Ich geb's auf

[Grisu]

Zwei kurze Fragen an dich Praxx:

Weißt du Genaueres über die Forschungen in Frankreich mit baclofen bei Essstörungen?

Und: das hier hat mich gerade echt geflasht...

[Praxx]

Hallo Grisu,

Baclofen wirkt an einer Schlüsselstelle im Belohnungssystem des Gehirns. Im sogenannten "GABAergen System" überschneiden sich die Wirkbahnen praktisch aller Drogen - Cocain, Amphetamin, Opioide, Alkohol, Benodiazepine - und dort zeigen auch nicht stoffgebundene Süchte, Ängste und Zwänge Aktivität.

Baclofen unterscheidet sich von anderen GABA-Agonisten dadurch, dass der chemische Schalter, den es betätigt - eine Untereinheit des GABA-B-Rezeptors - keine Toleranz entwickelt, also keine ständige Dosiserhöhung für eine gleichbleibende Wirkung notwendig wird. Es entsteht weder Sucht noch ein Rauschzustand, dennoch wird das gestörte Gleichgewicht im GABA-System wieder hergestellt.

Da das GABA-System auch bei Verhaltenssüchten eine Rolle spielt, wird natürlich auch bei solchen Problemen mit Baclofen experimentiert, bis jetzt gibt es nur anekdotische Einzefallberichte zur Wirksamkeit von Baclofen bei Anorexie, Bulimie, Spielsucht, Sexsucht und Kaufsucht.

Die geplante Studie von Prof Philippe Jaury von der Université Descartes in Paris befindet sich noch in der Vorbereitung.

Ein Behandlungsversuch mit Baclofen bei Essstörungen (Bulimie, Anorexie) hätte experimentellen Charakter.

Einen positiven Einzelfall hatte ich auch schon, allerdings trat dabei die Bulimie in Kombination mit exzessivem Alkoholkonsum auf.

Du kannst dich in den Anwenderforen (baclofen minus forum punkt de) nach aufgeschlossenen Ärzten in der Nähe deines Wohnorts erkundigen.

LG

Praxx

[Revo]

Alles was mit Arzt zusammenhängt, ist leider keine Option für mich.

Ich weiß nie, wann hör ich zu schnell auf, wann nicht. Benzos will ich auf jeden Fall lassen, danit hab ich schon genug scheiße gebaut. Geht auch soweit.
Ritzen ist da schlimmer. Ich schaff es einfach nicht. Hatte so oft schon einen, zwei Monate, einmal über ein halbes Jahr aber dann wiederholt sich wieder das ganze Spiel.

Ritalin weiß ich nicht, manchmal denk ich mir, ich würd gern aufhören, weil ich jetzt weiß, was geht und ich das SO lernen will, aber ich kann irgendwie nicht darauf verzichten.

Manchmal würd ich gern komplett alles lassen, Kaffee und Kippen als letzte schlechte Angewohnheiten, was ich dann wieder verwerfe, meistens will ich einfach kontrolliert konsumieren. Weniger rauchen würd ich auf jeden Fall gern...

Ich will mal Pseudo rumliegen haben, ohne dass es nach 1-2 Tagen weg ist; ich will wieder so geplant beim Ritalin vorgehen, wie früher und nicht spontan mitten in der Nacht jmd anschreiben müssen, wegen KA am nächsten Tag. Ich will wieder so selten kiffen wie früher und nicht zum abschießen, nicht zum Entzug sondern einfach sinnfrei ne Kleinigkeit; ich will mit Opiaten experimentieren in dem Wissen, dass ich es im Griff hab, allgemein ein kompletter Plan, aber der ändert sich ständig, selbst jetzt schon wieder.

Da frag ich mich noch, warum nichts geht...

[Praxx]

Hi Revo,

erkundige dich doch mal in deiner Umgebung nach Möglichkeiten für eine DBT(dialektisch-behaviorale Therapie), die ist heute Goldstandard für die Behandlung der Borderlinestörung oder verwandter Probleme.

Im Augenblick findest du immer nur die Bestätigung für den Spruch von Prof. Bernard Granger:

[Obelix]

hey revo,

nur mal aus neugier:
rizt du dich wenn du drauf bist oder nüchtern?



"muhhhh"
"ne: mähhhh"

[Revo]

@ Obelix: Nüchtern, wenn ich high bin brauch ich das nicht.

@Praxx: Wieso Borderline? Passt nicht so zu mir finde ich...

[normanthedoorman]

[Revo]

Es gibt aber auch noch andere Symptome? Des ist doch als würde man sagen, introvertierte Menschen sind alle Autisten, naja mit dem selbstzerstörerischen hast du ja recht...

[Revo]

Bin jetzt immerhin schon 1 Woche clean. Bis auf Rauchen und Kaffee
Werd ich wohl ne Weile so machen, aber für immer? Neee

[normanthedoorman]

[Revo]

Da passt aber die Cleanphase jetzt nicht
Wieso narzisstisch?

gsbsosbajlavdbdoxcansofosbacdakd

[normanthedoorman]

[dakini]

Revo, "wo anfangen" ist ne gute Frage.
Mein Freund, mit dem ich seit 7 Jahren zusammen bin, seit 10 kennen wir uns,ist ein Bordie und ein Anankast. Ne guselige Mischung, besonders weil ich der impulsive Typus bin. Er kifft, war mal Pornosüchtig und ich bin auf 0,5 Tex. Aber wir haben saubere Arbeit geleistet. Ich hab sehr viel Therapie hinter mir, er war in Bad Bramstedt letzten Sommer.
Es hat ihm mal richtig geholfen! Dort wird auch mit der DBT Methode gearbeitet, die eine Betroffene erarbeitet hat, so weit ich weiß.
Ich kenne das, wenn der Berg einen fast erdrückt, aber es ist ja nur der Kopf und den kann man beeinflussen. Du weißt nur noch nicht, wie.
Es gibt aber Menschen, die das wissen, einen auf den Weg helfen können...ich würd ganz schön alt aussehen, hätte ich in meinem Leben nicht schon gute Therapeuten gehabt. Man lernt sich kennen, kann vieles im Vorfeld abfangen..
Die Aufnahme Zeit ist übrigens lang in B.B., 6-8 Mo, aber die Zeit vergeht ja so wie so und ein Versuch ist es vllt wert. Das Verhalten wirkt sich enorm auf das Gehirn aus, kann ja nicht schaden, wenn man da mal ein paar Tips bekommt.
Ich brech mir einen ab, meine Verhaltensmuster zu verändern, aber es funktioniert.
Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass Du aus der Schleife raus kommst. Die machen einen wirklich mürbe...

[Revo]

Jetz momentan hab ich mich unter Kontrolle, wie früher, gestern was genommen und heute kann ichs einfach sein lassen. Komisch...