Drogeninduzierte Psychose

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Cappu
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 483

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2009 19:17    Titel: Drogeninduzierte Psychose Antworten mit Zitat

Hallo!
Würde das Thema gerne an dieser Stelle noch mal aufgreifen, da ja hier doch einige aus dem medizinischen Bereich kommen wie es scheint und mich das Thema sehr interessiert.
Um meine Frage jetzt mal zu konkretisieren (ist mir egal ob Drogen katalysieren oder Ursache sind).
Ich würde gerne wissen ob jemand weiß, wie hier so der Krankheitsverlauf aussieht. Ich hab mich versucht im Internet schlau zu machen, ist allerdings für Laien sehr schwierig wie ich finde.
Hat jemand eine Ahnung inwieweit diese Psychosen sich auswirken, wenn der Zustand chronisch bleibt? Also bei jemandem Anfang 20, der an einer drogeninduzierten Psychose leidet, und diese nach mehreren Jahren immer noch nicht weggeht, obwohl stark medikamentös behandelt wird.
Die Frage ist leider, ob der Herr Patient nicht doch mal die Medikamente "vergessen" hat, oder nicht doch noch mal 1-2 Joints geraucht hat, das kann ich leider nicht genau sagen. An sich ist er "clean", ich weiß aber nicht inwiefern evtl. Rückfälle stattgefunden haben.
Ich hab mir sagen lassen, dass man erst damit beginnen kann die Medikamente zu verringen, wenn 3 Jahre ohne akuten Schub vergangen sind.
Hat da irgendjemand zuverlässige Infos oder Quellen? Mir kann nie einer was genaues sagen.
lg, Cappu
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Luke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 12. Jun 2009 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hi cappu-da sich bis jetzt niemand über das thema drübergetraut hat werde ich versuchen dir ein par infos zu vermitteln,obwohl ich kein fachmann bin.grundsätzlich kann eine psychose -einmal ausgelöst ein leben lang chronisch bleiben.inwieweit sich dies auf das leben des patienten auswirkt hängt von vielen faktoren ab-häufigkeit,dauer u art der psychotischen schübe.art u dosis der notwendigen medikamentation usw.weiters darf ich dir noch einige fragen sellen?wann traten die ersten anzeichen der psychose auf u wie äußerten sie sich?welcher stoffmißbrauch lößte die psychose akut aus?welche substanzen hat der patient ansonsten eingenommen,wie lange,wie regelmäßig u in welcher dosierung?wann erfolgte der erste drogenkonsum u gabs längere konsumpausen?wenn du mir diese fragen beantworten willst würde ich die antworten an eine bekannte die diplomierte psychotherapeutin ist weiterleiten u dir dann ihre antworten rückposten.LG Luke
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ela79
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 13.04.2009
Beiträge: 145

BeitragVerfasst am: 12. Jun 2009 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo cappu
dem oben geschriebenen stimme ich zu, es ist durchaus so dass bei vielen Patienten eine Psychose immer bestehen bleibt, auch wenn sie starke Medis nehmen, bei manchen isses so, dass man ihnen kaum etwas anmerkt, aber wehe sie vergessen mal ne Tbl. oder die Spritze (je nach dem). Ansonsten gibt es Menschen die trotz Therapie ständig unter einer Psychose leiden (Verfolgungswahn, Wahnvorstellung etc) und diese sich durch medis nur eindämmen lassen, gibt es alles und ist ein großes Thema über das man ewig viel schreiben könnte da es so viele verschiedene Facetten davon gibt
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Cappu
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 483

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2009 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Luke hat Folgendes geschrieben:
weiters darf ich dir noch einige fragen sellen?wann traten die ersten anzeichen der psychose auf u wie äußerten sie sich?welcher stoffmißbrauch lößte die psychose akut aus?welche substanzen hat der patient ansonsten eingenommen,wie lange,wie regelmäßig u in welcher dosierung?wann erfolgte der erste drogenkonsum u gabs längere konsumpausen?


Ich probiers einfach, auch wenn ich mir da nie 100 % sicher sein kann.

Die ersten Anzeichen - keine Ahnung. Das früheste Anzeichen war wohl die total labile und gestörte Persönlichkeit von Kind an. Sehr aggressiv, ansonsten eher in sich gekehrt und ohne soziales Umfeld. Den ersten Schub bekam er mit 20, d.h. also vor 5 Jahren. Da hat er dann einfach seine kompletten Sachen aus dem Fenster geschmissen und ist dann in die geschlossene gekommen.
Konsumiert hat er bis zu dem Augenblick gute 6 Jahre, war chronischer Dauerkiffer, ich schätze er hat ca. 1 gramm täglich geraucht, vielleicht mehr. Speed und XTC sind "ausprobiert" worden, d.h. hier war kein regelmäßiger kOnsum vorhanden - von anderen Substanzen weiß ich nichts, aber ausschließen kann ich es nicht dass evtl. auch LSD eingenommen worde. Konsumpausen gab es meines Wissens nach gar keine in diesem Zeitraum.
Danach kam er für ein paar Wochen in eine geschlossene Psychiatrie, daraufhin auf die offene für ein paar Wochen. Anschließend eine Drogentherapie. Und hier endet die Therapie dann auch.
Die Schübe kommen mittlerweile ca. 5-6 mal jährlich (soweit ich dann informiert werde, wahrscheinlich also öfter), trotz Medikamentenerhöhung. Besonders auffällig sind Feiertage wie Silvester und Ostern oder Geburtstage, hier kommt fast immer ein Schub.

