Stationäre Psychotherapie??oder Alternativmedizin????

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Shoeman
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2009
Beiträge: 124

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2009 09:19    Titel: Stationäre Psychotherapie??oder Alternativmedizin???? Antworten mit Zitat

Ich habe hier im Forum viel über Entzugsmöglichkeiten, Folgen oder Nichtfolgen, Ersatzmedis und und und gelesen..... aber wenig über die Möglichkeit seine Sucht auch mit psychologischer Hilfe in den Griff zu bekommen.
Da gibt es unendlich viele Wege die man gehen kann.
Habe den Titel Stationäre extra gewählt, weil ich ihn probiert habe und damit voll auf die Schnau... gefallen bin.
Ich bin seit April raus aus der Klapse... anders kann man es nicht nennen und brauchte 6 Wochen um den Schock, den sie mir da verpasst haben zu verdauen.
Dank deren Behandlung bin ich nach 25 Jahren clean sein wieder mit Medis angefangen. Die meinten meine Symptomatik mit Tavor behandeln zu müssen.
Das war für mich wie eine Initialzündung.
Die Gespräche ware fast alle sch... und haben nur so viel aufgewühlt mit dem ich dann alleine fertig werden sollte.
Das ging bis zu Selbstmordgedanken, die ich vor der Therapie dort nicht hatte und dem Resultat, dass sie mich zwangseinweisen wollte, da ich offensichtlich dort nicht therapierbar wäre.
Meine Therapeutin zu Hause wurde nicht informiert und konnte als ich wieder zu Hause war kaum glauben, was dort abgelaufen ist.
Ich habe keinerlei Vertrauen mehr zu Ärzten und offiziellen Stellen. Auch die Beratung der Drogenberatungsstelle fand ich unzureichend und flächmatisch.
Ich habe mich für den alternativen Weg entschieden und mich für ambulante Psychotherapie in Verbindung mit einer "Heilerin" entschieden, die nach dem Verfahren " The Journey" von Brendon Bays arbeitet. Ist so ne Art Reise in die Seele.
Das werde ich im July in Angriff nehmen, denn ich denke, ich werde immer wieder abstürzen und mein Verhalten wird sich immer wiederholen, wenn ich nicht endlich der eigentlichen Ursache auf die Spur komme.
Immer wenn mir was zu viel wird klinke ich mich aus. Auf welche Art auch immer.
Da bieten sich Benzos einfach an. Ist so einfach.
Da will ich raus und endlich ein Leben führen, wie ich es will ohne den ständigen Wunsch daraus zu entfliehen.
Ich hoffe und wünsche mir, dass dieser Versuch ein Erfolg wird und ich werde es Euch wissen lassen, wie es mir damit ergangen ist. Ist ja vielleicht auch für den einen oder anderen von Euch ne Hilfe.

Mich würde interessieren ob noch andere von Euch so negative Erfahrungen oder überhaupt Erfahrungen mit stationären PSychotherapien
gemacht haben. Einige habe ich schon gelesen... die waren auch nicht toll.
Hat jemand auch gute gemacht? Gerade im Traumabereich?
Trauma und Drogen passen nämlich supergut zusammen!!!

Ich habe übrigens während meiner ersten ambulanten Psychotherapie die eigentliche Ursache für meinen ewigen Suchtdruck gefunden.
Ich war mit 5 Jahren im Krankenhaus wegen infektiöser Meningitis. Da ich zu einer Generation gehöre, bei der Kinder nicht so viel zu melden hatten war ich natürlich alleine auf der Isolierstation und da ich so renitent war, haben dich mich tatsächlich 3 Wochen am Bett fesseln müssen. Und damit ich nicht so viel brülle und weil ich wohl wirklich richtig dolle Schmerzen hatte, haben die mich regelmäßig weggeschossen.
Ich erinnerte mich plötzlich an die Erleichterung, wenn eine Schwester den Raum betrat und ich wieder fliegen durfte und endlich dieser schreckliche Zustand in dem ich mich befand nicht mehr fühlen musste.
Danach hatte ich dann den ersten Entzug meines Lebens. Meine Mutter meinte, ich wäre durch die Flure gerannt und habe mir die Haare ausgerissen.
Aber..... anbinden ging auch da und als ich aus der Klinik kam, war ich laut meiner Mutter, nicht mehr ihr Kind.
Dass ich das alles weiß ändert nichts an dem Ergebnis, denn es ist nicht abgeschlossen.
Und ich hoffe, dass ich das mit dem Verfahren The Journey hinkriege.

Fazit für mich: Ich beginne das Laufen wenn ich weiß sehe. Noch immer. Und dann gehe ich Depp in stationäre Therapie. Blöd, oder???

Zweites Fazit: Was immer Euch geprägt hat..... geht es an. Womit auch immer.

Komischerweise fühle ich mich auf dem Weg der Gesundung, obwohl mich viele als immer unnormaler empfinden. Aber normal sein will ich wohl auch gar nicht.

