Rückfall

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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2016 14:38    Titel: Re: Rückfall Antworten mit Zitat

Clara03 hat Folgendes geschrieben:
Ein rueckfall kommt daher, weil man in diesem moment labil ist, also hat man ein problem mit etwas.

Clara, ich stimme Dir in der überwiegenden Anzahl der Fälle zu.
Man darf aber jene nicht vergessen, wo das "Problem" ist, kein Problem zu haben.
Man könnte natürlich aus einem Augenblick der Fadesse ein Problem machen, es dazu hochstilisieren. Mm nach nicht sehr sinnvoll.
Wenn man einen guten Kumpel trifft, der einmal im Jahr was nimmt und dem man sich anschließt - ist das ein dem Rückfall zugrunde liegendes Problem ? Wohl kaum, denn man kommt ihnen nirgendwo aus, den Konsumenten von Drogen. Sie sind allgegenwärtig.
Einen Rückfall stellt man (eh klar) erst nach dessen Vollendung fest. Tatsache also. Wie geht man mit Tatsachen um ? Man ordnet sie ein und berücksichtigt sie in der nächsten, vergleichbaren Situation. Das kann jeder nur für sich selbst machen.
Das Schlimmste ist wohl, eine Tragödie daraus zu machen und Probleme zu orten, wo keine sind. Das wäre zwar auch Ablenkung (grundsätzlich sehr gut), aber eine der wohl eher kontraproduktiven Sorte Wink
Cheers
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Clara03
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Anmeldungsdatum: 05.01.2016
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2016 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
[quote="dakini"]Ein Rückfall ist kein Beinbruch, das kann ich wirklich sagen. Es kommt drauf an, wie man damit umgeht. Da haben ja schon einige ihre Sichtweise geschrieben, die ich teile...
Ein Rueckfall kann sehr wohl ein "Beinbruch" sein. Vor allem bei Alkohol, Opiaten und Tabletten.

Zitat:
Was mich immer wieder stört: Mit Pillen wird alles gut und ein Krebskranker ist auch nicht verantwortlich für seine Krankheit...Was ist das denn für ein Vergleich? Vllt mache ich mir zu viele Gedanken, worauf mich Caro auch aufmerksam macht, aber das ist doch zu einfach?
Ein Krebskranker ist auch fuer seine Krankheit verantwortlich. In etwa gleich wie ein Suchtkranker. Bei ihm sind lediglich mehr unterbewusste Faktoren der Selbstzerstoerung im Spiel. Heilung= Verantwortung ueber seine Gesundheit zu uebernehmen und auch Arbeit an sich selbst. Egal worum es sich handelt. Darum: Kann ein Mensch, der ueber seine Sucht oder ueber eine andere Krankheit zu locker denkt, in der Regel nicht geheilt werden.

Zitat:
Es sind so viele clean! Auch, wenn andere tot sind, zeigt sich doch, dass man eigentlich keine Drogen "braucht". Ich war auch 10 Jahre sauber und happy.
Das Schicksal, das jeder Einzelne durch seine Reife und Bestimmung in sich ausloest, bestimmt darueber wer stirbt und wer clean wird. Manche hatten offenbar Glueck.

Zitat:
Ich hätte die Opiate nicht gebraucht,hätte ich eine Sache nur verändert. Denn vorher ging es mir ja auch gut, ohne alles. Aber das habe ich nicht geschafft, sehenden Auges, also hab ich mich sediert.
Manchmal kann man einen Schwerpunkt nicht gleich veraendern, da er sehr tief sitzt und gerade in jenem Punkt das gesamte karmische Unglueck auf sich zieht. Man muss nur wissen, dass die Drogen nichts aendern, denn man wird immer wieder mit jenem Schwerpunkt konfrontiert. Also gewinnen auf die lange Sicht ohnehin nur die Veraenderung oder die Stagnation. Stagnation koennte in diesem Fall laengeres Siechtum oder gar Exitus bedeuten. Dabei ist es unerheblich ob das mittels Drogen geschieht oder durch eine andere Krankheit, einem Unfall oder durch Gewalteinfluesse. Darum: Sollte man sich als erstes in diesem Leben immer einen Plan darueber machen, was man veraendern muesste und hart an seinem Charakter arbeiten.
Zitat:

Aber es gibt Gründe dafür und ich bin der Ansicht, das man die behandeln sollte. Wie viele machen denn ernsthaft Therapie? Man hat ja nur die Zahlen, aber hat man auch Einblick auf den Inhalt? Natürlich nicht, das ist nicht erfassbar.
Therapien sind meist Zwangseinweisungen fuer vorbestrafte Junkies oder bei legalen Drogen wird oft von den Aussenstehenden eine Therapie erzwungen. Ich kenne nur sehr wenige Menschen, die von sich aus eine Therapie angestrebt haben. Auch dann kann die Therapie nur Erfolg haben, wenn man dazu bereit ist, sich ehrlich und ohne zu Beschoenigen zu betrachten und mit Einsicht und Veraenderungsbereitschaft an sich arbeitet. Wenn man geistig offen ist, muss man keine Therapie machen um von einer Sucht los zu kommen. Es reicht der Wille zur Veraenderung und die Ausfuehrung dessen.

