppe" zu stecken, wäre schon daneben.


Das funktioniert so nicht. Es gibt einen "Allgemeinen Gleichbehandlungsgrundsatz". Das steht im Grundgesetz. Das würde zu Klagen noch und nöcher führen.

Es muss das passieren was die DGS fordert: die Regeln zur Substitution müssen aus der BtmVv verschwinden. Dann können die Ärztlichen Fachgesellschaften und die Bundesärztekammer durch evidenzbasierte Leitlinien bestimmen, wie die Substitution läuft.

Das würde dann die Flexibilität ermöglichen, die so dringend notwendig ist.

Stabil Substituierte sollten letztendlich, wenn sie sich entsprechend verhalten, auch nicht anders behandelt werden als Schmerzpatienten was die Verschreibung von Schmerzmitteln angeht. Zumindest sollte es möglich sein, dass stabil eingestellte regelmäßig für 30 Tage Take-Home bekommen.
Nach oben
Seine Merkwürden
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2015 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

QyX hat Folgendes geschrieben:
Stabil Substituierte sollten letztendlich, wenn sie sich entsprechend verhalten, auch nicht anders behandelt werden als Schmerzpatienten was die Verschreibung von Schmerzmitteln angeht. Zumindest sollte es möglich sein, dass stabil eingestellte regelmäßig für 30 Tage Take-Home bekommen.


Okay, so formuliert hört sich der Vorschlag gut und richtig an. So verstehe ich auch endlich, was gemeint ist... (war vielleicht auch etwas schwer von Begriff).
Nach oben
prinzTobert
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2015 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

ich finde das ist eine gute überlegung ich finde das substi programm sollte von der politik nochmal ganz neu überdacht werden bundesweit natürlich. wie gesagt die szene hat sich sehr verändert wenn ich aus meiner erfahrung von den letzten 10 jahren soger viel verändert. ich war vor 5 in einer entgiftung, da gabs patienten die hatten nen metha entzug, aber haben in ihrem ganzen leben noch kein age genommen, das hat mich echt erschreckt.
Nach oben
Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2015 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist mit jemanden der gebildet ist , arbeitet und sagt:"Ich möchte weiter konsumieren und nicht clean werden."
Der gehört zur Junkiegruppe weil er weiter konsumieren möchte. Er bekommt dann ne Woche Take Home aber nicht mehr...

Finde ich nicht gut. JEDER möchte sich doch stabilisieren und damit leben und trotzdem vll ab und zu was nehmen.
Diejenigen die Dauer Beikonsum haben sollten also täglich abholen. Klar das jeder sagt, dass er aufhören möchte ...dann bekommt er Take Home..

Weiss nicht. Finde diese Teilung suboptimal..Man könnte jedoch die Ziele der Substi neu formulieren , so dass Beikonsum kein Hindernis ist. Dann fällt der Druck mit den UKs raus.
Aber ob die Krankenkasse Dauersubsti bezahlen "muß"...? Um der Gesundheitswillen? Um der Kriminalitat vorzubeugen? Hmm
Lg Caro
Nach oben
KarinN.
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 05.08.2014
Beiträge: 686

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2015 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

hab jetz nicht gelesen, alles, doch bei mir ist es grad so, dass ich immer wieder, wenn ich unterwegs bin, plötzlich von einer Schmerzattake niedergeworfen werde. Und das Schlimmste für mich ist es, dass Leute an mir vorbeigehen, auch, wenn ich halb auf der Strasse liege...denken, die Besoffenen oder was weiss ich, mir auch völlig wurst...aber dann so einen " Freihfahrtsschein, so einen Lebensberechtigungsschein in der Tasche...Notarzt...-----Morpfium ++++Nur Subkutan*********schwäbe mir vor. Tu ich natürlich nicht. Nie wieder diese Abhängigkeit, Nie wieder ***affig*****.
Doch sowas halt auch in der Substi...für Leute, die Echt dranbleiben, am cleanen Leben.
Doch glaube ich, Metha und Subbo und Codein ist Kacke...vom Wirkstoff her. Wenn, Dann gleich Morf...oder ?
Muss man halt sorgsam umgehen...mit den Ampullen, nicht dealen und so...schafft das ein User ?
Nach oben
Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2015 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

@Karin, du wirst von einer Schmerzattacke niedergeworfen, so dass du auf der Strasse liegst? Bist du sicher dass das psychisch bedingte Schmerzen sind und das du keine Schmerztherapie mehr brauchst? Shocked lg Caro
Nach oben
musikera
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2015 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

KarinN. hat Folgendes geschrieben:
hab jetz nicht gelesen, alles, doch bei mir ist es grad so, dass ich immer wieder, wenn ich unterwegs bin, plötzlich von einer Schmerzattake niedergeworfen werde. Und das Schlimmste für mich ist es, dass Leute an mir vorbeigehen, auch, wenn ich halb auf der Strasse liege...denken, die Besoffenen oder was weiss ich, mir auch völlig wurst...aber dann so einen " Freihfahrtsschein, so einen Lebensberechtigungsschein in der Tasche...Notarzt...-----Morpfium ++++Nur Subkutan*********schwäbe mir vor. Tu ich natürlich nicht. Nie wieder diese Abhängigkeit, Nie wieder ***affig*****.
Doch sowas halt auch in der Substi...für Leute, die Echt dranbleiben, am cleanen Leben.
Doch glaube ich, Metha und Subbo und Codein ist Kacke...vom Wirkstoff her. Wenn, Dann gleich Morf...oder ?
Muss man halt sorgsam umgehen...mit den Ampullen, nicht dealen und so...schafft das ein User ?



...MIT DEM AMPULLEN?

Hundert zeichen sollen weichen...tausend mal schön gefragt...blubber bluber
Blubber ,,,ka ka k ka
Nach oben
Revo
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 28.11.2014
Beiträge: 698

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2015 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde, wenn einer weiter konsumineren will, hat da die Krankenkasse an der Substitution überhaupt nichts zu zahlen.

Reines Zeug - Ja! Auf jeden Fall! Aber wenn einer was nehmen will, muss er das auch zahlen. Deshalb: Legalisierung. Dann kann sich auch jeder runterdosieren, wie er will, und das in Apo oder sonstwo holen, alles ohne Theater.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
Seite 1 von 8
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin