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AnnyInanotherworld Anfänger
Anmeldungsdatum: 27.09.2015 Beiträge: 5
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Verfasst am: 27. Sep 2015 11:53 Titel: Clean - Schwanger - unerträglicher Suchtdruck! |
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Hey Leute,
Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich dieses Thema eröffnet habe, ich fühl mich so allein und einsam und unverstanden, vielleicht will ich mir auch nur mal alles von der Seele schreiben..
Ich bin seit ca. einem knappen Jahr (mit großen oder kleinen Sünden bis Anfang 2015) clean und war fast acht Jahre lang drauf. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich erst 25 bin und dadurch fast ein drittel meines Lebens sich um H gedreht hat. Hinzu kommt, dass mein Dad über zwölf Jahre wg Heroin einsaß und sofort wieder drauf kam als er aus dem Knast kam, weshalb ich es schon immer "gewohnt" war, dass alle rundherum an der nadel hingen. Ich fühl mich konditioniert. ich fühl mich wie wenn es mich immer wieder verfolgen würde.
Jedenfalls habe ich sechs dieser acht Jahre mit meinem Exfreund, ebenfalls Junk, verbracht. Wie ihr euch vorstellen könnt, erlebt man vieles gemeinsam, was ja auch zusammenschweißt und einen einfach prägt, ob man will oder nicht. ich habe nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis zu ihm und von zeit zu zeit beschleicht mich das Gefühl, dass er der einzige sei, der mich verstehen könnte und mir versucht, Mut zu machen.
Aber nun zu meiner jetzigen Situation: Vor ca 1 1/2 Jahren habe ich mich in meinen neuen Freund verliebt. Er hat, außer Kifferei, nichts mit Drogen am Hut. Er hat einen Entzugsplan erstellt, und mich währenddessen 24h begleitet. Danach sind wir nach Thailand geflogen. Er war einfach immer und zu 100 % da.
Alles unter der Bedingung, den Kontakt zu meinem Exfreund abzubrechen, weil er befürchtete, ich könnte wieder drauf kommen, was auch absolut berechtigt war. Ich hab dann auch riesen scheiße gemacht, bin schwach geworden und habe immer wieder den Kontakt gesucht und bin auch das ein oder andere mal rückfällig geworden. Es gab deshalb immer wieder Streit, bis das ganze eskaliert ist und ich letztlich tatsächlich für eine Zeit lang den Kontakt gelassen hab.
Allerdings hatte sich da schon irgendwas in unserer Beziehung verändert und wir hörten nicht auf zu streiten.
Das ganze nahm seinen Höhepunkt, als er mit mir Schluss machte und sich noch am gleichen Tag mit seiner Exfreundin traf. Wir rauften uns (unausgesprochen) schnell zusammen und ein paar tage später erfuhr ich, dass ich schwanger bin.
Seitdem ist es nurmehr schwierig. Meine Hormone gehen mit mir durch und ich bin nur noch niedereschlagen, verletzt und traurig. An meinem Geburtstag im August ist er mit irgendwelchen Weibern nach Asterdam geflogen und hat auch Tage zuvor nicht mit mir unternehmen wollen, obwohl ich ihm versucht hab zu signalisieren, dass ich mich voll einsam und alleingelassen fühl. Heulend bin ic abgezischt und meinem Exfreund begegnet, der mich sofort gefragt hat, was los war und mich in den arm genommen hat. ich habe mich so gefreut, dass da irgendjemand war, der sich noch um mich scherte! Mein Vater (der mittlerweile weit weg wohnt), den ich sehr liebe hat so viel in mir zerstört, als er mir einreden wollte, ich solle abtreiben, weil mein neuer freund doch eh nur alki sei, womit er sogar ein kleines bisschen recht hat, weil er sich einfach nicht im griff hat, wenn er trinkt und deshalb auch schon die cops zu besuch waren.
