Mein Konsum

[OP14T]

Hallo Zusammen,

ich möchte diesen Thread erstellen um über mein Konsumverhalten zu schreiben und würde mir wünschen wenn Ihr Eure Erfahrung mit mir teilt. Was Opiate angeht habe ich nicht soooo viel Erfahrung. Meine Sucht hat sich mit Kokain ausgeprägt welches ich stets geballert habe - alles andere war reine Verschwendung für mich.

Das habe ich nun seit 6 Monaten hinter mir und mir geht es was das Yay anbelangt recht gut. Seit 3 Monaten experimentiere ich mit Opiaten rum und erzähle einfach mal wie ich konsumiere und was ich so erlebt habe. Dazu muss ich sagen das ich vor 18 Jahren eine ausgeprägte Polytoxikomanie hatte, Beschaffungskriminalität und Therapie statt Strafe brachten mich in eine stationäre Therapie. Danach war ich dann auch 16 Jahre clean und bin dann mit Koks Rückfällig geworden. Habe auch H als Downer benutzt und natürlich übertrieben - allerdings wusste ich das ich besser früher damit aufhöre und habe insgesamt 6 kalte Entzüge gemacht. Einer davon von Subutex und der heftigste war nach 2 Monaten feinstem H.

Was Heroin angeht hatte ich schon immer einen natürlichen Respekt und irgendwie traue ich mich nie die Grenze zu lang zu überschreiten bzw. wenn mir das aus meiner Sucht heraus passiert empfinde ich den darauf folgenden leichten Affen als unausweichliche Konsequenz meines nicht Gelingens.

Da ich ja einfach ein Süchtiger bin und mein Gehirn sich nach diesem Zustand andauernden Glücks ( was ja "nur" meine Assoziation ist ) sehnt - verfolge ich die Theorie das ich den Umgang mit dieser Sehnsucht lernen und trainieren kann...
Also harte Arbeit an mir selbst.

Derzeit konsumiere nur am WE, Samstag und Sonntag pro Tag entweder
720 - 960 mg DHC und 450 mg Tramal in 75 mg Einheiten
oder 480 mg Codeinphosphat + 240 mg DHC dazu 450mg Tramal
oder nur Tramal
oder 2 mal Oxygesic 40mg entretardiert nasal ( was für mich ein tolles Opioid ist )

Wenn die Sucht mit mir durchgeht und ich etwas neues da habe passiert es mir das ich einfach zu Experimentierfreudig bin; dann konsumiere ich auch mal unter der Woche - einen Tag - versuche dann aber am WE dafür nur einen Tag zu konsumieren.

Sollte ich es übertrieben haben mache ich immer Pause und stelle jedes mal fest das ich am 3 Tag einen leichten Affen schiebe. Leichte Schmerzen in den Kniekehlen, leichtes schwitzen, gereizt und laufenden Nase.
Mit Johanniskraut und Mineralien habe ich soweit alles sehr gut im Griff das ich schlafen kann.

Natürlich merke ich das ich in bestimmten Situationen dazu tendiere etwas zu konsumieren und finde es interessant mich dabei zu beobachten und Konsummuster zu entdecken welche ich dann auch für mich aufarbeite.

Letztes WE habe ich z.B. Freitag bis Sonntag 1920 mg DHC, 2 OC40, einiges an Tramal und am Freitag sogar 4 Dicodid 15 mg vernichtet.

Ganz schön viel für mich und ich muss sagen das ich schon Toleranz entwickelt habe. Heute z.B. Habe ich 480 mg Codeinphosphat + 240 mg DHC und zwei Oxygesic intus und fühle mich sau wohl )

Für meine Verhältnisse jedoch zuviel. ich würde gerne mit der Hälfte auskommen wollen um den gleichen Effekt zu spüren.

Deshalb nehme ich mir vor die nächsten Tage - auf jeden Fall bis Silvester nichts zu nehmen. Silvester weiss ich noch nicht genau; evtl 1 oder 2 OXy´s oder nur Tramal oder nichts.
Wollte Euch das so mal schreiben um mich ja auch selbst ein bisschen fest zu nageln. Würde mich freuen wenn der ein oder andere nachfragt wie es mir denn so damit geht.
Mein Ziel ist wie gesagt nur am WE zu konsumieren und die Toleranz so niedrig wie möglich zu halten. Ich habe Angst mir die Finger zu verbrennen wenn ich mit dem Feuer spiele; deswegen brauch ich Eure Hilfe um mit jemandem ehrlich darüber zu reden.

Würde auch gerne von Euch erfahren wie Eure Sucht begonnen hat - speziell die mit Opiaten und wie es Euch heute geht.

Ich hoffe sehr hier Ansprache für dieses Thema zu finden denn ich habe ja sonst niemand mit dem ich offen darüber sprechen kann und der sich damit auskennt...

