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Kladde Anfänger
Anmeldungsdatum: 09.03.2016 Beiträge: 8
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Verfasst am: 9. März 2016 14:14 Titel: Nüchternheit ertragen! Nicht aufraffen können. Wie schaffen? |
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Hallo,
ich kämpfe seit einiger Zeit heftigst mit meinem Alkoholproblem, es bringt mich zur Verzweiflung.
Seit etwa 6 Monaten nehme ich Baclofen. Zuvor habe ich es jahrelang nicht geschafft auch nur einen Tag aufzuhören. Jetzt bin ich so weit, dass ich es 3 bis 4 Tage unter der Woche ohne hinbekomme, auch die Mengen wenn ich trinke sind gesunken. ABER: An den trockenen Abenden kiffe ich stattdessen...
Die Wochenenden sind für mich verloren, ich sitze Abends nach der Arbeit betrunken bis 3 Uhr nachts vor dem PC, schlafe Samstag & Sonntag dann ewig aus, und beginne am frühen Abend wieder. Sonntag wird nur wenig gegen den Kater getrunken.
Auf Arbeit habe ich kein Problem damit im nüchternen Zustand zu sein, aber in meiner gesamten Freizeit schon. Ist ja auch nicht verwunderlich, so langweilig wie ich meine Freizeit gestalte.
Meine Freizeit verbringe ich nur von dem PC: gute Filme/Serien schauend oder Zeitung & Foren lesend.
Und weiter: Nach 3 Tagen ohne Alk habe ich dank Baclofen auch gar keinen Suchtdruck, ich müsste gar keinen Alk trinken. Jedoch kommt dann ein unangenehmes Gefühl, ein unangenehmer Anruf oder ähnliches, oder schlicht die Langweile. Wie fremdgesteuert trinke ich dann.
Ich weiß, dass die Lösung für meine Probleme recht einfach ist. Ich habe Freunde, ich möchte gerne Sport machen, viele Interessen und daraus folgend auch mögliche Hobbies zur Beschäftigung.
ABER ich habe einfach keine Kraft dazu, ich kann mich nicht aufraffen, ich schiebe auf, ich bin wie gelähmt.
Ich bekomme schon Antidepressiva, eine ambulante Suchttherapie ist ausgeschlossen.
Wie kann ich es schaffen die Nüchternheit zu ertragen? Wie kann ich mich aufraffen? Wie kann ich Kraft dafür finden mein Leben in Angriff zu nehmen und aktiv zu ändern?
Grüße
Kladde |
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Soltau Platin-User
Anmeldungsdatum: 06.11.2014 Beiträge: 1628
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Verfasst am: 9. März 2016 14:18 Titel: |
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in kleinen Schritten beginnen die Interessen und Hobby wieder aufzunehmen.
Als erstes würde ich mit Sport beginnen, irgendwas täglich machen, Kraftsport, Joggen, Fitness, Schwimmen...
ist gut für die Psyche, für den Körper und du kriegst wieder ein Gefühl dafür, dass du was tust was dir gut tut.
Da wird dir nix anderes übrig bleiben als dich am Anfang dazu zu zwingen und dir die Peitsche zu geben, aber glaube mir, schon nach dem 5 Tag wird es viel leichter und du bist stolz auf dich.
Also fang heute an und was sind schon fünf Tage gegen ein Leben,
Soltau |
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George Bronze-User
Anmeldungsdatum: 26.01.2016 Beiträge: 42
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Verfasst am: 9. März 2016 14:57 Titel: |
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Es gibt ein Online-Selbsthilfe-Programm der Uni-Klinik Eppendorf, "Vorvida".
Mir hat das interessante Denkansätze vermittelt, kann ich nur empfehlen.
Allerdings kommt man ggf. nur in eine Kontrollgruppe, oder erhält die brüske Absage per E-Mail, man wäre nicht geeignet.
Aber der Versuch lohnt, jedes kleine Puzzle-Stück im Kampf gegen die Sucht ist eines mehr. Zumindest kann man damit die eine oder andere Stunde Zeit totschlagen. |
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Brooklyn_Zoo Silber-User
Anmeldungsdatum: 02.12.2015 Beiträge: 286
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Verfasst am: 9. März 2016 15:19 Titel: |
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Die erste Zeit auf die Zähne beißen, mehr kann ich auch nicht dazu sagen. Bei mir hat es so geklappt (hab auch knapp 1,5 Jahrzehnte exzessiv getrunken).
Viel Erfolg dabei! |
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Seppel 4 Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.12.2015 Beiträge: 1593
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Verfasst am: 9. März 2016 15:28 Titel: |
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Hallo, Kladde!
Wenn Dein Problem das ist, dass Du Dir nix vornehmen Kannst oder das, was Du
Dir vornimmst nix wird, weil Du entweder nicht durchhalten kannst oder auf
jede Ablenkung reagierst, dann würde ich versuchen, rauszukriegen, warum
das so ist.
