Kevin Koks - Eine ehrliche Geschichte und Bitte an euch!

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KevinKoks
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.04.2016
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2016 19:13    Titel: Kevin Koks - Eine ehrliche Geschichte und Bitte an euch! Antworten mit Zitat

Hallo Leute, ich bin Kevin (zumindest hier und jetzt). Ich habe ein Kokainproblem.

Gern möchte ich euch hier meine Geschichte erzählen und hoffe auf ein paar hilfreiche Lösungsvorschläge von euch um endlich wieder zu leben. Ich habe versucht mich so kurz und knapp wie nur möglich zu halten.

Zitat:
Vorstellung


Ich bin wie geschrieben 35 Jahre alt, Vater, Ehemann und führe ein kleines Unternehmen mit 4 Angestellten. Ich bin ehrlich und direkt, für viele Menschen evtl auch zu ehrlich und direkt. Ich kann mit Lügen und Scheinheilichkeit, ebenso mit Ungerechtigkeit nicht umgehen. Ich kläre alles mit Worten und bin kein Schläger. Allerdings mache ich meinem Gegenüber klar wenn mir etwas stinkt und erwarte das selbe von ihm. Zu den Drogen. Meine ersten Erfahrungen mit illegalen Drogen sammelte ich mit 16

Jahren und rauchte mit den Freunden Joints, Alkohol konsumierte ich nur zu besonderen Anlässen wie z.B. Geburtstagen und sonstigen Feiern, dass wiederum sollte mir aber nicht sonderlich gefallen.

Der Joint dagegen war seit meiner Jugend immer ein treuer Begleiter. Mein Cannabis-Konsum artete mit 17 oder 18 ein wenig aus und ich schottete mich etwas ab, meist verbrachte ich diese Momente mit lesen und versuchte Antworten auf viele Fragen zu finden. Freunde dagegen feierten und tanzten auf Pillen zu elektronischer Musik.

Chemische Drogen verabscheute ich und schwörte auf meine Plattensammlung das es bei natürlichen Drogen bleiben würde. Ein Interesse an Kokain oder gar Opium zu probieren war allerdings schon damals vorhanden. Ich bin aber glücklicher Weise nie in die Situation gekommen, es blieb beim kiffen und dem Alkohol in geringen Mengen.

Zitat:
Liebe und Veränderung


Mit 25 lernte ich meine Frau kennen und gab die Kifferei fast komplett auf, ich reduzierte den Konsum von ab und an auf wirklich selten. Nicht weil es meine Frau gestört hätte, sie war mir einfach wichtiger. Ich zog mit Sack und Pack 400km in Ihre Nähe und änderte mein Leben, ich war wirklich glücklich! Allerdings ist es in Ihrer Familie eine Art Brauch zu jedem erdenklichen Anlass Alkohol zu konsumieren. Wie bereits erwähnt war mir Alkohol immer und sehr egal. Das sollte sich jetzt ändern.

Ihre Familie, vor allem ihr Vater haben mich gut aufgenommen und ich fühlte mich sehr wohl in diesem neuen Umfeld. Erwähnt sei, dass ich aus einer Stadt kam und nun ein Leben auf dem Land antreten sollte.
Es war ein heißer Sommer, ich war sehr verliebt und wurde in sämtliche Aufgaben und Traditionen meiner "neuen" Familie eingeweiht. Es machte Spaß!

Verwundert darüber das ich nach wenigen Bieren kaum noch gerade aus sprechen konnte, mein "um mich herum" bestenfalls leicht schwippste, begann ich mein Training im "einarmiegen Reißen"!

Tag für Tag steigerten sich die Menge an Dosen bzw Flaschen Bier und auch der Schnaps begann zu schmecken. Doch mir vielen damals schon Veränderungen an mir auf, dass volksberauschende Mittel zum feiern und gesseligen Verweilen wirkte mit unter sehr negativ auf mich. Trotz so mancher Überlegung und auch Zweifeln änderte ich nichts, es began der tägliche Konsum.

