Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Ramstein Silber-User

Anmeldungsdatum: 02.08.2014 Beiträge: 148
|
Verfasst am: 7. Aug 2015 20:18 Titel: Lernen vom Suchtmechanismus fürs Leben |
|
|
Hallo an alle
Hab inzwischen ja 2 Entzüge (Heroin 1993 und Benzo 2013) hinter mir, bin seitdem abgesehen von Nikotin und Koffein abstinent. So sch.. das alles war es hat nun doch auch was gutes, dabei hab ich etwas gelernt. Trixen und Täuschen.
Sucht besteht ja hauptsächlich aus Heimlichtuerei. Seit meinem Outing, bin Transsexuell und auch Intersexuell, im Februar dieses Jahres ging die Post ab. Frag mich zwar was dran so furchtbar ist denn die Sucht war meinen Eltern doch auch egal. In der TS Beratung staunten die nicht schlecht wie ich es fertig gebracht hab trotz meiner starken TS und Intersexualität, beides angeboren und hab als Jugendliche auch 2 Jahre als Mädchen gelebt, dann über 20 Jahre praktisch unerkannt zu bleiben und mich in der Männerwelt zu behaupten. Die Tricks, Verstellen und Lügen sowie verheimlichen, hab ich von der Sucht erlernt. Jetzt mach ich das gleiche in der Transsistion (Umwandlung), versuchs zumindest um möglichst lange nicht aufzufliegen. Da kommt mir wieder das Suchtgeschehen zugute, durch die Veränderungen nach dem Entzug fällt Kollegen die Veränderung bzw. weibliche Seite nicht so auf bzw. wird dem Suchtgeschehen zugeschrieben sozusagen als Überbleibsel. Mal schauen ob auch diesmal wieder ein Husarenstück gelingt und man sich mit in der Sucht erlernten Methoden praktisch hinterüx verwandeln kann. Irgendwann wird's aufkommen aber vielleicht erst in ein paar Jahren. Wie man so schön sagt Mein Name ist hase und ich weiß von nix. Probieren kann ichs ja. Hätt nie gedacht das man aus der Sucht auch was positives erlernen kann was man nutzbar verwenden kann.
Grüße Ramstein |
|
Nach oben |
|
 |
rock Platin-User

Anmeldungsdatum: 16.03.2015 Beiträge: 2481
|
Verfasst am: 8. Aug 2015 17:29 Titel: |
|
|
Oh ja, man kann enorm viel von der Sucht lernen. Auch vom entsprechenden Umfeld. Ich möchte meine Suchtphasen nicht missen, auch wenn viel unnötiges Leid damit verbunden ist.
Wie Knast zB. Aber auch der lehrt unglaublich viel, wenn man nicht total abgestumpft ist und die Augen offen hält, verarbeitet, was man sieht und erlebt.
Cheers |
|
Nach oben |
|
 |
CrazyMan Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2110
|
Verfasst am: 10. Aug 2015 20:07 Titel: |
|
|
Auf eine Suchtphase kann ich getrost verzichten. Ich wüsste nicht, was an positiven Erfahrungen zu nennen wären. Konto, Körper, Psyche und Mitmenschen haben nur einen Schritt weit nach unten in den erstickenden Sumpf durchmachen müssen. Als Konsum sporadisch war, konnte es noch als außergewöhnliche Erfahrung in ansonsten stabiler Umgebung abgeschrieben werden. Aber davon abgesehen...
