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kije Bronze-User
Anmeldungsdatum: 12.12.2015 Beiträge: 54
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Verfasst am: 25. Feb 2016 14:56 Titel: Einweisung praxx |
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Ich brauche dringend Auskunft.
Wenn jemand wegen Suizid Gefahr ins Krankenhaus eingeliefert wird, unter Alkohol Einfluss und von auf Entzug von Substitutionsmitteln ist, können Sie denjenigen einfach wieder heimschicken? Zusätz massive körperliche Beschwerden, die nicht vom Entzug kommen...
Habe Angst, er braucht und will Hilfe!
Bitte antwortet mir schnell... |
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Praxx Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 25. Feb 2016 15:08 Titel: |
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Frage ist da eher: Dürfen die denjenigen gegen seinen Willen dabehalten!
Sobald der Patient sich von seinen Suizidideen glaubhaft distanziert, darf er auch wieder weggeschickt werden - mit einem Termin zur elektiven Aufnahme.
Ansonsten darf der untersuchende Arzt entscheiden, ob er die Symptome als "stationär behandlungsbedürftig" einschätzt oder nicht.
Im Zweifelsfall halt dann die 112 anrufen und den Patienten mit der Feuerwehr einliefern lassen - dann klappt das meist auch mit der Aufnahme
LG
Praxx |
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kije Bronze-User
Anmeldungsdatum: 12.12.2015 Beiträge: 54
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Verfasst am: 25. Feb 2016 16:25 Titel: |
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Er ist über die 112 eingeliefert worden und hat nun angst, wieder heimgeschickt zu werden.
Vielen Dank für deine Antwort! |
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kije Bronze-User
Anmeldungsdatum: 12.12.2015 Beiträge: 54
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Verfasst am: 25. Feb 2016 17:52 Titel: |
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Er ist nun auf der intensiv Station.
Habe angerufen, möchte ihm gerne Sachen bringen, habe aber Angst hinzugehen. Nicht das ich ihn nicht sehen möchte. Kann auch nicht sagen, wovor genau ich Angst habe. Sie ist halt einfach da. |
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JP Platin-User
Anmeldungsdatum: 22.01.2015 Beiträge: 1554
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Verfasst am: 25. Feb 2016 18:28 Titel: |
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Habe das gleiche durch,
wegen Suizid eingeliefert, dann gefiel es mir nicht dort,
also ab zum Arzt, ihm gesagt das wieder alles gut ist,
und ich übertrieben habe,
und wieder gehen will,
er wollte mich nicht gehen lassen,
darum hat er einen Richter angerufen, der sagte dann das ich gehen kann und schon war ich wieder draußen.
Bereue das heute noch,
denn das war der einzigste Arzt in den ganzen letzten 6-7 Jahren der wirklich helfen wollte,
er sagte das es Monate dauern kann bis ich wieder fit bin,
und das er mir dadurch hilft,
er hätte sich um Therapie Plätze für meine Depressionen etc gekümmert,
und ich Trottel gehe raus
Naja auf jedenfall kann er sie sofort gehen wenn versichert wird das man wieder okay ist.
LG.JP |
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kije Bronze-User
Anmeldungsdatum: 12.12.2015 Beiträge: 54
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Verfasst am: 25. Feb 2016 18:39 Titel: |
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Hat grad angerufen, möchte raus. Die Video Camera aufs Bett gerichtet etc will er nicht.
Hab gesagt, ich kann nicht für ihn entscheiden, aber dass ich die Idee nicht gut finde.
Er sagte daraufhin, er bleibt bis morgen.
Will dann aber verlegt werden.
Ich will morgen mit dem Arzt sprechen, wie es aussieht, ob er die Chance hat, in eine für seine Bedürfnisse spezielle Klinik verlegt zu werden.
Sonst weiß ich auch nicht weiter. Die letzten Tage waren zu viel für mich, kann ihn nicht betreuen... Und wenn sich nix ändert, sehe ich schwarz. Wieder Angst...
Auch wenn sich das böse anhört, ich schaffe das psychisch nicht. |
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JP Platin-User
Anmeldungsdatum: 22.01.2015 Beiträge: 1554
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Verfasst am: 25. Feb 2016 18:58 Titel: |
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Hallo kije,
niemand kann von einen psychisch kranken erwarten,
sich um einen psychisch kranken zu kümmern.
Mein Arzt dreht auch immer durch wenn er hört das ich mich um die Sorgen meiner Mutter kümmern,
er sagt dann immer "Herr XYZ sie sind selber schwer krank, erklären sie das ihrer Mutter, das sie das nicht können" hat mich zuerst geschockt,
aber recht hat er.
Hoffe du stehst das durch und er ließt sich helfen.
LG.JP |
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kije Bronze-User
Anmeldungsdatum: 12.12.2015 Beiträge: 54
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Verfasst am: 25. Feb 2016 21:44 Titel: |
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@JP ich bin nicht psychisch Krank.
Was mir fertig macht ist die Situation. Ich kann nix machen, nur seine Hand halten, aber er braucht mehr Hilfe... |
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kije Bronze-User
Anmeldungsdatum: 12.12.2015 Beiträge: 54
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Verfasst am: 25. Feb 2016 23:26 Titel: |
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Sitze noch im Krankenhaus, Pfleger ist ganz froh, dass ich da bin. War ein paar Minuten frische Luft schnappe, da würde er wohl noch unruhiger...
Der Pfleger sagte, er kann vom Arzt in eine für seine Thematik bessere Klinik überwiesen werden, wenn er das möchte.