Zitat:
Ich behaupte - weil ich oft genug und lange genug DABEI war, dass die meisten nicht richtig an sich arbeiten, das gleiche gilt für mich. Ich hab verdammt viel gemacht, aber lag der Focus auch auf dem entscheidenden? Ich stelle heute noch fest, dass da Defizite sind und dabei kommt es drauf an, die aus zu räumen. Natürlich ist das DIE Herausforderung.

Ich selbst habe eine langjaehrige Heroinsucht hinter mir: Darum kann ich das alles hier schreiben. Ich habe nie eine Therapie in Anspruch genommen, da ich schon mit 16 eine machen musste. Spaeter nach Jahren, stieg ich nochmal in die Droge ein, da ich mein persoenliches Problem nicht loesen konnte. Ich habe das mit 25 mehr oder weniger bewusst gemacht, da ich es so wollte, nicht weil ich mich als Opfer sah. Dann dauerte die Sucht 10 Jahre lang. Mein damaliger Freund, ein erfolgreicher physiker, wollte mit allen Mitteln, dass ich clean wurde, aber sein Druck bewirkte das Gegenteil und loeste in mir Protest aus.
Mein naechster Freund war selbst suechtig und machte mir keinen Druck. Ich hatte also von Aussen meine Ruhe und nahm meine Drogen wie ich wollte. Das loeste in mir frueher oder spaeter Langeweile aus und ich hoerte von mir aus auf. Auch als mein damaliger Freund noch suechtig war. Ohne Entgiftung und ohne Therapie bin ich dauerhaft, rueckfallsfrei, bis heute clean geblieben. Das sind jetzt 5 Jahre. Ich habe mich problemlos runterdosiert und habe dann auch keine Therapie gemacht. Das Einzige Problem war: Ich war jahrelang immer betaeubt und der nuechterne Zustand griff mich an. Ich bekam Aengste und Phobien. Oft so stark, dass ich das Haus nicht verlassen konnte. Aber ich bin nie zum Therapeuten gegangen und nach 2 Jahren ging es mir viel besser. Ich hatte in der Zeit nie einen Suchtdruck. Ich sagte mir damals immer: Wenn ich was haben moechte, kann ich es ja nehmen. Nur ich hatte nie Lust dazu. Das liegt daran, dass ich mich selber von der Droge getrennt habe, oder nie Polytoxicoman war. Ich sag mal so: Es ist einfacher von einer Droge wegzukommen, als von einem Partner, von dem man emotional abhaengig ist.
Zitat:


Ich kenne nicht einen einzigen Opiat-Süchtigen, wo es nicht offensichtlich wäre, befasst man sich mit seiner Geschichte, dass die Seele geheilt werden will
. Ich schon.

Zitat:
Ganz sicher läuft im biochemischen Haushalt was falsch, das bestreite ich nicht. Aber warum ist das so? Niemand kann sagen, dass das mit auf die Welt gebracht wurde, es mag sich auch entwickelt haben. Ich stimme letzterem zu, bis das Gegenteil bewiesen wäre. Man weiß, dass das meiste erworben wird, zumindest das ist belegt. Umwelt, Entwicklung, Einflüsse jeder Art.
Nein es geht um die genetischen Anlagen, diese bringt man mit. Das Erworbene dringt auch durch, aber die Anlagen sind immer staerker, da sie zum Ich gehoeren. Das Erworbene kommt sekundaer dazu.

Zitat:
Und geht man davon aus, kann man es auch reparieren. Warum werden manche clean, wenn sie einen netten Partner finden? Ob es wohl die Liebe ist, die ihnen zuteil wird?
Man wird nicht dauerhaft clean, nur weil man einen netten Partner findet. Da muss mehr dahinterstecken.

Zitat:
Ich beobachte die Suchtmedizin seit langem. Und auch, wenn das gar nicht zu Deinen Ansichten passt, Praxx, je mehr man an Medis gibt, desto auswegsloser wird mancher Fall.
Das stimmt.