Erwartest du denn negative Rückmeldungen, eine abwertende Behandlung deiner Person oder gar berufliche Konsequenzen, gingest du offen mit deiner inneren Situation um? |
|
Nach oben |
|
 |
Ramstein Silber-User

Anmeldungsdatum: 02.08.2014 Beiträge: 148
|
Verfasst am: 10. Aug 2015 23:34 Titel: |
|
|
Hallo
Genau da liegt der Hund begraben. Zu Hause hab ich mich ja geoutet, der Schuss ging nach hinten los. Von da an gabs Theater. Vor allem die Mutter, da kamen Meldungen es wär besser ich wär tot, u.s.w. Sonst war ihnen doch auch alles egal. Die Drogen, das sie von dem Entzug damals gar nix mitbekam kann ich schwer glauben, die Medikamentensucht, das Alkoholproblem beim Vater, u.s.w. Weiss nicht was dran so schrecklich ist aber jetzt geht's nicht mehr anders, die Integrität ist zu stark und versuche so soziale Probleme möglichst gering zu halten, geht ja nicht nur um mich sondern auch um 2 Kinder. Auch die Aussage meiner Frau ein Alkoholiker wär ihr lieber hat mich verletzt. Ihr Vater war nämlich einer, der ging sogar mit dem Messer auf die Mutter los und dann kommt eine solche Meldung. Es ist oft sehr belastend dass man es praktisch hinterrücks machen muss wie beim Suchtgeschehen obwohl man ja nix schlimmes macht. Verlang ja nicht das alle Freudentänze aufführen, sie sollen es einfach akzeptieren, ich kam so auf die Welt. Die Integrität und der Wunsch nach der Angleichung sind zu stark und treibend, das ist furchtbar ja schlimmer als der Benzoentzug. Hätt nie gedacht das das von mir mal kommen könnte.
Grüße Ramstein |
|
Nach oben |
|
 |
Chiron 08 Gold-User

Anmeldungsdatum: 26.06.2015 Beiträge: 462
|
Verfasst am: 12. Aug 2015 07:33 Titel: |
|
|
Hallo ramstein,
dass der Schuss erst mal nach hinten los gehen kann, ist nicht zu kontrollieren.
Doch, so glaube ich aus meiner persönlichen Situation, die viele Ähnlichkeiten
mit Deiner hat:
Das outen ist trotz aller danach entstehenden Probleme deshalb wichtig, damit
Du wieder eine Körper - Geist -Seelen Einheit wirst. Also authentisch.
Ich habe zeitweise in drei Welten gelebt, war 3 verschiedene Personen;
es war unbefriedigend und anstrengend.
Was nach dem Outing bleibt ist echt, was kaputtgeht war sowieso nicht richtig.
Ich wünsche Dir alles Gute
LG
Chiron |
|
Nach oben |
|
 |
Sabiote555 Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
|
Verfasst am: 12. Aug 2015 08:41 Titel: |
|
|
Guten Morgen, Ramstein!
Das sind natürlich hammerharte Sprüche, die wirklich sehr verletzend sind - und es tut mir leid, dass sie zu dir gesagt wurden und noch viel mehr, dass du dir das so sehr zu Herzen gehen lässt. Gerade von Eltern und Lebenspartnerin wünscht man sich natürlich was anderes, auch wenn es 'nur' Akzeptanz ist.
Ich will überhaupt nicht rechtfertigen, was da gesagt wurde, das geht nicht. Trotzdem sehe ich keinen Grund darin, es allzu persönlich zu nehmen. Deine Trans- und Intersexualität sind Dinge, die in unserer Gesellschaft noch stigmatisiert sind. Mit diesen Themen ist viel Scham und ich glaube auch Schuld verbunden bei den passiv Betroffenen - und das wird dann gerne auf den projiziert, der die Wandlung durchmacht. Gerade Eltern fragen sich sicher, ob sie was falsch gemacht haben, weil es ihnen vielleicht nicht möglich ist, deine Umwandlung als natürlich gegeben anzusehen. Früher dachte man ja auch, schwul sein sei eine psychische Störung. You get my point. Ist ja bei Drogensüchtigen auch so. Die Gesellschaft zeigt mit dem Finger auf sie, um sich ihrer eigenen schlechten Gefühle zu entledigen.
Du selbst hast ja auch eine Sensibilität dafür, denn du schreibst, es ginge nicht nur um dich sondern auch um zwei Kinder. Da scheinst du deren Integrität ja irgendwie vor dir selber schützen zu wollen, versteh ich das richtig?
Mein Tipp ist wie immer, bei sich selbst mal anzufangen. Bist du zu 100% grün damit, was gerade bei dir passiert. Akzeptierst du dich, stehst du zu dir? Die Fragen sollen dich nicht verletzen, doch ich kann mir denken, dass sie dich vielleicht doch herausfordern, vielleicht ärgerlich machen. Ramstein, dennoch ist das der allererste Schritt. Mach Frieden mit dir und in dir, geh liebevoll mit dir um, akzeptiere dich und deine Situation und versuche, dich nicht als Bürde für deine Kinder (oder wen auch immer) zu empfinden. Dass dir das alles nicht so leicht fällt, sieht man ja daran, dass dein Wandel sich für dich mit Tricksen und Täuschen vollzieht/vollziehen muss.
