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mikel015 Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015 Beiträge: 4068
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Verfasst am: 15. Jan 2016 16:31 Titel: kontrollierter Drogenkonsum? |
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ist kontrollierter Drogenkonsum möglich?
ich bin jahrzehntelang opiatabhänig ,vor allem auf H , mit allen Höhen und Tiefen.Obwohl von Höhen kann man da nicht sprechen.
Ich habe bis jetzt so die klassische Drogenkarriere hinter mir,anfangs mit einigen Therapieversuche,gefühlte 1000 Entzügen,einige Jahre Knast,immer nur wegen BtmG, über
10 Jahre im Methadonprogram gewesen und jetzt ca.
seit 3 Jahren nehme ich Oxycodon,obwohl das überhaupt nichts mehr bring.
Naja, so alle 3-4 Monate hole ich mir mal was, meistens H und Coca zusammen (Cocktail) und immer bewusst nur mengenmässig für 2 Tage nicht mehr.Natürlich ist das immer eine Gratwanderung für mich, weil sofort ist die Gier da weiter zu konsumieren und die nächsten Tage muss ich mich immer zusammenreißen um mir nicht direkt wieder was zu besorgen.
Tja,bis jetzt hat es immer ganz gut geklappt und ich bin nicht wieder drauf gekommen und ich denke wenn ich nur alle paar Monate mir was besorge ist das O.K.
ich denke das man trotz allem seinen Drogenkonsum kontrollieren kann!
Wie seht ihr das und gibt es hier Leute die das ähnlich handhaben wie ich? Euere Meinung würde mich echt interessieren.
so Long
mikel |
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Nehell Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013 Beiträge: 867
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Verfasst am: 15. Jan 2016 17:09 Titel: |
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Jede Sucht hat zwei Polaritäten: Das Ausagieren und das Unterdrücken. Das sind
die zwei Hörner in diesem Dilemma. Man muss irgendwie Frieden mit sich selbst
schliessen und sich nicht mehr dafür verurteilen, in eines dieser Hörner zu stossen.
Das kann ein Schlüssel sein die Sucht zu beenden. Wenn man in der Sucht
gefangen ist, dann spielen viele Faktoren eine Rolle z.B. wie Frust, Langeweile usw.
die wenn man sie nicht akzeptiert hat einen schnell wieder in die Sucht abgleiten
lassen.
LG
Nehell |
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coldworker Silber-User