Das ganze zieht sich jetzt 5 Jahre, und außer Eindämmung passiert nicht viel. Die Persönlichkeit ist immer noch gestört, die Schübe kommen ebenfalls immer wieder - und der Therapieansatz besteht ausschließlich aus Medikamenten, was ich persönlich ja schon null verstehen kann.

Ich würde einfach gerne wissen ob es überhaupt eine Chance auf Verbesserung gibt - oder ob sich alles noch verschlimmert.
Meine Psychologie-Lehrerin meinte mal zu mir, dass Psychose-Patienten bei denen das chronisch bleibt irgendwann einfach verdummen und ins Heim kommen.
Rolling Eyes
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2009 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

Cappu hat Folgendes geschrieben:
und der Therapieansatz besteht ausschließlich aus Medikamenten, was ich persönlich ja schon null verstehen kann.

Ich würde einfach gerne wissen ob es überhaupt eine Chance auf Verbesserung gibt - oder ob sich alles noch verschlimmert.
Meine Psychologie-Lehrerin meinte mal zu mir, dass Psychose-Patienten bei denen das chronisch bleibt irgendwann einfach verdummen und ins Heim kommen.
Rolling Eyes

Wenn dem doch so ist, und bei der Prognose,
Medizin die nicht hilft, und dann auch noch verblöden?
Sollte man da nicht auf die Idee kommen, es mit einem Opiat versuchen versuchen?
Ich weiss, Du kannst es nicht entscheiden. Aber was, wenn es die einzige Lösung wäre?
Gruss
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Luke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2009 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,sorry das ich mir mit der antwort soviel zeit gelassen habe.habs über pn versucht aber das wurde aus irgendeinem grund bei mir deaktiviert.also das mit dem verdummen stimmt definitiv nicht.hash kann bei dafür predispositionierten personen(obwohls da auch studien dagegen gibt) psychosen auslösen.chemische drogen sind sicher nie gut es kann bei lsd angeblich so sein das es psychosen auslöst.das die schübe verstärkt weihnachten und so auftreten hängt sicher mit dem dadurch erhöhten stressfaktor zusammen.bei der empfehlung vob bright wäre ich vorsichtig obwohl man es ja mit einem nicht zu starken morphin ja probieren köönte zb tramal retard aber das nuß ein arzt entscheiden.wichtig wäre glaub ich eine gute gesprächstherapie bei einem guten psychiater od psychologen.der kann event.auch die medikmentation anpassen.mehr kann ich dir hier jetzt auch nicht raten-viel glück u stärke u gib die hoffnung nicht auf-grüße luke
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2009 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Luke hat Folgendes geschrieben:
.bei der empfehlung vob bright wäre ich vorsichtig obwohl man es ja mit einem nicht zu starken morphin ja probieren köönte zb tramal retard

Warum ein schlechteres "schädlicheres" Mittel, und nicht einfach von dem Besseren Mittel weniger?
Luke hat Folgendes geschrieben:
aber das nuß ein arzt entscheiden.

Die Freiheit hat er gar nicht. Ist als Indikation nicht erlaubt. Er würde wenn er überhaupt auf die Idee kommen würde, es zu tun, eine Straftat begehen.
Mein Hinweis auf Morphin ist auch ein Hinweis auf die gebundenen Hände des Arztes durch das Gesetz. Der Chefarzt ist ein Staatsanwalt.
Luke hat Folgendes geschrieben:
wichtig wäre glaub ich eine gute gesprächstherapie bei einem guten psychiater od psychologen.der kann event.auch die medikmentation anpassen.mehr kann ich dir hier jetzt auch nicht raten-viel glück u stärke u gib die hoffnung nicht auf-grüße luke

Realistisch betrachtet, läuft es darauf hinaus, und ich schliesse mich dem an. Aber eins schliesst das andere ja nicht aus. Konzertiere Aktionen nennt man sowas in der Politik.
Gruss.
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2009 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="bright"]
Luke hat Folgendes geschrieben:
.bei der empfehlung vob bright wäre ich vorsichtig obwohl man es ja mit einem nicht zu starken morphin ja probieren köönte zb tramal retard

Warum ein schlechteres "schädlicheres" Mittel, und nicht einfach von dem Besseren Mittel weniger?


@ bright: Das klingt für mich sehr einleuchtend! Aber ich kenne den Fall, in dem derjenige dies getan hat und das H leider immer schlimmer wird. Wie kann man denn bei "geregelten Konsum" bleiben? Ich meine, diese Spirale aus Beschaffung, Geld usw. unterbrechen? Ich sehe leider immer nur den abwärts Weg nie den "gleichbleibenden Weg". Ich als Unwissende gehe davon aus, man braucht immer mehr!