In diesem Sinne wünsche ich Euch noch einen schönen Abend und einen tollen 2ten Weihnachtsfeiertag.

Grüße

OP14T

[OP14T]

so nun kommt das update:

ich hatte mir ja vorgenommen vom 26 bis zu Silvester nichts zu konsumieren.
Das hat nicht ganz geklappt. Ich habe an einem Abend 150mg Tramal genommen und an einem zweiten 10mg Diazepam ( was mir in die Hände fiel ) und 75 mg Tramal.
An Silvester habe ich statt der 2 Oxygesic 840mg DHC und 300mg Tramal konsumiert.

Soweit so gut - naja nicht ganz! Am 30ten hab ich aus meinem Depot ein paar Dicodid geholt und habe 6 Stück in 2er Schritten genommen. Dazu muss ich allerdings sagen das ich die zum testen hatte und ich überhaupt nicht zufrieden damit bin. Sie haben zwar schon irgendwie geturnt aber im Vergleich zu oxygesic bei weitem nicht mal halb so gut - und das bei der Dosierung. Noch dazu habe ich bis jetzt jedes mal massive Bauchkrämpfe bekommen was mich dazu bewegt hat diese Dinger nicht mehr zu kaufen und die Finger davon zu lassen.

So! Nach dem dann Sylvester rum war und ich Neujahr ruhig und entspannt war hab ich Freitag 3 oxy´s eingebaut und für´s WE hab ich mir 10 DHC mitgenommen.

Fazit also: Bis auf mehrere Kleinigkeiten ( mal hier Tramal, 2-3 Bier und Dia´s ) bin ich im Konsumplan geblieben. So könnte ich mir das doch als halbwegs realistisch verkaufen - oder?

Wie ich es sehe? Ich finde es einfach zuviel, die Tage an denen ich tatsächlich gar nichts nehme kann ich an einer Hand abzählen - wenn es da überhaupt einen Tag gibt! Und außerdem halte ich mich nicht klar genug an meine Vorgabe ( nur am WE, 5 Tage gar nichts, also auch kein Tramal etc. )

Heut sitze ich hier und schreibe das hier, erinnere mich an heute morgen wo ich aufwachte und mir dachte: ich bin nicht mehr glücklich mit dem Konsum. Es ist einfach zu viel und renne zu oft dicht durch die Gegend! Ergo: werde ich am Sonntag noch konsumieren - zu einer Gelegenheit die sich mir in den letzten 3 Jahren selten geboten hat und versuche danach mal eine längere Pause zu machen. D.h. so 2 Wochen wären schon mal gut! In diesen 2 Wochen möchte ich weder Tramal noch DHC, Oxy´s oder Codein nehmen - nur Kratom welches ich heute zu Testzwecken bestellt habe.

so weit so gut...

see ya

[Grisu]

Heftig heftig, was du dir alles gibst. Weiß nicht recht, was ich darauf schreiben soll, ehrlich gesagt.

Nur eines hat mich aufhorchen lassen - und an sich sollte es das auch bei dir selber bewirken. Vllt ist es dir ja gar nicht aufgefallen, dass du das geschrieben hast:

"Natürlich merke ich das ich in bestimmten Situationen dazu tendiere etwas zu konsumieren und finde es interessant mich dabei zu beobachten und Konsummuster zu entdecken"


Also ich fände es weitaus sinnvoller, wenn du dir, anstatt das Konsummuster zu untersuchen, diese Situationen, also die Auslöser, genauer ansehen würdest. Die haben vllt mit dem ursprünglichen Auslöser zu tun; also warum du überhaupt angefangen hast (als Kind schätz ich), Drogen zu nehmen. Niemand macht das nur so. Was genau steckt dahinter? Was deckeln die Drogen? Was genau lassen sie dich vergessen - falls es das ist, was sie vornehmlich tun? Was genau erträgst du seelisch nicht - und greifst deshalb zur Droge?

Das herauszufinden, oder: herausfinden zu wollen, erfodert einen riesen Mut: den Mut, mal endlich stehn zu bleiben, nach innen zu sehen/hören/fühlen und sich mit sich selbst zu konfrontieren. Ich weiß: hammer hart! und macht mega Angst! Aber leider ist dieser Satz wahr: niemand kommt an sich selbst vorbei.

Na jedenfalls ist es dir zu krass, so richtig in der Seele zu forschen, das hieße also auch in der Kindheit, altes wiederhochzuholen uns so... Da böten sich ja diese 'Situationen', von denen du schreibst, die dich mal was (oder auch: mal was mehr) nehmen lassen, an, um mal zu gucken: in welchen Situationen/Konflikten/Gefühlsmomenten/Beziehungsproblemen/Selbstwahrnehmungen o.ä. fühle ich den Drang, mehr zu nehmen? Was haben sie gemeinsam?

ganz liebe Grüße