Mein Outing- Ein Erwachsenes Kind aus einer Suchtfamilie

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Black Soul
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.02.2016
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 00:33    Titel: Mein Outing- Ein Erwachsenes Kind aus einer Suchtfamilie Antworten mit Zitat

In letzter Zeit wurde oft hier erwähnt das Kinder mit Suchtkranken Elternteilen selbst einmal ,bzw zu 50%, süchtig werden oder die eigene Kindheit daran Schuld sei an der heutigen, misslichen Lage in der man stecke.

Ich werde mal den ersten Schritt wagen und mich nackig machen.
Ich bin so ein Kind, meine Eltern waren beide süchtig, Stoff gebunden süchtig.
Ich habe zu wenig Liebe, Geborgenheit, Wärme und Schutz erhalten, dafür aber umso mehr Gewalt und Schläge erfahren.

Ich versuchte die Aufmerksamkeit und Anerkennung durch sehr gute, überdurchschnittliche Leistungen in der Schule zu erlangen,was natürlich nicht relevant war.
Im Teenager Alter musste ich einen sexuellen Übergriff meines Lehrmeisters ertragen,wechselte die Lehrstelle und schwieg natürlich bis heute.
So wie man es von klein auf lernte,schweigen...niemand darf etwas erfahren!
Irgendwann rutschte ich selbst in eine schwere Sucht, Stoff gebunden.

Alles Schuld meiner verkorksten Kindheit? Laut Statistik wäre die Antwort natürlich: Na aber hallo! Wie im Lehrbuch...schließlich werden 50%der Kinder aus Suchtfamilien selbst süchtig?!

Es ist natürlich unumstritten, das schwierige Kindheitserlebnisse Spuren hinterlassen. Ist eine schwere Kindheit unbedingt Voraussetzung für Probleme im Erwachsenen Alter? Probleme gehen nicht von einer Generation auf die andere über, nach dem Vererbungsgesetz von Mendel.

In der Kindheit erlebtes Leid und Probleme, können zwar ein Risiko erhöhen im Leben ähnliche oder andere Probleme zu bekommen,aber sie sind nicht die Ursache dafür!
Man muss nicht Gefangener sein in der eigenen Vergangenheit, auch wenn Erlebnisse prägen. Und sich auch nicht als Opfer der Kindheit fühlen. Eine einfache Veränderung ist immer erreichbar und sie gehört unaustilgbar zum Leben dazu.
Einfach lernen zu verstehen, das man die meisten Schwierigkeiten in Chancen umwandeln kann, oder man bleibt immer in seiner Opfer Rolle.

Dies schrieb ein unterdrücktes Kind, dafür aber eine glückliche Erwachsene, die auch mächtige Probleme hat-wie viele andere hier-, diese aber für sich als Herausforderung sieht, auch wenn es manchmal aussichtslos erscheint, trotz allem nicht aufgeben will und immer noch die Ausdauer zum kämpfen findet. Für wie lange kann niemand voraus sagen, aber "lieber stehend sterben, als kniend leben"- Böhse Onkelz

Das alles obwohl ich das Kind einer Suchtfamilie bin. Die ihren Eltern mit Würde die letzte Ehre erweisen konnte, ohne Vorwürfe das diese Schuld an meiner Lage sind.
Ich bin ich! Nicht das was man versucht hat aus mir zu machen, sondern das was ich selbst aus mir gemacht habe!

Black Soul
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James09
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 13.04.2015
Beiträge: 766

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Black Soul,
üble Sachen, die Dir da widerfahren sind.
Mehr sag ich da jetzt mal nicht zu(kenne mich mit dem Thema auch gar nicht aus..) und gehe direkt auf das Eingangsthema und meine persönlichen Erfahrungen mit Suchtkranken Eltern ein. Mein Vater ist auch Alki, schaffte es aber nach Gelbsucht und viel Glück problemlos aufzuhören und trinkt jetzt immer mal was bei besonderen Anlässen, Urlaub zB und gönnt sich da alles, danach ist sofort wieder Schluss.
Das schaffe ich nie. Meine älteren Geschwister haben beide ihr Studium mit Master abgeschlossen. Ich wurde zwar nie so erzogen, eher im Gegenteil, aber ich selber habe mich nur über Leistung definiert, nicht über meine Persönlichkeit und meinen Charakter.
Es war eben eher so,dass ich als jüngster alle Freiheiten und keine Regeln kennen gelernt habe. Wurde ich beim Klauen erwischt, keine Strafe, haben sie mit 14 mein Gras gefunden wurde es nicht mal angesprochen. Wahrscheinlich habe ich mich dadurch nicht geliebt und unwichtig gefühlt. So nahm es seinen Lauf..
Was meiner Meinung nach neben der Erziehung noch eine große Rolle spielt ist die genetische Veranlagung. Meine Großeltern haben unter großer Angst gelitten(klar im Krieg, Familienmitglieder sterben sehen, davon weiter berichtet..), dann also auch Mutter immer Angst- u Panik Attacken gehabt u Therapien gemacht. Und meine Geschwister und ich hatten auch immer mit Angst u Panik zu kämpfen, sie haben Freund bzw. Freundin kennengelernt und mein Auffangbecken waren halt die Drogen u der Alk..So, hab jetzt einfach drauf"losgeplaudert", falls was nicht ganz zsm. passt.
LG James
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Black Soul
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.02.2016
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 02:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hu Hu James,
finde ich richtig klasse das du bereit bist so offen zu schreiben, es fällt vielen nicht leicht das überhaupt sich einzugestehen das man aus einer Suchtfamilie kommt.
Bin heute zu sehr verstrahlt Rolling Eyes , um dir angemessen zu antworten. Aber ich werde zu 99% nochmal auf dich zurück kommen Very Happy
Wünsche dir einen guten Start in den neuen Tag!
L.G Black Soul
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ast
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3325