Ein für mich neuer Bekannter und Freund der Familie meiner Frau bot mir eines Tages einen Joint an. Ich freute mich wie damals mit 5, als ich den ersten Matchbox in meinen Händen hielt. Anmerkung: Als Matchbox bezeichnete man damals ein kleines sehr hochwertig gefertigtes Spielzeugauto aus Metal.
Wir ballerten den Dübel und ich fühlte mich nach dem ersten Zug wie in "meinem" Element. Von da an konsumierte ich weiterhin in regelmäßigen Abständen Bier und in seltenen Fällen auch THC. Das hatte wie mir gerade aufgefallen ist, aber nur organisatorische Gründe da es kaum Gras gab und ich noch keine Bezugsquellen.

So verging die Zeit, Tag für Tag und Woche um Woche...

Zitat:
Neuer Job und klare Ziele


Ich begann einen neuen Job, hing die Tastatur an den Nagel und tauschte sie gegen eine Bohrmaschine. Ich hatte Freude in dem neuen Bereich und meldete mir kurzer Hand ein Gewerbe an. Sehr erfolgreich in der Branche füllte sich die Geldbörse und ich fühlte mich echt gut. Es kamen Angestellte und ja einige sind auch gegangen. Das Unternehmen führte ich recht gut, dass wurde auch durch schwarze zahlen bestätigt. Heute fehlt mir immer mehr die Lust und der Stress wächst mir über die Ohren. Leider blieb schon damals eine Bestätigung meiner Frau und auch Familie sowie Freundeskreis aus. Bedingt durch die viele Arbeit, Stress und auch durch Missverständnisse habe ich mich leider immer mehr von meiner Frau entfernt. Sie auch von mir und wir von uns.

Zitat:
Unverstanden in die Sucht


Ich flüchtete mich genau wie all die Menschen um mich herum in den besten Freund des Menschen, das Bier! Früher wohnte ich wie bereits erwähnt in einer anderen Region, dort war und ist es der Hund und evtl. auch das Auto. Ich möchte damit nicht sagen das hier alle Menschen Alkoholiker sind. Es soll lediglich verdeutlichen das ich täglichen Alkoholkonsom nicht kannte, nicht von meinen Eltern und auch nicht von den vielen Menschen die ich vorher kennen lernen durfte. Egal zu welcher Uhrzeit, egal an welchem Tag, es wird einem ein Bier (bereits geöffnet) in die Hand gedrückt. Bekannte aus Nachbargemeinden werfen Spitzen das hier alle versoffen sind. Die Einstellung zum Leben, zur Natur, Umwelt und gerade aktuell den Flüchtlingen kann und werde ich nicht verstehen. Für mich ist ein Mensch so lange ein Mensch wie er bemüht ist sich menschlich zu verhalten. Dabei spielt die Farbe seiner Haut keine Rolle genau wie seine Herkunft. Ich wurde bisher überall freundlich empfangen und von "Fremden" nach kurzer Zeit als Freund bezeichnet.
Das macht mich stolz und bestätigt mich in meiner Denkweise und meinem handeln. Bestätigung von meinem Umfeld bekomme ich wenig, da meine menschliche Art und auch die politische Einstellung hier wohl nicht her passen.

Man respektiert mich, aber ich fühle mich sehr oft unverstanden.

Zitat:
Kokain - Euforisch in den Absturz


Vor ca einem 3/4 Jahr bin ich auf das Deepweb gestoßen und war sehr begeistert von den Möglichkeiten und der unzensierten Kommunikation.
Für mich war das sofort eine 100% Demokratie, in der jeder alles sagen bzw schreiben darf. Klar, auch dort meisseln Verrückte ihre übertriebene religiöse, radikale, politische und auch peinlichen Bytes auf die Festplatten der "dunklen" Foren. Sehr erfreut war ich die angebotenen Mengen an Kokain, Heroin und anderen illegalen Substanzen zu sehen.
Eingelesen in die Art und Weise der "sicheren" Kommunikation bestellte ich kurzer Hand und mit großer Vorfreude 3g Kokain.

Als ich diese teuflischen weißen Flakes und Steinchen zerkleinerte und zwei Lines auf meinen Tisch legte bekam ich kurz Zweifel und dachte an die mögliche Abhängigkeit und Suchtgefahr. Aber nur kurz, zu kurz!

Die beiden Lines sniefte ich links und rechts und wartete auf diesen so verpönten und süchtig machenden Efekt. Nach ca 20 Minuten kamen Zweifel, Zweifel ob es denn wirklich gutes Kokain ist bzw ob es überhaupt Kokain ist. Ein leichtes Taubheitsgefühl war spürbar, aber viel mehr auch nicht.

