Er versteckt es (Full Version)

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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 10. Mai 2015 19:56    Titel: Er versteckt es (Full Version) Antworten mit Zitat

Da mein Text nur verstümmelt ankam, hier ein neuer Versuch (Achtung, langer Text!) Wink

Nach Feierabend fuhr ich mit dem Taxi zur Wohnung meines Freundes. Er selbst war bei einem Freund zu Besuch, sodass ich auf dem Hinweg einen Stopp einlegte und mir seinen Schlüssel geben ließ. Ich verbrachte normaler Weise keine Zeit alleine bei ihm, aber ich hatte dort noch die Blumen für meine Mutter stehen und wollte am nächsten Tag von dort aus zu ihr fahren. Einen Ersatzschlüssel gab es nicht, da der schon kurz nach dem Einzug verloren ging. Zumindest sagte er das.
Wir vereinbarten, dass er mich anrufen sollte, falls ich die Türklingel nicht hörte. Es war schon recht spät, nach Mitternacht, sodass ich vielleicht schon schlafen würde, wenn er nach Hause kam.

Ich betrat die Wohnung und ging ins Wohnzimmer. Ich schaltete den Computer ein und setzte mich auf die Couch. Nach dem üblichen email- und fb-check, ging ich auf y-tube und machte Musik an.
Auf der Platte lag noch etwas Speed, dass ich mir natürlich direkt einverleibte. Nicht unbedingt die beste Idee, wenn man am nächsten Tag noch Verpflichtungen zu erledigen hatte, aber vor 5 Uhr ging ich in der Regel eh nicht schlafen.
Ich ging unter die Dusche und zog mir etwas bequemes an. Ich hatte zwar selbst nichts dabei, aber ich fand im Schlafzimmer eine seiner Joggingshosen und ein altes T-Shirt.
Ich kehrte auf die couch zurück und machte es mir dort mit einem Buch gemütlich. Ein Freund hatte es mir ausgeliehen. "Mr. Nice", die Autobiographie von Howard Marks, beschrieb das Leben eines Oxfort-Studenten, der später zum größten Haschschmuggler aller Zeiten wurde.
Ich las so viel über Hasch und Gras, dass ich Lust auf einen Joint bekam. Normaler Weise war immer reichlich Gras bei meinem Freund zu finden. Er kiffte schon seit vielen Jahren täglich und es kam so gut wie nie vor, dass er nichts zu Hause hatte. In letzter Zeit jedoch war das anders. Seit einigen Wochen hatte er nur kleinste Mengen daheim und rauchte am Abend höchstens 1-2 Joints. Das wunderte mich natürlich. Wollte er nun weniger kiffen oder war er einfach pleite? Er war nun schon einige Monate arbeitslos und lebte ausschließlich von Ersparnissen, die ihm scheinbar langsam ausgingen. Es hatte also eher finanzielle Motive.
Ich wusste, dass er vielleicht noch ein paar Krümel Gras da hatte, aber ich wusste auch, dass es keine gute Idee war ihm sein letztes Zeug wegzurauchen. Auch wenn ich mich mehr oder weniger frei an seinen Vorräten bedienen durfte, gebot es der Anstand, so etwas nicht zu tun. Ich selbst kaufte mir so gut wie nie etwas, da ich meinen Konsum einschränken wollte. Ich hatte nichts bei mir zu Hause und konsumierte fast ausschließlich mit meinem Freund, der sich stets alleine um die Beschaffung kümmern musste. Es machte ihm eigentlich nichts aus, denn ich beteiligte mich finanziell und erhob auch keine großen Ansprüche.
Sich an seinen Vorräten zu bedienen, wenn er nicht da war, war jedoch immer mit leichtem Unbehagen verbunden, auch wenn ich wusste, dass er nichts dagegen hatte. Die Schmacht verdrängte letztendlich die vorhandenen Zweifel und so suchte ich nach Gras.

