Horrortrip

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Illegale Drogen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
NightOwl
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.12.2015
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 28. Dez 2015 01:50    Titel: Horrortrip Antworten mit Zitat

Guten Abend,

Ich möchte gerne mal über meinen Horrortrip auf Amphetamin, Cannabis und Alkohol berichten, der mich im August diesen Jahres mit einer Multiintoxikation ins Krankenhaus brachte.
Vorab ein paar Informationen über mich. Ich bin 21 Jahre alt, Männlich, Student und habe Erfahrung mit MDMA, Cannabis, Speed und einmalig Kokain gemacht. Abhängig war ich bis jetzt ausschließlich von Gras und das über einen Zeitraum von 2 Jahren. Inzwischen führe ich ein absolut Drogenfreies Leben, da ich seit meinem Absturz sehr stark abgeschreckt gegenüber sämtlichen Drogen als auch Alkohol bin.

Ende August diesen Jahres wurde einer meiner Freunde aus dem Knast entlassen, sodass ich mich spontan dazu entschied mit ihm und einem anderen ordentlich einen drauf zu machen. Wir fingen am späten nachmittag an zu Kiffen und zu trinken. Eigentlich wollten wir Ecstasy nehmen, aber es ging nirgendswo etwas klar.
Gegen zwölf waren wir dann richtig hacke und haben uns nachschub an Gras organisiert. Mein Kollege der aus der Haft entlassen wurde hatte schon um ein Uhr Nachts keinen Bock mehr zu feiern. Mein anderer Kollege und ich wollten aber noch feiern. Wir haben uns spontan dazu entschieden bei einem Bekannten zu klingeln, weil in unserem Dorf bereits alle Kneipen und Bars geschlossen hatten. Unser bekannter ließ uns dann erstaunlicherweise rein. Er machte zu dem Zeitpunkt schon einen ziemlich verballerten Eindruck. Ich habe von ihm etwas Speed gekauft, da er seine zwei E´s die er hatte selber nehmen wollte. Mit Speed hatte ich kaum Erfahrung gemacht und war eigentlich immer gegen diesen Müll. Ich war an diesem Abend aber so besoffen, dass ich mir einen Zehner von diesem Straßendreck gekauft habe. Nach den ersten paar Lines spürte ich den Alkohol nicht mehr. Die nächsten zwölf Stunden habe ich mir also gehörig die Birne mit dem Zeug weggescheppert und nebenbei gekifft. Dazu haben wir eine Mischung aus Goa, Progressive und minimal Techno gehört was mir zusätzlich gute Laune bereitet hat. Mein Kollege mit dem ich dort ankam ist bereits um fünf Uhr morgens abgehauen weil es ihm von dem Speed nicht gut ging. Ich habe den Fehler gemacht und bin geblieben um weiter zu ballern. Mir ging es eigentlich auch noch recht gut. Am frühen Samstag Morgen merkte ich, dass ich meine EC-Karte verloren hatte. Später stellte sich raus, dass ich sie im Zigarettenautomaten hab stecken lassen. Dies bereitete mir leichte Panik. Mein Handy war komplett leer und ich konnte meine Karte nicht sperren lassen. Ich habe trotzdem weitergezogen. Als mein Zeug alle war habe ich von dem bekannten mitgezogen. Irgendwie hatte ich so gegen zwölf Uhr mittags kein gutes Rauschgefühl mehr. Ich war sehr aufgedreht und hatte eine stark erhöhte Herzfrequenz. Ich habe gegen halb zwei nochmal eine Ladung Gras für meinen Bekannten organisiert. Ich habe bei ihm dann noch einen Dicken Joint geraucht in der Hoffnung von dem Speed runterzukommen und meinen Herzschlag zu senken. Ich habe früher immer auf XTC gekifft, teilweise auch um das Herunterkommen angenehmer zu gestalten. Beim Speed trat aber das genaue gegenteil ein. Mein Herz raste umso mehr. Ich beschloss um zwei Uhr nach Hause zu gehen um mich hinzulegen.
Für den Rückweg habe ich mir noch Wasser von dem Bekannten mitgenommen. Ich habe den ganzen Tag über zwar genügend Wasser, aber auch Alkohol getrunken. Der Heimweg kam mir extrem lang und anstrengend vor. Kurz bevor ich dann in meiner Straße ankam passierte etwas für mich absolut unerklärliches. Alles um mich herum wurde schwarz/dunkel. Ich dachte mir zuerst ok ich kippe um und wache im Krankenhaus wieder auf. Für einen Moment war ich auch total geistig abwesend. Als hätte man mir kurz das Licht ausgeschaltet. Danach war ich zwar wieder da, aber total fremdgesteuert.
Ich habe die Kontrolle über meinen Körper komplett verloren und meine Gedanken waren blockiert. Ich konnte nur einzelne zusammenhangslose Gedanken denken. Ich stand am anfang meiner Straße als mein Kopf sich von selbst um 90° nach links drehte und ich den lautesten Schrei meines Lebens wie ein völlig gestörter rausließ. Ich rannte über die Straße zu meinen Nachbarn, die zwei Häuser neben mir wohnten, in den Garten und überraschte sie auf der Terrasse beim Mittagessen. Ich stand also vor ihnen und habe mit einer Wahnsinns Geschwindigkeit irgend einen Müll geredet. Auf XTC konnte ich manchmal auch besonders schnell sprechen. Scheint wohl so ein Phänomen bei Ampetaminartigen Substanzen zu sein. Auf jeden Fall bin ich wie ein Irrer auf der Terrasse meiner Nachbarn umher gerannt. Ich wollte sogar ins Haus rennen. Ich hatte extreme Sprachprobleme und konnte nur schwer mitteilen, dass ich extremes Herzrasen hatte. Zu meinem Glück haben die Nachbarn keine Polizei sondern nur den Krankenwagen gerufen. Ich sollte mich hinsetzten und beruhigen. Ich habe dann etwas von dem Brot auf dem Tisch gegessen und Wasser getrunken. Auf einmal stand die Nachbarin vor mir und ich bin völlig fremdgesteuert in ihre Richtung aufgesprungen und habe ihr einen heftigen Schrecken eingejagt. Irgendwie konnte ich mich aber wieder kontrolliert hinsetzen. Als der Krankenwagen kam wurde mir ein EKG angelegt. Ich hatte einen Puls von 180. Ich habe dem Sanitäter gesagt was ich alles genommen habe, war aber nicht in der Lage angaben zur Menge und zu den Zeiten zu machen. Im Krankenwagen bewegten sich meine Hände und Arme unwillkürlich und ich verlor völlig mein Körpergefühl als wäre ich garnicht da. Kurz nachdem die Fahrt losging wurde mir wieder einen Moment schwarz vor Augen. Als ich wieder klar sehen konnte bekam ich Wahnvorstellungen. Ich habe völlig den Bezug zur realität verloren. Ich habe mir gedacht, dass ich bereits tot sei und der Krankenwagen ewig weiterfahren würde. Der Sanitäter sagte zudem die ganze Zeit die selben Worte, dass er mir nicht helfen könne. Aus den kleinen Fenstern vom Krankenwagen sah ich die ganze Zeit nur dieselben Bäume und Wolken. Die Zehn Minuten Fahrzeit kamen mir wie Stunden vor.