Ich wartete noch etwa eine halbe Stunde und legte mir eine für mich mächtige Strecke auf den Tisch. Vom Gefühl her würde ich sagen es war etwa ein halbes Gramm, evtl etwas mehr.
Ich zog sie rasch, aber nicht zu ruppich sondern eher sehr intensiv in nur einem Step auf ein Nasenloch. Ich lehnte mich zurück in meinen Bürostuhl und steckte mir eine Zigarette an. Nach ca 60-90 Sekunden begann etwas was ich so noch nicht kannte, es umschling mich etwas wohliges, ein Gefühl von Wärme und etwas Besonderem. Ich dachte an Macht, Geld und guten Sex. Ich fühlte mich einfach prächtig, stark und zu allem bereit. Diese Erfahrung würde ich nie vergessen. Es waren klare Gedanken und erreichbare Ziele, tausende Fragen beantwortet in 3 Sekunden als es plötzlich passierte. Ich musste kacken, dringend!

Nachdem ich erfolgreich vom Klo zurück war, überkam mich die Lust endlich den Papierkram der schon viel zu lange unerledigt rumlag zu erledigen und machte mich ans Werk. Nach ca einer halben Stunde, 3 Zigaretten und der Feststellung endlich die aufgeschobene Arbeit erledigt zu haben war ich überrascht und extrem begeistert.
Achja und auch fast wieder nüchtern, denn so schnell wie der Rausch kam war auch wieder verflogen.

Am Abend beschloss ich spontan und aus Neugier noch eine Line zu ziehen. Auch diesmal musste ich erschreckend feststellen wie mächtig Kokain sein kann. Ich beantwortete mir Fragen in einer unglaublichen Geschwindigkeit, ich spürte einen massiven Ehrgeiz und Tatendrang. Ein unglaubliches Gefühl! Meinen nächsten Ausflug startete ich schon 3 Tage nach Erstkonsum, diesmal allerdings in der Öffentlichkeit. Der Anlass war eine kleine Geburtstagsfeier mit ausgewähltem Puplikum, eine kleine feine Runde. Niemandem ist es aufgefallen, wie Gesellschaftsfähig kann eine Droge sein?!
Ich legte an diesem Abend noch ein paar mal nach und trank etliche Bier ohne eine merkliche Wirkung vom Alkohol zu spüren. Das Einschlafen und auch der Morgen danach waren problemlos und ich schon mitten drin. Aber wer denkt gleich an etwas böses wegen der paar Lines. Der Beutel mit dem teuflischen Inhalt war fast leer und ich bestellte abermals im DW.

Line um Line vergingen und die Menschen um mich herum sind mir egaler als egal. Meiner Frau viel es natürlich auf. An einem Tag war ich mit Begeisterung und unaufhaltbar bei der Sache und erledigte anfallende Aufgaben und Arbeiten bis spät in die Nacht. Doch am nächsten Tag lag ich nur im Bett und fühlte mich krank. Mir selbst ist ein übermäßiger Konsum erst aufgefallen als ich Nasenbluten und kronischen Schnupfen bekam. Vor allem störte es mich nichts mehr ziehen zu können, es kam nur noch Rotz aus der Nase, aber es ging nichts mehr rein. Ich dachte mir eine Pause wird die Nase schon heilen, dem war auch so. In den 8-10 Tagen an denen ich kein Kokain konsumierte viel mir auf das ich entgegen vorherrschender Meinungen kein Verlangen spürte, soll das Zeug wirklich süchtig machen?
Unvorstellbar, unbegreiflich...
Schnell noch was bestellt für die Tage nach der Pause und weiter fleißig am ziehen, auch von RL-Kontakten besorgte ich mir Koks. Viel billiger aber kein Vergleich zur bisherigen Qualität. Also wurde wieder und wieder im DW geordert. Auch die Nase meldete sich regelmäßig und zwang mich zu weiteren Pausen. Kurze Pausen.