Zitat:
Die Tante mit ihren Substituten wollte mir gleich noch ein AD aufs Auge drücken.
In die Substitution bin ich gar nicht erst gegangen. Ich sah nicht ein, dass mich Aerzte vergiften weil sie Geld wollen. Da habe ich lieber in meiner eigenen Sucht gekaempft.
Zitat:

Freunde sind sooo krank geworden: ADs, Neuroleptika, Substitute, Medikinet...Als sie ohne das ganze Zeug waren, waren sie noch das, was man menschlich nennen kann, aber ist man erst mal Jahre "eingestellt", scheint die Spirale immer weiter nach unten zu ziehen. Eine Überversorgung! Die letztendlich zu ernsthaften Problemen führt, weil das Gehirn regelrecht schlapp macht. Es ist gruselig, was ich so sehe, lallende Geschöpfe, die haufenweise Pillen in sich reinstopfen! Das ist doch nicht richtig, Praxx!
Wie gesagt, es ist eine Unverantwortlichkeit ueberhaupt so was medizinisch zu bringen. Ich habe nur eine einzige Entgiftung hinter mir: Ich selbst war nach 2 Wochen raus, aber ich sah Leute, die waren so krank, dass sie bis zu 4 Monaten in der Suchtklinik bleiben mussten. Alles was sie vom Arzt bekamen, wurde einzeln entzogen und es war sehr gefaehrlich. Mir taten diese Typen leid. Es waren nette Menschen und sie haetten sicher mehr erreicht, als Dauersubstionspatienten bleiben zu muessen. Ich bin froh, dass ich mich da nie habe fangen lassen und danke noch heute dem Schicksal dafuer, dass mir das uebliche Junkydasein erspart geblieben ist.

Zitat:
Aber heute bekommt man sogar nur ein paar Tage Entgiftung von der Kasse bezahlt.Wenige Monate Therapie. Das ganze System hat sich auf die viel billigeren Medis eingestellt - anstelle einer ordentlichen Therapie.
Es wird ja sowieso jeder 2. wenn nicht schon fast jeder 1. Rueckfaellig.

Zitat:
Ich bin nicht zu überzeugen, dass Medikamente ein Heilsbringer sind.
Sicherheit sagen.
Das sind sie auch nicht. Darum ist meine Devise: Von keinem Arzt das Heil zu erhoffen. Denn der macht einen nur kraenker.

Zitat:
Ich hab da noch im Kopf: ENTKRIMINALISIERUNG. So sieht das also aus. Für manche mag Substitution ein Glück sein.
Ich finde das nicht so. Der Suchtdruck geht durch das Methadon ohnehin nicht weg und damit man diesen betaeubt, greift man zum Beigebrauch. Was sollte daran gut sein?

Zitat:

Aber es sind auch einige hier, die clean sind. Warum haben sie es geschafft? Vllt sollten sie mal zu Wort kommen!
Ich bin clean, weil ich meine Sucht unaufaellig und problemlos leben konnte und mich niemand gezwungen hat, aufzuhoeren. Ich hatte das selber jahrelang auch nicht vor. Als ich dann aufgehoert habe, ging das von mir aus und nicht weil es mir jemand vorgeschrieben hat. Darum habe ich mit den Opiaten fuer immer abgeschlossen. (Ich muss dazu sagen, dass mich andere Drogen nie interessiert haben. Ich habe auch nie gespritzt.)Heute bin ich aus Ueberzeugung clean, nicht weil ich muss. Ich trinke nicht, ich rauche nicht, ich nehme keine Medikamente. Aber das habe ich waehrend meiner Suchtzeit auch nie getan.
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Clara03
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Anmeldungsdatum: 05.01.2016
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2016 15:52    Titel: Re: Rückfall Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn man einen guten Kumpel trifft, der einmal im Jahr was nimmt und dem man sich anschließt - ist das ein dem Rückfall zugrunde liegendes Problem ?
Ich wuerde schon sagen, denn das zeigt, dass man seine Sucht nicht bewaeltigt hat, sondern nur aus Vernunft nichts nimmt. Da die Vernunft bei den meisten Menschen Risse hat, steht der dauerhafte Konsum, den der Rueckfall ausloesen kann, noch zeitlich unklar, vorgeschrieben. Das heisst, dass es niemand, der schon mal suechtig war, gibt, der dauerhaft nur ab und zu was nehmen kann. (Ich spreche nicht von Canabis oder anderen leichten Drogen) Aus dem einmal oder ab und zu, wird irgendwann dauerhaft. Da viele Suchtmenschen immer wieder so enden, muessten sie wissen, dass man, wenn man schon mal fest dabei war, am besten immer die Haende von Suchtmitteln lassen sollte.
Zitat:

Wohl kaum, denn man kommt ihnen nirgendwo aus, den Konsumenten von Drogen. Sie sind allgegenwärtig.
Das ist egal und wenn man labil ist, konsumiert man immer mal wieder etwas mit der Gefahr wieder ganz in der Sucht zu landen. Man muss nicht tun, was andere machen. Wenn man wirklich clean ist, kann man ohne selbst Drogen zu wollen, sogar mit Konsumenten irgendwo sitzen und ihnen beim Konsum zusehen. Es waere zwar langweilig und deshalb uninteressant, aber man kann das wenn man kein feeling mehr fuer drogen hat.

