Mein Freund rutscht ab - und ich gleich mit!

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Unbekannt123
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.11.2015
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2015 02:27    Titel: Mein Freund rutscht ab - und ich gleich mit! Antworten mit Zitat

Guten Abend Smile,

ich bin seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen und er war auch immer offen und ehrlich zu mir, was seinen Drogenkonsum anging. Vor unserer Beziehung hatte ich mit Drogen nichts zu tun. Da ich aber sehr offen und neugierig bin was sowas angeht, haben wir ab da öfter zusammen konsumiert. Dabei handelte es sich um Koks, Speed, MDMA und Teile.

Da mein Freund in seiner Jugendzeit nach heftigem Graskonsum mehrere Psychosen erlitten hatte, traute er sich lange Zeit nicht mehr an das Zeug ran.

Vor ca. 1 Jahr begannen wir zusammen zu kiffen. Bis dato hatte ich keinerlei Ahnung von Gras, Psychosen, etc. Wir kifften viel und fast täglich bis es kam, wie es kommen musste: Er bekam eine weitere Psychose, schwerste Depressionen und Selbstmordgedanken. Ich habe all das mit ihm durchgestanden, seine Antidepressiva schlugen lange Zeit nicht an und er fing wieder an zu kiffen. Wenn man einen geliebten Menschen so leiden sieht und er nicht mehr leben möchte, war dies in dem Moment das kleinere Übel. Da ich auch unheimlich gerne kiffe, machte ich auch wieder mit. Das führte natürlich dazu, dass ich ihn auch nicht "belehren" konnte was dieses Thema anging, auch wenn ich es viel besser abkann.

Er war ein halbes Jahr arbeitslos und das ist für mich das totale No-Go! Wir stritten heftig und dauernd, ich zog aus unserer gemeinsamen Wohnung aus und drohte mit Trennung - er suchte sich direkt einen Job und bemühte sich echt um mich, das rechne ich ihm auch hoch an, weswegen ich auch nicht glaube, dass er mich nicht mehr liebt.

Durch die vielen Streitereien um den vielen Drogenkosum sowie die Arbeitslosigkeit, wandte er sich von mir ab und hängt jetzt lieber wieder mit seinen alten Kifferfreunden ab, verkifft jeden Tag 20-30 €, trinkt viel Alkohol und brettert bestimmt 3-4 x die Woche Speed oder Koks (auch wenn er am nächsten Tag arbeiten muss) und er verändert sich unheimlich. Er war früher aufmerksam, liebevoll, hat mich auf Händen getragen und mittlerweile ist er so kalt und emotional abgestumpft. Wir streiten ständig und unsere Beziehung ist ernsthaft in Gefahr, außerdem habe ich solche Angst, dass er eine erneute Psychose bekommt oder vollkommen abrutscht.

Das andere Problem ist, dass ich mittlerweile auch nur noch schlecht 'nen Tag ohne kiffen überstehe, wo wir wieder bei dem Thema wären, dass ich ihm aus diesem Grund eigentlich keine Vorträge halten dürfte. Ich habe irgendwie aber Angst davor, dass ich, wenn ich mit Drogen aufhöre, "uninteresannt" bin und er sich noch mehr distanziert, außerdem macht gelegentlicher Konsum ja auch echt Spaß. Embarassed

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, ich will nur meinen "alten" Freund zurück. Crying or Very sad Ich habe langsam das Gefühl, dass er mich nicht mehr leiden kann, nur noch von mir genervt ist und seine Freunde und die Drogen wichtiger sind als ich. Auf der anderen Seite erzählt er aber jedem, ich sei seine absolute Traumfrau. Er ist auch nur noch breit, kifft auch schon vor der Arbeit.

Ich will ihn nicht nerven, mich nicht noch mehr streiten und ihn nicht verlieren. Was kann man am besten tun? Sad

Liebe Grüße, die Unbekannte Razz
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dakini
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2015 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

"Was kann man tun?"
Gute Frage, ich weiß es auch nicht, wenn ich ehrlich bin.
Zumal es mir doch sehr vertraut vor kommt. Hatte ein ähnliches Problem. Tatsächlich kam ich zunächst keinen Meter weit mit Vorhaltungen und Gesprächen, zumal ich, wie Du, selbst konsumiere. Es ging auch ums Kiffen, das völlig dysfunktional macht in der Menge (morgens schon den ersten).

Was ich merkwürdig finde, dass wir (ich muss mich mit einbeziehen) einfach nicht aufhören, obwohl sich Ängste usw einstellen. Das ist Sucht. Und wohl menschlich. Wie viele haben verengte Arterien und hören trotzdem nicht auf, den ganzen Mist zu futtern, der das unterstützt. Oder Blasenkrebs, hängen am Sauerstoff und rauchen trotzdem weiter.

Was ich meine, die Menschen tun sich einfach schwer, sich dem Belohnungssystem zu widersetzen. Mal abgesehen davon, dass das an sich schon schwer ist, fehlt oft ein Gegengewicht. Sinn im Leben, Dinge, die Spaß machen, die das ersetzen könnten. Wir haben das inzwischen besser hin gekriegt, aber es gingen mehrere Jahre ins Land. Es hat nur funktioniert, weil wir beide inzwischen den Alltag mögen, den wir uns geschaffen haben und möglicherweise liegt da das Problem. Allerdings haben wir uns vor kurzem auch getrennt und sind nun Freunde. (Es liegen noch andere Probleme zu grunde, da kann jeder besser für sich seinen Weg gehen, aber wir tauschen uns regelmäßig aus) Dein Freund hat ein zusätzliches Problem, weil anscheinend sein Freundeskreis ebenfalls konsumiert. Das macht es nicht einfacher.