Zitat:
Ehrlichkeit und ein Versuch der Erklärung


Es war schon spät am Abend und ich drauf. Anders als sonst...
Aufgefallen ist mir an diesem Abend das sich der Rausch anders anfühlt. Wo ist die Macht und wann wird wieder alles gut? Der Rausch war schon lange nicht mehr vergleichbar mit meinen ersten kokainausflügen. Zwar betäubte es den Geist und die Gefühle aber von Faszination, keine Spur. Bahn um Bahn und Bier dazu, aber es stellte sich ein Gefühl von Zweifeln ein. Vorwurfsvoll zu mir selbst und von Schuldgefühlen geplagt erzählte ich es meiner Frau. Alles!
Angefangen habe ich mit meinem Problem mich nicht verstanden zu fühlen, dass es mir dank Kokain besser geht und ihre Vermutung das ich ihr nicht treu war selbstverständlich auch bestätigt. Es war ein Schock!
Aber ich wusste nicht mehr wohin, Ehrlichkeit ist mir doch so wichtig. Wie konnte ich so lange Schweigen? Ich liebe meine Frau!
Probleme muss man klären, man muss reden.
Leider fällt ihr das sehr schwer, sie kennt das nicht. In ihrer Familie wurde nie geredet, zumindest nicht über Probleme und ja es gab und gibt genug davon. Genau das war vermutlich auch der Grund für die entstandene Entfernung und Probleme in der Beziehung.

Zitat:
Freunde wenn man sie braucht


Ich habe meinen besten Freund auch eingeweiht, er hat selbst intensiv gekifft, trinkt täglich Bier und hat auch Erfahrungen mit Kokain gemacht. Für diesen Kerl mache ich alles und das weiß er. Er auch für mich. Er hat mich gefragt wie er helfen kann. Mir ist nur eingefallen das wir evtl weniger Bier trinken könnten und mit dem Rauchen aufhören sollten.
Ich schäme mich für jede Zigarette in der Nähe meiner Kinder. Und weil er auch Vater wird schien das eine gute Idee, zusammen geht alles besser.

Zitat:
Erkennen des Problems


Mir ist das sehr unangenehm süchtig zu sein und das mit euch zu teilen. Vielleicht ist es aber auch der richtige Weg. Vielleicht auch hoffnungslos. Aber durchGespräche mit meiner Frau und meinem Freund vor allem aber durch Ehrlickeit gegenüber mir selbst habe ich endlich erkannt das ich ein massives Drogenproblem habe.

Reden oder schreiben hilft mir sehr und ich bin froh dieses Forum hier gefunden zu haben. Ich weiß das Kokain ungesund ist und ich gegenüber meiner Frau und meinen lieben Kindern eine große Verantwortung trage, natürlich auch für mich selbst.
Mir ist klar das mich jede weitere Nase vermutlich immer tiefer sinken lässt. Aber ich weiß nicht wie ich aufhören kann.

Zitat:
1000 € fingen Feuer


Das ich süchtig bin ist mir bewusst und sehr unangenehm ich möchte es gern ändern.
So im Kopf und ab zu den Vorräten, da der Ofen an war und ich nüchtern kam ich auf die Idee alles zu verbrennen. Mein Kokain, den Afghanen und das Gras. Leider habe ich genau das jetzt schon zum 2. mal gemacht. Denn nach dem ersten Feuer hat es kaum eine Woche gedauert und die nächste Ration Koks war bestellt. Nach dem zweiten Versuch ein paar Tage länger.

Zitat:
Wie geht es weiter


Ich bin süchtig (punkt). Ich muss mich ändern. Ich habe Unterstützung. Ich habe Verantwortung und Ziele.

Zitat:
Nun zu Dir bzw euch!


Vielen Dank an dieser Stelle! Danke das du dir die Zeit genommen hast um dich mit mir und meinen Problemen zu befassen. Des weiteren bitte ich dich um Entschuldigung für die fehlerhafte Rechtschreibung.

Zitat:
Jetzt noch mal ganz direkt: Hast du bzw habt ihr eine Idee wie ich dauerhaft CLEAN werde und vor allem auch bleibe?
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Gaucho
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Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2016 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube es wäre illusorisch dich von einem dauerhaft abstinenten Leben überzeugen zu wollen, zumal wir ja ausnahmslos alle von bestimmten Substanzen abhängig sind.

Die einen können mit ihrer Sucht relativ gut leben, so geht es auch mir und den meisten Abhängigen von pharmazeutischen Opiaten.

Bei den Koksern und Druffies (Speed & Meth) geht es komischerweise immer binnen weniger Monate von 100 auf 0. Ich fürchte das bringen die Upper/Stimulanzien so mit sich. Jedenfalls bin ich clever genug gewesen diesen Kreislauf früh genug zu durchbrechen.

