Unterschied zwischen Alkoholikern und Drogenabhängigen?

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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2015 19:09    Titel: Unterschied zwischen Alkoholikern und Drogenabhängigen? Antworten mit Zitat

Liebes Forum!

Mich erreichte vor kurzem ein Brief - und zwar die Hausordnung der Therapieeinrichtung, in die ich gehen werde.
Was mir hier besonders aufgefallen ist:

Es wird unterschieden zwischen Alkohol- und Medikamentenabhängigen, sowie Drogenabhängigen. Also im Prinzip zwischen Legalen und Illegalen Drogen.

Nun ist es so, dass Alkohol- und Medi.abhängige schneller in den Genuss von Freiheiten kommen, d.h. sie dürfen zum Beispiel 1 Woche früher Besuch bekommen, dürfen 1 Woche früher Ausgang haben etc.

Warum glaubt ihr, ist das so? Auf den ersten Blick macht das für mich keinen Sinn. Warum sollten Menschen, die von illegalen Substanzen abhängig sind, anders behandelt werden als solche, die von legalen Substanzen abhängig sind?
Für mich würde das umgekehrt schon fast mehr Sinn machen.
Hat der Alkoholiker es nicht viel leichter rückfällig zu werden?
Alkohol ist wesentlich präsenter und leichter zu beschaffen.
Wenn ich in einer fremden Stadt nach draußen darf, dann muss ich mich mehr anstrengen Suchtmittel zu finden, als jemand, der nur in die nächste Kneipe zu gehen braucht.

Warum also wird das so gehandhabt?

Natürlich werde ich das bei Gelegenheit mal in der Klinik ansprechen, aber vllt. wisst ihr ja, warum das so ist.

Gruß!
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musikera
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2015 19:29    Titel: Re: Unterschied zwischen Alkoholikern und Drogenabhängigen? Antworten mit Zitat

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:
Liebes Forum!

Mich erreichte vor kurzem ein Brief - und zwar die Hausordnung der Therapieeinrichtung, in die ich gehen werde.
Was mir hier besonders aufgefallen ist:

Es wird unterschieden zwischen Alkohol- und Medikamentenabhängigen, sowie Drogenabhängigen. Also im Prinzip zwischen Legalen und Illegalen Drogen.

Nun ist es so, dass Alkohol- und Medi.abhängige schneller in den Genuss von Freiheiten kommen, d.h. sie dürfen zum Beispiel 1 Woche früher Besuch bekommen, dürfen 1 Woche früher Ausgang haben etc.

Warum glaubt ihr, ist das so? Auf den ersten Blick macht das für mich keinen Sinn. Warum sollten Menschen, die von illegalen Substanzen abhängig sind, anders behandelt werden als solche, die von legalen Substanzen abhängig sind?
Für mich würde das umgekehrt schon fast mehr Sinn machen.
Hat der Alkoholiker es nicht viel leichter rückfällig zu werden?
Alkohol ist wesentlich präsenter und leichter zu beschaffen.
Wenn ich in einer fremden Stadt nach draußen darf, dann muss ich mich mehr anstrengen Suchtmittel zu finden, als jemand, der nur in die nächste Kneipe zu gehen braucht.

Warum also wird das so gehandhabt?

Natürlich werde ich das bei Gelegenheit mal in der Klinik ansprechen, aber vllt. wisst ihr ja, warum das so ist.

Gruß!


...Hallo...also wenn Du das ansprichst...wirst Du abgespeist mit:...es ist so weil es so ist...so hab ich es mal erfahren müssen...ich dachte nämlich das gleiche wie Du...diese Regel ist uralt...sie hat sich überlebt und braucht dringend ein upgrade.
Es ist aus einer Zeit als JUNKIES noch gaaaaanz böse waren...und verdammt gefährlich...und gemein...und verlogen...man dachte das der Drogi wenn er ZU früh Ausgang hat...einfach nicht mehr zurückkommt oder total Stoned zurückkommt...all das ist aber beim Alki genauso möglich...weil er ja an jeder Ecje ne Kneipe findet...