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

hi Black Soul,

Du hättest ruhig direkt in dem 'Erwachsene Kinder'- thread schreiben können.

Klar, im Endeffekt ist jeder für sich selbst verantwortlich und es ist bestimmt nicht in Stein gemeißelt, dass sämtliche Kinder von suchtkranken Eltern die gleiche Problematik entwickeln müssen.
Jeder ist seines Glückes Schmied.

Und um Schuldzuweisungen geht es natürlich auch nicht: damit macht man es sich ja nur bequem, so nach dem Motto 'ihr seid schuld und ich kann es eh nicht ändern'.
Bestenfalls kann es um´s Verstehen gehen und was man dann aus diesem 'Verstehen' macht bzw. umsetzt ist auch noch die andere Frage.

Wir leben im hier und jetzt und dies ist auch der einzige Zeitpunkt, an dem wir wirklich etwas ändern können.
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Black Soul
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.02.2016
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

@James
Einfach drauf los geplaudert...das war wohl ein Klick zu schnell von mir gestern, die Finger waren mit dem Tipsen schneller als mein Kopf gestern. Bin beim lesen gestern in verschiedenen Th´s eigentlich nur über dieses verdammte Pauschalisieren gestolpert, ein Kind hat schlimme Erlebnisse=mit Sicherheit Probleme in der Zukunft/ ein Erwachsener hat Probleme=garantiert liegt´s an der schweren Kindheit. Dieses gradlinige Muster wollte ich entkernen und aus meiner Sicht sollte man nicht der Vergangenheit hinterher rennen, sondern versuchen es anzunehmen und zu ändern, die Chance dazu hat man täglich.

Wäre es nicht ein Versuch es als Ansporn zu sehen was dein Vater geschafft hat? Nicht "Ich schaffe es nie" sondern, vielleicht hast du auch viel Glück und kannst es eines Tages schaffen?! Ich kenne dich und deine Sucht nicht, verzeih mir wenn ich es einfach zu leicht daher sage! Dir zu nahe zu treten ist nicht meine Absicht.
Vielleicht ist es auch einfach diese fest gefahrene Schiene, mag sein das es genetisch auch eine Rolle spielt, aber alle Generationen hatten das, somit hab ich das auch und der Grund ist gefunden. Einfach mal sagen, gut, es ist so wie es ist, aber ich versuche diesen roten Faden einfach mal zu durch schneiden und ändere etwas an meiner Situation.

Sich einfach bewusst werden was man vom Leben erwatet und von der Zukunft wünscht. Wünsche haben die Neigung wahr zu werden, aber kein Wind ist günstig für ein Schiff, das kein Ziel hat.

Ich bin derzeit auch dabei mein Ziel total zu verfehlen, eigentlich mehr rückwärts anstatt vorwärts zu gehen, falle immer tiefer anstatt voran zu kommen, aber auch das gehört einfach dazu. Ich nehme es erstmal an und versuche da auch wieder raus zu kommen.
Glaub ich bin da abgeschweift vom eigentlichen Rolling Eyes
L.G Black Soul
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Black Soul
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.02.2016
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

@ ast
Glaub ich stand gestern etwas neben der Spur und im Eifer des Gefechtes hab ich nen eigenen Th eröffnet. Kann ja übersiedeln in den anderen Th Question
Waise Worte von dir, genau das wollte ich damit ausdrücken.

Man kann das Leben mit einer Sanduhr vergleichen, ist das gelebte Leben auf die Minusseite durch gelaufen, kann man das Glas umdrehen. Aus dem Minus wird Plus und man ist im Stande es positiv zu betrachten.
Funktioniert auch mit zwei linken Händen, man muss es nur versuchen und wollen. Im hier und jetzt...
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James09
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 13.04.2015
Beiträge: 766

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

@Ast
Hi,
hast mich ja nicht angesprochen, deswegen nur kurz eine Antwort zu Deiner letzten Aussage oder eben jetzt auch zu Black Soul:
Zitat:
Wir leben im hier und jetzt und dies ist auch der einzige Zeitpunkt, an dem wir wirklich etwas ändern können.