Anmeldungsdatum: 05.01.2016 Beiträge: 155
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Verfasst am: 15. Jan 2016 17:09 Titel: |
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JA!
man kann seinen umgang mit drogen auf alle fälle kontrollieren (ausser du bist alki wie ratte dann gehts natürlich nicht)
also ich selbst nehme l-polamidon 55 mg unjd bromazepam 30 mg. das nehme und brauche ich, um mich selbt und die welt und die menschen die in ihr leben, aushalten zu können.
aber ich kaufe mir auch anfang des monats 3 gramm kokain und teile es mir dann übers monat auf. ich zieh mal ein oder zwei tage, dann ist wieder ne woche ruhe. oder wenn ich mit meinen kumpels fortgehe, zieh ich dann mal nen abend was, trinke ein paar gepflegte cola-whiskey und ein oder zwei öfelchen und die sache läuft. und wenn das koks dann mal weg ist, ist es eben weg und ich besorg mir nichts neues, obwohl es mit der kohle auf alle fälle noch gehen würde. auch nehme ich ab und an mal wenn der abend passt ein paar lines mdma (oder schlucke es) oder extasy und speed. aber nur wenn ich fortgehe.
es kommt auf den umgang an, den man mit der droge hat. ich mein, pola und broma davon bin ich abhängig. das bestreite ich nicht, dazu stehe ich und ich kann auch ganz gut damit leben. ein zuckerkranker kriegt auch sein insulin und muss es sich spritzen, wenn der wert nicht passt. es sind medikamente, solange man sie nicht missbraucht. aber auch das mache ich und stehe dazu und kann damit leben. nur ein richtiger benzorausch ist mir halt nicht mehr möglich aufgrund einer unglaublich hohen toleranz, den ich mir nach einem sehr schweren schicksalsschlag halt zugelegt hab...leider.
aber zu deiner frage: es kommt darauf an, ob die droge dich kontrolliert - oder du die droge.
grüße
C |
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nebukadnezar Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015 Beiträge: 4294
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Verfasst am: 15. Jan 2016 17:52 Titel: |
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Kontrolle hat in dem Zusammenhang ja auch etwas mit freiem Willen zu tun.
Wenn ich tgl. mein Pola und dann noch dazu Diazepam einpfeif, dann kontrolliere
ich höchstens , ob ich´s morgens um 8 nehme oder um 9! Dann ist es genau
anders herum, die Droge oder das Substitut kontrolliert dich, ohne bist du gar
nicht lebensfähig, spätestens nach 72 h.
Kontrollierter Drogenkonsum bedeutet, das man völlig clean ist, und heute
entscheidet , ich nehm ein Fix/Nase etc., morgen und die nächsten Tage,
Wochen,Monate ist gar nix, und es gibt auch kein Craving, dass deine Disziplin
herausfordert.
Sicher ist das möglich. Es gibt genug Beispiele, von Leuten die H oder K gelegentlich konsumieren.
Oft auch Suchterfahrene, oder vielleicht sogar gerade Exjunks. Wie immer im Leben: die Surroundings müssen stimmen
Ich selber würde es mir zutrauen, habe aber kein grossen Antrieb, entweder Connect aufzubauen
oder das Darknet zu nutzen. Den Zugang zum Darknet habe ich mir zwar vor einigen Wochen eingerichtet, aber mehr aus Neugier und zum Test.
Einige hier im Fprum sind ja wohl altgediente Exjunks, die sich auch zu gegeben Anlass etwas Gutes gönnen.
LG N |
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Revo Gold-User

Anmeldungsdatum: 28.11.2014 Beiträge: 698
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Verfasst am: 15. Jan 2016 18:41 Titel: |
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Ich würde schon behaupten, dass es möglich ist. Dazu müsste man aber von Anfang an kontrolliert konsumieren. Bei so hartem Zeug find ich es aber sehr gewagt. Bei Gras geht sowas eher. |
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Lugosi Gold-User

Anmeldungsdatum: 06.05.2013 Beiträge: 739
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Verfasst am: 15. Jan 2016 19:18 Titel: |
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Hallo,
alleine schon die Begrifflichkeiten ''Konsum'' und ''Kontrolle''
passen für mich nicht wirklich zusammen, denn wer seinen
Konsum (egal von was) kontrollieren muss/will/möchte - der
kann nicht einfach nur genießen. Im Gegenteil, Kontrolle ent-
steht ja meistens da, wo ich mir zumindest Unsicher bin, wenn
nicht gar aus einem Gefühl des Unmuts, der Furcht oder Angst
heraus.
Kontrollierter Konsum, ist wie in den allermeisten Fällen ebenso
wie das kontrollierte Trinken, eine wünschenswerte Utopie. |
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Kamikaze1970 Gold-User