Ich hatte einen Bruder (Gott hat ihn längst aus dem Verkehr gezogen)...der hatte immer wieder Totalausfälle und machte gefährliche Sachen...er fuhr zB. Mal so aus Spaß mit dem Auto einen Schweizer Zöllner um...jedenfalls entschloss er sich irgendwann mal wieder auf Thera zu gehen...erst Entgiftung, klaro.
Jedenfalls waren wir, die Familie, froh wenn er da angekommen ist...aber immer wieder stand er echt nach wenigen Tagen wieder bei uns...ganz legal...er durfte auf Heimbesuch...nach wenigen Tagen? Das war meist immer der Absturz für ihn. Ich dachte oft was das soll? Völlig kontraproduktiv. Ich dagegen dürfte nicht mal auf Entgiftung in den Hofgang...weil ich Giftler war...

Die ganze Therapiescheisse in Deutschland kann man doch, mit einigen Ausnahmen, in der Pfeife rauchen...kein Wunder das es immer Rückfälle gibt...diese werden dann dem Heroinsüchtigen angelastet, der schwer therapierbar sein soll...wie auch immer...
Aktuell haben wir ja das Substitutionsprogramm am laufen...nun schleichen sich auch dort schwere Fehler in der Behandlung ein...die meist wegen falscher Informationen oder Arroganz einiger Super Suchtspezialisten auftreten...
Immer wieder aber wird gelehrt: der Opiatler ist der der am meisten lügt und betrügt...und deswegen soll er so gut wie keine Vergünstigungen bekommen...
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2015 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Jaaa, das ist genau meine Befürchtung. Ich hab mein Leben lang immer schon mal gerne Ärger bekommen, weil ich alles stets hinterfrage. Man wirft mir dann vor, ich könne die Dinge nicht akzeptieren. Naja, das stimmt so nicht ganz. Ich kann diese Regeln durchaus akzeptieren, aber natürlich will ich sie auch verstehen.
Ich kann akzeptieren, dass ich erst 1 woche später Besuch kriege, aber wenn ich etwas nicht verstehe, dann bitte ich um Erklärung. Mir fällt es nun mal leichter etwas anzunehmen, wenn ich den Sinn dahinter erfasse. Normal, oder?

Das könnte mir allerdings negativ angelastet werden und je nachdem wie die da so drauf sind, macht das keinen guten Eindruck direkt mal die Grundhausordnung zu hinterfragen, insbesondere dann, wenn es keine logische Erklärung gibt.
So Antworten wie: WEIL DAS SO IST machen mich da immer wütend.
Ich finde gerade in einer Therapieeinrichtung sollte man sich ja bei dem Konzept, was man so an den Tag legen, auch seine Gedanken zu Sinn und Zweck machen und diese dann an den anderen auch weitergeben können.
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silenthigh
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.12.2013
Beiträge: 2949

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2015 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

Das wundert mich aber, diese alten Regeln. Da ich auf einer Therapie war, wo Alk,-legal Drogler, sowie illegal Drogler die selben Regeln hatten. JEDER, egal ob Alk-legal oder illegal Süchtiger wurde dort gleich behandelt. JEDER hatte die selben Regeln zu befolgen.
Jetzt stellt sich mir die Frage, was das für eine Therapieinrichtung ist, mit diesen veralteten Regeln?
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2015 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist eine sehr alte Klinik, also kann es wirklich sein, dass diese Regeln einfach bestehen geblieben ist.