Im Wohnzimmer stand eine wunderschöne antike Kommode, in der er sämtlichen Stoff lagerte, bis auf das Speed, was sich in einem gelben Ü-Ei im Gefrierschrank befand. Kleine Einmachgläser, Filmdosen und Schatullen beherbergten seine Schätze. Ich fand etwas MDMA, 2CB und die Platte mit Speed, auf der noch ca. ein halbes Gramm lag. Direkt daneben befand sich das kleine Holzkästchen mit seiner geliebten Teilesammlung. An der durfte ich mich selbstverständlich nicht bedienen, denn sie waren nicht zum Konsum gedacht. Er sammelte sie einfach gerne.
Das Döschen mit dem Gras war leer. Auch auf der Drehunterlage befand sich nichts und meine letzte Hoffnung war der Grinder. Vielleicht war ja hier noch ein kleiner Rest zu finden. Das oberste Fach war ebenfalls leer, doch es gab ein zweites, unteres Fach. Hier sammelte sich der Staub an, der so fein war, dass man nur sehr geringe Mengen für einen Joint brauchte. Ich schraubte das untere Fach auf, und war überrascht. Neben einer kleinen Menge von Grasstaub fand ich ein kleines Stück Hasch.
Vor wenigen Wochen erst schenkte ihm sein Vater einen Kanten Hasch. Mein Freund rauchte das sehr gerne, hatte aber selten welches da, weil in unserer Gegegend fast ausschließlich Gras zu finden war. Umso mehr freute er sich über das Geschenk. Es waren schätzungsweise 5 Gramm.
Ich wunderte mich, als er mir wenige Tage später sagte, dass er nichts mehr zu Rauchen hatte. Mich beschlich der leise Verdacht, dass das eventuell nicht ganz der Wahrheit entsprach. Er neigte dazu zu bunkern und hatte stets einen kleinen Vorrat. Als ich später wie beiläufig auf das Hasch ansprach, tat er so, als wäre es bereits verbraucht.
Ich selbst war nie der Überzeugung, dass man Drogen groß einteilen oder aufbewahren sollte. Ich war oft zügellos und wenn ich ein Mal begonnen hatte, konnte ich nur schwer aufhören. Ich vertrat die Einstellung, dass man Drogen auf den Kopf hauen konnte und sich keine Gedanken darüber machen sollte, ob man am nächsten Tag dann ohne dastand.
Mit dieser Einstellung konnte er sich nur schwer anfreunden. Er verwaltete seinen Stoff als wäre er Facharbeiter für Logistik. Da er ja wusste, dass ich mich inzwischen frei bediente, war er vielleicht zu der Überzeugung gelangt, dass wenn er sich etwas einteilen wollte, es besser war, wenn ich nichts davon erfuhr. Ich war tief verletzt.

Ich konnte natürlich nicht sicher sein, dass es sich tatsächlich um das gleiche Hasch handelte, aber irgendwie wusste ich es einfach. Es traf mich hart, dass er etwas vor mir versteckte. Es schien einen Keil zwischen uns zu treiben. Das naive Grundvertrauen war zerstört und man musste die Illusion aufgeben, über den anderen alles genaustens zu wissen. Vielleicht hatte er noch mehr Gehemnisse, von denen ich nichts wusste? Ich war verärgert. (Fortsetzung folgt)
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 10. Mai 2015 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das naive Grundvertrauen war zerstört und man musste die Illusion aufgeben, über den anderen alles genaustens zu wissen.


Puh. Harter Tobak. In einer Beziehung muss man nicht alles vom anderen genauestens wissen. Jeder Mensch hat das Recht auf ein Eigenleben - auch im Rahmen einer Beziehung! Ich würde das als einengend empfinden, wenn mein Partner sich wie selbstverständlich an meinen Vorräten bedienen würde und DANN noch sauer wäre, wenn er mein Not-Piece finden würde, von dem ich nichts erzählt habe! Ich hätte ja nichts dagegen, meine Vorräte zu teilen, aber NUR dann, wenn ich noch was für mich in Reserve hätte. Ist wohl eine Frage der Persönlichkeitsstruktur. Alleine, dass er Teile sammelt, ist schon ein Beleg dafür, dass er etwas "ganz für sich" haben möchte. Und wenn es nur zum Anschauen und sich daran erfreuen ist.

Kann ich gut verstehen, ich bin ähnlich strukturiert Wink
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 11. Mai 2015 08:12    Titel: Antworten mit Zitat

Mal unabhängig von der Substanz: Ich teile ohnehin Veilchenfees Ansicht, auch ich würde mir ein Eigenleben bewahren wollen. Bedingungslose Offenheit über mein gesamtes Leben wird von mir niemand erwarten dürfen. Das hat auch nichts damit zu tun, ob ich etwas zu verbergen habe oder nicht, sondern anders herum: Wenn ich Vertrauen haben kann und etwas erzählen möchte, tue ich es freiwillig, aber bestimmt nicht, wenn ich muss!