jedenfalls kommts mir manchmal vor, wie wenn da nichts und niemand wäre und ich mit dem ganzen scheiß etzt völlig allein dasteh! Der einzige, der mir zuhört, den darf ich nicht treffen (ach ja, liebestechnisch läuft da nix!), mein freud wiederum trifft sich jedoch mit seiner ex und lästert bei ihr über mich ab (sms mit "die kranke alte spinnt doc komplett" usw), was mir gerade jetzt so üble dämpfer verpasst, dass ich bei jedem vorall an nichts anderes denken kann, als meine "Nerven zu beruhigen"... Ich denke jeden Tag an einen erlösenden Hit und jedenTag wünsch ich mirnichts sehnlicher, al einmal, nur für kurze Zeit, wieder Seelenfreidenzu empfinden. Mit meinem freun kann ich über all das nicht sprechen, weil er immer gleich so verletztend und ausfalled wird oder Sachen sagt, die so verletztend sind, dass ich vor lauter kloß im hals nichts mehr rausbring, weils so wehtut. ich hab das gefühl, er nimmt gar keine Rücksicht mehr auf mich, respektiert mich weder, noch beachtet er mich. Nur zum vögeln ist er manchmal zärtlich, will mich aber nicht mehr küssen und wundert sich, wenn ich mir benutzt vorkomme. ich denk manchmal dran alles zu beenden. Es ist irgediwe niemand da. meine mutter istzt in Thailand und schert sich nen dreck, mein dad ist hunderte km weit weg und hält mich für bekloppt weil ich mir "von dem idioten" ein Kind hab machen lassen.
Seit jahren bin ich eingeleiscte Kifferin und es fällt mir so extrem immens schwer, das zu lassen und ich habe jedes mal, wenn ich kiffe ein riesiges, unerträglich schlechtes gewissen, was ich meinem Baby damit antue. schon allein dergedanke an eine nadel löst so beklemmend bedrückendes schlechtes gewissen aus, dass ich mich nur noch scheiße fühl und kiff um wenigstens dieses gefühl zu betäube, was auch nicht immer funktioniert. nachts liege ich wach und kann ncht schlafen weil sich alles in meinem kopf dreht.
... hmm .. so jetzt aber genug. vielleicht kann ja irgendjemand mit diesen wirren Gedanken irgendwas anfangen...
Danke fürs lesen.. und alle Liebe für euch.. |
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Praxx Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 27. Sep 2015 12:40 Titel: |
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Hallo Anny,
wesentlich problematischer als Cannabis ist für dein Kind der damit verbundene Tabakkonsum.
Guckst du mal hier:
http://www.gutefrage.net/frage/wie-schaedlich-ist-cannabis-wirklich-in-der-schwangerschaft
Bei jamaikanischen Frauen, die Cannabis meist als Tee konsumieren, konnten keine ungünstigen Einflüsse auf das Kind festgestellt werden.
Trotzdem ist unsicher, ob THC nicht die Hirnentwicklung doch längerfristig stört und spätere Auffälligkeiten in der Schule damit zusammenhängen können (ADS, ADHS, Asperger). Besser ist allemal, in der Schwangerschaft auf unnötige toxische Belastungen zu verzichten: Alkohol, Tabak, THC (in dieser Reihenfolge!).
Kinder mit mindestens einem suchtkranken Elternteil werden in 50% der Fälle selbst früh und schwer abhängig von Alkohol oder Drogen. Dafür kommen sowohl epigenetische als auch entwicklungspsychologische Faktoren als Auslöser infrage - du hast das selbst erlebt und kennst deine eigene Selbstwertproblematik, die oft durch drogenabhängige Eltern(teile) begünstigt wird.
Du sollst jetzt nicht wild drauf los kiffen und dein Cannabis lieber als Tee (zB Chai Latte) zu dir nehmen, aber du musst dich nicht verrückt machen deshalb.
Geh zu deiner Drogenberatungsstelle und versuche herauszufinden, ob dort Konsumkontrollprogramme wie KISS oder CANDIS angeboten werden.
Auf jeden Fall würdest du wohl von einer Psychotherapie profitieren!
LG
Praxx |
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AnnyInanotherworld Anfänger
Anmeldungsdatum: 27.09.2015 Beiträge: 5
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Verfasst am: 27. Sep 2015 18:46 Titel: |
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Hallo Praxx,
Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit gnommen hast, um zu antworten.. Ich hab mich sehr über Deinen Post gefreut. Mit der Psychotherapie hast Du wohl recht, das denke ich mir ehrlich gesagt schon lange, bin aber slbst schon über ein dreiviertel jahr auf der geschlossenen gesessen und hab auch davor und danach dementsprechend viele Therapien gemacht. im Moment fühl ich mich nicht in der lage, in der ganzen Situation das auch noch anzufangn, da ich nun schon riesen Terror hab, um wenigstens "auf eigene Füße" (haha, durch alg--- ) zu kommen, da ich gerade vrsuce, eine eigene Wohnung oder wenigstens ein wg zimmer zu bekommen...