Wenn du aber zu dir steht und dich selbt so gut findest, wie du bist, dann wirst du auch im Außen ganz andere Reaktionen bekommen. Die Außenwelt spiegelt uns immer nur, was in uns los ist - ich hoffe, du hast dich mit diesen Gedanken mal beschäftigt und es hört sich nicht nach oberflächlichem Gelaber für dich an.
Wenn du zum Beispiel sagst: Ich heiße so und so, bin da und da geboren usw. Also Dinge, die du zu 100% glaubst und die stimmig sind für dich (Der Name kann bei einem Geschlechtswechsel nicht so eindeutig sein, dann nimm was anderes, Haarfarbe oder so), und fühl mal, wie sich das anfühlt. Stimmig, glaubhaft, friedvoll.
Dann sag was, was niemals stimmen kann, sowas wie: Ich bin ein Bär oder so was. Und fühl, wie sich das anfühlt. Du wirst einen Unterschied bemerken und kannst eine Skala von 0 -10 innerlich abstecken, wie wahr sich etwas für dich anfühlt.
Und dann sagst du: ich bin transsexuell, ich bin damit in Frieden usw. usf. Du wirst das schon wissen, was du sagen musst. Und wenn du dann spürst, wie sich das anfühlt, hast du einen Indikator dafür, wie sehr du grün mit dir bist (außer dem Indikator der Reaktionen der Umwelt)
Und dann versehst du diese Reaktionen besser und hast einen Ausgangspunkt, wie du in dir dein gefühl zu dir verbessern kannst.
Es ist in unserer Gesellschaft wirklich möglich, als Trans- und Intersexuelle nicht nur akzeptiert, sonder auch gewertschätzt zu werden - wie alle anderen auch. Es gibt mittlerweile genügend Menschen, die mit dem Herzen schauen und Menschen nicht vorverurteilen.
Und eines darfst du auch noch wissen: ALLES, was ist, jeder Wunsch und jede Neigung, die es gibt, hat ihre Berechtigung, weil es sie gibt. Und Gott oder wie auch immer du das Unbegreifliche definierst, sagt immer ja - und ist immer einverstanden, mit dir und dem, was dir wichtig ist. Immer immer immer, ohne Ausnahme. Und das darfst du mitnehmen und verinnerlichen. "Gott liebt mich und sagt ja zu mir, immer und zu 100%." Und das, oder einen ähnlichen Spruch, der dir gefällt, kannst du als Mantra mitnehmen und ihn dir immer sagen, wenn dich nicht angenommen fühlst. Mag sein, dass es dir anfangs schwer fällt und es sich komisch anfühlt, wenn du es sagst. Mach trotzdem weiter. Denn es ist so und dann darfst du es auch glauben, ich weiß es schon
Herzliche Grüße,
Sabiote |
|
Nach oben |
|
 |
silentriver Gold-User

Anmeldungsdatum: 29.04.2015 Beiträge: 434
|
Verfasst am: 12. Aug 2015 08:51 Titel: |
|
|
Ich finde es weder gut Drogen zu konsumieren noch das jemand eine Transe ist.
Aber was ich überhaupt nicht abkann, ist wenn jemand sich durchs Leben lügt, das ist wirklich das allerletzte! Absolut!
Sabiote hat schon recht, man kann Dinge beim Namen nennen und entweder man steht dazu oder man lässt es sein.
~~~ |
|
Nach oben |
|
 |
Chiron 08 Gold-User

Anmeldungsdatum: 26.06.2015 Beiträge: 462
|
Verfasst am: 12. Aug 2015 09:14 Titel: |
|
|
@ Ramstein
Lieber Ramstein, als ich Sabiotes Test und die Frage mit dem Bär las, fiel mir
ein, dass ich für diesen mir Test selbst ein kleines preiswertes Büchlein mit
dem Namen:
Stark oder schwach - Selbstmuskeltest als Entscheidungshilfe in allen Lebens-
lagen von Brunhild Hofmann, oder
Ein Kurs im Heilen - Energetische Medizin für uns alle, von Uwe Albrecht,
untertitelt: Energetische Medizin für uns alle. Dieses Buch beschreibt den
Armlängentest, der so etwas Ähnliches ist wie der Muskeltest.
