| Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
| Autor |
Nachricht |
Phil78 Gold-User

Anmeldungsdatum: 05.12.2014 Beiträge: 479
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 11:17 Titel: |
|
|
| Ich habe seine These nie in Frage gestellt. Ich wollte nur von ihm wissen, worauf er diese These begründet. Nix anderes. Das er gleich so überheblich reagiert, kann mir eigentlich egal sein. |
|
| Nach oben |
|
 |
oxy moron Gold-User

Anmeldungsdatum: 23.08.2014 Beiträge: 387
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 11:41 Titel: |
|
|
Hallo Praxx,
Zum Einen: Man darf nicht den „Kategorienfehler“ begehen, und subjektive Phänomenologie mit extern mess- und beschreibbaren somatischen Symptomen gleichsetzen – den Fehler machen erfahrungsgemäß leider viele Ärzte.
Dass das subjektive Empfinden beim Opioidentzug deutlich von dem einer Virusgrippe abweicht / abweichen kann, lässt sich mit folgenden Argumenten stützen:
i) Im Gegensatz zur Influenza, ist es im Opioidentzug aufgrund des (Nor)Adrenalinsturms nicht möglich, wegzudämmern, mal im Fieber zu phantasieren oder gar zu schlafen – wozu Schlafentzug gerne verwandt wird, brauche ich sicher niemandem zu erzählen..
ii) Auch bei Infektionserkrankungen reagiert der Körper auf die Situation, unter anderem mit – ja, endogenen Opioiden. Die fallen im Opioidentzug aber flach, was das Erlebnis deutlich eindrücklicher gestalten dürfte..
Das Problem ist also eher das ungefilterte und insbesondere pausenlose Erleben, nicht die äußerlich messbare (und ganz klar mit einer Influenza vergleichbare) Symptomatik.
Zudem bedeutet die Tatsache, dass jemand etwas oft getan hat, keineswegs, dass dieses notwendigerweise einfach oder „nicht so schlimm“ war. (Letzteres sagst Du ja auch nicht, keine Frage)
Bevor nicht jemand das Schmerz-O-meter erfunden und es zu einem allgemeinen Empfindungsmultimeter erweitert, fehlt einfach – philosophisch wie medizinisch – jede Basis, wissenschaftlich ernstzunehmende Aussagen über die allgemeine Schwere der subjektiven Krankheitsempfindung (gar von ganzen Gruppen) zu treffen.
Schlussendlich ist es sicherlich so, dass die von Dir genannten „psychischen“ Aspekte bei Vielen bedeutsam sind – wegerklären lassen sich die „ganz besonderen Qualitäten“ eines Opioidentzugs damit jedoch ebenso sicher nicht.
Noch ein Nachtrag zur „mentalen Homöopathie“ der Nadeln im Ohr und Ströme im Hirn: nicht nur Suchtpatienten lassen sich hocheffektiv mit Voodoo „therapieren“ – da reicht ein Blick in die Bilanzen deutscher Hahnemann-Jünger.
Hoffentlich hältst Du mich jetzt nicht für einen gekränkten Narzissten
Beste Grüße,
moron |
|
| Nach oben |
|
 |
dakini Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 12:33 Titel: |
|
|
Caro hatte zur Diskussion gestellt, dass es Möglichkeiten gibt, in dem Fall NLP, die Sucht in den Griff zu bekommen. Und sie wollte sicher auch einen Tip geben, der sich lohnt, ausprobiert zu werden.
Mit dem "grippeähnlichen" Entzug sind wir wohl etwas vom Thema abgekommen und der war ja schon öfter Thema. Deshalb schreibe ich auch mal was dazu.
Eine Grippe unterscheidet sich wesentlich von einem Entzug. Ich hatte schon beides. Wer noch? Dazu muss man anführen, dass eine Erkältung keine Grippe ist.
Die Gliederschmerzen sind ähnlich, aber nicht gleich. Der Würgereiz ist auch mehr dem Entzug zu zu ordnen, erbrechen der Grippe. Die quälende Nervosität gehört auch zum Entzug, eine Grippe legt einen eher komplett lahm, trotz schmerzendem Körper. Und natürlich fehlen die psychischen Auswirkungen..
