Recherche Kokain

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KittyFantastiko
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.11.2015
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2015 01:34    Titel: Recherche Kokain Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich schreibe aktuell an einem Roman in dem es um einen jungen Mann, der im Laufe der Geschichte eine schwere Abhängigkeit (Kokain) entwickelt.

Zwar habe ich mich schon etwas über das Thema schlau gemacht, doch die Infos die ich habe, sind mir einfach ungenügend, um das wirklich realistisch umschreiben zu können.

Es geht mir vor allem, um das erste Mal bei dem er Kokain konsumiert und soll nachvollziehbar zeigen, weswegen er das fortan als Notanker verwendet.

Kurz zu seinem Hintergrund: Er ist bei seiner Mutter aufgewachsen, die ihn geschlagen und vernachlässigt hat. Nach seinem Schulabschluss nimmt sein Vater ihn auf, der ein großes Tier in der Aktienwelt ist und sein mathematisches Talent für sich ausnutzen will. Der junge Mann erhofft sich, zumindest zu seinem Vater oder seinen Halbgeschwistern eine Beziehung aufbauen zu können, doch erfährt weiterhin nur Ablehnung, was dazu führt, dass er sich extrem minderwertig und als nicht liebenswert empfindet.

Das ist jetzt nur ein kurzer platter Umriss, nur um sich einen Eindruch zu verschaffen.

Ich würde mich wirklich freuen, wenn jemand Zeit und Lust hätte mir bei der Recherche zu helfen!

VG
Kitty
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Kamikaze1970
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2014
Beiträge: 420