Ich bin der Meinung, dass man einem Drogenabhängigen nicht von Außen helfen kann. Die Überzeugung zum Aufhören muss nämlich von Innen heraus kommen bzw. heranwachsen.

Wenn du diese Erkenntnis erlangt hast und dir im Klaren darüber bist, dass sich dein Leben durch diese Substanz eigentlich nur zum Negativen verändert hat und der kurze "Rausch" - das Geld und den Aufwand nicht mehr wert ist - dann würdest du sofort die Finger davon lassen.

Du bist dir außerdem hoffentlich im Klaren darüber, dass der chronische Kokainkonsum dich um deine Gesundheit bringt.

Geld, Macht, Sex sind für mich die drei größten Irrtümer der Menschheit. Das eine ist eine schöne Nebensache und ein harmloses Laster, die anderen führen dich direkt ins Verderben. Je eher du das erkennst, desto besser.
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ast
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3305

BeitragVerfasst am: 5. Apr 2016 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Hallo Sybille,

das Kokain hat halt auch eine "vasokonstriktive" Wirkung, die dazu führt, dass bei Dauergebrauch das Gewebe am Ort der Anwendung abstirbt. Die Löcher drohen nicht nur in der Nasenscheidewand, sondern auch im Gaumen und der seitlichen Nasenwand zu den Kieferhöhlen.

Die Kokainabhängigkeit lässt sich mit Baclofn sehr gut behandeln, guckst du zB hier:

https://www.youtube.com/watch?v=byain0Vo5mo

Wenn du das Kokain aber für deinen Heroinentzug dringend weiter konsumieren willst, brauchst du eine andere als die nasale Anwendungsform.

Da bleibt eigentlich nur das "Basen", also das Überführen des Kokains in die freie Base mit Ammoniak (Freebase) oder Natriumbicarbonat (Crack), die Base kann dann entweder geraucht oder über einen Vaporisator konsumiert werden. Oder du bleibst bei Hydrochlorid und fixt es!

Alle diese Apllikationsformen erhöhen das Suchtpotenzial des Kokains nochmals erheblich, da muss ich dir dringend abraten.

Am sinnvollsten wäre eigentlich eine richtige stationäre Entgiftung mit anschließender Rückfallprophylaxe mit Baclofen.

Das setzt allerdings die Bereitschaft voraus, ein Leben ohne Drogen zu wagen

LG

Praxx
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ast
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3305

BeitragVerfasst am: 5. Apr 2016 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

PS
KevinKoks hat Folgendes geschrieben:
Ich dachte an Macht, Geld und guten Sex. Ich fühlte mich einfach prächtig, stark und zu allem bereit. Diese Erfahrung würde ich nie vergessen. Es waren klare Gedanken und erreichbare Ziele, tausende Fragen beantwortet in 3 Sekunden als es plötzlich passierte. Ich musste kacken, dringend!

Laughing the facts of life Idea
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Lunatik
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.01.2014
Beiträge: 78

BeitragVerfasst am: 5. Apr 2016 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo K

Mensch da hast ja was geschrieben, 1000 Fragen in wenigen Sekunden, finde ich gut wie das tatsächlich beschrieben hast, so war's bei mir auch in etwa... deine story hat, wie fast alles, zwei Seiten - eine traurige, vom verrutschtem Leben und eine gute Seite, bei der du das Problem erkannt hast, keine sozial-finanzielle Probleme hast, voll im Leben stehst ( sogar besser ) und von zwei sehr wichtigen Leuten Unterstützung hast... also das haben auch schon viele andere vor dir geschafft, vom Koks abzuspringen, bin selber Morphinist, habe aber einige getroffen die es geschafft haben, ohne dann sofort auf was anderes umzusteigen, das triggert glaube ich nicht so monatelang...

Du musst nur 6 Wochen komplett ohne Koks aushalten und durchziehen. Dir dieses Ziel richtig setzen. Du musst auch immer daran denken das das Leben morgen ja nicht aufhört, einfach irgendwie den Tag aussitzen (manchmal 2-3 Tage) und wissen das am nächsten Morgen alles wieder besser wird, desto weiter/länger desto einfacher...

Da gibt es ja auch die entgiftung in einer Klinik, das ist zwiespältig, professionelle Hilfe ist immer gut, jedoch so ein 1-2 Wochen Aufenthalt dort ist nicht toll...