Meine Frage dazu: muss er dann mit Wartezeiten rechnen? Es ist Alarmstufe rot, ich weiß nicht, was passiert, wenn er einfach so entlassen wird und mit allem allein da steht. Wie gesagt, ich kenne mich mit diesen ganzen Themen nicht wirklich aus und kann dementsprechend nur da sein. |
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JP Platin-User
Anmeldungsdatum: 22.01.2015 Beiträge: 1554
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Verfasst am: 25. Feb 2016 23:51 Titel: |
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Wenn er drauf besteht das er Hilfe braucht,
dann wird er sie auch bekommen, manchmal versuchen die,
bestimmte Leute los zu werden, aus welchem Grund auch immer,
wenn er aber sagt ich brauche die Hilfe jetzt sofort,
dann wird er sie auch bekommen. |
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CrazyMan Platin-User
Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2108
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Verfasst am: 26. Feb 2016 00:14 Titel: |
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Krankenhäuser sind beim Thema Sucht sehr rigeros. Mir ist ein Fall bekannt, den ich gerne beschreiben möchte, da dieser gut zeigt, wie verfahren wird. Die Namen sind erfunden, nicht aber die Begebenheit.
Anita entdeckt, als sie nach Hause kommt, ihren Mann auf dem Boden liegend, nicht ansprechbar. Schnapsflaschen liegen auf dem Boden herum, so dass ihr klar ist, was los ist. Tatsächlich hat sie nie mitbekommen, dass ihr Mann (beide Ehepartner sind Ende 40) ein Alkoholproblem hat, er konnte es offensichtlich gut verstecken, wenn auch kaum vorstellbar. Sie wählt den Notruf, Alkoholvergiftung wird vermutet.
Anderntags wacht Egon festgeschnallt in einem Bett auf. Er fragt, wo er sei und erfährt, es ist die Psychiatrie. Insgeheim ist er erleichtert, denn es lastet da etwas auf seiner Seele. Es ist nicht nur Alkohol, an dem er sich vergreift, ist seine Frau außer Haus zum Arbeiten. Er nimmt auch Heroin, sagt er dem Arzt, noch immer mit dem Bett im Flur stehend.
Was nun kommt, glaubt kein Mensch mit gesundem Menschenverstand. Er habe sich unter falschen Tatsachen in die geschlossene Station rein geschmuggelt. Das sei eine Frechheit und er solle umgehend die Klinik verlassen. Peng!
Selber versuchte ich auch schon, schneller in Therapie zu kommen. Ich konnte es nicht fassen, dass es überhaupt so etwas wie Wartelisten gibt, dass tagtäglich angerufen werden muss, um in der Liste langsam nach oben zu rutschen. Ich sagte zur Arztin, ich muss unbedingt aufgenommen werden, ich verliere sonst meine Arbeit, ich schmeisse mich sonst vor einen Zug! Das beeindruckte die Arztin wenig. Dergleichen muss sie öfters vernommen haben und nahm es nicht ernst.
So ist das leider in Deutschland. Es ist nicht unbedingt einfach, bei Suchtproblematik den richtigen Weg für sich zu finden. |
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Manuel2014 Bronze-User
Anmeldungsdatum: 09.02.2016 Beiträge: 76
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Verfasst am: 26. Feb 2016 00:42 Titel: |
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Vielleicht wegen sein Entzug davor ? Er sollte wieder Subutex nehmen,was er bestimmt wieder bekommt...Er ist noch nicht bereit dazu.Viel Glück. |
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Manuel2014 Bronze-User
Anmeldungsdatum: 09.02.2016 Beiträge: 76
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Verfasst am: 26. Feb 2016 00:51 Titel: |
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Die Ärzte sind es doch Leid,viele wollen keine Hilfe ,sie kommen und gehen mehrmals.Ich kenne ein,der war schon 40 mal im Entzug ,kein Scherz ! Jeder Abhängige sollte für sich aufhören,wenn er bereit dazu ist,nicht für seine Freundin,seine Arbeit... |
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Praxx Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 26. Feb 2016 01:33 Titel: |
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Aus der Sicht der Klinik ist das ganz einfach: Nach dem DRG-Katalog zahlen Krankenkassen für eine Akutentgiftung maximal drei Tage im Allgemeinkrankenhaus. Eine "qualifizierte Entgiftung" muss zwei Wochen dauern, darf aber nur in Fachkliniken durchgeführt werden.
Psychiatrische Kliniken brauchen ihre wenigen Betten für psychotische oder sonst psychisch schwerkranke Menschen, die oft monatelang auf einen Behandlungsplatz warten müssen. Süchtige, die ""einfach so" zur Entgiftung aufschlagen, brechen in 9 von 10 Fällen nach einem oder zwei Tagen ab.
51 Aufnahmen zur Akutentgiftung in weniger als zwei Jahren habe ich selbst schon bei Patienten erlebt.
Suchtkranke gelten in der Psychiatrie nicht als schwer psychisch krank, da geistern immer noch dumpfe Vorstellungen von "selbstverschuldet" und "charakterschwach" herum.
Die Kliniken nehmen auf ihre wenigen Entgiftungsplätze nur Patienten auf, die über einige Wochen demonstriert haben, dass sie ernsthaft zu einem Entzug entschlossen sind - die Folge der mangelhaften Adhärenz vieler Suchtkranker und des Fehlens eines wirksamen Therapieangebots.
LG
Praxx |
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kije Bronze-User
Anmeldungsdatum: 12.12.2015 Beiträge: 54
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Verfasst am: 26. Feb 2016 02:10 Titel: |
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Danke für eure Antworten.
Er nimmt kein subotex mehr, nur die entzugserscheinungen lassen nicht nach.
Habe dass Gefühl, er fühlt sich deswegen als "nicht stark genug".
Dh. Im Klartext: hier in Deutschland wird ein Suizid gefährdeter einfach wieder auf die Straße geschickt? Das ist unvorstellbar für mich! |
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