Zitat:
Das Schlimmste ist wohl, eine Tragödie daraus zu machen und Probleme zu orten, wo keine sind.
Das stimmt. Waere ich noch so dazu eingestellt, wuerde ich mir einen Rueckfall verzeihen und mich fragen ob ich denn Lust haette wieder weiterzumachen. Falls ja, wuerde ich das einfach tun.

Zitat:
Das wäre zwar auch Ablenkung (grundsätzlich sehr gut), aber eine der wohl eher kontraproduktiven Sorte Wink
Cheers
Ablenkung ist nie gut, denn sie zeigt, dass man was zu verbergen hat. Ich bin eher fuer das unabgelenkte Glueck. Kann auch in der Droge liegen, wenn man meint, dass die Droge so was hergibt. Leider bringt die Droge nur die Ablenkung vor dem Eigentlichen. Und darum ist sie falsch.
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2016 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Clara,

erstmal willkommen hier in diesem Forum.

Vieles von dem, was du schreibst, kann sicher jeder unterschreiben. Trotzdem widersprichst du dir auch selbst in einigen deiner Aussagen.

Du schreibst, dass dir dein Ausstieg gelang, weil du deine Sucht unauffällig leben konntest - bist aber gleichzeitig gegen die Entkriminalisierung, obwohl die doch genau das allen ermöglichen könnte.

Du hältst Krebskranke für verantwortlich für ihre Erkrankung? Erzähl das mal den Kindern und Jugendlichen auf den Krebsstationen!

Dass die gegenwärtigen "Therapien" keine Heilmethoden sind, sondern nur eine zeitlich begrenzte Unterbrechung des Konsums darstellen, ist nicht neues. Eine Therapie kann dich allenfalls so lange in einer Remission halten, dass du überhaupt erst die Fähigkeit erwirbst, ganz gesund zu werden (oder mit deiner Krankheit zu leben, ohne zu konsumieren).

Wenn du Sucht als "biologische" Krankheit begreifst (Veranlagung, ererbt) - warum wehrst du dich dann dagegen, diese "biologischen Faktoren" mit Arzneimitteln anzugehen, wenn es denn welche gibt, die das leisten können?

Oder würdest du Parkinsonkranke mit Psycho- oder Ergotherapie behandeln wollen?

Ich freue mich schon auf die schönen Diskussionen, die wir uns liefern könnten

LG

Praxx
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Clara03
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2016
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2016 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Stein
Zitat:
"]Ein Rückfall ist eigentlich eine ziemlich belanglose Angelegenheit, solange man sich klarmacht, dass nichts Schlimmes passiert ist, wenn man es bei diesem einen Mal belässt: Das Leben geht seinen normalen Verlauf.
Das stimmt.

Zitat:
Das Problem ist die Psyche: man fühlt sich schlecht, hat Gewissenbisse, und man hat das Gefühl, das alles umsonst war. Diese Gedanken führen wieder in die Abhängigkeit.
Wieder lese ich dieses sich Druckmachen um ja clean zu werden. Wieso wollen die Meisten clean werden? Weil sie von den gesellschaftlichen Regeln dazu gezwungen werden, oder weil man keine Sucht haben darf. Man denkt, wenn man aufhoert, ist man ein besserer Mensch. Vor allem deshalb, weil man dann der Umwelt gefaellt. Ich habe, als ich suechtig war, gar nicht erst versucht aufzuhoeren. Ich wusste gleich, dass es nichts bringt, wenn ich anderen Menschen gefaellig bin. Ich habe aber, als ich aufhoerte nie einen Rueckfall gehabt. Ich wusste, wenn ich es lasse, ist es fuer immer. Wegen meines Freundes bin ich mal auf eine Entgiftung gegangen. Ich tat es ihm zuliebe und wusste, dass es nichts bringen wuerde. Schon nach drei Tagen wurde ich damals rueckfaellig. Es war ok fuer mich, denn damals wollte ich noch nicht aufhoeren. Ich wusste aber immer, dass ich eines Tages alles lassen werde weil mich dieses Leben frueher oder spaeter langweilen wird. Und so ist es auch gekommen. Ich habe nie um mein Cleansein gekaempft. Es ergab sich von allein.