Das mit dem tee hab ich auch schon gelesen, aber ich knn mich ehrlich gesagt kaum durcringen, wenigstens mal wenige zu rauchen... naja. das einzige, woran ich mich grad festhalt, ist mein Baby und dass ich um jeden preis verhindern muss, dass es durch die hölle geschickt wird, durch die ich gehen musste... deshalb schäme ich mich sehr, weil ich nicht verstehen kann, dass mir nach mehreren auch kalten h entzügen das kiffen lassen so schwer fällt.. |
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laboum Bronze-User
Anmeldungsdatum: 03.08.2014 Beiträge: 66
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Verfasst am: 27. Sep 2015 22:16 Titel: |
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Hallo Anny,
das klingt ja alles ziemlich kompliziert bei dir. Auf jeden Fall ist es toll, dass du in der Schwangerschaft nicht rückfällig geworden bist. Also kein H mehr nimmst.
Dein Freund scheint dich ja auch gerade hängen zu lassen. Und deine Eltern sind auch nicht für dich da. Bist du bei einer Beratungsstelle? Das die Cops bei euch waren, macht mich auch etwas stutzig. Ist dein Freund denn schon mal dir gegenüber gewalttätig geworden? Vielleicht würde es auch Sinn machen in ein Frauenhaus zu gehen. Ein Baby zu bekommen ohne Unterstützung vom Partner oder Freunden ist schon ne heftige Nummer. Aber du hast ja zusätzlich noch Probleme mit der Sucht. Das alleine wäre ja schon heftig.
Also, schau, dass du dir Hilfe holst. Du steckst gerade in Schwierigkeiten und brauchst einfach Ruhe und sowas wie ein zu Hause.
Bei der Caritas gibt es Beratungsstellen speziell für Schwangere. Schwangerschaftsberatung. Gehe doch mal hin und lass dich beraten.
Viel Erfolg und bleib stark.
Liebe Grüße,
laboum |
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AnnyInanotherworld Anfänger
Anmeldungsdatum: 27.09.2015 Beiträge: 5
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Verfasst am: 28. Sep 2015 10:45 Titel: |
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Hi Laboum,
Ich danke Dir für Deine herzlichen und warmen Worte. Du triffst es da ziemlich genau auf den Punkt auch wenn ich bei der Formulierung "zu Hause" grad nen richtigen Kloß im Hals bekommen hab...
Ich war bei Donum Vitae, das ist eine Organisation in der Nähe. Die sind sehr sehr nett und wollen mir auch helfen, aber ich bin so furchtbar frustriert, weil ich gerade ein wg zimmer suche (wohnung hab ich mir bei dem markt hier bei uns ohnehin schon abgeschminkt...) und einfach kein Glück hab. Am meisten stresst mich eben, dass ich die gganze Zeit hin und hergerissen bin und mich so gelähmt fühle :/
Wie gesagt, gerade würde ich nichts lieber als... aber wenn ich das machen würd, würd ich wohl jeglichen Glauben an mich selbst verlieren. Das klingt vielleicht ein bisschen blöd, aber ein kleines bisschen stolz bin ich da schon auf mich, trotz Ss. Hab mich lang schon nicht mehr so in die Ecke gedrängt gefühlt.. |
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AnnyInanotherworld Anfänger
Anmeldungsdatum: 27.09.2015 Beiträge: 5
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Verfasst am: 28. Sep 2015 10:48 Titel: |
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Aber da hast Du Recht.. Stark bleiben..is jetzt alles was zählt! Danke nochmal für die tröstenden Worte .. |
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laboum Bronze-User
Anmeldungsdatum: 03.08.2014 Beiträge: 66
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Verfasst am: 28. Sep 2015 11:58 Titel: |
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Hallo Anny,
du kannst sehr stolz auf dich sein, dass du bisher nicht rückfällig geworden bist. In welcher Stadt lebst du denn? Das Wintersemester steht vor der Tür, bestimmt ist es deswegen gerade schwer ein WG-Zimmer zu finden.
Hast du schon mal über betreutes Wohnen nachgedacht? Gibt es denn nicht irgendwelche Angebote für alleinstehende arbeitslose schwangere Frauen? Du brauchst Unterstützung!
Bei der Suche nach dem WG-Zimmer solltest du auch darauf achten, dass du mit guten Leuten zusammen wohnst, die Ziele haben und keine Drogen nehmen und auch kein Alkohol. Eine Studenten-WG wäre, glaube ich, auch gerade nichts für dich. Du brauchst wirklich Ruhe.
