Wirkung von Opiaten nach längerer Einnahme in gleicher Dosis

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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 16. März 2016 23:50    Titel: Wirkung von Opiaten nach längerer Einnahme in gleicher Dosis Antworten mit Zitat

Seit ca. einem halben Jahr nehme ich täglich 20g Kratom (2 x 10), um etwas ruhiger zu sein und damit meine Wahrnehmung ein bisschen gedämpft ist. Davor habe ich etwa ein halbes Jahr gar keine Opioide genommen. Tatsächlich funktioniert das bisher auch sehr gut. Die Euphorie ist zwar nach einer Weile nicht mehr vorhanden, aber eine leichte Sedierung und Dämpfung ist nachwievor da. Ich fühle mich auch ausgeglichener als sonst.

Kann das sein? Also ist es möglich, dass ein Teil der Wirkung von Opioiden auch nach längerer Dauer ohne Dosissteigerung bleibt oder wird das eher ein Placeboeffekt sein? Ich meine, Schmerzpatienten nehmen doch teilweise auch lange eine gleiche Dosis ein (oder ist auch hier eine Dosissteigerung irgendwann unumgänglich nötig?) und dass Substituierte auch nach längerer Zeit vom Metha noch sediert sind, höre ich auch immer wieder. Was sind eure Erfahrungen dazu oder was wisst ihr darüber?
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 18. März 2016 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hat niemand eine Idee dazu?
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 18. März 2016 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

surreal, es ist völllig normal, daß man von Opiaten, Opioiden immer mehr und mehr braucht um etwas zu spüren und trotzdem nie mehr das erreicht, was man sucht - das Feeling der ersten Male.
Man spürt schon was, aber eben bloß eine Sedierung und nicht das angenehme Feeling der Anfangszeiten. Bei hohen Dosen wirkt sich das dann so aus, daß man wegbricht, aber das war's dann schon ...
Schmerzpatienten sind eine ganz andere Kategorie, die bekommen idR ja nicht so viel, daß sie davon törnen, sondern gerade ausreichend, um die Schmerzen zu bekämpfen. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Dosissteigerungen bei Schmerzpatienten kann man auch nicht mit jenen vergleichen, die wir "Giftler" uns selbst verordnen.
Cheers
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 18. März 2016 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, genau darauf will ich ja hinaus. Eine (hintergründige) Sedierung und auch Wahrnehmungsdämpfung spüre ich ja immer noch, nur eben keine Euphorie mehr. Aber für den alltäglichen Gebrauch reicht mir das auch (hin und wieder gönne ich mir auch was Stärkeres, aber das sind Ausnahmen).
Ich frage mich jetzt halt nur, ob das vielleicht eher Einbildung ist, und wenn nicht, ob ich davon ausgehen kann, dass auch diese Restwirkung früher oder später ausbleiben wird.
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SPORTFREI
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 18. März 2016 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Klar wirken opis länger,sonst würden ja substitute irgendwann auch nicht mehr wirken.
Ich merke nach knapp 10monaten gleiche Menge pola schon,dass ich was drin habe.
Und bei shore merkt man auch bei toletanz immer den kick,der aber nur noch kurz war.

Und bei Jahren Tilidin was ich nahm hab ich definitiv hin u wieder es noch anfluten gespürt.
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 18. März 2016 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Dass rein körperlich immer eine Wirkung bleibt, ist klar. Nur, ob das irgendwann wirklich nur noch die ist, dass kein Affe kommt? Oder ob auch etwas von der positiven Wirkung bleibt. Aber du hast das ja nun auch bestätigt mit dem Metha und dem Tilidin. Ich habe jetzt die Erfahrung gemacht, dass die Sedierung zwar auch nicht mehr so stark ist, aber schon seit Monaten eigentlich gleich spürbar. Das ist jetzt zwar nichts Besonderes mehr, eher so im Hintergrund, aber ich fühle mich trotzdem besser als ganz ohne. Jedenfalls ist das mein subjektiver Eindruck. Und nun hoffe ich halt, dass das so bleibt.
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 18. März 2016 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

surreal hat Folgendes geschrieben:
... nur eben keine Euphorie mehr.


Der Euphorie jagen sie alle nach, die Opiate konsumieren. Nur kommt die eben nur dann, wenn man nicht am Opiat hängt, also nach den ersten Konsumationen. Bald schwächt sie sich ab, man versucht durch Dosissteigerung auszugleichen und hat damit den bekannten Teufelskreis der Sucht betreten.
Cheers
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Lugosi
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 739

BeitragVerfasst am: 18. März 2016 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich sehe es ähnlich!
Ich bin auch jahrelang, wenn nicht gar Jahrzehnte dem
Kick hinter her gejagt, doch hab ich ihn immer weniger
gespürt.
Erst nachdem ich längere Pausen eingelegt habe kam ich
wieder in die Nähe des gewünschten Kicks, aber das auch
nur für kurze Zeit.
Mittlerweile bekomme ich jedoch wieder Pola und somit
sind die gewünschten Kicks auch wieder Geschichte.
Vom Pola merke ich nicht viel, zumindest so lange ich es
regelmäßig nehme und mit sieben ml bin ich jetzt auch
nicht wahnsinnig hoch dosiert.
Leider komme ich nicht so gut mit Pola zurecht, da mir
übel von dem Saft wird, hin und wieder erbreche ich das
Pola. Dann hol ich mir auch Shore, damit ich bis zur nächsten
Vergabe rumkomme.

