Cannabis Konsum , kleiner Bruder ,bin Ratlos

[Jib]

Guten Abend ,
Mein Name ist Jib , bin 24 Jahre alt und komme aus Mönchengladbach.

Ich habe etwaige Fragen in bezug auf Konsum von Cannabis.
Ich selber habe keine Erfahrungen damit , viel mehr geht es mir um meinen kleinen Bruder , 20 Jahre alt .

Er konsumiert seit ca. Ende des 13. Lebensjahres . Also gute 7 Jahre.
Wobei es sich von gelegentlichem Konsum bis hin zu exzessiven Konsum steigerte , genaue Zahlen dazu kann ich nicht nennen , da es mir nicht bewusst ist wieviel am Tag/Woche er Konsumiert.

Ob ein Vergleich zu Zigaretten sinnvoll erscheint , kann ich nicht beurteilen.
Worauf ich hinaus möchte ist der steigende Konsum , anfangs raucht man 10 Zigaretten pro Tag , nach einem Jahr schon eine Packung.


In der Kindheit bzw. auch in der Schule war er schon immer etwas Aktiver als gleichaltrige.
Woraufhin von verschiedenen Ärzten ADHS diagnostiziert wurde , ob und in wie fern es diese Krankheit gibt sei dahin gestellt.

Nach der Grundschule , wechselte er auf eine Hauptschule. Das funktionierte aber nur das erste Halbjahr. Aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten musste er auf ein Internat , um zu gewährleisten das er konzentriert mitarbeitet bekam er zudem noch Ritalin (mg Angaben habe ich z.Z nicht im Kopf) , durch weiter steigendem Konsum , begann die Beschaffungskriminalität (Diebstahl zuhause bei meiner Mutter mit inbegriffen) zusammen mit einem Grossteil seines Freundeskreises , welche ebenfalls abhängig waren bzw. sind.


Mit 19 Jahren musste er aufgrund dessen eine Freiheitsstrafe von 9 Monaten absitzen , der Rest wurde zur Bewährung ausgesetzt. (1jahr 3 Monate)
Selbst im Gefängnis konsumierte er , zwar nicht wie draussen aber es war möglich.

6 Monate lang hat er bei mir gewohnt , in der Zeit wurde er per Halfbefehl gesucht.
Gut war es im nachhinein mit Sicherheit nicht , aber Blut ist dicker als Wasser , auch wenn er mich bestohlen hat wo es nur ging.


Meine Mutter ist mit all dem sehr Überfordert gewesen , bzw. Sie ist es immer noch.
Da Sie nicht damit umzugehen weiss.

Termine bei seiner Bewährungshelferin und auch andere Verpflichtungen nimmt er regelmäßig nicht wahr.

Mein fragen , inwieweit kann man solch einer Person helfen , oder sollte man diese doch fallen lassen?

Auch wenn ich selber genug zu tun habe und mich um meinen eigenes Leben kümmern muss , würde ich gerne versuchen irgendwie an ihn ranzukommen und ihm zu Helfen.

Gesteigerte Aggression bei Abstinenz , auch in Form von Gewalt , zwischen Mutter , seiner Freundin ist das normal ?

Ich war bisher oft genug dabei , bin selber ein sehr ruhiger Mensch welcher deeskalation und reden bevorzugt , aber ich hatte oft das Gefühl das es die Situation nur verschlimmerte.

Ist es aufgrund von "ADHS" eine ganz andere Art von Sucht als ohne ADHS ?

Entzug will er nicht , er sagt er wird sein leben lang Kiffen.
Zwingen kann man ihn auch nicht, da über 18.

Ist es eine Sache der Einstellung ?

Ist es eine Art Flucht , aus der Realität ?

In Briefen war zwar durchweg positives a la ich kiffe nie mehr , Drogenfreies leben , aber auf Worten folgten keine taten .Vielleicht nur typisches Knastgerede , so deute ich es zumindest , habe weder konsumiert , noch saß ich je im Gefängnis.

Meine Mutter macht sich auch'n Kopf wo es nur geht , auch sie ist ratlos , Traurig und das alles mitzuerleben , mit anzusehen kostet Kraft und das wiederum macht mich einerseits Traurig , aber auch sehr nachdenklich da sich alles um ihn , seinen Konsum und seine Beschaffung dreht.
Noch einmal Gefängnis das wird meine Mum nicht verkraften.

Ich bin ehrlich gesagt ziemlich ratlos , denn helfen würde ich ihm wirklich von Herzen gerne. Aber helfen alleine hilt nicht wenn man diese nicht annimmt.

Wenn jemand einen Rat hat , ähnliches durchgemacht oder erlebt hat bin ich um jedes feedback sehr dankbar.

Sollten es noch fragen geben , ich beantworte diese sehr gerne.

Ich hoffe das , dass Thema im richtigen Bereich ist.Falls nicht bitte ich dies zu entschuldigen , habe bisher noch nie in einem Forum etwas geschrieben.


Lieben Gruß , Jib

[veilchenfee]

Hallo Jib,
als ich 20 war, wollte ich auch für den Rest meines Lebens kiffen. Aufgehört hab ich erst vor 4 Jahren, wenn ich mich recht erinnere. Mit 40.

[Jib]

Eine "Tür" steht immer offen , vielleicht ist es ein Fehler meinerseits , denn meist melde ich mich , biete Hilfe an sofern es mir möglich ist , auch wenn es bisher eher ins leere lief.Wenn er sich meldet , dann häufig nur wegen Geld.Aufgeben möchte ich nicht , etwas zu tun , zu kämpfen lohnt sich immer,egal wie Aussichtslos auch die Situation ist versuche ich , auch das kleinste Stück an Positivem zusehen.Vielleicht Naiv , aber nicht nur weil es mein Bruder ist , vielmehr auch weil es meiner Mum psysisch an die Substanz geht.

Ob es nur beim Cannabis geblieben ist , oder ob es auch noch weiter ging , dass kann ich nicht genau beurteilen würde es aber auch nicht ausschließen.Denn ich weiss auch das seine Dealer auch mehr als nur Gras anbieten.

[campmaster]

Cannabis allein ist auch schon nicht gut. Vor allem mit 13 schon! Die meisten werden davon nur bissl zum Deppen. Andere wie ich mutierten im Laufe der Jahre zum Volltrottel.

Und so schnell wird das auch nicht mehr... dafür sorgt schon alleine das Suchtgedächtnis. Eventuell helfen Tabletten.

[glasperle]

Kann leider nichts konstruktives zu den Thema beitragen, habe persönlich null Erfahrung mit Kiffen.

Wenn das Zeug aber so krass ist, dass es Beschaffungskriminalität nach sich zieht, die widerum zu 9 Monaten Haft führt, dann wundert mich, dass irgendjeamdn das Zeug ernsthaft legalisieren will

Was ich an deiner Stelle machen würde: Ein Haar von deinem Bruder dürftest du doch problemlos bekommen, schick das doch mal ins Labor, dann hast du mal Klarheit, ob es wirklich nur kiffen ist.

[silenthigh]

[Berlin30]

Aber das Zeug würde immer noch genauso bräsig in der Birne machen.

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[Revo]

[Pimpinelle]