Zitat:
Ablenken ist der falsche Weg. Du musst dich mit deiner Sucht auseinandersetzen und dich fragen, was zu diesem Rückfall geführt hat, um diese Situationen in Zukunft zu meiden.

Wenn ich so an mich denke, dann war wohl mein Freund die treibende Kraft Drogen zu nehmen. Ohne Drogen waere ich nie mit ihm so lange zusammen gewesen und vor allen waere es innerhalb der Beziehung sehr bald langweilig geworden. Solange ich Drogen nahm, konnte mich mein Freund innerlich nicht erreichen und ich entglitt ihm immer. Er selber nahm nichts und verstand die Sucht nicht. Er hatte aber eine alkoholabhaengige Mutter und so war Sucht wohl auch sein Thema. Ich glaube, dass ich ohne Sucht bei diesem Mann umgekommen waere. Er haette mich wohl innerlich fertig gemacht oder waere irgendwann gewalttaetig geworden wenn ich ihn geheiratet haette. So hat mich meine Sucht davor geschuetzt ihm zu nahe zu kommen, denn wenn man eine Sucht hat, ist ein Mensch nicht wirklich wichtig und kann einem emotional nichts anhaben. So konnte der Mensch meine Schwaechen erst gar nicht angreifen, weil er mich wie gesagt nicht erreichte. Das wiederum sorgte dafuer, dass er der Mensch blieb, den ich kennengelernt hatte und der sich so um mich sorgte, dass er immer nett war.
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2016 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Ich freue mich schon auf die schönen Diskussionen, die wir uns liefern könnten

LOL, bin gespannt Wink
Wenn jemand von "Sucht bewältigen" spricht, bin ich 'raus. Gut so, wird mancher mit der selben Berechtigung denken, wie ich über ihn vielleicht mit "Blindgänger" urteilen würde Wink
Clara, gelegentlicher Konsum hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, daß man seine Sucht nicht im Griff hat. Welche Sucht übrigens ?
Ich bin vier Jahrzehnte an der Nadel gehängt und konsumiere seit ein paar Jahren ein-, zweimal im Jahr. Einfach, weil's Spaß macht. Dann kommst Du mir und erklärst, ich hätte meine Sucht nicht im Griff ?
Einzelfall ? Mitnichten, alleine meine alte, enge Gift-Clique besteht nur aus solchen Leuten.
Nö, da machst Du es Dir zu einfach mit der Definition von Sucht. Ich hab' auch (noch ?) keine, obwohl ich seit Jahren ernsthaft dahinter her bin, Tonnen von Gedächtnisprotokollen und Mitschriften gesammelt habe, wo ich gerade am Auswerten bin.
Wenn Sucht eine Krankheit ist, dann ist es eine, die 99% (hohe Hausnummer, ich habe keine Daten dazu) der Menschheit betreffen. Warum wird aus einem Arbeiter vor dem Herrn, der nie Urlaub genommen hat, in der Pension ein Spiegeltrinker ? Sucht ! Zuerst Arbeitssucht, dann die Substitution mit Alkohol.
Die Sucht nach Anerkennung treibt auch schöne Blüten, da kann schon einer mal ins Drogenmilieu abrutschen, wenn er merkt, daß er King ist, wenn er Stoff hat. Drogen haben ihn nie interessiert, nun hat er den Scherben auf ...
Rundum, fast alle in irgendeiner Form zumindest latent süchtig.
Kann das eine Krankheit sein ? Praxx bitte ! Wie lautet die Definition von Krankheit ? Müßte was sein, was einen Ausnahmezustand darstellt.
Also jedenfalls nicht die Norm. Wo setzen wir bei den Menschen diese Norm an ? Werden nur jene als krank bezeichnet, die ihre Sucht im Leben behindert ? Wäre ein Ansatz meines Erachtens. Betonung auf Ansatz ... Wink
Cheers
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4294

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2016 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Hallo Clara,

erstmal willkommen hier in diesem Forum.

Vieles von dem, was du schreibst, kann sicher jeder unterschreiben. Trotzdem widersprichst du dir auch selbst in einigen deiner Aussagen.



naja, vieles kann ich nicht unterschreiben, vielleicht einiges, eher weniges...
aber o.k. sind Claras Erfahrungen, nur nicht allgemein gültig. Manches würde ich eher als falsch bezeichnen.

LG N
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