Als ich noch zur Schule gegangen bin oder vielleicht war ich da schon in der Ausbildung (ist 20 Jahre her) war eine Freundin schwanger. Sie war ohne Ausbildung oder gerade in der Ausbildung und vom Freund getrennt. Ihre Eltern waren geschieden und lebten beide in der selben Stadt. Warum sie nicht dort gelebt hat, weiß ich nicht mehr. Sie war zuerst in einem Frauenhaus und später hatte sie eine eigene Wohnung. Aber sie hatte auch eine Sozialarbeiterin, die das alles für sie organisiert hat.
Warst du denn auch schon bei Pro Familia? Vielleicht können die dir auch helfen was die Wohnungssuche angeht. Dann gibt es ja auch noch den Wohnberechtigungsschein und vielleicht wäre es auch ratsam das Wohnungsamt aufzusuchen. Ich kenne mich da aber nicht so gut aus. Wünsche dir viel Erfolg und schreibe gerne wieder. Würde mich interessieren wie es weiter geht bei dir.
LG,
laboum |
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blackMamba Anfänger
Anmeldungsdatum: 29.09.2015 Beiträge: 3
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Verfasst am: 29. Sep 2015 10:50 Titel: |
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liebe Anny,
ich schreib jetzt mal nix über den Konsum etc.
Ich habe selbst die Erfahrung gemacht alleinerziehend zu sein.
Lange war ich clean vom H, habe aber auch eine Phase mit THC und Xtasy, war auch in psychiatr. Beh.
Als ich schwanger war und v.A. als meine Tochter geboren war sind sehr massiv und viele Probleme aus meiner eigenen Kindheit aufgetreten, hatte ein Monster in mir.
Ich hab mich lange damit auseinandergesetzt.
Meine Tochter ist 18, hat ein Schnitt von 1,6 in der Abi-phase.
Sie lebt allein in eigener Wohnung und ist eine fitte lebenstüchtige Person.
Sie ist aber auch unsicher v.A. gegenüber Männern, hat Angst verlassen, nicht geliebt zu werden.
Ich hab mich immer damit beschäftigt wie ich sie nicht dem aussetze, was mir passiert ist, also hab ich alles angenommen was es an Hilfe und Unterstützung gab.
Ich glaube, das wichtigste war/ist: Ich liebe sie.
Wie ich denke, fühle lebe, komuniziere mit meinem Kind, ihm ein gutes soziales Umfeld zu ermöglichen, zuverlässige Menschen, eine gute Kita, Schule etc.
Kreativität (statt Konsum), Selbstbewusstsein, Vertrauen ... damit habe ich mich beschäftigt, es angefangen selbst zu leben.
Es ist sehr schwer wenn man selbst einen Scheiss-Start ins Leben hatte, konditioniertes Denken, Fühlen und Verhalten zu ändern, es nicht auf das eigene Kind zu übertragen.
Aber es ist auch eine Chance. Zu lieben, Verantwortung zu tragen, Neues zu erleben, selbst neue Freunde zu finden - cleane.
Angefangen hab ich damit mit einer kleinen Gruppe von selbst schwangeren Frauen - wir haben uns getroffen und uns vorbereitet, ausgetauscht.
Es entstanden Freundschaften. Meine Tochter hat ihre beste Freundin von Geburt an bis jetzt ( aus der Gruppe).
Ich bin zu mehreren Erziehungskursen gegangen, zur Familienberatung, meine Tochter hatte einige Jahre einen Ersatzpapa (den wir durch ein Inserat im Stadtmagazin gefunden haben), ich war 3 Jahre lang Elternsprecherin - hab mich immer engagiert in den Einrichtungen, Vereinen usw. wo meine Tochter war. Ich hab sie nicht belogen, unsere Streits (in der Pubertät gehäuft) waren heftig und wir haben uns immer wieder vertragen/ es nochmal reflektiert.
Als sie 11,5 Jahre war bin ich rückfällig geworden - das war sehr schlimm für sie. Sie ist 3 Jahre später in eine WG gezogen.
Sucht zerstört mehr als wir Süchtige uns selbst eingestehen wollen.
Ich hab meine Freunde verloren, Arbeit, Gesundheit - mein Kind musste weg um überleben und wachsen zu können. Ich musste sie loslassen (ist normal aber in unserem Fall, sehr früh).