Als ich im Krankenhaus in die Notaufnahme kam wusste man mit mir nicht viel anzufangen, außer eine Infusion zu legen und mir ein EKG anzuschließen. Man hat dort irgendwie nicht verstanden, dass ich Drogen genommen hatte. Als man mich in dem Raum einen Moment alleine ließ bin ich aufgestanden, habe mir die Infusion gezogen, alle Knöpfe auf dem nervig piependen EKG Gerät gedrückt und mich vor einen Spiegel gestellt. Ich habe mich selbst nicht richtig im Spiegel erkannt. Die Ärztin war davon nicht begeistert und wollte mich erst in eine Psychiatrie überweisen. Einmal standen auch zwei Krankenschwestern und die Ärztin um mich herum und wollten, dass ich meine Augen schließe und wieder aufmache. Als ich die Augen zu hatte bekam ich wieder einen heftigen Angstzustand und dachte man will mich umbringen. Ich wurde später in ein anderes Krankenhaus auf eine Aufnahmestation überwiesen. Ich bekam ein Beruhigungsmittel und habe langsam wieder den Bezug zur Realität bekommen. In dem anderen Krankenhaus kam ich wieder einigermaßen klar. Mein Puls war immerhin auf 120 gesunken. Ich habe von dort aus meine Eltern angerufen und ihnen gesagt was passiert ist. Sie sind total ausgerastet. Ich konnte im Krankenhaus die ganze Nacht nicht schlafen, da ich noch sehr aufgeregt und geschockt war. Außerdem wurden Nachts völlig besoffene schreiende Jugendliche eingeliefert und mit ihren Betten zur überwachung auf dem Flur abgestellt. Das Stationszimmer war direkt gegenüber meinem Zimmer. Ich hatte Nachts heftige Angstzustände und dachte jemand sei in meinem Zimmer. Am nächsten Morgen habe ich dann Stimmen wahrgenommen die vom Flur kamen. Es waren die Stimmen von Kollegen, die mich besuchen wollten und mich suchten. Ich hatte am Vortag auch einen Kollegen darüber informiert was passiert war. Ich dachte also es wären wirklich Leute da. Die Stimme von einem Kollegen fragte die Stationsschwester auf welchem Zimmer ich liegen würde. Ich nahm auf einmal die Stimme meiner Mutter zusätzlich wahr. Sie geriet mit meinem Kollegen in einen Heftigen Streit der in einer Schlägerei Endete. Ich hörte wie meine Mutter mit Stühlen geworfen hatte. Dann hörte ich dass mein Kollege sie mit einem Messer angestochen hatte. Die Stationsschwester rief den Notzarzt und die Polizei. Ich war im Zimmer total fassungslos. Ich nahm auf einmal zwei Mädchenstimmen wahr, die mir bekannt vorkamen und sich meinem Zimmer näherten. Die tür ging auf und zwei Krankenschwestern kamen rein, hatten aber völlig andere Stimmen. Mir wurde gesagt, dass ich später auf die Toxikologie verlegt werden würde. Kurze Zeit später kam mich mein Vater besuchen. Ich fragte ihn was mit meiner Mutter los sei und was los wäre. Er sagte mir aber, dass er alleine gekommen sein und ich keinen Müll reden soll. Ich bin dann mit einer Wasserflasche bewaffnet aus dem Zimmer raus und habe die Leute gesucht von denen ich die Stimmen hörte. Ich stand im Stationszimmer und habe gefragt wo es Stress gibt. Man sagte mir dort, dass es keinen Stress gibt. Immer wenn ich direkt an den Ort gegangen bin wo die Stimmen herkamen waren dort Leute die redeten. Ihre Stimmen wurden aber wieder normal sobald ich diese Leute gesehen habe. Die Stimmen verlagerten sich dann auf eine andere Gesprächsquelle. Ich habe also recht schnell begriffen, dass ich halluziniere. Ich wurde später auf die andere Station verlegt und nahm auch dort wieder Stimmen wahr. Sie redeten jetzt allerdings nur sinnloses Zeug. Es kamen auch ein paar neue Stimmen dazu. Ich ignorierte sie den Tag über. Ich habe den Ärzten zunächst nichts davon erzählt, weil ich nicht in die Psychiatrie eingewiesen werden wollte. Am Abend gingen die Stimmen ganz langsam weg und wurden leiser. Ich konnte sogar mit meinen Gedanken kontrollieren welche Stimme was sagt. Es kamen allerdings visuelle Halluzinationen dazu. Ich konnte in meinem Zimmer schwarze Gestalten in meinem Blickwinkel sehen. Immer wenn ich genau hingesehen habe, haben die Gestalten ihre Position gewechselt. Eine der Gestalten hat mit einen Finger auf meine Stirn gezeigt und gesagt, dass sie da rein will. Also in meinen Kopf rein. Nachdem ich endlich geschlafen hatte waren erst einmal sämtliche Halluzinationen weg. Ich habe am nächsten Tag einer Ärztin von den Stimmen erzählt. Sie war davon allerdings unbeeindruckt. Wahrscheinlich kamen die Halluzinationen vom Schlafentzug. Ich wurde mit heftigen Angstzuständen aus dem Krankenhaus entlassen. Ein paar Tage später hatte ich wieder eine kleine Halluzination. Ich habe ausschließlich im linken Auge ein in Disco Farben leuchtendes Rechteck gesehen, welches an der rechten seite geöffnet war. Es bewegte sich gegen den Uhrzeigersinn und wurde größer bis es über den Tellerrand hinausragte und verschwand. Selbst mit geschlossenem Auge konnte ich es sehen. Die Woche nach dem Absturz hatte ich heftige Angstzustände und war fast nur am schlafen. Ich hatte lange Zeit die Angst davor eine drogeninduzierte Psychose zu haben. Fast vier Monate nach dem vorfall ist dies aber ausgeschlossen. Dieser Absturz war für mich mein schlimmstes Erlebnis. Wenigstens bin ich jetzt so abgeschreckt, dass ich niemals mehr Drogen nehmen werde und auch auf Alkohol verzichte. Für mich ist Alkohol nämlich die Einstiegsdroge numer eins und nicht Cannabis.

