Gedanken

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DieDächsin
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Anmeldungsdatum: 21.03.2016
Beiträge: 335

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2016 00:13    Titel: Gedanken Antworten mit Zitat

Hallo liebes foRum!
ich bin ja nun noch nicht so lang dabei, und vllt haben einige von euch verfolgt das ich bis auf Erfahrungen durch Freunde und ein bisschen probieren als ich jünger war kein Problem mit Drogen habe. also außer rauchen. und das tut ich gern und seh es nicht als Problem.
also, ich weiß nicht ob ich hier richtig bin.
Aber ich muss ein paar Sachen loswerden... das wird kein Tagebuch thread, nur ein geschreibe über meine Gedanken, Gefühle und Dinge die mir wichtig sind.
in meiner Familie redet man nicht über sowas, man macht sich nicht verletzlich. Ich auch nicht, ich bin immer stark... nach außen. in meinem inneren sieht es aus wie in ner Wüste. .. meistens. manchmal gibt's auch hurricanes. was ne bescheuerte methapher. vllt kann ich euch irgendwann ne bessere liefern.
so, dann leg ich halt mal los.

Versagen.
Fehler machen. falsche Entscheidungen treffen. jeder tut das. dauernd. es ist schwer das zuzugeben, es ist ein hartes Stück Arbeit. und zwar zugeben ohne zu bereuen. bereuen ist selten gut. Ich versuche nichts zu bereuen. Ich bestehe aus meinen Entscheidungen, ob gute oder schlechte. Bin sozusagen "die Summe meiner Guten und schlechten Entscheidungen"
ich treffe oft Leute die irgendwas bereuen. Ich frag dann ob sie jetzt glücklich sind. sind die meisten. Na dann... gibt's ja nix zu bereuen! Man ist da, wo man jetzt ist, aufgrund seiner Entscheidungen. Alles wäre anders hätte man anders entschieden ... und wenn man im Moment klarkommt, warum bereuen? Warum der Vergangenheit nachtrauern? Sie ist wie sie ist. Punkt. mein leben hat mich gelehrt pragmatisch zu sein. trotzdem an allem das gute zu sehen. denn mein leben ist ne bitch. eine, die ich liebe, aber ne bitch...
ich würde nix ändern. Ich bin ganz zufrieden wie es gerade ist und jede Entscheidung die ich getroffen hab, hab ich aus freien Stücken getroffen. weil ICH das wollte. ja, manchmal wars doof, und? Jeder macht Fehler... OK, ich mach vllt extrem viele, aber so ist es, so bin ich.
allzu oft versage ich. Aber ich steh auf "life goes on" und mach weiter. immer. egal was passiert. sexuelle Gewalt, MS, meine mum ist früh gestorben, Scheidung.. ich könnt noch viel aufzählen. vllt irgendwann mal.
man sollte die Gegenwart achtsam behandeln und in die Zukunft schauen. ab und zu zurück blicken, egal um sich an schönes zu erinnern oder einen Fehler anzuschauen, um ihn nicht nochmal zu machen.
"beim ersten mal wars ein Fehler, beim zweiten mal hatte man die wahl"

so. Ich hoffe keiner von euch fühlt sich durch meine Ausbrüche gestört oder sonstwas. Aber das muss raus, und im reden bin ich nicht gut. also reden über sowas.

eine schöne Nacht euch.
DieDächsin
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Nooria 24
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Anmeldungsdatum: 12.03.2016
Beiträge: 699

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2016 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Du, Dächsin,
meinst Du wirklich, was Du geschrieben hast? Oder willst Du nur stark sein, so wie es in Deiner Familie immer gehandhabt wird? Weißt Du, wenn es so belanglos wäre, wie Du es beschrieben hast. . . hättest Du es nicht geschrieben - eben, weil es Dir nicht wichtig gewesen wäre. . .

Kommt mir alles so bekannt vor, was Du beschreibst. . . eigentlich sind alles irgendwie Kleinigkeiten - geschenkt! Aber die Summe der Kleinigkeiten sind dann doch ein Problem - sogar ein großes! Könnte es sein, dass ich nicht so ganz falsch liege?. . . Ich war auch auf so einer Schiene - und das war nicht gut für mich und hätte mich fast umgebracht mit Psychostress und Selbstmedikation.