Häufig verlieren süchtige Eltern ihre Kinder - ich meine nicht das Jugendamt, das Sorgerecht u.ä. - das kann ja auch passieren, ich meine das Vertrauen in die wichtigste Beziehung die ein aufwachsender Mensch benötigt.
In einer Therapie habe ich Kinder süchtiger Eltern erlebt, die wirklich verhaltensgestört und geschädigt waren/sind - aber auch das kann sich ändern.
Wir sind alle entwicklungsfähig und je geringer das Ausmass der neg. Folgen von Sucht desto eher/besser gelingt es.
Wenn ich Dir direkt was empfehlen darf: Wähle Therapie statt Sucht, Leben für Dich und Dein bestes liebstes was Dir jemals widerfahren wird: Dein Kind.
Wenn es nicht anders geht, mach dich auf und geh in eine stationäre Therapie.
Es gibt einige wo Du mit Kind und auch schwanger aufgenommen wirst.
Wir waren im Tannenhof Zentrum I, Berlin, nur um ein Beispiel zu nennen.
Ich wünsche Dir den Mut für einen Neubeginn und sende Euch
HG
bM |
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AnnyInanotherworld Anfänger
Anmeldungsdatum: 27.09.2015 Beiträge: 5
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Verfasst am: 2. Okt 2015 00:32 Titel: |
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Liebe Black Mamba, Lieber Laboum,
Zu erst einmal verzeiht mir bitte meine späte Antwort - ging mal wieder ganz schön drunter und drüber die letzten Tage und ich hatte kaum eine ruhige minute, um mich zu sammeln.
Eure lieben Zeilen - vor allem Dein herzlicher, ehrlicher Text und Rat, BlackMamba, haben mich sehr, sehr bewegt. Ich musste weinen, als ich las.
Wie Du schon sagst - es ist, wenn man selbst so konditioniert wurde und sich in mustern gefangen fühlt - sehr, sehr schwer, kann aber als chance gesehen werden. Ich habe ehrlich gesagt die letzten Tage damit zugebracht, Stunde um Stunde zu "überleben". Im Moment wohne ich gerade bei meinem Bandkollegen und seiner Mama und einem weiteren Musiker unter einem Dach. Hier fühle ich mich vorerst super aufgehoben, auch wenn die Umstände etwas schwierig sind.
Das schrecklichste war, das Gefühl, allein zu sein und dazustehen, ohne zu wissen, wies weitergehn wird, was passieren wird. Aber diese drei Menschen sind ein Segen und Geschenk des Himmels in dieser Zeit. Jede Nacht weine ich und kann nicht schlafen vor lauter herzzerreissender Sehnsucht nach meinem Freund. Ich liebe ihn sehr, tief und innig und kann und will die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass es ( a la Carlos Castaneda), egal, wie ausweglos, egal wie unlösbar die Situation scheint, ein Chancenspielraum für das Gute bleibt. Ich denke dabei immer gerne an eine Geschichte, die mir mein Freund erzäht hat. Es geht dabei um zwei streunende strassenkatzen, die vom Tierfänger eingefangen wurden und nun zur Tötungsstation gefahren werden. Als der Wagen abrupt stoppt, rutscht der Käfig mit den Katzen ans Führerhaus und die Käfigtür springt auf. Eine Katze haut sofort ab. Bis die andere die Situation überissen hat, ist der Tierfänger schon da und hat die Käfigtüre wieder geschlossen.
Irgendwie komm ich mir grad genauso vor wie diese katzen.. naja..
Jedenfalls war ich wie gesagt bei Donum Vitae (in Rosenheim), auch schon mehrmals, und die haben mir jetzt schon riesig geholfen, indem sie beispielsweise sich mit dem A-amt auseinandergesetzt haben, damit die sich nicht wieder so ewig zeit lassen mit der bearbeitung..
Die sind auch da bei Erstaustattung und psychosoziale Betreuung, und und und. Echt ganz ganz toll und ich bi so dankbar und froh, dass es sowas gibt!
Ich habe mich auch weiterhin auf Wohnungssuche begeben, frage mich aber auch langsam, ob wohl ne Wg das richtige ist? Am liebsten würde ich hier bei meinem Bandkollegen bleiben, wsl frag ich ihn die tage auch, ob er nicht viell ein kellerzimmer leer räumen will und mit einen untermietvertrag abschließen. Dann wär ich zumindest nicht allein und hätt liebe und positive leute in meiner umgebeung.