Kratom habe ich vor zwei oder drei Jahren mal ausprobiert,
doch ich war davon nicht so begeistert, denn das Zeug hat
mich dermaßen in den Sessel gedrückt und euphorisch war
ich auch nicht. Überdosiert war ich wohl nicht mit knapp
fünf Gramm.
Zu dieser Zeit war ich opiatfrei und das schon knappe drei
oder vier Jahre!
Ich glaub das ich noch einen Rest im Keller habe!

Ich wünsche dir von Herzen, dass das Kratom bei dir
weiter wie gewünscht wirkt.
Sorry, das ich nicht wirklich zu deinem Thema beitragen
konnte.

cu
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 18. März 2016 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, Kratom ist nun nicht gerade das Idealopiat, macht auch wirklich vergleichsweise wenig euphorisch, aber es hat, bei mir jedenfalls, schon alle typischen Wirkungen. Subjektiv wirken bei mir etwa 10g gutes Kratom so wie 300mg Codein. Wobei mir die Codeinwirkung besser gefällt, aber das Kratom ist halt ständig leicht verfügbar und dabei relativ günstig.
Für den gelegentlichen Kick, den ich schon auch will, gibt es auch mal Heroin. Aber das hat sich mittlerweile so eingebürgert, wie bei jemandem, der halt mal am Wochenende feiern geht und da was nimmt oder etwas trinkt. Das Kratom ist dagegen eher Medizin, wenn man so will. Das nimmt mir die Unruhe und die Reizüberflutung. Und das tut es bisher auch noch zuverlässig. Interessant fände ich es halt zu erfahren, ob dieses "Anwendungsgebiet" etwa vergleichbar ist mit der Schmerzbehandlung, bzw. ob und wie diese Dämpfung der Toleranzbildung unterliegt. So wirklich viel findet man dazu halt nicht, da es entweder um die Schmerzbehandlung geht oder eben wirklich darum, dass die Euphorie/der Kick durch Opiate schnell nachlässt. Das Thema "Opioide als Beruhigungsmittel" ist im Großen und Ganzen wohl nicht so interessant Laughing
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ast
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3318

BeitragVerfasst am: 18. März 2016 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

hi surreal, schade, dass Silenthigh nicht mehr hier ist, sie könnte Dir mit Sicherheit einiges über Kratom erzählen.
sie hatte Kratom auch über einen langen Zeitraum als Medikament benutzt und nachher ganz schön zu kämpfen gehabt...kannst Dir ja mal hier den thread durchlesen http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=16447&postdays=0&postorder=asc&start=0
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 18. März 2016 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für den Link. Dass das Absetzen auch bei Kratom nicht einfach so geht, ohne dass man etwas davon spürt, weiß ich. Grundsätzlich ist der Entzug aber aber nicht so dramatisch, gerade, was das Körperliche angeht. Wobei ich psychisch schon auch ziemlich fertig bin, wenn ich mal ein paar Tage nichts habe. Und Silenthigh hatte ja auch so schon starke Depressionen, das ist dann natürlich heftig.
Naja, darüber mache ich mir jetzt keine Sorgen, da ich keinen Grund sehe, es nicht zu nehmen, wenn es denn dauerhaft weiter so wirkt wie jetzt. (Nur wenn es irgendwann doch mal verboten würde, hätte ich ein Problem...)
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 18. März 2016 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

surreal hat Folgendes geschrieben:
(Nur wenn es irgendwann doch mal verboten würde, hätte ich ein Problem...)


Das wird eine interessante Sache, wenn's überhaupt so weit kommt. Denn dann ist die Ärzteschaft an der Reihe, man kann die vielen Leute, die d'ran hängen ja nicht von heute auf morgen im Regen stehen lassen. Dazu sind's zu viele, glaube ich.
Zudem ist's bzw war's dann legal, obwohl bekannt war, daß es süchtig macht.
Somit hat die Gesetzgebung eine gewisse Mitverantwortung, daß die Süchtigen behandelt werden.
Im Iran hat man das Problem der alten Opiumsüchtigen so gelöst, daß diese ihr Opium ohne großes Theater in der Apotheke bekommen. Und das, obwohl illegales Opium im Iran schon mal zur Todesstrafe führt - leider sogar sehr oft.
Pragmatisch, denn ein völliges Verbot hätte ein Chaos nach sich gezogen.