Mich würde es grundsätzlich stören, wenn sich mein Partner wie selbstverständlich bedient an allem, was ich nicht als "Grundbedürfnis" bezeichne. Mich würde es an meinem Partner zweifeln lassen, wenn ich eine gute Flasche Wein verstecken müsste, damit ich sie zu besonderen Anlässen genießen kann und sie nicht vorher ohne darüber nachzudenken und wie selbstverständlich geöffnet wird von jemandem, der das vielleicht gar nicht zu schätzen weiß und konsumiert, was er in die Hände bekommt.

Ich finde nicht, dass dein Freund sein Verhalten ändern muss. Wenn ich feststellen würde, dass mein Freund vor mir plötzlich irgendetwas versteckt, würde ich mich erstmal fragen, warum das nötig ist und sehr wahrscheinlich darauf entsprechend reagieren. Sieht ja dann so aus, als hätte ich eine Grenze durch mein Verhalten überschritten und das wäre ein deutliches Zeichen: "Finger weg!"

Auch nach deinem langen Bericht sehe ich bis hierhin noch immer das gleiche. Ich kann verstehen, dass dich das schwer trifft, aber ich glaube, du tätest besser daran, diese deutliche Grenze zu akzeptieren ... und vielleicht dein Konsumverhalten zu überdenken.
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 11. Mai 2015 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Fortsetzung:

Einige Augenblicke verharrte ich und starrte das Hasch an. Ich war unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Ein Gefühl von Trotz machte sich in mir breit und ich begann einen Joint zu bauen. Ich nahm nur so viel, dass es nicht auffallen würde. Anschließend verstaute ich alles wieder sorgfältig in der Kommode und achtete darauf, alles genau so zu hinterlassen, wie ich es vorgefunden hatte. Nach nur wenigen Zügen spürte ich die Wirkung und fing an mich zu entspannen.

Ich las weiter in meinem Buch und war von der Geschichte regelrecht gefesselt. Ich vergaß alles um mich herum und verschwendete keinen Gedanken mehr an meinen dagewesenen Ärger.
Ich schrak auf, als es gegen 4 Uhr an der Türe klingelte. Schnell nahm ich den ausgedrückten Joint aus dem Aschenbecher und warf ihn in den Mülleimer. Ich schämte mich zutiefst für mein unmoralisches Verhalten und schwor im Inneren, so etwas nie wieder zu tun.
Als ich die Türe öffnete, strahlte mein Freund mich an. Er nahm mich in den Arm, gab mir einen Kuss und fragte:
"Na Maus! Hast du einen schönen Abend gehabt?"
Mir wurde der Geruch im Wohnzimmer bewusst und die Tatsache, dass ich vergessen hatte zu lüften.
"Ja, soweit. Und bei dir? Wie geht´s Stefan?"
"Dem geht´s ganz gut. Lisa war noch da. Die vögeln wahrscheinlich grade. Als ich gegangen bin lagen die zwei im Bett."
"Die lagen zusammen im Bett als du noch da warst?"
"Jepp, das nahm ich dann mal zum Anlass mich zu verabschieden."
Wir mussten beide lachen.
Er setzte sich zu mir auf die Couch und legte ein Päckchen mit Gras auf den Tisch.
"Na Maus, Lust auf einen Joint?"
Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Was war ich nur für eine blöde Kuh.
So saßen wir zusammen da, rauchten und lachten über diverse Anekdoten aus dem Freundeskreis. Alles schien vergessen zu sein. Die Welt war in Ordnung. Ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte und das wir uns liebten. Alles Andere würden wir zusammen in den Griff kriegen.
Als wir schlafen gingen, war es bereits hell.