Es handelt sich um die Klinik Höchsten in Bad Saulgau, eine Suchtklinik der Zieglerschen Kliniken.
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silenthigh
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.12.2013
Beiträge: 2949

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2015 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Meine LT war im Fachkrankenhaus Höchsten, in Deggenhausertahl, im Schwarzwald.
Eine, wie ich finde sehr gute Therapieeinrichtung.
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2015 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

das ist in vielen einrichtungen so, daß alkis immer früher etwaige lockerungen bekommen aber logisch erklären kann das niemand, weil es eben nicht zu erklären ist.
wenn man es vom standpunkt der einrichtungen betrachtet, müsste es nämlich genau andersrum sein, eben weil allohol an jeder ecke zu bekommen ist!
das ist in etwa der gleiche film, wie mit frauen und männern. in einer einrichtung hier oben, wird der allgemeine aufenthaltsraum ab 2200 abgeschlossen. in diesem raum sind auch teekocher etc. eingeschlossen, d.h.also für die männer >ab 2200 gibt's nur noch den schlaftee von der station oooder man sagt ner frau bescheid, denn deren eigener aufenthaltsraum wird nicht abgeschlossen und somit kommen die auch an alles rann...
wenn man da nachfragt, warum das so ist, kommt als antwort "weil das so ist!"...

wie schon gesagt wurde >entgiftungen und therapien hier in d sind zwar nett gemeint aber nett gemeint ist eben die kleine schwester von total daneben und genau so stellt sich das auch dar, total daneben!


graham
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mesut976
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.02.2015
Beiträge: 930

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2015 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Fällt mir gerade ein, hier in der Stadt ist eine Entgiftung mit 2 Stationen, einmal Alkohol und einmal Drogen.

Die Alkoholstation ist viel lockerer, da darf man schon nach 4 Tagen raus an die frische, AUCH MAL GANZ ALLEIN.

Und die Drogenstation ist komplett zu, da gibt es nur Spazieregänge im Wald mit der ganzen TRuppe, aber niemals allein !

Aber in der Klinik wo ich die Langzeit gemacht habe, gabs keine Unterschiede. Auch die Gruppen waren gemischt, egal welche Substanzen.

Komisch ist es schon und verstehen muss mans auch nicht, aber gibt es ja eine plausible Erklärung dafür

Gruß
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Berlin30
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.08.2013
Beiträge: 242

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2015 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass sich Alkoholiker und Drogenabhängige schon dahingehend unterscheiden, dass für trockene Alkoholiker ein maßvoller, seltener Konsum nahezu ausgeschlossen ist, da sie sonst sofort in alte Muster zurückfallen. Das Suchtgedächtnis scheint da sehr ausgeprägt zu sein, was bei Konsumenten anderer BtM (hochpotente Opiate schliesse ich jetzt mal aus) definitiv anders ist.

Ansonsten kann ich solche Klassifizierungen nicht nachvollziehen, zudem die Bezeichnung "Drogenkonsument" eine so heterogene Gruppe umfasst (kann ja von gelegentlichem Speed/Gras/whatever Konsum bis Polytoxikomanie bzw. jahrelanger Opiatabhängigkeit ALLES sein ...).

Eine Einrichtung, die so wenig differenziert, würde mich nachdenklich machen. Wobei nachvollziehbar ist, dass sich die Einrichtung derart strikt äußert, aber es sollte eben absoluten Nullkonsum für ALLE bedeuten. Gleichermaßen.

Meine Meinung.
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ast
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3321

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2015 01:58    Titel: Re: Unterschied zwischen Alkoholikern und Drogenabhängigen? Antworten mit Zitat

Du hast Dir Deine Frage doch schon selbst beantwortet:

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:


Es wird unterschieden zwischen Alkohol- und Medikamentenabhängigen, sowie Drogenabhängigen. Also im Prinzip zwischen Legalen und Illegalen Drogen.



die Klienten, die illegale Drogen konsumieren sind halt alle Verbrecher und müssen dementsprechend härter gemaßregelt werden Twisted Evil
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Kullerbunt
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Anmeldungsdatum: 08.05.2012
Beiträge: 778

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2015 07:43    Titel: Re: Unterschied zwischen Alkoholikern und Drogenabhängigen? Antworten mit Zitat

ast hat Folgendes geschrieben:
Du hast Dir Deine Frage doch schon selbst beantwortet:

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:


Es wird unterschieden zwischen Alkohol- und Medikamentenabhängigen, sowie Drogenabhängigen. Also im Prinzip zwischen Legalen und Illegalen Drogen.



die Klienten, die illegale Drogen konsumieren sind halt alle Verbrecher und müssen dementsprechend härter gemaßregelt werden Twisted Evil


genau das wollte ich auch schon schreiben. Aber ich hatte die Befürchtung das das von einigen wenigen Membern hier (räusper), dann als mimimi und Rumgeheule dargestellt wird.