LG Ulla
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Luke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2009 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,nochmal-schenke es dem bright-aber um beim ursprünglichen fall zu bleiben-gespräshstherapie statt nur medis halte ich für das um und auf.natürlich muß der patient das wollen und muß sich drauf einlassen.wir können nur anregungen geben...lgluke
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Cappu
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 483

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2009 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, der Patient scheint sich mit einer Gesprächstherapie nicht anfreunden zu können, er bemüht sich zumindest nicht darum. Ich weiß da einfach nicht mehr weiter. Ich hoffe nur, dass sich der Zustand nicht verschlechtert - denn so langsam hat man kaum noch Hoffnung auf Besserung.
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bright
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2009 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="ulla79"]
bright hat Folgendes geschrieben:
Luke hat Folgendes geschrieben:
.bei der empfehlung vob bright wäre ich vorsichtig obwohl man es ja mit einem nicht zu starken morphin ja probieren köönte zb tramal retard

Warum ein schlechteres "schädlicheres" Mittel, und nicht einfach von dem Besseren Mittel weniger?


@ bright: Das klingt für mich sehr einleuchtend! Aber ich kenne den Fall, in dem derjenige dies getan hat und das H leider immer schlimmer wird. Wie kann man denn bei "geregelten Konsum" bleiben? Ich meine, diese Spirale aus Beschaffung, Geld usw. unterbrechen? Ich sehe leider immer nur den abwärts Weg nie den "gleichbleibenden Weg". Ich als Unwissende gehe davon aus, man braucht immer mehr!

LG Ulla

Es ist umgekeht, allerdings muss man von dem Zustand der Sättigung ausgehen, und nicht von der Ausgangssituation des Heisshungers. Von einer negativen Konditionierung.
Es ist ein lange überholtes Vorurteil, dass man immer mehr braucht. Hat sich schon in den erten Heroinstudien in der Schweiz als falsches Vorurteil ERWIESEN.
Auch hier gab es eine kontinuierliche Dosisreduzierung, bei gleichzeitiger Besserung aller Zustände. Die Ergebnisse sind dafür verantwortlich, weil unmöglich zu übergehen, dass es jetzt Heroin auf Rezept geben soll.

http://www.heroinstudie.de/H-Bericht_P2_DS.pdf

Gruss.
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2009 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber bright,
vielen Dank für den Link! Hab ihn mir gleich gespeichert, man weiß ja nie.. Wink

Werd ihn mir dann in Ruhe durchlesen!

LG Ulla
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Cappu
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 483

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2009 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ob das allerdings gerade bei drogeninduzierten Psychosen so vorteilhaft ist? Ich kanns mir ehrlich gesagt kaum vorstellen.
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bright
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2009 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Cappu hat Folgendes geschrieben:
Ob das allerdings gerade bei drogeninduzierten Psychosen so vorteilhaft ist? Ich kanns mir ehrlich gesagt kaum vorstellen.

Ich würde der Nebenwirkungen der Illegalität wegen, einen Rat in diese Richtung nicht geben. Ist mehr so ein "Imagine der Chefarzt ist kein Staatsanwalt, sondern die Ratíonalität, die Vernunft.
Es gibt viele Erfahrungen von Selbstmedikamentierenden Psychotikern.
Die fliessen natürlich nicht in die offizielle Wissenschaft ein, weil da auch wieder der Staatsanwalt das Sagen hat.
Es sind die dadurch geprägten Umstände, die eine solche Krankheit praktisch unbehandelt lässt. Auch das ist eine Nebenwirkung der Illegalität.
Aus einem höherem Aussichtspunkt auf die Zusammenhänge betrachtet.
Nicht nur die Konsumenten leiden unter dem Betäubungsmittelgesetz, sondern auch die denen ein Mittel vorenthalten wird, welches sie notwendig bräuchten.
Es ist dann ein völlig anderes Mitgefühl, welches man dann mit dem Betroffenen entwickeln kann. Es ergibt schon durch den gemeinsamen äusseren Feind ein näheres gemeinsames Zusammenrücken. Was schon mal eine kostenlose Hilfe ist. Es ist Bewusstsein, welches immer wichtig und richtig ist. Auch wenn es jetzt im Moment nicht wirklich greift.
Gruss
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Cappu
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 483

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2009 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Das verrät mir jetzt mal wieder nix zu meiner Frage ob das vorteilhaft wäre bei einer drogeninduzierten Psychose. Woher beziehst du dieses Fachwissen?
Zitat:
Es gibt viele Erfahrungen von Selbstmedikamentierenden Psychotikern.

Woher weißt du von diesen nicht auftauchenden Erfahrungen? Wie wirkt sich denn z.b. H bei einem schizophrenen aus? Wie kommst du darauf, dass der Patient hier in der Lage ist sich selbst zu dosieren, wo ja schon eine Suchterkrankung vorliegt?
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