Es war Muttertag. Eigentlich hätte ich arbeiten sollen, bekam dann aber doch frei für diesen Tag. Die Einladung für´s Theater seitens meiner Schwiegereltern in spe lehnte ich ab und verabredete mich stattdessen für 3 Uhr nachmittags mit meiner Mutter. Sie wohnte ca. 30 km weit entfernt und da ich auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen war, benötigte ich für diese Strecke ca. eine Stunde. Wir hatten großartig nichts geplant, außer das wir bei schönem Wetter eventuell ein Eis essen gehen wollten.
Als der Wecker um 12 Uhr klingelte, war ich wie gerädert. Es war eine anstrengende Woche gewesen und natürlich war ich viel zu spät ins Bett gegangen. Da meine Mutter nicht kochen wollte oder es sonst irgendwie von Bedeutung erschien, wann ich jetzt genau auftauchte, beschloss ich, die Verabredung ein wenig nach hinten zu verschieben. Ich wollte noch ein wenig schlafen und mich in Ruhe zurecht machen. Ich schrieb ihr eine sms, dass ich es leider nicht pünktlich schaffen würde, spätestens um 5 aber da wäre.
Ich schlief weiter bis ca. 14.00 Uhr, als mein Handy klingelte. Es war meine Mutter.
"Ja?"
"Ja hallo! Wo bist du?"
Sie hatte wahrscheinlich vorher versucht mich daheim zu erreichen.
"Ich bin grad noch bei M."
"Ich wollte dir nur mitteilen, dass sich das Ganze erledigt hat! Du brauchst hier heute nicht mehr auftauchen. Du kannst dich wieder melden, wenn du gelernt hast, dich an Regeln zu halten! Du kannst von mir aus bleiben wo der Pfeffer wächst und dich mit deinem Idioten zusammen zudröhnen!..."
Ich legte auf.

Traurig betrachtete ich den Blumenstrauß, der auf dem Tisch stand.
Alles Gute zum Muttertag.
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Berlin30
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.08.2013
Beiträge: 242

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, scheiss Episode. Aber mal ganz schonungslos:

1. Was hast Du für Probleme mit Dir ?! Ich finde die Art und Weise, wie Du denkst und handelst, ganz schön schäbig. Als ob Dein Freund irgendwie verpflichtet wäre, Dir ALLES zu Füßen zu legen und zur freien Verfügung zu stellen.

Es geht nicht darum, dass bzw. ob man in einer Partnerschaft teilt oder nicht. Aber es geht darum, dass Du DENKST, Dein Freund würde Dich bescheissen, Ihn wissentlich hintergehst und aus TROTZ noch immer wieder einen oben drauf setzt. Das ist unterste Schublade und lässt vermuten, dass Du irgendwelche Krassen Peobleme mit Dir selber hast.

2. Deine Mutter hat Recht und sagt Dir das auf den Kopf zu, weil sie Dich KENNT. Das musst Du aushalten. Aber das tust Du nicht, sondern legst auf.

Und jetzt verpackst Du das in so eine schöne Geschichte und erwartest, dass Menschen hier im Forum Verständnis für Deine Situation und Dein Handeln aufbringen.

Du solltest viel eher anfangen, ehrlich zu reflektieren, was für Komplexe Du wirklich hast. Und überdenk mal Deine Vorstellung von "Beziehung", Du kannst froh sein, dass Du einen so lockeren und entspannten Freund hast.

Meine Meinung.
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich erwarte kein Verstädnis. Ich wollte lediglich einen Erfahrungsbericht abgeben. Wenn den Text aufmerksam liest, dann wirst du feststellen, was ich selbst von meinem Verhalten halte.
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ach und im Übrigen:
Mir kann jeder gerne seine Meinung über mich sagen, aber ich lasse mich, insbesondere von meiner Mutter, nicht beleidigen oder herabsetzen. Das habe ich viel zu lange ertragen müssen und ich verdiene es, dass man mit mir normal redet. Wer dann auch noch anfängt meinen Partner zu beleidigen, der hat sein Recht verwirkt, dass ich ihm zuhöre!
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Sophisticated
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.12.2012
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2015 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte jetzt gar nicht das Gefühl, dass Du auf Mitgefühl aus bist, sondern dass Dir Dein Verhalten selbst übel aufstößt. Und ich wünsch Dir, dass Du Dir Dein Dope irgendwann auch einteilen kannst.
Hasch konnte ich mir schon immer einteilen - bei Metha sah es aber sehr sehr lange ganz anders aus. Irgendwann hat mich das aber so angekotzt. wenn ich auf dem Trockenen saß, dass ich es schaffte, mein Verhalten zu ändern.

Ansonsten seh ich das wie Veilchenfee: auch in einer Beziehung darf jeder noch an sich denken und gewisse Geheimnisse haben.