Als Hilfsmittel empfehle ich Dir die 3 Bücher von Dr. Joe Dispenza:
1. Schöpfer der Wirklichkeit
2. Ein neues Ich
3. Du bist das Plazebo
Ich bin gerade selbst dabei, mit den Büchern und CD's zu arbeiten.
Die Bücher habe ich durch; die CD's gibt es im Download und es gibt eine
DVD, mit einem genialen Vortrag zu dem Thema.
Ich poste das jetzt schon zum dritten Mal. Damit verstehst Du warum nix klappt
und bekommst eine sehr gute Hilfestellung für Dein Problem.
Du wirst es lieben lernen, wenn das Problem hinter Dir liegt.
Schau aber erst mal bei YouTube und informier Dich über Dr.Joe Dispenza.
Liebe Grüsse
von
Sepp |
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MausiMaus Platin-User
Anmeldungsdatum: 01.07.2015 Beiträge: 2176
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Verfasst am: 9. März 2016 15:44 Titel: |
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Hallo, Kladde,
ich hab`mir letztes Jahr einen Hund angeschafft.
Und habe Tage, wo ich es verfluche, dreimal am Tag Gassi zu gehen.
Ich bin Schmerzpatientin, und Anfang Januar wars ein Jahr, dass ich das Fentanyl und Lyrica entzogen hab`.
Ich lebe jetzt mit den Schmerzen, aber hilft ja nicht, der Hund muss raus.
Manchmal jammer ich still vor mich hin, kann nur an die Schmerzen denken,
von den Fusssohlen bis zum Nacken.
Und doch mache ich jeden Tag die Erfahrung, dass es mir gut tut, rauszugehen.
Wenn der Hund nicht wäre, ich würde an manchen Tagen garnicht raus , und doch ist es immer wieder so schön, dann wieder heimzukommen, was getan zu haben.
Ich hab`auch immer wieder Tage, wo 2 Flaschen Wein Standard sind, hilft mir einfach vorrübergehend gegen die Depries, aber eine Dauerlösung ist das bestimmt nicht. kann aber von heute auf morgen wieder aufhören, will nie wieder einen körperlichen Entzug, von was auch immer.
Also, mein Tipp : wie wär`s mit einem Hund ?
gruss, Karin |
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Seppel 4 Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.12.2015 Beiträge: 1593
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Verfasst am: 9. März 2016 16:03 Titel: |
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Hey, Kladde,
was Mausi geschrieben hat ist top. Wir haben auch einen Hund aus Istanbul.
Eine Seele von Tier. Die bringt uns immer gut drauf.
In jedem Tierheim warten so viele auf ein schönes liebes Zuhause.
Ich geh jetzt mit unserer Mina in den Wald.
Da wühlen z. Zt. sogar Wildschweine.
Bis denn
Sepp |
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Kladde Anfänger
Anmeldungsdatum: 09.03.2016 Beiträge: 8
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Verfasst am: 11. März 2016 13:36 Titel: |
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Hallo beisammen,
vielen Dank für die ganzen Tipps! Und es stimmt, ohne in die Zähne zusammenzubeissen wird es keinen Anfang und vor allem keine Veränderungen geben!
Ich fange erstmal mit kleinen Schritten an. Ich nehme mir vor, die Trockenheit der Woche auf das dieses Wochenende auszudehnen, des weiteren bin ich Sa und So mit Freunden verabredet, nicht lang, aber lange genug um keine große Langeweile aufkommen zu lassen. Am Abend wird gekifft zur Entspannung, und wenn ich ganz viel Glück habe schaffe ich es an einem Tag noch zum Sport.
Und wenn ich das Schaffe ist der dritte Schritt getan (1. Baclofen; 2. Unter der Woche kein Alk)
Dann geht es darum den Zustand so zu halten. Ganz auf Alk will ich in Zukunft nicht verzichten - aber eine Pause davon und kleine Veränderungen werden die verfluchten Gewohnheiten knacken
Ich halte euch auf dem Laufenden! |
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Los Fritzos Gold-User
Anmeldungsdatum: 08.09.2015 Beiträge: 982
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Verfasst am: 11. März 2016 13:47 Titel: |
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Ich bin neugierig zum Thema Baclofen. Ich bin zwar selbst kein Alki, aber grundsätzlich ein sehr interessierter Mensch.
Wie funktioniert das genau mit dem Baclofen? Wie verläuft die Einstellung? Wie fühlt es sich an?
Die dritte Frage ist bestimmt besonders schwer zu beantworten. Fühlt man sich dann irgendwie gesättigt? Was ist mit dem körperlichen Entzug?
Ich würde mich freuen, wenn jemand diese Fragen aus eigener Erfahrung beantworten würde.
Gruß, Fritze |
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