Und ganz ehrlich ist es sehr viel schmerzhafter und viel, viel aufwändiger, die ganzen Trümmer wegzuräumen, bis man an die Baustellen kommt, die man schon viel früher hätte bearbeiten sollen - einzeln . . . und dann muss man sie bearbeiten - jetzt möglichst alle gleichzeitig, weil alle nach Beachtung schreien. . . das habe ich noch vor mir, wo es mich schon so viel Kraft gekostet hat, sie zu ignorieren. Und jetzt brauche ich noch sehr viel mehr Kraft, um sie anzugehen, sie auszuhalten und sie aufzuarbeiten. . .

Sind nur mal so meine Gedanken - und meine Erfahrungen. . . und Ängste. . .

Nooria Laughing Laughing Laughing
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DieDächsin
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Anmeldungsdatum: 21.03.2016
Beiträge: 335

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2016 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

hey!
ne, ich denk nicht dass das unwichtig ist... ich glaube es ist unfassbar wichtig, und deshalb schreib ich hier. weil es raus muss.

vorhin hab ich soviel geschrieben, dann ists mir irgendwie abhanden gekommen.
jetzt hab ich kein Bock mehr. vor allem weil mir heute schlecht geht, vom Kopf, und ich weiß Nichtmal genau warum.
und es soll ja kein Jammer thread werden.
lg
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Nooria 24
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.03.2016
Beiträge: 699

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2016 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Scheint momentan umzugehen, dieses "vom Kopf her schlecht und ohne Grund". Hatte ich vorgestern ganz massiv und gestern mein Mann - und auch im Bekanntenkreis gab und gibt es einige Durchhänger. Könnte an dem Neumond liegen oder auch an dem Wetterwechsel bzw. der Umstellung auf die Sommerzeit. Wird auch wieder besser. Ich drücke Dir die Daumen.

Hatte ich auch schon, stundenlang preisverdächtig formuliert und getippt - und puff weg. Wenn es um wichtige Dinge geht, schreibe ich die jetzt immer erst in einem Textprogramm und kopiere es in den Beitrag, wenn ich fertig bin. Rolling Eyes

Ja, natürlich ist es wichtig für Dich, was du geschrieben hast. Ich finde nur, dass Du versuchst, mehr Stärke zu zeigen als notwendig ist, weil Du glaubst, dass Deine Probleme für andere nicht wichtig sind! Sie sind für Dich wichtig und das alleine zählt! Und wenn Du darüber schreiben möchtest, dann tue das - oft hilft es, sich besser zu sortieren. Dafür brauchst und solltest Du Dich nicht entschuldigen. Keiner steckt in Deinen Schuhen oder ist Deinen Weg mit Deinen Erfahrungen gegangen - oder kann deine Erfahrungen vollkommen nachvollziehen, weil er sie ganz anders sieht und bewertet. Das ist okay so, aber deswegen ist Dein Beitrag genau so wichtig wie alle anderen hier, eben weil es Dein Beitrag ist. Laughing

Nooria
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DieDächsin
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.03.2016
Beiträge: 335

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2016 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

so. auf ein neues.

nooria,
ich finds voll lieb was du schreibst, und ja, genau das ist mein Problem. .. ich seh meine Probleme als nicht so wichtig an, eher als Schwäche. und ich hasse schwach sein, das gesteh ich mir selbst nicht zu. deshalb muss das hier raus, anonym, wo ich keine Angst hab das jemand meine Schwäche "ausnutzt"...