Heute ist mein 6ter Tag mit runtergeschraubter Benzo Menge auf 15mg. Bin stolz wie hulle obwohl es mir gestern Abend gar nicht so gut ging.
Ab Mitte nächster Woche gehe ich die nächsten 5 an. Oder hole mir ne 2er Packung.

OK, genug für heute.
Komisch........ merke gerade wie mir die erste Tablette von heute morgen voll in die Birne geht...... höre jetzt auf. Confused

Freu mich auf Antworten... brauche sie..... Sicherheit ist was anderes

Gruß aus dem Norden

B.S.
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Verzweifelt
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.06.2009
Beiträge: 737

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2009 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hey shoemann,

Du warst 25 Jahre clean. Respekt. Jedoch ist dieses Scheiss-Tavor auch ein Medikament das abhängig macht. Benzos halt.

Ich persönlich kenne mich mit stationären Pychotherapien nicht aus, da ich davon ausgehe, dass du keine Therapie im Herkömmlichen Sinn meinst. Sondern in der "klapse" halt.

Als herkömmlich Therapie kann ich dir Friedberg in Hessen vorschlagen. Ich war da und deren Konzept ist eher Auf Verhaltenstherapie ausgelegt.

Jedoch sind ambulante Pyschologische Gespräche auch gut. Ich hatte bis jetzt zwar nur 2 und die laufen noch über kriseninervison, aber ich habe schon den Eindruck es bleibt was hängen.

Ich finde es schade, dir dazu nicht mehr sagen zu können.
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muedlaus
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 94

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2009 07:14    Titel: Antworten mit Zitat

Leider kenne ich mich mit Therapien allgmein nicht aus, da ich nie eine brauchte, ich war nie Drogensüchtig (ausser Nikotin).

Ich finde es echt schade, daß du so nach solch einem Erfolg so dermaßen versaut wurdest, da frage ich mich echt, ob man solche Therapiezentren nicht anzeigen sollte, auch wenn es eigentlich viel zu wenig Therapiezentren gibt.

Ich drücke Dir trotzdem ganz fest die Daumen, daß Du es jetzt wieder schaffst und bald ein ganz normales Leben führen kannst.


Denke an dich.

LG muedlaus
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Shoeman
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2009
Beiträge: 124

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2009 08:44    Titel: Alles zurück aber wohin?? Antworten mit Zitat

Na, nicht ganz. Danke für eure netten Antworten. Mit der Klinik in Friedberg werde ich mich mal schlau machen. Ich nehme im Moment alles mit was ich kriegen kann.
Ich kam gestern morgen plötzlich so auf Entzug, dass ich heute wieder bei 30mg angekommen bin..... dass heisst also bis heute abend ... geschätzt.
Mein großer schöner Plan hat leider nicht geklapt.

Gibts da nicht einen Song mit dem Text??

Ist schon komisch. In der Vorstellung ist so viel zu schaffen, ich dachte die 2 Pillen kannste Dir noch wegzittern und dann ist gut

Bin wohl vom HEntzug verwöhnt was das angeht. Ich habe lange nicht mehr so eine Panik gehabt, wie gestern morgen. Ich dachte echt die Welt geht unter.
Meine ganze Wahrnehmung war verzerrt und ich war kreislaufmäßig völlig am boden.
Aber ich habe wenigstens die Ausrede, dass ich ohne dieses Sche... Tavor in der Klinik hätte ich diese Benzos nie angerührt. Ich wusste vorher nicht mal, dass es sie gibt.

Danke hiermit noch einmal an die Therapeuten der Psychiatrischen Abteilung 4 des Ginsterhofes.
Für Ex Junkies echt nicht zu empfehlen.

Trost und Beistand brauchend.... Rolling Eyes Sad Twisted Evil Question
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muedlaus
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 94

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2009 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

Trost kann ich dir hierüber spenden, nur beistehen kann ich dir leider nicht Wink
Ich selbst wie gesagt habe so nichts mit Drogen zu tun ausser Nikotin, ich habe zwar bis vor 4 Jahren auch mal ne XTC geschluck oder Gras geraucht aber wirklich suchtgefährdet war ich eigentlich nie *auf holz klopf* Vielleicht lag es bei mir auch daran daß mein Ex Junkie war und ich mit eigenen Augen auf der Szene in den Ecken die Menschen habe verenden sehen, und mir geschworen habe NIEMALS so weit zu kommen. Einerseits danke ich ihm heute noch dafür.
Daher kann ich mir allein nur Vorstellen, welche Ausmaße ein kalter Entzug hat, ohne ihn je selbst erlebt zu haben.

Auf jeden Fall hast du meine Hochachtung, daß du den eigenen Willen hast, mit dem Teufelszeug aufzuhören und wünsche dir, daß du es bald schaffst und das in einer Klinik, die dir hilft und die dich nicht auf andere Drogen umsiedelt Wink
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