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2015 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Meinst du das erste mal Kokain generell, was ja i.d.R. nasaler Konsum ist, oder das erste mal intravenös oder basen(Coca rauchbar machen mit Ammoniak) ?
Weil das ist schon ein Riesen Unterschied. Ich habe es damals praktisch Lehrbuch mäßig gemacht, also erst per Nase, dann rauchen und zum Schluss mit Spritze.
Das erste Mal folglich per Nase- und ich war total enttäuscht. So viel Geld, dafür?
Sprich, ich habe kaum etwas gemerkt, sehr subtil das ganze. Mit der Zeit habe ich den Rausch zu schätzen gelernt, man muss sich da erst einfinden, sozusagen.
Das erste Mal basen war sehr krass, im Gegensatz zu sniefen. Aber auch der Abtörn wurde immer fieser, von totalem high, zu heftigen tief.
Nach über einem Jahr dann das erste Mal intravenös...Ein, inzwischen lange verstorbener Freund, hat mir den Knaller gemacht- ich konnte es damals noch nicht selber machen.
Der Kick war, wie soll ich sagen, das BESTE und HEFTIGSTE was ich bisher in meinem Leben erlebt habe. Er machte das wirklich gut, er pustete auf meine Armbeuge, wie wenn eine Mutter bei ihrem Kind auf eine Wunde pustet, um vom Einstich abzulenken. Und nach ca. 5 Sekunden schmeckte ich das Coca auf der Zunge, und dann kam dieser unbeschreibliche Rush. Ich saß auf dem Boden, und ich bekam das Gefühl, ich könnte aufspringen, die gegenüber liegende Zimmerwand hochlaufen, und praktisch an der Decke und zur anderen Wand wieder hinunter, kann es nicht besser beschreiben. Ein Gefühl von unglaublicher Stärke und eine kaum beschreibbare Euphorie. Du kannst alles viiieel besser hören, du hörst das Universum rauschen..(oder das Blut in deinem Kopf, wohl eher). Und im Kopf so ein metallisches klingen, aber wirklich endgeil. Auch Heroin iv., was ich erst 2-3 Jahre später probierte, reichte NIE an diese ersten Cocaininjektionen heran. Und am Anfang war da überhaupt kein fieser Abtörn, ziemlich relaxt runter gekommen. Was später nicht mehr so möglich war, da habe ich kein Coca iv. konsumiert, wenn ich nix zum runterkommen hatte. Z.B. Diazepam, Oxazepam oder auch Heroin. Nach einigen Wochen heftigsten Konsum, wurde ich fast zeitgleich mit meinem damals besten Freund, der zusammen mit mir anfing Coca zu spritzen, nach 2-3 Knallern total paranoid. Überall sahen wir Bullen, hinter jedem Baum standen sie...
Und diesen ersten super geilen Kicks liefen wir 1-2 Jahre hinterher, sie wurden immer seltener. Meist war dann nur noch der erste Knaller geil, danach war es mehr die Gier, obwohl wir wußten, das wir es bereuen würden, weil das runterkommen immer fieser wurde. Manchmal dachte ich, daß ich die Nacht nicht überlebe, so heftiger Puls usw. Einmal hatte ich so eine Angst, das ich aus meinem Dachfenster die letzte aufgezogene Spritze aus diesem Fenster spritze, weil ich dachte, noch ein Schuss, und ich geh exitus.
Was ich zu all dem anmerken muss, ist das sich das 1992/93 abgespielt hat.
Was bedeutet, das seit dem das Material immer schlechter wurde, meistens zumindest. Gutes Coca löst sich ohne groß umzurühren, nahezu vollständig auf im Löffel, wenn man Wasser hinzugibt. Alles was man zerdrücken muss usw. ist Scheiße zum strecken. Diesem Umstand, das das Mat immer schlechter wurde, habe ich wohl zu verdanken, das ich nach 1,5 Jahren ca., erstmal aufgehört habe. Am Ende wog ich bei 189 cm noch 58 kg, von vorher gut 80 kg. Meine damalige Freundin und Freunde(die da nicht alle so drauf waren), und nicht zuletzt mein damaliger Chef, haben mir klipp und klar zu verstehen gegeben, das sie DAS nicht weiter tolerieren werden. Soll heißen, Freundin drohte Schluss zu machen, Freunde zogen sich zurück, und Chef drohte mit Kündigung.
Das ganze ist jetzt ja schon bald ein Vierteljahrhundert her(mein Gott bin ich ein alter Sack), und seit vielen Jahren habe ich meinen Cocain -Konsum gut im Griff, soll heißen, ich hole mir 2,3-4 mal im Jahr jeweils 1 oder 2 Gramm, und ziehe mir es meistens in die Nase. Es muss schon seeehr gut sein, das ich mir das Zeug iv. gebe, das letzte Mal war vor gut 2 Jahren.
Überhaupt habe ich alle Rauschmittel nach dieser langen Zeit gut im Griff, ob halt Coca, Cannabis, Speed oder LSD or whatever...
Nur das besch.. Heroin( oder Oxycodon, Morphin o.a.) hält mich ca. 22-23 Jahre im Griff. Ich habe es bisher nie geschafft seit diesen Anfangsjahren, mich OHNE Opioide wohl zu fühlen. Ergo spätestens nach ca.2 schlaflosen Monaten rückfällig geworden. Keine Frau, Freund oder so, war bislang so "treu", wie sister M, meine Herrin, sozusagen. Rolling Eyes
Übrigens habe ich gerade beim schreiben über meinen ersten Cocain-Schuss, Gänsehaut und etwas Craving(Verlangen) verspürt. Aber leider ist es wirklich so, KEIN Orgasmus oder sonstige guten Gefühle, waren bisher derart intensiv, traurig, oder?
Hoffe, Dir in Deinem literarischem Vorhaben geholfen zu haben...
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KittyFantastiko
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.11.2015
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2015 23:50    Titel: Danke! Antworten mit Zitat

Hallo Kamika1970,

erst einmal vielen Dank für deine Hilfe und deine Ehrlichkeit!

Deine Erfolge finde ich großartig und auch wenn ich nicht allzu viele Berührungspunkte mit dem Thema hatte, kann ich mir vorstellen, dass die meisten es nicht schaffen, das so in den Griff zu bekommen.
Da ich selber aber absolut keine eigene Erfahrung mit Drogen habe, möchte ich mir hier auch nicht anmaßen zu behaupten, was man zu schaffen hat oder wie schwer dieser Weg ist.

Wie du schon geschrieben hast, wird es auch bei meinem Protagonisten eher der klassische Einstieg mit nasalem Konsum sein.

Jeder reagiert ja anders. Meinst du es ist realistisch, dass auch dabei eine ähnliche Wirkung auftreten könnte, wie bei deiner Erfahrung mit dem ersten intravenösen Konsum?