Schon klar, aber um die Gegenwart u die aktuelle Situation zu verbessern zu können, muss man ja auch manchmal verstehen, aus welchem Grund man bestimmte Dinge immer wieder tut und am altbekannten Punkt ankommt. Dafür gibts ja auch Psychotherapien oder nicht? Aus irgend einem Grund gehts ja bei jedem los und nicht aus einer netten Laune heraus oder?
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James09
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 13.04.2015
Beiträge: 766

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

@Black Soul, heute, zumindest gerad bin ich noch zu platt weiterhin.
Antworte noch, klar kann das ein Ansporn sein, aber manchmal ist es nicht mehr zu ändern.Das meine ich jetzt nicht typisch selbstmitleidig wie der Alki halt oft mal ist o die Vergangenheit bezogen..Gehört nicht hierher. Man spricht sich.LG
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ast
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3325

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

hi James,
was Du schreibst, habe ich ja vorher auch schon betont:
Zitat:
Bestenfalls kann es um´s Verstehen gehen und was man dann aus diesem 'Verstehen' macht bzw. umsetzt ist auch noch die andere Frage.

Verstehen kann einem evtl. den Weg zeigen, machen muss man selber.

Und das ist nicht immer einfach, man muss schon mal über seinen Schatten springen...ich leide ja auch an der ständigen Diskrepanz zwischen 'Verstehen' und 'Umsetzen' Confused
Aber dafür gibt es ja unterschiedliche Therapieansätze, z,B. die Psychoanalytik, die sich eher auf das 'Verstehen' konzentriert und auf der anderen Seite die Verhaltenstherapie, bei der es um die 'Veränderung' geht.
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Black Soul
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.02.2016
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

@James

Da hast du vollkommen Recht, irgendwann kommt der Auslöser und man fragt sich warum es so ist wie es jetzt ist! Warum verhält man sich so, man fängt dann an nach zu denken.
Bei mir war es nicht anders, mit einem Flashback änderte sich alles.

Meine Erkenntnis daraus war nur, sich damit nicht abzufinden und weiter vor sich hin zu vegetieren, sondern dies anzunehmen, zu erkennen und mich nicht in meiner eigenen Vergangenheit wie eine Gefangene zu fühlen, auch wenn ich geprägt bin.

Psychotherapie, Aufarbeitung, Jahre vergehen mit so etwas, wichtig ist dann nur, das eigene Leben, das eigene Tun und Handeln, nicht auf seine Vergangenheit zu schieben, sondern lernen damit umzugehen, zu akzeptieren und im hier und jetzt etwas anders zu machen als bisher.

L.G. Black Soul
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Black Soul
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.02.2016
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber James,
wie gesagt, ich wollt dir nicht zu nahe treten. Sorry Crying or Very sad !
Entweder bin ich jetzt zu blond oder mein Gehirn,was noch davon übrig ist, versagt jetzt Rolling Eyes
Wir können ja einen geheim Thread aufmachen, wenns nicht hier her gehört Very Happy , würde mich interessieren!
Freu mich auf Antwort. Lass es dir bis dahin gut gehen.
L.G Black Soul
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James09
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 13.04.2015
Beiträge: 766

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ey, hab gerade bestimmt 15 Zeilen an Dich "Ast" geschrieben, iwas gedrückt u ich sollte mich neu einloggen..aber war bestimmt eh Pseudomoral;)
Ging um 'Verstehen' und 'Umsetzen', also ob Du damit rationales und emotionales Denken oder Handeln meinst. Keine Lust gerad nochma,sorry.

@black soul
hähh? Ne alles gut, brauchte nur etw. länger, Alki halt.. Wink

mail: j a m e s . j o e r g e n s e n at g m x. d e

wie üblich alles zusammen lg
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Black Soul
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.02.2016
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

sollte nicht sein Laughing (deine Antwort für ast)
wer weiß wofür das Schicksal manchmal gut ist
@James
Hähh? Hähh? Wie jetzt...
Ahh, du verstehen mir Cool
Themenwechsel...ich danke dir! Werde aber erst einmal mein chaotisches Gehirn etwas sortieren müssen, bevor ich unseren geheim Th in Angriff nehme Very Happy, nicht das es so ungeordnet weiter geht wie hier- von mir aus gegangen.

Bin jetzt auch erstmal abwesend, Arbeit ruft.
Wünsche dir einen sonnigen Nachmittag, auch wenn die Wolkendecke keinen klitzekleinen Sonnenstrahl durch lässt, vielleicht hast ja Glück Cool. Positiv denken!
Ganz liebe Grüße
Black Soul
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James09
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Anmeldungsdatum: 13.04.2015
Beiträge: 766

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

KP was Du wolltest,dann lass es einfach sein, nervt sowas.. dann erzähl vorher nicht son Schwachsinn mit irgend ner Geheimnistuerei..echt kein Bock drauf, war nicht meine Idee.bye
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Black Soul
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.02.2016
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2016 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

@James
Hab ich mich wohl etwas falsch ausgedrückt! Ich melde mich, wenns ok ist, heut Abend per Mail, ist jetzt wohl ein Missverständnis aufgekommen. Möchte das nicht einfach so im Raum stehen lassen jetzt (das Missverständnis). Muss jetzt erstmal los.
L.G. Black Soul
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