All diese Bücher und Teste wollen nur eins sagen:
Der Körper kann N I C H T lügen. Er ist das ausführende ' Organ ' für unsere
Geist-Seelen Kombination.
Ich für meinen Teil bin zwangsgeoutet worden und habe dadurch Arbeitsplatz,
falsche Freunde und alles andere, was Gott an mir nicht richtig fand
verloren.
Doch der Verlust hat Platz gemacht für Neues, Besseres, Richtigeres, man eben
autehentischeres. Doch:
Es hat 10 Jahre gedauert , bis ich das geschnallt hatte. Und heute bin ich
dankbar. Es ist gut, zu wissen, dass da jemand ist, der alles regelt und erlaubt.
Soweit, erst mal. Muss kurz pausieren.
LG
Chiron |
|
Nach oben |
|
 |
Ramstein Silber-User

Anmeldungsdatum: 02.08.2014 Beiträge: 148
|
Verfasst am: 12. Aug 2015 19:39 Titel: |
|
|
Hallo
@sabiote Danke für deine Worte. Ich würd gern den offiziellen Weg gehen, gesetzlich mach ichs ja, aber da geht's um den Schutz der Kinder. Ich kann ausstellen oder gehen, die Kinder könnens nicht. Um sie vor solchen Leuten zu schützen wie der Troll river einer ist. Verlang nur Akzeptanz, mehr nicht. Muss es angehen jetzt weil die Identität voll durchgebrochen ist, scheinbar ist das häufig so.
@river Ich hasse den Ausdruck Transe oder willst du dass man dich als Saufkübel oder Drecksjunk bezeichnet. Sucht ein Spiel aus Lug und Trug, aber im Entzug und danach war ich immer ehrlich. Im Gegensatz zu anderen wenn so intelligente Fragen kommen wann kann ich wieviel konsumieren damit die nächste MPU negativ ist. Wenn man nicht aufhören will soll man es gleich lassen. Und vor allem solche Luschen wie du eine bist die sich mit 50 Accounts in einem Forum anmelden und den Leuten auf den Sack gehen weil sie in der Realität nix zu melden haben. Real ja da würd ich mir dich Haubentaucher schon zur Brust nehmen, soviel TS und Intersex kann ich gar nicht haben aber das werdn schon andere irgendwann machen. Spätestens wenn dir deine eigene Art selber das Genick bricht. Der Sensenmann wartet schon.
Grüße Ramstein |
|
Nach oben |
|
 |
Ramstein Silber-User

Anmeldungsdatum: 02.08.2014 Beiträge: 148
|
Verfasst am: 12. Aug 2015 19:43 Titel: |
|
|
Hallo chiron
Bist du auch TS wie ich und hast die Transistion hinter dir ? Geht mich ja nix an, musst es auch nicht sagen wenn nicht willst aber interessieren würds mich schon. Bei mir geht's vor allem um die Kinder, im Job wird nicht viel passieren da hab ich im öffentlichen Dienst einen Vorteil aber leider verlieren viele von uns eben dadurch alles, für etwas wofür man nix kann. Bin so auf die Welt gekommen.
Grüße Ramstein |
|
Nach oben |
|
 |
Chiron 08 Gold-User

Anmeldungsdatum: 26.06.2015 Beiträge: 462
|
Verfasst am: 13. Aug 2015 05:39 Titel: |
|
|
Moin Ramstein, ich bin ein normaler Hetero, 55 Jahre alt, 24,99 Jahre verheiratet
nah am Wasser gebaut und begeister mich für Esoterische Psychosomatik nach
Ruediger Dahlke, generell Esoterik, Psychologie, Astrologie und alternative
Heilweisen.
Bin ein Freidenker und versuche alles so gut wie möglich zu verstehn, voraus-
gesetzt, es interessiert mich. Bin im Methadonprogramm und Nichtraucher,
Nichttrinker und Frühaufsteher. Ich liebe diese Ruhe, meinen Kaffee, meine
Bücher, meine Frau und meine Hündin.