Vllt gehst Du mit gutem Beispiel voran, ohne etwas zu erwarten und lässt mal die Gespräche weg, die um Drogen kreisen. Anscheinend führt das ja nirgendwohin, vor allem nicht in die von Dir gewünschte Richtung. Ansonsten konnte noch niemand bekehrt werden, der nicht selbst die Notwenidigkeit sieht und vllt bleibt Dir gar nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren und Dich in Geduld zu üben. Da zu sein, falls er die Nähe sucht und alles weg lassen, was nach Vorhaltungen "riecht."
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Unbekannt123
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.11.2015
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2015 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Dakini,

vielen lieben Dank für deine Antwort. Smile
Das mit eurer Trennung tut mir leid, manchmal scheint es aber die besserer Lösung zu sein.

Darf ich fragen inwiefern ihr euch einen neuen Alltag aufgebaut habt? Jeder Mensch hat andere Interessen, das ist schon klar, aber ich wäre wirklich dankbar für Tipps, wie man sich ohne konsumieren so beschäftigen kann, dass man nichts "vermisst" oder sich nicht permanent langweilt (vor allem nachts am Wochenende). Very Happy
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Amy Rose 96
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 10.09.2015
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2015 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Dakini,

ich rate dir mit deinem Freund zu sprechen über die Streitereien um sie aufzuklären. Wenn er es wirklich ernst meint, dass du seine Traumfrau bist, bist du auch nicht für ihn uninteressant wenn du nicht mehr kiffst, du kannst ja auch erstmal einen Entzug machen und dann nur noch gelegentlich kiffen Wink Smile

Ich wünsche dir viel Erforl ! Smile Wink

LG

Amy Rose
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Chiron 08
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2015 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

@ Unbekannt123

Hallo Unbekannt, die Lösung ist nicht nur leicht; sie ist auch TOTAL einfach:

Wahrscheinlich ist sie Dir deshalb nicht eingefallen, weil Du ( wie sehr viele

Pärchchen ) irgendwie vergessen hast, dass Du nur dann ein interesannter

liebevoller Partner sein kannst, wenn Du auch OHNE den Partner für Dich

interessant und liebevoll bist.

Zwei Einbeinige, die sich gemeinsam fortbewegen, das ist so das Bild in der

Paartherapie. Verstehst Du?

Wenn Du alleine nicht glücklich mit Dir sein kannst, wirst Du zwangsläufig Dein

Partner irgendwie einengen, manipulieren oder sonst irgendwas. Das ist der

Anfang vom Ende der Partnerschaft.

Ich bin jetzt 29 Jahre mit meiner Partnerin zusammen; wir haben gerade

Silberhochzeit gefeiert; doch Streit und Versöhnung gehören ganz oft dazu.

Jeder muss er selbst bleiben oder sich quasi unbewusst verändern.

Mach Dich nie abhängig von Deinem Partner; da hat keiner was davon.

Bleib locker, mach Dein Ding, macht Euer Ding und wenn Kinder kommen, dann

ja dann ist das noch mal ein anderes Thema Wink .

Fazit:

Investier ganz viel in Dein Glück und lad ihn ein, daran teilzuhaben!

Gefühlsmässig scheinst Du schon zu sehr auf seine Stimmung zu schielen, oder

sehe ich das falsch?

Bleib Du; wie es Dir bei dem Thema Arbeit ja auch wichtig ist/war Exclamation

Lieb Dich jeden Tag so gut Du kannst, und wenn es Dich glücklich macht ihn zu

lieben, Very Happy how wonderful! Doch verlier Dich nicht in ihm.

Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag Wink !

Liebe Grüsse

von

Chiron
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helrunar
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 31.07.2015
Beiträge: 749

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2015 01:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hey du!

Ich antworte jetzt, ohne den verlauf gelesen zu haben. Falls.dir wer schon.den selben tipp gegeben hat, den ich dir u.u. geben werde, tuts mir leid.

Also was du da so beschreibst, ist die klassischste form der co-abhängigkeit, die es gibt. Ich weiß nicht, aber anhand wie und was du so schreibst, schätze ich dich nicht so ein, als hättest du mit ihm gekifft weil du selber neugierig drauf warst und du es selber wolltest. Ich glaub, du hast mit ihm mitgemacht, um mit ihm was gemeinsam zu haben. Spätestsns als dein freund die erste psychose aufgerissen hat, hat dir wahrscheinlich dein logischer hausverstand gesagt, das das ganze nicht richtig ist, weil man davon krank werden kann. Dazu kommt noch der speed, xtc, mdma usw. Konsum. Ich weiß nicht ob ich mich da jetzt etwas zu weit aus dem fenster lehne, aber eigentlich willst du das ganze ja gar nicht oder?
Und ihm davon abzubringen, da ist es mit gut-zu-reden nicht getan und wird auch.nix nützen.
Du kannst ihm ja mal eine frage stellen: eine glückliche beziehung mit dir ohne sich immer auf dem schmalen grat.der illegalität sich zu bewegen und eine psychose nach der anderen aufzureißen bis du nicht mehr kannst und er im endeffekt wirklich alleine dasteht oder er unternimmt etwas dagegen. Ich weiß mein folgender vorschlag macht vielen.angst - aber ohne.professionelle.hilfe in form einer.stationären drogentherapie wird das ganze wohl nix werden und ihr werdet euch immer weiter.voneinander entfernen weil.du irgendwann.nicht mehr kannst.

Überleg es dir gut Wink

Gruß und.viel viel glück
Hel
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