Vielen Dank noch einmal für die vielen Infos. So oder so wird mir das auf jeden Fall beim weiteren Verlauf der Geschichte helfen, da ich mich auch noch mit seiner weiteren Entwicklung befassen muss, wo es später auch um Heroin gehen wird.

Vg und alles Gute!
Kitty
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Kamikaze1970
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2014
Beiträge: 420

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2015 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo KittyF, um Deine Frage zu beantworten: Meines Erachtens kann Coca per Nase niemals die gleiche Wirkung haben wie Coca iv. oder als rauchbare Form.
Dafür dauert es einfach zu lange, bis der nasale Konsum seine Wirkung entfaltet.
Und bei iv. und rauchen ist es ja eigentlich "nur" der Kick, der einem das Leben schwer macht, und ständige Wiederholung verlangt. Diese Gier nach dem Kick, habe ich NIE, auch nur halbwegs so intensiv verspürt, nach nasalem Konsum.
Aber auch der hat große Vorteile, weil man langsam drauf kommt, stürzt man auch nicht derart heftig ab. Und heute kann ich mir 1 g per Nase durchaus auf 3-4 Tage einteilen, das ist bei dem anderen Konsum sehr schwer.
Oft haben wir, nachdem alles weg geraucht wurde, den Fußboden nach Krümmel abgesucht, sehr entwürdigend, das ganze.
Und großartig finde ich meine Vita eher nicht, dafür habe ich (noch?) viel zu große Probleme, die Opioide aus meinem Leben zu verbannen.
Aber man kann damit besser einen relativ normalen Alltag leben, mit Arbeit usw.
Wenn Dein Protagonist mit dem Heroin anfängt, kannst Du gerne nochmal nachfragen. Wink
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Chiron 08
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2015 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

'n Abend Kitty. Ich kann Kamikaze im Grossen und Ganzen bestätigen. Ich habe

von 1976 bis 2004 Koks und vor allem Heroin oder Codeinsaft konsumiert.

Der intravenöse Koksflash ist bei gutem Material wie ein Orgasmus, nur etwas

anders:

Wenn Du nach dem Anziehen der Spritze siehst, dass Blut drin ist und Du weisst,

dass Du in der Vene bist, dann geht der Spass schon los. Es ist der Wahnsinn,

wenn von hinten, quasi die Wirkung in den Kopf kommt und Du sofort Deine

Atemfrequenz erhöhst, dir die Augen schliesst und die Ohren zuhälst, um den

Turn in Ruhe zu geniessen.

Das Geilste für mich war ganz am Anfang der 80er zusammen mit einer Frau

in der Badewanne; ich konnte als Mann nicht kommen, wegen der Kokswirkung;

doch alles andere war Bombe.

Doch zum Glück habe ich den Weg nach Hause gefunden; kein Koks und kein

Heroin. Zwar noch Substitution doch nicht mehr so lange; Saufen und Rauchen

( incl. Zigaretten ) läuft auch nicht mehr. Wink

So, Kitty ich wünsche Dir eine tolle Story.

Alles Gute

von

Chiron
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nebukadnezar
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2015 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

die Erlebnisse und Empfindungen nach iv ´en Koka, gehören zu den tatsächlich
schönsten, glücklichsten und intensivsten Momenten -leider nur zu kurz!
Nach dem Lesen von Kamikazes & CHiron Erlebnissen kommen gleich wieder
Erinnerungen hoch und ich bekomm ich gleich ein warmes Feeling und Lust nach
diesem Gefühl - und das nach 20 Jahren Abstinens ( abgesehen einiger
`Nasen ´vor ein paar Jahren), btw habe von ´89-95 Koka iv genommen.


Schönen Abend,

LG N
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Stein
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2015
Beiträge: 497

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2015 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Du einen Roman über Sucht schreiben willst, solltest Du auf den Straßen recherchieren, nicht hier. Nur so wirst Du Milieukenntnis erwerben. Autoren, die ihr Milieu nicht kennen, durchschaut man sofort.

Schreibe nur über das, was Du wirklich kennst und erlebt hast.

Wie sprechen Deine Figuren? Welche Wertvorstellungen haben sie? Wie ziehen Sie sich an? ...

Ein paar Fragen über Koks sind keine hinreichende Recherche über das Thema, über das Du schreiben möchtest. Du musst das Milieu kennen.

Viel Erfolg!
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