Anmeldungsdatum: 16.01.2014 Beiträge: 421
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Verfasst am: 15. Jan 2016 23:14 Titel: |
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Was mich hier irritiert ist Deine Aussage, dass Du seit drei Jahren Oxycodon nimmst. Und nur alle drei Monate einen Cocktail mit Shore/ Coca.
Bin selber seit 24 Jahren auf Opiaten, erst nur Shore, dann DHC-Saft Substi, dann Methadon und auch drei mal (erfolglos) mit Bupre versucht.
Seit ca.drei Jahren nehme ich auch meist Oxycodon, oder aber Shore.
Aaaber eins von beiden muss ich haben, weil halt drauf. Wenn das bei Dir auch so ist, kannst Du doch nicht von "nicht wieder drauf kommen" sprechen, wenn Du anstatt der Shore die Oxys nimmst. Das wäre doch nur eine Opioidrotation, halt ein Opioid mit dem anderen tauschen...
Oder habe ich da etwas falsch verstanden? |
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mikel015 Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015 Beiträge: 4068
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Verfasst am: 16. Jan 2016 13:13 Titel: |
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hi kamikaze,
du hast schon recht das das ein Tausch der Opiote ist,nur Oxy bringt mir nicht mehr viel und ich bin dabei es zu reduzieren.so alle paar Monate,wie ich schon geschrieben habe,gönne ich mir dann mal einen Cocktail oder auch mehrere.Aber das war es dann schon für die nächsten Monate.Das Oxy nehme ich jeden Tag.
nebukadnezar,
das "Darknet ist für manche hier ein rotes Tuch wie ich so festgestellt habe,vielleich weil man dort leicht an Drogen kommen kann,ich weiss es nicht?
Ich achte darauf das ich mir qualitativ immer gutes "Zeug" besorge,es soll ja für mich immer alle paar Monate ein Highlight sein.Kostet natürlich mehr wie normal aber das gönne ich mir dann.
mikel |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 16. Jan 2016 13:39 Titel: |
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Mal wieder die alte Frage: Was ist überhaupt "kontrollierter Konsum"?
1. Möglichkeit: Kontrollierter K. ist ein Konsum ohne Zeichen des Kontrollverlustes trotz vorhandener Abhängigkeit. Also trotz Verfügbarkeit der Droge Einhalten eigener Regeln in Bezug auf Menge und Häufigkeit des Konsums, wenn z.B. ein vorhandener Vorrat gleichmäßig eingeteilt werden kann und nicht vorzeitig verbraucht wird
Gutes Beispiel ist die Substi: Das ist "kontrollierter Konsum", aber halt mit externer Kontrolle. BK-freies Take-home ist kontrollierter Konsum in Eigenverantwortung
2. Möglichkeit: Konsum einer abhängig machenden Substanz unterhalb der Abhängigkeitsschwelle. Also gezielter Konsum einer Droge zu vorher bestimmten Zeiten in begrenzter Menge, um die Entstehung einer Abhängigkeit zu vermeiden. Also wirklich nur mal am Wochenende oder an zwei Tagen in der Woche oder im Monat.
Übrigens werden praktisch alle(!) Drogen überwiegend nur gelegentlich konsumiert, selbst bei Heroin sind Gelegenheitskonsumenten in der Mehrheit.
So gesehen ist Mikels Konsummuster tatsächlich "kontrolliert"! Es gibt Trainingsprogramme, die diese Selbstkontrolle unterstützen und fördern können, zB KISS ("Kompetenz im selbstbestimmten Substanzkonsum").
Allerdings dürfen Krankenkassen solche Interventionen nicht bezahlen, weil nicht Abstinenz das Ziel ist.
LG
Praxx |
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rock Platin-User

Anmeldungsdatum: 16.03.2015 Beiträge: 2481
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Verfasst am: 16. Jan 2016 13:50 Titel: |
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mikel, ich gehöre zu jenen, die absolut kontrolliert konsumieren. Das ist mir aber erst nach knapp 40 Jahren wirklich argem an der Nadel Hängen gelungen.
Jetzt konsumiere ich bei Gelegenheit, wobei ich nicht jede nütze, und da kann's schon mal ein halbes Jahr dauern ... Dann genieße ich es allerdings, denn obwohl meine Toleranz noch immer jenseits von Gut und Böse ist, kommt bei entsprechender Dosierung doch Freude auf. Dem bin ich Jahrzehnte vergebens nachgejagt. Da zeigt sich wieder mal, daß weniger mehr ist und daß jede Übertreibung schädlich ist, weil sie alles in ein Ungleichgewicht stürzt. Schließlich legt man den Schwerpunkt auf's Pulver und das ist eine sehr wankelmütige Angelegenheit. Entweder man rennt täglich einkaufen oder man hat viel, dann rennt einem ständig die Polente nach, man muß zumindest damit rechnen, ohne paranoid zu werden. Anstrengend, äußerst anstrengend !
Mal zwischendurch ein Cocktail mit guten Ingredienzien, was gibt es Schöneres ? Aber höchstens zwei Schüßli davon. Mehr würde schon in Gefahrenstufe eins bringen. Nicht tragisch, aber ganz ehrlich, ab dem dritten Schuß ist die Routine schon wieder so groß, daß es keinen Spaß mehr macht. Meine Versicherung
Ich bin übrigens nicht alleine. Ein paar ganz ale Kumpel von mir sind auch so weit gekommen und auch sonst kenne ich eine ganze Reihe Typen, die als Ex-Junkies so konsumieren. Die haben aber alle ein gewisses Alter, so ab 45 in etwa.
Der langen Rede kurzer Sinn: es geht, man kann Opiate auch just for fun kontrolliert konsumieren. Ein mögliches Restrisko muß wohl jeder für sich selbst einschätzen. Bei den meisten jener, die ich kenne, ist es von außen betrachtet äußerst gering. Es gab in dieser Clique auch keine nennenswerten Rückfälle in den letzten Jahren. In den Zoo zu den Affen hat keiner geführt
Cheers |
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JP Platin-User