Liebe Grüsse aus meinem schönen Arbeits- und Musikzimmer wünscht Dir
ganz herzlich
Chiron
PS: Hab einen guten Tag  |
|
Nach oben |
|
 |
Chiron 08 Gold-User

Anmeldungsdatum: 26.06.2015 Beiträge: 462
|
Verfasst am: 13. Aug 2015 05:45 Titel: |
|
|
@ Ramstein
Die ' Zwangsoutung ' aus meinem Beitrag oberhalb bezog sich auf eine
Krankheit, die zu dem Zeitpunkt noch in den Kinderschuhen steckte.
Doch heute ist bezw. sind die Krankheitssymptome dank intensiver
Eigenarbeit weg.
LG
Chiron |
|
Nach oben |
|
 |
Ramstein Silber-User

Anmeldungsdatum: 02.08.2014 Beiträge: 148
|
Verfasst am: 13. Aug 2015 10:56 Titel: |
|
|
Hallo Chiron
Danke für die Info. Krank abgesehen von der Sucht bin ich ja nicht. Wenn die Akzeptanz der Leute einigermassen gegeben wäre wärs ja nicht so schlimm. Wünsch dir weiterhin gute Besserung und schönen Tag.
Grüße Ramstein |
|
Nach oben |
|
 |
silentriver Gold-User

Anmeldungsdatum: 29.04.2015 Beiträge: 434
|
Verfasst am: 13. Aug 2015 11:12 Titel: |
|
|
Ramstein komm mal wieder runter! Ich finde an dem Wort Transe nix schlimmes. Aber wenn Du es nicht magst, dann merkt man wie sehr Du dich selbst nicht leiden kannst. Ich findes es natürlich schlimm wie Du bist, aber nur Du hast es im Griff wieder normal zu werden, egal wie das aussehen mag. Wandlung statt Verwandlung, verstehst Du? Landung statt Bruchlandung. Finden statt verlieren. und so weiter...
~~~ |
|
Nach oben |
|
 |
Sabiote555 Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
|
Verfasst am: 13. Aug 2015 11:48 Titel: |
|
|
Hey Ramstein,
du bist ganz normal, ganz egal, was irgendwer dazu sagt.
Kleine Story, die dich hoffentlich aufmuntert. An der Uni gelten ja andere Regeln als in der 'normalen Welt', oft erinnert das an eine höfische Gesellschaft. Bei uns gibt es einen Prof., der wirklich so einen 1a akademischen Lebenslauf hat, der auch deutschlandweit berühmt ist und gern im Fernsehen auftritt. Er ist ziemlich konservativ und nicht gerade für seinen Humor oder/und seine Toleranz bekannt.
Eine seiner langjährigen studentischen Mitarbeiterinnen hat sich auch entschlossen, ihrem Impuls zu folgen und ein Mann zu werden - und hatte am meisten Bammel vor ihm. Endergebnis: Er hat sogar ne bezahlte, DFG-geförderte, Promotionsstelle bei ihm bekommen. Wenn dieser Mann drauf klar kommt, und das tut er, hat JEDER Mensch das Potential - man muss ihnen auch ne Chance geben. Der Mann ist heute ganz normal in unseren Freundeskreis integriert und es schert uns einen Dreck, was sein Geschlecht mal war. Wir kennen ihn aus dem Studium als weiblich, jetzt ist er ein Mann, auch juritisch. Allerdings hat er noch keinen Penis. Who cares? Eine der liebenswertesten und nettesten Personen, die ich kenne.
Mein Ex-Freund ist Arzt und war immer extrem homophob und hatte eben Vorurteile gegen 'Transen', mit allen verachtenden Sprüchen und Einstellungen inklusive. In seiner Facharztausbildung zum Psychiater war er in einer Abteilung mit Trans- und Intersexuellen. Er sagte, noch nie hat er so liebenswerte und sensible Menschen kennen gelernt und er wünscht sich, dass es endlich mehr Verständnis für diese Menschen gäbe. Wenn er sich drehen kann mit seiner Meinung, kann es jeder. Wirklich jeder.
Und trotzdem noch mal mein Tipp: Mach mit dir Frieden, nimm dich so, wie du bist. Und warum nicht, das wird schon ganz okay sein
Viele liebe Grüße,
Sabiote |
|
Nach oben |
|
 |
|
|