Das ganze (also das Konsumenten illegaler Drogen irgendwie böse sind und bestraft werden müssen) ist so fest in unserem Suchthilfe- und Therapiesystem verankert und nicht aus dem Köpfen vieler Menschen herauszubekommen.
Schon die Einstellung mancher Ärzte, im Entzug "MÜSSE" man leiden...das hat sowas von Bestrafung. Versteht mich nicht falsch, im Entzug leidet man immer. Nur muss man es den Leuten von außen doch nicht noch schwerer machen.

Letztens erst ist in mir in meiner Apotheke eine neue Mitarbeiterin untergekommen, die meine Bemerkung "sinnlos" zum Thema zweimal wegen Ostern (weil man eben nur 7 Dosen in die Hand kriegen darf...als würde ich mich mit einer achten Dosis umbringen oder was?!) mit "Das haben Sie doch vorher gewusst!" kommentierte...
Siehe an, dachte ich, der elende Junkie gehört in ihren Augen also mal wieder richtig schön in die Pfanne gehauen...der ist ja selber schuld
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2015 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm,

ich hatte zwischendurch mal eine Einrichtung an der Strippe, weil ich dachte, mir geht die Puste aus und ich brauch mal ein halbes Jahr Abstand zu allem...

auf jeden Fall war die Dame am Phone supernett und hat mir auf meine zahlreichen Fragen geduldig und mit "moderneren Ansichten" geantwortet. Aber da ich letztendlich nicht gelandet bin, kann ich nichts über die Klinik sagen. Ich hatte 3 abgeklopft und die hab ich mir notiert: www.fachklinik-zur-alten-post.de

Das war doch schon immer so, dass Alkis nur 4-6 Monate Thera machen konnten, während für einen Junky der Zeitraum von 12-18 Monaten galt. Der Zeitunterschied findet sich immer noch (na klar sind die Substanzen unterschiedlich..) und in der Tat gelten Drogensüchtige - die unterschiedlichen Substanzen sollten wirklich mal differenziert werden - als Patienten, denen man besser konsequent auf die Finger schauen muss.

Was die Gesellschaft erst mal entschieden hat, bleibt lange so. Nur die Werbung, bzw die Industrie schafft ein zügiges brainwashing. Und neue Ansichten.

In der Medizin ist das aber gar nicht so (außer Technik betreffend usw, aber die Köpfte sind teilweise asbach uralt..) und oft finden sich veraltete Vorgaben.

Ich habe lange alles hinterfragt (schaue immer noch sehr genau hin..), aber vor allem hat mich Ignornaz und "Dummheit" auf die Palme gebracht. Da sich das für mich zum Problem auswuchs,bin ich allmählich dazu übergegangen, mich gründlich zu informieren vorher und mir selbst was passendes auszusuchen - egal, was es ist. Naja, der Weg ist sehr autonom.( Da fehlt auch das eigene Zahnarztbesteck zur Zahnreinigung nicht..)

Was ich ausdrücken möchte: Solche Regeln wird man kaum ändern. Und eine vernünftige Erklärung bietet sich oft nicht. "das ist einfach so" Ich denke, Du wirst sie akzeptieren müssen, wenn die Einrichting ansonsten ok ist.

Oder das ist ein Auftackt, noch mal genauer hin zu schauen. Deine Therapie gehört zur Diakonie. Keine Ahnung, wie das in dem Landkreis ist - hier gibt es Probleme, die klar zu formulieren sind und ich würde mich HIER nicht von der Diakonie betreuen lassen. Meine Freundin hat mal für sie gearbeitet, es mangelte auch nicht an Insider Infos.