Anmeldungsdatum: 22.01.2015 Beiträge: 1554
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Verfasst am: 16. Jan 2016 14:17 Titel: |
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mikel015 hat Folgendes geschrieben: |
nebukadnezar,
das "Darknet ist für manche hier ein rotes Tuch wie ich so festgestellt habe,vielleich weil man dort leicht an Drogen kommen kann,ich weiss es nicht?
Ich achte darauf das ich mir qualitativ immer gutes " |
Das Darknet ist eine feine Sache,
die Qualität die du da bekommst, wirst du auf der Straße niemals bekommen,
das Problem ist das gleiche wie auf der Szene,
natürlich wäre es besser sich 1 Gramm Koka zu kaufen, als 10er Kugeln,
oder sich am ersten des Monats 5 Gramm Heroin zu kaufen,
als jeden Tag mehrere 10er oder 15er Kugeln zu holen,
das bestellen ist einfach zu komplex und dauert viel zu lange,
da fährt man lieber morgens zum Araber um die Ecke.
Meist ist eh kein Geld auf den Konto, das heißt die müssten erst Geld einzahlen,
damit sie sich Bitcoins kaufen können,
alleine das würde 99% davon abhalten sich dort etwas zu kaufen, ist ja viel zu anstrengend,
und dann müsste sie sich auch erstmal überall einlesen,
wie komme ich ins Darknet, welche Börse ist dir beste, wie bekomme ich Bitcoins usw.
Wenn man mal drüber nachdenkt wie dumm die Junkys sind,
in so einer 10er Kugel Koka sind 0,05 Gramm,
das bedeutet sie zahlen für 1 Gramm 200€,
das gleiche beim Heroin, meist bekommt man 0,2 Gramm H für 10€, dann würde 1 Gramm 50€ kosten,
dabei bekommt man 5 Gramm schon für 120€,
die Junkys haben eh kein Geld,
würden sie mit ihren wenig Geld vernünftig einkaufen,
dann würde ihre Lebensqualität um 1000% steigen.
LG.JP |
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Kamikaze1970 Gold-User

Anmeldungsdatum: 16.01.2014 Beiträge: 421
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Verfasst am: 16. Jan 2016 19:19 Titel: |
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@mikel015: Ah so, alles klar. Dann machst Du es in etwa wie ich, nur das ich jeden Monat 1g Shore hole, diese aber rauche.
Den Rest der Zeit ist dann das Oxycodon angesagt. Bin auf 200mg/ Tag runter, war schon bei fast der doppelten Menge, aber wird schwer zu finanzieren, und bringt, wie Du ja auch schon geschrieben hast, keinen Mehrwert.
Und da ich eine Heidenangst vor einem Entzug entwickelt habe, habe ich immer 50x40 mg Oxy daheim, und wenn es auf diese Grenze hinaus läuft, sorge ich für Nachschub. Vor genau drei Jahren habe ich meinen letzten klinischen Entzug gemacht. Auch durchgezogen, aber das ewige RLS danach und damit verbundene Schlaflosigkeit (und daraus resultierende Gereiztheit, Kältegefühl usw.) haben mich nach ca.5 Wochen rückfällig werden lassen. Außerdem bin ich seit dem 01.03.2013 wieder in Arbeit, und konnte/ wollte diese nicht riskieren, weil ich offensichtlich Monate brauche, um mich nach meinen ewig langen Konsum (round about 24-25 Jahre, mit zig Entgiftungen zwischendurch) wieder GUT zu fühlen.
Ich finde es abartig und typisch DEUTSCH, das hier immer noch Abstinenz Ziel sein MUSS, entgegen der WHO.
Naja, um mich glücklich zu labern, kann ich mir wenigstens sagen, mein Konsum ist kontrolliert, weil ich könnte ja jeden Tag deutlich mehr nehmen...  |
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coldworker Silber-User