brauchen und wünschen

brauchen wir was wir uns wünschen? wünschen wir was wir brauchen? Sind diese zwei Dinge identisch? komplett, teilweise oder garnicht? Die Antwort für mich lautet Nein. ganz subjektiv. warum ich mir darüber Gedanken mach? Weiß ich selber nicht genau... erscheint mir irgendwie wichtig. ..
also ist die nächste frage: was brauche ich?
Und die finde ich echt schwierig, da hab ich lange drüber gerätselt. also, ich brauche essen und trinken. Ich brauche zwei bis drei Sätze Kleidung. mittlerweile, da ich keine eigene Wohnung mehr hab, kann ich sagen das ich auch das nicht brauche. Ich brauch nur nen Unterschlupf.
so, der Rest sind wünsche, manche klein und unbedeutend, manche so riesig für mich das ich um einiges mehr dafür tun würde mir nen Wunsch zu erfüllen als etwas von der brauchen-Liste zu streichen.
was wünsche ich mir?
fand ich auch schwer, jedoch nicht so sehr...
liebe. ehrliche echte liebe. Ich möchte genau so geliebt werden wie ich bin.. mit Ecken, kanten, Höhen und tiefen. und ich möchte genauso lieben. das ist schwierig . das erfordert Arbeit. Viel Arbeit.
Freunde. die immer für mich da sind, sich jeden bullshit von mir anhören, egal zu welcher Tages oder Nachtzeit. das hätte ich, wenn ich es schaffen würde mich komplett zu öffnen. bei A und J. Aber da muss ich noch an mir arbeiten; das ich das annehmen kann.
Familie. das ist sehr schwer. Ich hab Familie. keine blutsverwandten, aber J und S lassen mich bei Ihnen wohnen, in einem ZimmerChen unterm Dach. sagen das sie genießen das ich da bin. Ich hab L die wie ne Schwester für mich ist... und natürlich hab ich auch noch echte Familie, aber das ist schwierig... klar liebe ich sie, aber... es ist schwierig.
reisen. das ist ein großer Wunsch von mir und das was ich gerade mache . Ich Reise. Australien, Irland, Karibik. .. rucksack packen, ticket kaufen und los. das ist Freiheit für mich. es werden noch viele weitere Reisen kommen...
so. das war meine persönliche Aufstellung zum Thema "brauchen und wünschen"

good night!
DieDächsin
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 12. Apr 2016 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Dächsin,
du bist ja Krankenschwester, wärst ja ne gute Partie ,nicht wahr!
bei den ganzen Substanzen,an die du kommst!
Wie ist deine Tele-Nr. Wink

Gruss
mikel
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 12. Apr 2016 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Dächsin,

brauchen und wünschen!


Meiner Meinung nach glaube ich
aus der rein menschliche Perspektive, die wir hier als Lebewesen in der Materie haben, ergeben sich immer nur die Daseinssinn-Antworten, die mit Materie zu tun haben, also Erhaltung des Systems (Gleichgewicht in Natur, Tier- u. Pflanzenwelt), Erhaltung der eigenen Art, der eigenen Familie, des eigenen Lebens (= des eigenen physischen Körpers). Und das Erleben von körperlichen Reizen, also Sinneseindrücken.

Auf emotionaler Ebene geht es darum, Gefühle zu erleben. Und wenn man sich anschaut, wieviel Drama die Menschen sich im Leben erschaffen, scheint es auch nicht unbedingt darum zu gehen, nur Freude und Glück zu erleben, sondern auf dieser Ebene wird deutlich auch nach Leid gestrebt. Also, ganz pauschal, es geht um Emotionen.
Wenn man Einblicke oder Antworten bekommen möchte, die darüber hinausgehen, bleibt einem nichts anderes übrig, als mit dem eigenen Bewusstsein über diese Daseins-Ebenen hinauszugehen. Das heißt z.B. Meditation, Trance, - Zustände, in denen man sich von der eigenen Körperlichkeit, Emotionalität und dem gesellschaftlichen Stand soweit unabhägig macht oder distanziert, dass andere Arten, auf die man ebenfalls da ist, dominanter werden können, so dass man die Wahrnehmungen dieser Ebenen auch bewußt erleben kann.