Vor allem martin, der andere Musiker, der auch hier lebt, ist, auch wie ich, spirituell angetan. Er hat mich durch die letzten Tränenreichen und dafür aber schlaflosen Nächte begleitet und mich getröstet und hand aufgelegt. Ich kann euch gar nicht sagen, wie unbezahlbar wertvoll sich das anfühlt...
So langsam fasse ich auch wieder ein bisschen Mut... Ich bin halt doch nicht richtig allein... gottseidank! Ich werd euch jedenfalls weiter berichten.. Nächste Woche erfahre ich, ob es ein Bub oder ein Mädchen wird
Ich muss immernoch an Deinen Text denken Blackmamba.. Ich hoffe und wünsche und bete, dass ich das auch wenigstens halbwegs so hinbekomme... Meine Zuversicht wächst und es macht mir echt viele Hoffnungen, Deinen nachricht zu lesen. Ich habe immer Angst davor gehabt, dass mein Kind durch die selbe Hölle gehen muss, durch die ich damals geschickt wurde.. Und dass ich ihm nichts bieten kann so allein.
Aber wenn ich etwas in all diesen jahren behalten habe, dann ist es die Liebe die ich in meinem herzen trage.. Und nun hab ich endlich jemanden, der diese auch voll verdient und sie dringend braucht und nicht mit füßen tritt...
Danke euch, für die lieben, tröstenden Worte und eure Zeit, die Ihr mir schenkt. Ich weiß das sehr zu schätzen, dass sich "da draußen" jemand ernsthaft gedanken um mich macht... stärkt das selbstwertgefühl... |
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laboum Bronze-User
Anmeldungsdatum: 03.08.2014 Beiträge: 66
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Verfasst am: 2. Okt 2015 11:25 Titel: |
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Hallo Anny,
schön, dass es dir etwas besser geht und sich neue Wege auftun.
Aber nebenbei zur Info: Ich bin eine Frau
LG,
Laboum |
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Luise Silber-User
Anmeldungsdatum: 19.07.2015 Beiträge: 153
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Verfasst am: 5. Okt 2015 06:38 Titel: |
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Hallo Anny,
ich habe schon sehr viele tolle Dinge im Leben erlebt, aber das
schönste was ich je erlebt habe, waren die Geburten meiner beiden
Kinder. Ich habe einen Sohn und eine Tochter wundervolle Kinder
Noch weißt du nicht was dich erwartet, aber ich kann dir versprechen, dass
es das größte und beste in deinem Leben sein wird.
Wenn dein kleines Baby erstmal das Licht der Welt erblickt hat, wird es für
dich das allerbeste auf Erden sein was du jemals erlebt hast . Ein so starkes Gefühl voller Liebe wird dich erwarten und das beste ist, dass du nie genug davon kriegen kannst.
All deine Sorgen und Ängste sind wie verflogen, weil du mit der Geburt deines
Kindes ein Megagefühl an Liebe hast. Wonach du dich so sehr gesehnt hast, ist plötzlich da. Dein Baby wird dann zu deiner größten Aufgabe und niemand auf der
Welt kann dieses Gefühl toppen.
Ich kann dir nur sagen, dass es sich dafür lohnt zu kämpfen!
Versuch deine Zeit in der Schwangerschaft jeden Tag zu genießen.
Es wartet eine Lebensaufgabe auf dich, die das schönste in deinem
Leben wird.
Ich wünsche dir noch viel Kraft und immer positive
Gedanken
Alles Gute und liebe Grüße
Luise |
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UmmagummaMan Anfänger
Anmeldungsdatum: 03.10.2015 Beiträge: 3
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Verfasst am: 5. Okt 2015 08:02 Titel: |
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Liebe Anny,
ich wünsche Dir alle Kraft und Liebe, um für Dich und Dein Kleines einen guten Platz in der Welt zu finden. Das Schlimmste, was ich erlebt habe, waren die Depressionen der Frau, die ein Jahr später meine Freundin werden sollte.
Sie hat die äusseren Umstände ( auf die ich ohne ihre Zustimmung nicht eingehen werde ) nicht verpackt und ihr Kind verloren. Die Schuldgefühle kommen sporadisch immer wieder mal hoch; es ist dann schrecklich.
Ich kann sie nur in den Arm nehmen und warten bis sie sich wieder beruhigt hat.
Alles Glück der Welt für Dich und Dein Baby
!
So Long
UmmagummaMan |
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