Man stelle sich mal vor, es gibt hierzulande zwei, drei Tage kein H, kein Koks und auch nichts als Ersatz. Das ganze Land ist trockengelegt, was illegale Drogen anbelangt. Die Folge davon wäre, daß alle aus ihren Löchern kommen und man sieht, wie weit verbreitet die Drogensucht ist - auch in Gesellschaftsschichten "über" Bahnhofniveau. Da fiele auch eine große Anzahl an Führungskräften wegen Bodennebels aus Wink
Cheers
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 19. März 2016 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Gesetzgeber dafür speziell etwas einplanen würde, aber es würden bestimmt einige deswegen zum Arzt gehen. Das würde mich auch interessieren, wie ein Arzt darauf reagieren würde. Immerhin dürften die wenigsten etwas von Kratom wissen. Eine große Hilfe würde ich mir nicht erhoffen.

Der Entzug ist aber, wie gesagt, auch nicht so schlimm. Man hat zwar schon die typischen Opiatentzugssymptome, aber das hält sich alles in Grenzen. Etwas Urlaub würde ich mir für die ersten Tage aber wohl schon nehmen. In einem Fachbuch zum Thema Kratom (ja, gibts wirklich) heißt es, der körperliche Entzug kann insgesamt bis zu 14 Tagen dauern.
Vermutlich würde ich dann aber auf Tramadol und Codein/DHC umsteigen...

Allerdings steht ein Verbot von Kratom wohl erstmal nicht an. 2010 wurde mal darüber diskutiert, die Entscheidung ist allerdings aufgeschoben worden und seitdem scheint nichts mehr in der Richtung passiert zu sein. Man kann also schon guter Hoffnung sein, denke ich.
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JP
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 19. März 2016 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

ast hat Folgendes geschrieben:
hi surreal, schade, dass Silenthigh nicht mehr hier ist, sie könnte Dir mit Sicherheit einiges über Kratom erzählen.
sie hatte Kratom auch über einen langen Zeitraum als Medikament benutzt und nachher ganz schön zu kämpfen gehabt...kannst Dir ja mal hier den thread durchlesen http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=16447&postdays=0&postorder=asc&start=0


Hey Ast,

weißt du wo Silenthigh ist? Man hört ja gar nichts mehr von ihr Shocked
Wurde sie gesperrt und wenn ja weshalb?

Ich habe nicht mitbekommen, das sie was falsch gemacht hat,
irgendwie werden alle gesperrt die die 1500 Beiträge Marke erreichen,
Saubermann zb. gut bei ihm kann das jeder nachvollziehen,
irgendwann hatte das Team bestimmt genau wie wir keine Lust mehr seine endlos Beiträge zu lesen,
zwei davon in einen Thema und man hätte fast einen Schlaganfall bekommen Laughing

Und viele User der Top 30 -> Mitglieder -> Beiträge -> Absteigend,
sieht man nicht mehr Shocked

Also ab 1500 schreibe ich keine Beiträge mehr.
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 19. März 2016 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so, Lugosi, mir ist noch etwas dazu eingefallen, dass du damals keine Euphorie gespürt hast vom Kratom. Es könnte gut sein, dass die Dosis zu gering war. In dem erwähnten Fachbuch wird gesagt, dass die opioiden Wirkungen erst bei höheren Dosen einsetzen, u.a. auch der Mechanismus, der die Euphorie bewirkt:

(Für diejenigen, die sowas interessiert Laughing)

"Euphoria (a feeling of general well being) is a principal reason that abusers
initially seek out opioids (and other drugs that induce the effect). Opioid-
induced euphoria is believed to be mediated through activation of the
G-protein–coupled MOR type following receptor activation by an agonist.
Mitragynine has been shown in several studies to have affinity for MOR
and intrinsic activity at the receptor (agonist action), so it has the potential
of producing opioid-like euphoric effect. However, as described in reviews
(e.g., Raffa et al. 2013) and other chapters in this book, there appears to be
some other component (possibly non-opioid) in the overall pharmacology
of mitragynine. The effects of this putative non-opioid component appear
to predominate at lower doses of mitragynine, and euphoria is not usually
described with the use of low doses. The opioid component is more preva-
lent at higher doses, and users report more opioid-like or even mixed opi-
oid/non-opioid effects at higher dose. The higher doses can be experienced
as euphoric or dysphoric, depending on the individual user and amount of
prior experience."
(Jaclyn R. Beckett u.a.: "Non-Analgesic CNS Effects", in: Robert B. Raffa: Kratom and Other Mitragynines, Boca Raton u.a.: CRC Press 2015, S. 197.

Wobei du ja schon von den 5g ziemlich sediert warst, wie du schreibst. Aber ich denke, es könnte daran gelegen haben. 5g gelten jedenfalls noch als eher geringe Dosis.
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