Mein Freund hat sich wegen Borderline zuerst an die Diakonie gewandt. Sie haben mit ihm einen Vertrag gemacht, dass er sich mit den Sozialarbeitern zufrieden gibt und zunächst auf stationäre Therapie verzichtet. Ein Sparkonzept, ausgehandelt mit der Krankenkasse. Auch inhaltlich war das Konzept daneben.
Ich bin dann Sturm gelaufen. Letztendlich habe ich nach einer passenden Therapie geschaut, die ihm sehr geholfen hat (Bad Bramstedt) und mein Freund hat den "Vertrag" gecancelt.

Das sind aber nur unsere Erfahrungen und ich will das nicht auf ganz Deutschland beziehen. Doch wäre ich persönlich nach diesen Erfahrungen vorsichtig. Ich mag die "Sparnummern" nicht, die auf Kosten der Patienten gehen. Dagegen bin ich hoch allerisch, weil das ständig Thema ist.

Ich selbst war bei der Drogenhilfe Tübingen, doch weiß ich von einem Psychologen, mit dem ich noch Kontakt habe, das sich dort vieles verändert hat. Ich glaube, empfehlenswert ist das auch nicht mehr..

Eine Therapie muss zu einem passen! Und es gibt ein riesen Angebot.
Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass Du gut landest!

Lg Dakini
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musikera
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2015 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Freund von mir war in der alten Post Fachklinik...er war zufrieden. Allerdings war er wegen Crystal usw. dort.

Ein Lichtblick ist es schön wenn man endlich mal hört das es auch modernere Einrichtungen geben soll...

Letztendlich aber liegt es auch am Drogipatient der es in der Hand hat...verbreiten Chaoten in der Klinik Chaos und Dramen oder ziehen noch andere mit in den Rückfall, wird sich so schnell halt nix ändern...die Therapeuten treffen sich ja auch oft zu Schulungen und tauschen sich aus...

Es gibt solche und solche...leider sind in der Vergangenheit halt recht viele auf "Therapie statt Strafe" gegangen, waren aber eigentlich längst nicht so weit ernsthaft was zu ändern an ihrem Leben...
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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2015 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

@Dakini, Drogenhilfe Tübingen = Klosterhof, da war ich auch. Nach 2 Monaten Abbruch wegen Rückfall. Dieser hätte DORT aufgearbeitet werden sollen, statt mich an die Luft zu setzen. Kann ich nur eingeschränkt empfehlen. Aber meine Meinung zu Therapien ist eh, naja. Gab aber ein paar gute Leute dort.

@Haschgetüm, das mit der Trennung zwischen Alkis und Drogies kenne ich aus der Entgiftung. Die Alkis durften raus, mußten aber pusten danach. Als Drogie habe ich 4 Wochen keine frische Luft geatmet, dazu der Affe ... Hölle. Auf die Frage warum hieß es 'das ist eben die Regel hier'.
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2015 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Berlin30 hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, dass sich Alkoholiker und Drogenabhängige schon dahingehend unterscheiden, dass für trockene Alkoholiker ein maßvoller, seltener Konsum nahezu ausgeschlossen ist, da sie sonst sofort in alte Muster zurückfallen. Das Suchtgedächtnis scheint da sehr ausgeprägt zu sein, was bei Konsumenten anderer BtM (hochpotente Opiate schliesse ich jetzt mal aus) definitiv anders ist.


Ich weiß nicht. Mein Eindruck ist mittlerweile, dass "Alkoholiker" einfach so definiert wurde, dass die Person nie mehr Alkohol zu sich nehmen kann, ohne rückfällig zu werden. Jemand, der (wie ich z.B.) mal süchtig getrunken hat und es nachher schafft, wieder "normal" zu trinken, war dann eben nie ein Alkoholiker.
(Was jetzt nicht heißen soll, dass es diese Menschen nicht gibt, die auch nach jahrzehntelanger Abstinenz durch einen Tropfen wieder voll drauf sind.)
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