Gibt auch Selbsthilfegruppen.. Dem einen hilft es, anderen nicht...

Naja, nicht verzweifeln und nicht die schuld bei den anderen suchen, man merkt irgendwann dass es auch nach größeren Verlusten weitergeht und die Sonne sich dreht

Ps lass mich raten, du hast den Post direkt nach ner line geschrieben? Nicht's negatives..
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 5. Apr 2016 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Kevin,

das hört sich eigentlich überwiegend schön an, wie du dein Leben aufgebaut hast.
Koks ist ein geiles Zeug und eine echte Hure. Wie kommt man daraus?
Im Kopf hast du ja die Weichen gestellt, unterstützend fällt mir auch nur das immer
von praxx umworbene Baclofen ein. Zumindest hat er als Suchtarzt einschlägige
Erfahrungen damit.
Eine stationäre Entgiftung würde ich in dem Fall nicht machen, eher einen schönen
2-3 wöchigen Urlaub, an einem schönen Ort, z.b. Ischia, vollgepackt mit Thermal-
und Wellness, gutem Essen und gutem Wein. Alkohol kann schon etwas helfen, ist
aber auch das übelste Spiel mit dem Feuer. In jedem Fall bringts schon mal
Abstand, und in schöner Umgebung mit guter Zeitplanung, fällt es leichter den
Kopf frei zu bekommen.

LG N
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Gaucho
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 5. Apr 2016 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Baclofen ist aber auch ein Benzodiazipinabkömmling und dockt ebenfalls agonistisch am GABA-Rezeptor an. Insofern ist es auch nur eine Form der Suchtverlagerung und kein Wundermittel.

Ob nun Valium oder Baclofen, ich sehe da keinen so großen Unterschied - denn abhängig machen sie alle. Alkohol halte ich aber trotzdem für die denkbar schlechteste Alternative. Ist zwar legal, aber wer möchte schon eine Alkoholabhängigkeit riskieren?

Egal was man macht, von nichts kommt nichts. Entweder man ist hart und beißt ein Paar Wochen auf Granit , macht die schlimmste Zeit seines Lebens durch und hat es danach geschafft oder man sucht sich andere Mittelchen mit denen man sein Leben dauerhaft besser bestreiten kann.

Was dem TE ungemein helfen könnte von seiner Kokainsucht loszukommen wäre möglicherweise Buprenorphin aka Subutex. Denn die aktivierende Komponente wäre an dieser Stelle auch ganz hilfreich. BUP ist sehr günstig, langanhaltend, hat kein Schädigungspotenzial und macht nicht so schnell abhängig wie andere Opiate.

Er könnte sich eine 8mg Tablette für 10€ im DN kaufen und käme damit über einen Monat hin. Alle zwei Tage etwa 0,5 mg sublingual/nasal und in einem Monat ist er seine Kokainsucht los.

Eine praktikablere Lösung gibt es meines Erachtens nicht.
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KevinKoks
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.04.2016
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 6. Apr 2016 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihrzZZ und vielen Dank für eure Unterstützung!

Gaucho hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube es wäre illusorisch dich von einem dauerhaft abstinenten Leben überzeugen zu wollen, zumal wir ja ausnahmslos alle von bestimmten Substanzen abhängig sind.

Ich bin der Meinung, dass man einem Drogenabhängigen nicht von Außen helfen kann. Die Überzeugung zum Aufhören muss nämlich von Innen heraus kommen bzw. heranwachsen.

Geld, Macht, Sex sind für mich die drei größten Irrtümer der Menschheit. Das eine ist eine schöne Nebensache und ein harmloses Laster, die anderen führen dich direkt ins Verderben. Je eher du das erkennst, desto besser.


Hallo Gaucho, ich bin mir sicher es verstanden zu haben. Bisher war das "durch halten" das eigentlichee Problem. Sobald gewisse Reize ihr Werk erledigen waren die Überzeugungen Schnee von Gestern.

In dem Punkt das man es selbst wollen möchte und muss kann ich nur zustimmen, es geht ja auch um mich.

Geld, Macht und Sex...

Auch in diesem Punkt kann ich dir nur zustimmen. Genau das ist auch mein Problem. Ich sehe genau dieses Denken in meinem Umfeld. Vielleicht hilft K sich da anzupassen ich weißm es nicht.