Und: wir haben ja alle unsere schlechteren Züge...nur geben die wenigsten sie einfach so preis wie Du mit Deiner schönen Geschichte... Smile
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Nachtschattengewaechs
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.03.2015
Beiträge: 42

BeitragVerfasst am: 13. Mai 2015 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hat spaß gemacht zu lesen du solltest öfter sowas machen wie ein blog oder so ähnlich Smile
Ne ich kann das alles nachvollziehen, am ende des tages merke ich auch gelegentlich dass ich zu viel aus emotion gehandelt habe. Bei uns ist es auch so - ich kann mich oft nicht beherrschen (bin mehr der typ der am einen tag viel und am nächsten nichts nimmt und sie ist mehr so der typ der bunkert. Da bin ich ihr aber auch nicht böse wenn sie mal was vir mir versteckt hält das hat das ein oder andere mal schon meinen arsch gerettet^^
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 13. Mai 2015 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Also auf den Inhalt möchte ich nicht weiter eingehen. Ich kann all eure Einwände dazu nachvollziehen. Emotionen sind nicht immer logisch und ich habe mich bemüht zu schildern, welche Gefühle in mir vorgegangen sind - und nicht welche rationalen Gedanken ich dazu hatte.
Auch bin ich mir darüber bewusst, dass ich mich selbst nicht ins beste Licht rücke.
Um ganz ehrlich zu sein hatte ich einfach Lust zu schreiben. Ich war diese Autobiografie am lesen und versuche mich immer mal wieder selbst an der Schreiberei. Mein Plan war es evtl. tatsächlich sowas wie nen Blog zu starten. Zumindest aber hier im Forum evtl. so eine Art Tagebuch zu führen. Ich muss bald in die Entgiftung und danach auf Therapie und vllt. wäre das ein interessanter Einblick für so manch einen.

Schön wenn euch die Geschichte gefallen hat, das ist das größte Lob was ihr mir machen könnte, auch wenn ich in der Geschichte ein Depp bin Very Happy
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silentriver
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Anmeldungsdatum: 29.04.2015
Beiträge: 434

BeitragVerfasst am: 13. Mai 2015 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

@haschgetüm: Du hast Talent im Texten, hast Du beruflich damit zu Tun? Wer so toll schreiben kann, kann auch ein Buch schreiben!
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 13. Mai 2015 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, nicht im geringsten. Früher wollte ich immer mit Schreiben zu tun haben, Journalistin werden oder Autorin. Aber es kam anders. Wink
Ein Buch zu schreiben ist gar nicht so leicht. Über mich selbst und meine Vergangenheit zu schreiben, belastet mich zuweilen zu sehr. Kreatives Schreiben ist weitaus schwieriger und mir fehlen die Ideen, mir etwas ganz neu auszudenken. Alles nicht so leicht Wink
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silentriver
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.04.2015
Beiträge: 434

BeitragVerfasst am: 13. Mai 2015 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, man merkt das Dir das Schreiben Spass macht. Das mit den Ideen kann ich mir vorstellen das es nicth leicht ist und wer ausser irgendwelche Promis wollen schon ein Buch über sich veröffentlichen. Vielleicht findest Du ja mal eine Geschichte die Du schriftlich festhältst und ich würde es sofort lesen Laughing
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2015 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es unheimlich schön, wenn jemand mit Worten umgehen kann. Und die Idee zum Buch ist nur klasse. Ich hab selbst schon überlegt, aber leider bin ich noch zu unruhig und unstrukturiert und habe auch sprachlich noch große Defizite. Mein Leben ist zu unruhig, als Folge meines Handelns. Ich habe bereits mal geschaut, wo Kurse angeboten werden, wie man schreibt. Die Unis bieten manchmal günstigere Kurse an und vllt sind sie auch besser, als in mancher Volkshochschule. Ich schreibe halt meine Tagebücher, aber auch nicht konsequent. Die Drogen weichen einen auf. Besonders das Rauchzeug. Ich rauche seit 6 Jahren regelmäßig. Wenn ich Freunde besuche oder im Ausland bin, fehlt es mir nicht, aber zuhause hat sich das so eingebürgert, dass ich abends, frühestens ab 18 Uhr rauche, wenn ich mein "Tagewerk" vollbracht habe und darauf kann ich noch nicht verzichten. Ich gehe davon aus, dass dies nach dem Umzug einfacher wird. Mein Umfeld ist EXTREM laut. Ich wohne in einer Dachwohnung und rund um mich herum spielen Massen von türkischen Kindern und andere, mit Migrationshintergrund. Die Erwachsenen sind nicht weniger laut. Ein fröhliches Palaver, Autos mit lauter Musik, die nachts einparken usw. Sobald es warm wird, geht hier die Post ab bis nachts um 24 Uhr, manchmal auch bis 1 Uhr des Nachts.Mein Gehirn steht dadurch unter Dauerbeschuss. Vorher hätte ich mir gar nicht vorstellen können, dass das so belastet. Eingezogen bin ich, weil ich hier selbst "machen kann, was ich will", aber der Preis war viel zu hoch für diese zweifelhafte Freiheit. Ein weiterer Punkt ist die Schönheit des Viertels. Denkmalgeschützte Häuser, große Rasenflächen mit alten Bäumen, ein Stück Garten, in dem man Kräuter und Gemüse anbauen kann und Flächen für Nahrungs- und Nistpflanzen für Insekten schaffen kann. Wirklich toll. Nur leider ist die Horde, die hier lebt, gruselig laut. Wenn ich deutsche Kids spielen höre, denke ich immer, wie schön die miteinander spielen können. Die ausländischen Kids schreien meistens. Anders, als in der Türkei. Da sind die Kids "normal". Hier sind sie eher gestört. Aber das ist ja auch kein Wunder, die Kinder können nichts dafür. Das war ein kleiner Ausflug in die Richtung: Da habe ich eine falsche Entscheidung getroffen, ich hätte hier ja nicht einziehen müssen,aber bei der Besichtigung der Wohnung war es morgens - und superruhig.Wer hier aber wohnt, wusste ich.