Anmeldungsdatum: 05.01.2016 Beiträge: 155
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Verfasst am: 17. Jan 2016 10:24 Titel: |
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@ nebudkazednar
ich hab ja geschrieben, ausgenommen vom pola und dem bromazepam hab ich alle drogen im griff.
und klar kontrolliert MICH das pola und die benzos. aber man kann genauso wenn man andere drogen zu sich nimmt, darauf reinkippt und darauf süchtig werden...
gruß
C |
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rock Platin-User

Anmeldungsdatum: 16.03.2015 Beiträge: 2481
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Verfasst am: 17. Jan 2016 10:50 Titel: |
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Kamikaze1970 hat Folgendes geschrieben: |
Ich finde es abartig und typisch DEUTSCH, das hier immer noch Abstinenz Ziel sein MUSS, entgegen der WHO. |
Hm, und was ist mit jenen, die aufhören wollen, aber nicht abdosieren dürfen ?
Welcher Substiarzt sagt, so wir fangen jetzt nach der Einstellung damit an, abzudosieren, denn das Ziel ist die Abstinenz ?
Hab' ich Dich falsch verstanden, Kamikaze, oder hast Du einen Knick in der Optik ?
Cheers |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 17. Jan 2016 13:51 Titel: |
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@Kamikaze:
Wieso ist Oxycodon für dich teuer? Targin (Oxy+Naloxon) ist offiziell für die Behandlung von RLS zugelassen und kann "auf Kasse" verordnet werden, wenn die Diagnose vom Neurologen bzw im Schlaflabor gesichert ist und die anderen Medis nichts bringen!
@Rock
Das Abstinenzziel steht so im Gesetz (§5 BtMVV), die Politik ist nicht bereit, etwas daran zu ändern - WHO und Wissenschaft hin oder her. Übrigens nicht nur in Deutschland!
Für die "vertragsärztliche Versorgung" maßgeblich ist das SGB V und der GBA.
Erst 1968 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Kranken- und Rentenversicherer bei Suchtkrankheiten ÜBERHAUPT zahlungspflichtig sind, aber "nur im Stadium der irreversiblen Abhängigkeit für Maßnahmen, welche die dauerhafte Abstinenz zum Ziel haben".
Und im GBA sitzen auf der Ärztebank die Vertreter der "Entwöhnungsindustrie", die auch über die DKG (Deutsche Krankenhausgesellschaft) und die Patientenorganisationen (AWO, Diakonie, Caritas) vertreten sind.
Kirchen und Wohlfahrtsverbände sind also sowohl als Träger von Entwöhnungskliniken als auch von Patientenverbänden, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und durch die von ihnen angestellten Chefärzte in diesem Gremium vertreten... und ALLE haben ein wirtschaftliches Interesse am Fortbestand des Abstinenzparadigmas!
Richtig dicke Bretter müssen da gebohrt werden.
Max Planck hat vor über 70 Jahren so formuliert:
"Neue wissenschaftliche Erkenntnisse setzen sich nicht durch, indem sich die Vertreter der bisherigen Ansichten bekehren, sondern dadurch, dass diese aussterben und die Jungen von vornherein mit den neuen Erkenntnissen vertraut sind" |
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