Dinge wie Ehrlichkeit und Solidarität sehe ich leider zu selten. Genau das ist mir aber wichtig! Das sind viele Gedanken bei denen ich, wenn ich sie denn teile, auf Unverständniss stoße. Ich habe seit einigen Jahren z.B. nicht mehr fern gesehen. Auf Grund dessen fällt es mir natürlich bei Diskusionen um die neue Veltins-Werbung, GZSZ oder diesem Supertalent... Bauer sucht Sau oder gar diesem Sauentausch-TV sehr schwer mich zu beteiligen.

Genauso geht es wahrscheinlich meinem Umfeld wenn ich über die Ukrainekriese, Monsanto oder Nestle spreche.

Lunatik hat Folgendes geschrieben:
Hallo K

Mensch da hast ja was geschrieben, 1000 Fragen in wenigen Sekunden, finde ich gut wie das tatsächlich beschrieben hast, so war's bei mir auch in etwa... deine story hat, wie fast alles, zwei Seiten - eine traurige, vom verrutschtem Leben und eine gute Seite, bei der du das Problem erkannt hast, keine sozial-finanzielle Probleme hast, voll im Leben stehst ( sogar besser ) und von zwei sehr wichtigen Leuten Unterstützung hast... also das haben auch schon viele andere vor dir geschafft, vom Koks abzuspringen, bin selber Morphinist, habe aber einige getroffen die es geschafft haben, ohne dann sofort auf was anderes umzusteigen, das triggert glaube ich nicht so monatelang...


Naja voll im Leben stehen passt ja nicht, ich bin süchtig und abgestürzt. Aber noch nicht komplett ruiniert. Noch nicht... Ich habe nicht erwähnt das ich auch Heroin schon einmal probiert habe. Nasal... zum Glück auch nur in Verbindung mit Kokain und THC. Ich habe keine wirkliche respektvolle und intensive Erinnerung an den Rauch. Ich wünsche dir alles gute und das auch du deine Sucht besiegst. [/quote]

Lunatik hat Folgendes geschrieben:
Du musst nur 6 Wochen komplett ohne Koks aushalten und durchziehen. Dir dieses Ziel richtig setzen.

Ps lass mich raten, du hast den Post direkt nach ner line geschrieben? Nicht's negatives..


Danke du machst mir Mut, aber ich weiß nicht ob das craving wirklich in 6 Wochen aufhört. Ich bleib dran und halte euch natürlich auf dem laufenden.

PS: Klar erkannt, allerdings nicht nur eine! Leider auch nicht die letzte(n)...

nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
Hi Kevin,

das hört sich eigentlich überwiegend schön an, wie du dein Leben aufgebaut hast.
Koks ist ein geiles Zeug und eine echte Hure. Wie kommt man daraus?
Im Kopf hast du ja die Weichen gestellt, unterstützend fällt mir auch nur das immer
von praxx umworbene Baclofen ein. Zumindest hat er als Suchtarzt einschlägige
Erfahrungen damit.
Eine stationäre Entgiftung würde ich in dem Fall nicht machen, eher einen schönen
2-3 wöchigen Urlaub, an einem schönen Ort, z.b. Ischia, vollgepackt mit Thermal-
und Wellness, gutem Essen und gutem Wein. Alkohol kann schon etwas helfen, ist
aber auch das übelste Spiel mit dem Feuer. In jedem Fall bringts schon mal
Abstand, und in schöner Umgebung mit guter Zeitplanung, fällt es leichter den
Kopf frei zu bekommen.

LG N


Hey nebukadnezar, ich glaube nicht das es sinnvoll wäre jetzt auch noch andere Substanzen zu nehmen. Nicht für mich! Ein stationärer Aufenthalt kommt für mich auch nicht in Frage. Ich bin mir sicher in meinem gewohnten Umfeld (allerdings dem Gutem Exclamation ) bin ich besser aufgehoben.

Danke für den Tip mit dem Urlaub, ich wollte schon immer mal mit der Transib nach Wladiwostok, ernsthaft!

Gestern war ich wieder Druff... Ich war auch bei einer Ärztin (Notaufnahme) diagnostiziert wurden HRS und meine Nierenwerte passen auch nicht.