Und ich kenne Emotionen, besonders der Mutter und em Partner gegenüber. Die sind wahrlich nicht rational. Ich hatte über Jahre eine unglaubliche Wut. Habe diese meine Mum auch spüren lassen und mich später geäußert, dass ich so wütend bin, weil meine Bedürfnisse als Kind und Jugendliche nicht befriedigt wurden. Man schob mich ab zu meinen Großeltern, die mich gut versorgten und ihre Liebe in mich rein stopften, aber das ändert nichts daran, dass mich mein Vater wie eine heiße Kartoffel fallen ließ nach der Trennung der Eltern und meine Mutter immer allen die Schuld dafür zuschiebt, dass sie ihr Kind abgegeben hat, weil es wichtiger war, Karriere zu machen. Wovon ich profitiere, weil ich finanziell lange unterstützt wurde. Und auch heute, wenn es eng wird, kann ich auf meine Mutter zählen. Wir haben es inzwischen geschafft, ein gutes Verhältnis aufzubauen, dass eher von Respekt, als von unerfüllten Bedürfnissen
geprägt ist. Bücher haben mir dabei sehr geholfen, wie bei allem anderen auch.
Ich arbeite damit, indem ich Stück für Stück umsetze, was zu einem harmonischerem Miteinader führt.

Es ist wichtig für mich, zu verstehen, warum ich so empfinde oder empfand. "Wut, Schuld und Scham" von Liv Larsson hat mich unterstützt. Eigentlich hatte ich das Buch für meinen Freund bestellt. Als ich es durchblätterte, stellte ich fest, dass ich damit auh eine Menge anfangen kann. Es geht grundsätzlich darum, warum wir uns so verhalten, wie wir es tun. Das Ganze hat einen historischen Hintergrund, die Entwicklung unserer Sprache, welche alles in "falsch und richtig" einteilt. Mein Freund hat mich lange super wütend machen können. Aber wir arbeiten dran:) Und meine Mutter gibt sich sehr viel Mühe, mich zu verstehen. Trotzdem fällt sie immer wieder in alte Verhaltensweisen zurück.Wie ich auch im Leben. Ich kann von einer 70 jährigen Frau, die super funktioniert, auch nicht erwarten, dass sie ihr Leben in Frage stellt, möchte ich auch gar nicht. Menschen machen Fehler, aber die Auswirkungen sollten dann auch geschultert werden. Und das tut sie, sie lässt mich nicht mehr im Stich.

Wir haben beide an uns gearbeitet. Das erste Mal, als wir uns mit unserer Beziehung auseinander setzten, war während meiner ersten Therapie. Es war ein langer Weg, bis mir klar wurde, was da im einzelnen für mich relevant ist und woher meine Wut kommt. Doch ich kenne auch Eltern oder Elternteile, von deren Seite keine Einsicht, kein Entgegenkommen zu erwarten ist. Menschen tun sich schwer mit den eigenen Schwächen, so viel ist sicher.

Und die Aussage auf Deinen Freund bezogen, Haschgetüm, ist zweifelsohne sehr respektlos.

Ich habe für mich erkannt, dass ich diejenige bin, die sich ändern muss, um auch andere dazu zu bewegen, ihr Verhalten zu verändern.

Lg Dakini
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