Beim Entzug geschehen auf Botenstoffebene ganz andere Entgleisungen. Wie Oyx moron schon anführte. Während einer Grippe funktionieren diese Systeme noch. Kurzum: es fühlt sich völlig anders an. Auch, wenn die sichtbare Symptomatik sehr ähnlich ist. Ich habe von 2,5g super H entgiftet und war kurz vorm Kollaps damals, auch kenne ich, wie Mohandes einen gewaltigen Methaentzug, der mich bis heute davon abhielt, den Stoff noch einmal zu nehmen. Die Grippe war im Vergleich recht angenehm, obwohl ich nichts mehr machen konnte und mir Süppchen und Tee ans Bett gebracht werden mussten.
@Praxx,
ich finde Deine Beiträge richtig gut, auch schätze ich Dein praxisnahes Wissen,so wie Deine Unterstützung hier. Aber Grippe und Entzug sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. |
|
| Nach oben |
|
 |
dakini Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 12:56 Titel: |
|
|
Und was die Homöopathie betrifft - ich bin darin nicht ausgebildet - so heilt sie offensichtlich, versteht einer sein Handwerk.
Beispiele gibt es allein aus nahem Umfeld genug. Für das eine hier sollte ich wissen, um welche Erkrankung es sich handelt, aber die Betroffene hat sie nicht genau benannt, vllt sollte ich noch mal nach fragen. Wenn sie heute im Bioladen ist, werde ich das nach holen. Ich hab nur zu gehört.
Die Frau ist um die 50. Ihre Mutter und ihr Bruder starben an einer Lebererkrankung. Als sie im Krankenhaus war vor 4 Jahren wegen einer anderen Sache stellten die Ärzte fest, dass eine Zirrhose Beginn Stadium C besteht. Der Arzt schlug ihr dann Cortison etc vor, sofort mit der Behandlung beginnen...noch 1 Jahr Lebenszeit ansonsten...Sie hörte fast wie in trance zu und sagte einfach: Nein! So waren ihre Familienangehörigen gestorben.
Sie stellte ihre vegetarische Ernährung auf vegan um, begab sich in ein homöopathisch geführtes Krankenhaus, fand eine gute HP hier vor Ort. Begann mit Yoga und stellte ihr Leben auf sich ein.
Man kann es fast nicht glauben, aber ich lernte sie kennen, als sie noch aufgequollen, blass und depressiv war. Heute ist sie schlank und strahlt, sieht 10 Jahre jünger aus. Hat eine Energie, um die sie viele jüngere nur beneiden könnten.
Aber das beste: die Leber ist ok. Sie ist im Bioladen rumgehüpft und hat sich gefreut, nachdem sie wohl am Morgen bei einer Kontrolle war.Ich kam gerade zum einkaufen...
Eine Absage an die Schulmedizin hat ihr sicher das Leben gerettet. Es gibt auch Fälle, wo die Schulmedizin hätte helfen können und die Leute wären noch am Leben. Ich erlebe beide Varianten. In meinem Fall ist die natürliche Ecke auch besser. Meine Mutter wäre vermutlich tot ohne Chemo damals...
Also niemals alles über einen Kamm scheren! Nur, weil es unseriöse selbsternannte Heiler gibt, heißt das nicht, dass viele Therapeuten im Naturheilkundebereich nichts bewirken könnten.
Ich hab auch schon gesehen, wie meine Freundin jahrelang an ihren Händen rumkratzte, eine Cortisonsalbe etc nach der anderen machte es immer schlimmer über die Jahre. Meine Ex-Schwägerin, die in Düsseldorf eine homöopatische Praxis seit über 20 Jahren betreibt, hat sie mit einer EINMALDOSIS Baumrinde (weiß nicht mehr welcher) in Globuliform bis zu ihrem Tod dieses Jahr geheilt. Es kam nie wieder zurück. Ja, wie geht das? Ich weiß es nicht, da fehlt mir, wie benannt, die Ausbildung. |
|
| Nach oben |
|
 |
oxy moron Gold-User

Anmeldungsdatum: 23.08.2014 Beiträge: 387
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 13:13 Titel: |
|
|
Und ich war noch froh, dass Du über den Satz anscheinend gnädig hinweggelesen hattest
Wenn ich „Voodoo“ sage, meine ich das nicht unbedingt despektierlich (eher als Hinweis auf eine zentrale Komponente des homöopathischen Erfolgsrezepts, nämlich intersubjektive Effekte, wie Symbolismen und schlicht „Kümmern“).