Sie meinte ein Psychater müsse ihr bescheinigen das ich nach Hause dürfe und nur er könnte das, denn er kennt sich am besten mit Drogen aus. Ich habe sie darauf hin gefragt ob er selbst auch konsumiert oder anhand welcher Erfahrungen er denn verstehen würde wie es mir geht. Sie wirkte für mich sehr überarbeitet, müde und einfach nur genervt das sie mich einen tätowierten Drogenjunkie vor sich hatte. Ich denke eine Nase hätte sie nicht nur motiviert sondern auch mehr Verständis für die Zukunft gebracht.

Ich wäre nicht normal, sie konnte mir allerdings nicht definieren was normal ist!

Die ging mal garnicht!

Der Psychologe hingegen war sehr nett und bescheinigte mir gern das ich geistig fit bin und hat mir sehr geholfen.

Ich habe Gestern alles was ich hatte auf die Straße geschmissen und Heute noch nichts konsumiert. Ich bleib am Ball!
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Ameise
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 05.04.2016
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 6. Apr 2016 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo kevinKoks,

Du machst ja Sachen, hast dich ganz schön mit der Ollen angelegt Laughing

Koks ist wirklich nicht die Lösung Deiner Probleme. Hör schnellstmöglich damit auf.

die ameise
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Gaucho
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 6. Apr 2016 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte damals einen leichten Hang zu Methamphetamin (geraucht) und habe es hinterher mindestens genauso bereut wie du mit dem Koks.

Was mir aber definitiv geholfen hat, dass ich es jedes Mal sofort unwiederbringlich entsorgt habe. Einmal konsumiert, dann gleich bereut und sofort weggeworfen.

Das ganze ging bestimmt ein Paar Mal so und ich habe dadurch fast 200€ zum Fenster rausgeschmissen. Aber jedes Mal wurde der Ekel größer und dann habe ich es seitdem nie wieder genommen. Du musst lernen konsequent zu bleiben und in einem Moment des klaren Gedankens das Zeug jedes Mal wegschmeißen.

Irgendwann macht es dann automatisch "klick", weil dein Unterbewusstsein gegen deinen Verstand rebelliert - aber die Rationalität letztendlich siegt.

Dein Umfeld scheint mir das eigentliche Problem zu sein. Denn du scheinst mir eher ein aufgeweckter, tiefgründiger und politischer Mensch zu sein, während die Leute in deiner Umgebung und Familie eher einfach gestrickter sind.

Deswegen auch der Hang zum Alkohol und die Berieselung/Abstumpfung durch RTL und Co. Ich schaue auch seit vielen Jahren kein TV mehr, außer hin und wieder den Kultursender Arte.

Mit Stimulanzien kann man eine Zeit lang ganz gut funktionieren und Dinge die einem sonst missfallen würden, erscheinen einem so plötzlich in einem günstigeren Licht. Aber das ist nicht dein wahres "Ich"

Die Herzrhythmusstörungen sind erst der Anfang denn bald hast du einen ernsthaften Herzschaden - wenn du so weiter machst wie bisher. Vom Schadenspotenzial ist Kokain noch bedenklicher als Methamphetamin !

Ich denke du musst eine Entscheidung herbeiführen. Jedenfalls erscheinst du mit in der jetzigen Situation nicht glücklich zu sein. Dein Kokainkonsum ist nur ein Symptom, aber dahinter verbergen sich die wahren Missstände.

Denk mal darüber nach...
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KevinKoks
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.04.2016
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 6. Apr 2016 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ameise hat Folgendes geschrieben:
Hallo kevinKoks,

Du machst ja Sachen, hast dich ganz schön mit der Ollen angelegt Laughing

Koks ist wirklich nicht die Lösung Deiner Probleme. Hör schnellstmöglich damit auf.

die ameise


Hallo Ameise, ich habe mich von der Dame einfach nur verarscht gefühlt.

Mein liebenswerter Opa sagte immer: Wie es in den Wald hinein ruft...

Sie war gestresst und vermutlich hatte sie schon mehr als 12h Dienst auf dem Buckel und dann kommt ein "Junkie" der zwar abhängig aber viel zu klar im Kopf ist. Ich wollte nicht frech rüber kommen, aber viele Menschen unterschätzen andere und gehen nicht auf sie ein. Bewerten sie nach Äußerlichkeiten und stecken sie in für sich passende Schubladen.
Ich bin mir sicher das die mich den Twisted Evil schon lange vergessen hat...
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