Drogenkonsum als Fußgänger

[DOCTOR]

Hallo zusammen!

Ich habe eine Frage, die mir wirklich auf der Seele brennt. Ich kenne jemanden, der regelmäßig Drogen (Kokain) konsumiert. In der Tat bin das NICHT ich, sondern eine Freundin von mir...

Wie auch immer, sie hat einen guten Job, für den sie aber ihren Führerschein braucht. Dringend. Was kann ihr passieren, wenn sie high durch die Stadt läuft und routinemäßig von der Polizei kontrolliert wird? Sie sagt immer "konsum ist nicht strafbar, solange man nichts dabei hat". Klar, das ist richtig. Aber ich meine zu wissen, dass in so einem Fall eine Meldung an die Führerscheinstelle gemacht werden kann und sie zur MPU muss (was das aus für ihren Job wäre). Stimmt das? Und darf sie überhaupt dazu gezwungen werden als Fußgängerin einen Drogentestzu machen?

Wir leben beide in Deutschland (Baden-Württemberg).

Klar.. dass sie überhaupt Drogen nimmt... das ist zum kotzen. Aber ein erster Schritt wäre ihr mal die Fakten klar zu machen, und deswegen brauche ich Antworten.

Besten Dank vorab!

[Praxx]

Solange sie keine Straftaten begeht, passiert nichts. Urinkontrollen dürfen nur freiwillig gefordert werden, eine Blutprobe ist nur bei einer Straftat möglich.
Sie kann allenfalls einer Personenkontrolle unterzogen werden.
Wird dabei allerdings nur ein Krümel Droge gefunden, kann ein Verfahren wegen "unerlaubtem Besitz" eingeleitet werden - bei einer bayrischen Volksschullehrerin genügten Anhaftungen von Cannabis an einem Silberpapierchen ("0.01g") für Strafbefehl und FS-Verlust...
Eine Crackpfeife mit Rückständen, ein angeberisches Sniefröhrchen oder Silberlöffelchen mit Koksspuren - das alles kann genügen, um dem Straßenverkehrsamt Mitteilung über "unerlaubten Besitz" zu machen.

Es genügen "Tatsachen, die die Annahme begründen, dass eine Person unerlaubt BtM besessen hat", um in die Mühle zu geraten.

Da hilft nur, keinen Perso oder sonstigen Ausweis dabei zu haben und die persönlichen Daten einer anderen Person parat zu haben, wenn es zu einer Kontrolle kommt.

LG

Praxx

[Luise]

Hallo Doctor,

du kannst ihr nicht wirklich helfen. Wenn Sie eine gute Freundin von dir ist, kannst
du ihr deine Unterstützung und Hilfe anbieten, von dem Zeug loszukommen.
Das funktioniert aber nur, wenn Sie den Willen dazu hat.
Versuch ein offenes Gespräch mit ihr zu führen und mach ihr klar, dass du dir Sorgen um sie machst.

Viel Mut zum Gespräch
Liebe Grüße
Luise

[Praxx]

Ach Luise,

dein Optimismus ist so erfrischend...

Geh mal davon aus, dass die Dame im Moment Kokain (noch) großartig findet und ihren eigenen Konsum als völlig unproblematisch ansieht. Die wird sich doch ihr Vergnügen nicht durch irgendwelche Bedenken vermiesen lassen...

Aufhören - diese Option taucht erst dann auf, wenn sie merkt, dass sie es nicht mehr lassen KANN und Geld, Job, Freunde und Führerschein weg sind...

LG

Praxx