Die schwarzen Schafe machen zudem in diesem Bereich viel von der Wahrnehmung (zumindest meiner eigenen) aus. Aber der Kardinalfehler von Homöopathen, man könnte sagen, ihr großes Kommunikationsversagen, ist der Bezug auf obskure Kausalerklärungen aus den letzten Jahrhunderten.
Wenn sie sagen würden: „Das funktioniert! Wir wissen nur nicht unbedingt, wie.“ Wäre ja Alles gut, aber Stein und Bein zu schwören, mit Schütteln, Klopfen und dem alchemistisch angehauchten Ähnlichkeitsprinzip kontrollierbare Wirkungen hervorzurufen, macht mir einiges dort suspekt.
Ich will auf keinen! Fall hier sagen „Alles Quatsch!“ – dafür kenne ich mich mit der spezifischen Thematik auch zu wenig aus. Ich bin nur einfach skeptisch, was die behaupteten Hintergründe angeht.
Also nix für ungut und besten Gruß,
moron |
|
| Nach oben |
|
 |
dakini Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 13:41 Titel: |
|
|
oxy moron, grüß Dich!
Skepsis ist immer angebracht, finde ich. Ich muss auch Hintergründe verstehen. Vermutlich habe ich einfach mehr Zugang über das Lesematerial, aber auch im Alltag "fische" ich hauptsächlich im med Bereich. Zum offiziellen Lebensbereich, der Geld verdienen betrifft, ist es schlicht weg mein Hobby. Die Schulmedizin nehme ich genauso ernst wie den Natúrheilkundebereich. Ich finde es nebensächlich, ob schulmed oder anders geholfen wird. Im Grunde gehört es doch zusammen, die künstlich erzeugte Kluft ist letztendlich für den Patienten das größte Problem. Und die geht von beiden Seiten aus. Ich mag keine HPs, die abrotzen auf alles, was ein Arzt tut und umgekehrt ebenso. Da sagt meine Endokrinologin doch tatsächlich zu mir: "Ach, da gehören Sie ja demnächst zur Konkurrenz."  |
|
| Nach oben |
|
 |
andy1977 Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010 Beiträge: 3288
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 13:49 Titel: |
|
|
Huhu,
ist ganz einfach mit der homooepathie.
eine krankheit wird mit dem gegensetzlichen medikament(gift) behandelt.
du bekommst zum bsp coffein natuerlich hochpotent( verduennt), sagt dir aber keiner, zum schlafen. Was passiert?
dein koerper denkt er bekommt ,coffein, mit all seinen wirkungen, er bereitet sich vor nervoes zu sein und faehrt selbststaendig runter.
bei ner schwangeren zb. Bei der der gebaermutterhals zu eng ist, waere kontraindikation , tintenfischfarbe, und indikation zb. Eisenvaginawurzel(fantasiename).
Ist so aehnlich wie umkehrpsychologie, pawlow, schamanische schutzamulette etc.
lg andy |
|
| Nach oben |
|
 |
andy1977 Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010 Beiträge: 3288
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 14:03 Titel: |
|
|
Placebo Wirkung 30%+ Umkehr Mechanismus 30% + RITUAL 0-40%
= 60%-98% Wirkung
Kommt auf das Ritual drauf an
So ungefähr stell ich mir das vor bei der Homöopathie
Ansonsten , ist es ein Tropfen Gift in den Bodensee geträufelt und dann etliche male rum gerührt
LG Andy
PS: Schöner Wochen Start ! Und denkt dran ,wenn irre wird ,werden die irren zu Profis |
|
| Nach oben |
|
 |
graham Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2012 Beiträge: 2205
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 17:17 Titel: |
|
|
ich glaub auch nicht, dass die mehrheit der junkies immer was in der schublade liegen hat, um zu entgiften.
ich selber hab fast immer kalt entgiftet. als es noch dhc und remedacen gab, hab ich die manchmal genommen aber die waren ja ab so ~93/94 kaum noch zu bekommen.
jetzt sind die affen die ich schiebe, wirklich leicht. es heisst ja, je älter, desto schwerer aber bei mir scheint das andersrum zu sein. dafür hab ich am anfang aber richtig "nette" affen geschoben. vom allerfeinsten, mit schreien, heulen, kotzen, frieren, schwitzen, orgasmen ohne sich anzufassen, ameisen unter der haut und in den adern, magenbrennen, durchfall etc.. ich glaube einfach nicht, dass es einen vergleichbaren virusinfekt gibt oder ne krankheit, die so ausartet!
graham |
|
| Nach oben |
|
 |
nebukadnezar Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015 Beiträge: 4294
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 18:34 Titel: |
|
|
Remedacen ging immer gut zum entgiften, wenn man H entzogen hat,
verbinde
aber trotzdem ne schit Erinnerung damit. Die letzten , die ich mir besorgte, wollte
ich gg. Packerl tauschen, waren aber Zivis Dafür gabs nen Kalten in Haar.