Freue mich auf eure Meinungen und Rückmeldungen Smile
Nach oben
Cariote
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 18.06.2015
Beiträge: 1134

BeitragVerfasst am: 28. Dez 2015 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich wollte dich hier im Forum begrüßen.
Da dein Thema nicht gerade "mein" Gebiet ist und deine Erzählung recht lang, habe ich ihn noch nicht durch gelesen. Sorry.
Ohne Absätze ist das auf einem Smartphone nicht so leicht zu lesen.

Trotzdem wollte ich "hallo" sagen und dich im Forum willkommen heißen.

Mfg Caro
Nach oben
Ryos
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.12.2015
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 31. Dez 2015 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Na da haste aber nochmal mächtig glück gehabt dass sich das zu keiner festen Psychose manifestiert hat.

Flashbacks hattest du seit den leuchtenenden Rechteck keine mehr? Wie steht's mit deinen Eltern, kommt ihr aufeinander klar?

Mfg Ryos
Nach oben
NightOwl
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.12.2015
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 1. Jan 2016 04:54    Titel: Antworten mit Zitat

Nach dem Rechtek hatte ich keine Flashbacks mehr. Meine Eltern waren natürlich stinksauer. Wir kommen aber wieder klar. Im Krankenhaus meinte man nur, dass es schonmal gut war die Halluzinationen als solche zu erkennen. Ich hatte also noch realitätsbezug. Meinst du dass man nach einem mal schon eine Psychose bekommen könnte? Irgendwie hab ich mehr Angst vor einem plötzlichen kontrollverlust.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Illegale Drogen Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin