Warum belügt man sich selber?

[James09]

und was machst du dann hier?


[quote]Junge, ich bin nicht süchtig. Ich sag dir auch mal warum: ich bin als einfaches Kind geboren worden. Für mich waren selbst Zigaretten einfach zu teuer. Dafür hätte ich mein Lehrgeld Opfern müssen. Außerdem musste ich einfach die meiste Zeit zuviel arbeiten, da wäre ne sucht ein Laster gewesen. Nachvollziehen kann ich das teilweise schon. Hab mich lange damit befassen müssen. Also Dreh nicht den Spieß um und mach Leute an, die nicht süchtig sind. Ich werd mir sicher nicht nen Schuss geben, u, mitreden zu können. Dafür hab ich genug Elend erfahren! Also die Schiene funzt nicht?!

[Haschgetüm]

Das hier ist kein Forum für Süchtige! Hier darf jeder mitreden, auch die Nichtkonsumenten haben das Recht sich über Suchtmittel auszutauschen. Wei oh wei oh wei hört bitte auf zu diskutieren! Also ich bin raus!

[James09]

[Flori]

Hauptsache 95 Prozent verhalten sich nicht so wie du:-) und jetzt zurück zum Thema: jeder hat für sich das Recht zu entscheiden, ob er abhängig ist. Ist der Leidensdruck zu groß, werden sich dann doch die meisten Hilfe holen. Bei meinem Sohn dauert es einfach noch eine Weile. Aber die Zeit lasse ich ihm. Leider komme ich kaum noch zum Arbeiten. Muss ständig an ihn denken und meiner Frau geht's auch schlecht. Sie ist zwar in ner Klinik und ruft mich nicht an, aber ich weiß es.

[mesut976]

[James09]

[Flori]

Darum geht es doch eigentlich nicht. Entweder man ist an dem Punkt und sagt,ich komme weiter so damit klar, oder aber man sagt, die Umstände sind zu schlimm, ich will was daran ändern. Welcher Weg auch gewählt wird, nur der ganz unentschlossene ist für uns nicht Konsumenten erstmal nicht ertragbar. Zumindest für mich und meine Frau nicht. ich hab mir da wirklich einige Gedanken zu gemacht

[rock]

Sag' mal James, wes Geistes Kind bist Du ? Hast Du glückliche Eltern ? Sicher nicht, wenn die gewußt hätten, was sie da aufziehen, hätten sie sich das gründlich überlegt.
So was von dämlich ist selbst in unmoderierten Foren wie hier eine Seltenheit. Das ist aber das Einzige, womit Du punkten kannst.
Daß Du nicht über Dein Schicksal entscheiden kannst, das ist hier schon allen klar. Was mir schleierhaft ist und bleiben wird, ist, wie Du auf die Idee kommst, daß alle so hilflos sind wie Du.

[silentriver]

Es macht langsam keinen Spass mehr hier
Euer blödes Rumgetrolle geht mir sowas auf die Eier das kann ich euch garnicht sagen.

[Flori]

Dann geh, silentriver. Ist dein gutes Recht.rock u d ich haben sicher nicht rumgetollt. Wir würden nur beleidigt. Aber auf James reagier ich nicht mehr. Meine Meinung hab ich geäußert!

[Dan_]

Um wieder aufs Thema zu kommen. Ich finde die Frage klasse und sehr interessant.
"warum belügt man sich selber"
Ich denke diese Frage liegt in dem Instinkt der Menschen.> Das "nicht versagen"
Der Mensch kann es nicht ertragen zu "verlieren". Eine Niederlage. Dazu gehört auch das man eventuell süchtig von einem Stoff zu sein, bei dem man weis das es schädlich ist und ungesund für den Verstand. Es ist schwach von einem eigentlich so "belangloses" nutzmittel abhängig zu sein.
Man sucht sich halt deswegen immer wieder ausreden warum man diesmal Konsumiert hat oder dies will.

Konsumenten sind keines wegs schlechtere Menschen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung an mir selber. Oft hatte ich das Gefühl das BESTIMMTE! Konsumenten sogar mehr EHRE und Ehrlichkeit besitzen als nicht Konsumenten. Natürlich gibt es solche und solche..

Ich selber belüge mich schon lange nicht mehr. Wenn ich konsumieren möchte dann konsumiere ich. Ich setzte mir kein Strikt-Statisches Konsummuster. Dan muss ich mir auch nichts einreden , denn ich denke das ich ein recht gesundes Konsumverhalten habe. Und wenns dann nochmal mehr wird dann wird's halt ein andermal weniger

[rock]

@Dan_ - ja, es ist ein hochinteressantes Thema und es ärgert mich wahnsinnig, daß man, bis jemand wieder zum Thema zurückkehrt, wie Du, erst mal mit der Keule unterwegs sein muß, um einen oder mehrere Blindgänger in die Schranken zu weisen, weil die alles durcheinanderbringen mit ihrem Gelaber.
Zur Sache - sich selbst zu "belügen" ist ein großes Thema, nicht nur im Bereich Drogen. Manchmal, wenn ich so etwas beobachte, denke ich, daß der Ausdruck "belügen" gar nicht richtig ist.
Denn vielfach wird die Lüge für den, der sich quasi selbst überlistet damit, zur Realität. Zu einer virtuellen, nicht greifbaren Realität zwar, aber viele glauben das, was sie sich vorgaukeln.
Erst vor ein paar Tagen habe ich mit einer Frau gesprochen, die seit 20 Jahren Benzos nimmt - viel, sehr viel. Keine Giftlerin, eine richtig "normale" Frau, die bei dem Wort Sucht aus den Schlappen kippt. Sie ist aus der Medizinbranche, weiß also was Sache ist. Trotzdem behauptet sie steif und fest, nicht von ihren Tabletten abhängig zu sein. Man sieht es ihr an, daß sie wirklich der Überzeugung ist, sie könnte sofort aufhören und es würde ihr kein Entzug ins Haus stehen.
Das ist eine Situation, wo jemand sich wider besseres Wissen selbst anlügt. Und das mit einer Intensität, die sie glauben läßt, was sie sagt - sie sei nicht süchtig.
Als ich mit Opium begann, glaubte ich auch nicht, daß ich jemals süchtig werde, obwohl ich tragische Beispiele von wirklich argen Leuten vor Augen hatte. Und ich glaubte es nicht, bis ich am Boden lag in meinem Elend, als ich nichts mehr hatte und auch nichts zu kriegen war.
Ob das in uns Menschen angelegt ist ? Eine banale Frage, ich weiß, aber sie drängt sich in dem Zusammenhang auf.
Manchmal ist Erfolgsstreben der Auslöser. Wenn zB ein Mädel glaubt, sie sei tatsächlich als Model geeignet, müßte nur entdeckt werden und dann ist sie sofort Supermodel und weltweit bekannt und gefeiert.
Mit einer Größe von zB 1,70 cm bleibt das so gut wie immer ein Wunsch, letztendlich eine Lüge sich selbst gegenüber. So fesch kann das Mädel nicht sein. Models sind oft ziemlich "normal", wenn sie nicht gerade am Laufsteh herumstolpern. Das wissen diese Mädels ganz genau,sie befassen sich ja mit fast nichts sonst. Und trotzdem glauben sie uU bis in ein (für Supermodels) "fortgeschrittenes" Alter, daß sie nur entdeckt werden müssen.
So was kann ähnliche Folgen haben, wie Drogen. Ein zerstörtes Leben ...
Rätsel über Rätsel ...
Cheers

[James09]