Die erste Nacht waren die Grünen so nett und haben einen Kollegen mir an Bettende gesetzt- bis morgens der Richter ihn abgeholt hat.
LG N |
|
| Nach oben |
|
 |
dakini Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 20:49 Titel: |
|
|
@Andy,
das ist dann wohl deshalb wirksam, weil die Potenz so hoch ist und die Menge so minimal, dass der Körper nur den Impuls bekommt, ohne aber den Schritt zu tun, die Symptome aus zu bilden, dafür reicht dann die Menge nicht. Aber um den Körper zu "warnen", der dann Gegenmaßnahmen ergreift? Trotzdem, das muss ich mir mal an mehr Praxisbeispielen anschauen, in der Theorie mutet es erst mal abenteuerlich an. Aber super interessant. Ich fand das immer öde Baumrinde ist mir da näher, egal, in welcher Potenz. Das nächste Buch hab ich schon im Auge. Medizin aus Knospen etc.  |
|
| Nach oben |
|
 |
dakini Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 21:06 Titel: |
|
|
@graham,
ich kenne auch keine Krankheit, bei der man über das Teil da unten keine Kontrolle mehr hat, außer beim Entzug. Das hab ich vergessen, das unterscheidet sich auch wesentlich von einer Grippe  |
|
| Nach oben |
|
 |
andy1977 Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010 Beiträge: 3288
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 21:30 Titel: |
|
|
Die potenz,ist zum bleistift d8
das heist ein tropfen gift auf 1l wasser, das wird dann mit nem glasstab 12 mal links rum und 12 mal rechtsrum geruehrt.davon nimmt man wieder nen tropfen ,macht ihn wieder auf 1l wasser und 12 mal links rum und rechtsrum und das macht man 8 mal das ist dann die potenz.
Lg andy |
|
| Nach oben |
|
 |
graham Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2012 Beiträge: 2205
|
Verfasst am: 26. Okt 2015 22:07 Titel: |
|
|
das letzte mal rickling in der psychatrie..., ich meine das war 2011, hab ich auch n abgang gekriegt, ohne mich anzufassen; voll crazy. da lag ich noch aufm doppelzimmer und mein mitbewohner kam gerade rein und ich lag da, voll geschockt, dass das wieder passiert ist und voll peinlich. mein mitbewohner hat aber nüscht davon mitbekommen. wahrschinlich hab ich nur n ziemlich dämliches gesicht gemacht...
jaa, die guten remis+dhc! da waren viele geknickt, dass auf einmal essig war mit den pillen! vorbei die zeiten, als die leute von grimm kamen, mit tüten voller remis und dhc!
als ich im knast war und fast komplett sauber, hat mir n kollege 3 120er gegeben. ich dachte noch, was ich damit wohl anfangen soll, weil, knallen tun 3 bestimmt nicht aber weit gefehlt! ich war selten so breit...
graham |
|
| Nach oben |
|
 |
Schlaumeier Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 1935
|
Verfasst am: 27. Okt 2015 08:25 Titel: |
|
|
ENTZUG I Alexianer
1981 kam ich ueber meinen Haschstammdealer an Heroin. Er kam drauf und riss mehr oder weniger schleichend seine komplette Kundschaft mit. Das erste Mal beging ich direkt mit nem Schuss. Ich war auch direkt mit dem ersten Schuss drauf. Denn das war sie, DIE Droge schlechthin.
Es kam was kommen musste, irgendwann wurde es zuviel. Zuviel Sucht, zuviel sozialer Absturz, zu viel Kriminalitaet, zu viel gesundheitliche Probleme … einzig logische Konsequenz nach etlichen halbherzigen Absetzversuchen war mitte der Achtziger der erste „professionelle Entzug“. Im Raum Koeln gabs da nicht viele Moeglichkeiten, eigentlich nur „Ballaburg“ (Alexianer) .Dort wurde kalt entzogen, aber nicht etwa mit den Alkis, sondern mit den Lallas. Und kalt war kalt. Da gabs nix. Nichtmal ne Kopf oder Zahnschmerztablette. Bei Zahnschmerzen gabs getrocknete Nelken.
Das muss man sich vorstellen, Du bist kurz vorm durchdrehen und musst Dir die ganze Zeit wirklich Durchgeknallte reinziehen. Du gehst nachts pissen und bekommst mit wie ne Lalla schreiend fixiert wird. Einzige Beschaeftigung, rauchen. Im Raucherzimmer konntest Du die Wand nicht sehen, so verqualmt wars dort. 2 mal die Woche ne Stunde Sport mit Volldeppen, das war lustig bis krass.
Ich bin kein Jammerlappen und betone, der physiche Schmerz ist gut auszuhalten. Aber die innere Unruhe, das kribbeln, der Schlafentzug, die unkontrollierbare Libido, alles permanent und ueber viele Tage, das ist kaum auszuhalten und sicher nicht mit ner Grippe zu vergleichen.
Ich habe nach ein paar Tagen, oder waren es nur 2 / 3, gefuehlt waren es 100, abgebrochen. Auf dem Weg nach Hause noch kurz auf die Scene und nach dem Paeckkauf (damals ein - zwei zehntel nen Fuffi, die Shore hat aber auch geknallt) die 10 Minuten bis nach Hause waren nochmal gefuehlte 100 Tage. So ist das mit dem H. Und wer mir hier erzaehlen will es gaebe Menschen die Ihren H Konsum im Griff haben und mir dabei mit Zahlen von bis 40 Prozent "Supermacherfixern" kommen, lach ich mich weg obwohl das wirklich nicht zum lachen ist. Das mache ich nicht an meinen Erfahrungen allein fest, das mache ich an all den suechtigen Heroinkonsumenten fest die ich im Lauf der Jahre kennen gelernt habe. Da gab es niemand der seine Sucht im Griff hatte bzw. Gelegenheitskonsument war, da gab es bestenfalls welche die trotz H Sucht nicht voellig abgeschmiert sind. Aber die meisten haben im Lauf der Jahre Ihr Leben verloren. Und die Quote liegt laut meinen Erlebnissen, Erkenntnissen und Todesfaellen im Bekanntenkreis ueber 40 %. Um das zu Wissen brauche ich keine Erhebungen von irgendwelchen nicht H abhaengigen Statistikern, oder besser „Statisten“ die sich angeblich mit H Sucht auskennen.
Ich denke Entzug ist stark abhaengig von Persoenlichtkeit und Psyche. Ein jeder geht anders mit seinem Entzug um und mancher kann halt mehr aushalten, andere weniger. Eine weitere persoenliche Erfahrung ist, mit jedem Entzug kehrt ein wenig mehr Routine ein. Die hilft auch ein wenig.
Es schockiert mich immer wieder wenn ich zurueckblicke wie lange mich die „Koenigsdroge“ nicht hat gehen lassen. 1981 – 2005 volles Programm mit der Opiatsucht beschaeftigt, mit Sucht generell seit 1975. Den Grossteil meines Lebens im Kreislauf „Drauf – Entgiftung – Therapie – Flucht (vor mir selbst & der Droge) – Knast“ gefangen und noch heute beschaeftige ich mich damit, ... Zwangsweise? Muss ich noch rausfinden. Aber ganz losgelassen habe ich definitiv noch nicht. Irgendwie traurig?!
Langes Post, kurzer Sinn. Den Entzug mit Bachbluetentherapie, Nadeln, Lichtreflexen unspuerbar machen oder gar wegmeditieren, ist Wunschdenken. Warmen Entzug gibts nur unter kontrollierter Zugabe von alternativen Opioiden mit Zeit zum ausschleichen. Habs auch mal mit Akkupunktur und elektr. Hilfsmitteln versucht, was fuern Scheiss. Hat nur viel Geld gekostet, dann lieber runterdosieren und vom gesparten Geld ab in die Sonne an den Strand. Das erleichtert den Entzug um vieles. Ist jedenfalls meine Erfahrung. |
|
| Nach oben |
|
 |
|
|