Hoffe du konntes damit was anfangen!


so long
mikel
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DieDächsin
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.03.2016
Beiträge: 335

BeitragVerfasst am: 12. Apr 2016 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

hey Mikel
du hast auf jeden Fall recht, ich hab auch ne zeit lang Yoga gemacht und das hat mir auch was gebracht. ..
bin nur ein bisschen faul geworden in letzter zeit.
und nein ich bin keine Krankenschwester, ich bin pharmazeutisch technische Assistentin. .. Wink
und meine Nummer stell ich doch nicht ins Internet und außerdem, sorry, I'm taken Cool Wink
weitere Ergüsse von mir wahrscheinlich morgen.
good night

dächsin
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2016 06:07    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,moin,Dächsin,

ich merke, Dein Thread ' Gedanken ' wird auch psychologisch, süchtig sind

wir ja sowieso und ein bischen Spiritualität schwingt doch immer mit, wenn es

' Wie sind wir' oder 'wie können wir glücklicher sein ' mit.

Da ich den Thread ' Sucht , Psychologie und Spiritualität ' aufgemacht habe,

komm doch rüber, wenn Du magst.

Weil, wenn es nicht nur um Deine Gedanken bezüglich Deiner Lebensgeschichte

geht, wäre in dem Thread immer gern gesehen, wenn sich neue Mitglieder

einbringen, um dem Thread wieder andere Impulse zu geben! Wink

Alles Liebe

von

Sepp
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Rodney
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2016 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

mikel015 hat Folgendes geschrieben:
Dächsin,

...bleibt einem nichts anderes übrig, als mit dem eigenen Bewusstsein über diese Daseins-Ebenen hinauszugehen.
mikel


hi Mikel,

wenn du magst erzähl doch mal mehr über dieses "hinausgehen"...

Geht es dabei um eine Erfahrung?
Was geschieht dabei mit den Dingen, die man 'unter sich' lässt?
Was ändert sich im Alltag?

LG
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2016 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde, zunächst einmal geht es darum, seine Emotionen willkommen zu heißen, wie besch...sie sich auch anfühlen. Sie zulassen - ohne Wertung (ich muss, ich will nicht, wie schrecklich...). Das allein ist schon ne Herausforderung. Nach den buddhistischen (psychologischen) Lehren eben. Dies im Bewusstsein, gewöhnt man sich allmählich daran, dass auch weniger schönes seinen Sinn hat, bzw schlichtweg zum Leben dazu gehört.

Ich mache das seit gut 1 Jahr, bin ganz sicher noch nicht so super weit, aber es reichte schon mal, die Wut vollkommen zu verlieren, mich weit weniger zu stressen und andere so zu nehmen, wie sie sind, ohne sie verändern zu wollen...Letzteres vor kurzem erst so, dass mir wirklich nicht mehr der Sinn danach steht. Meine Formulierungen haben sich entschieden geändert...Auch, wenn ich schon immer Menschen so akzeptiert habe, wie sie sind, dachte ich, "helfen". Das hat sich nun an die Menschen angepasst - ich HÖRE, was sie sagen und nicht, was ICH denke in erster Linie. Nur mal ein Ausschnitt dieser Lebensphilosophie...

Ist mal der erste Schritt, diese Richtung, meine ich...Das Leben so zu nehmen, wie es ist, um nicht daran zu verzweifeln. Sondern die Dinge, die kommen, hin zu nehmen und das Beste daraus zu machen. Da passieren noch genug Einlagen, die man das nächste x anders machen kann...lernen sicher, einfach annehmen noch mehr..ich finde, das kann man praktisch anwenden. Das ganze Gesäusel über spirit und dann im Alltag wegen irgend einer Kleinigkeit nen Stresshormonausstoß zu bekommen, ist das, was ich häufiger wahrnehme - und einfach nicht mehr ernst nehme.

Ne praktische Anleitung ist ja wohl das einzige, das Erfolge zeitigt! Denken, reden...führt nirgendwo hin. Da war ich nämlich lange Weltmeisterin drin, weiß also, wovon ich schreibe. Liebe Grüße!
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2016 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Rodney,dakini,

Wenn du von heute an nur noch daran denkst, was du willst, dann wirst du es bekommen. Der einzige Grund, wieso du bisher viele Dinge in deinem Leben nicht bekommst ist, dass du entweder nicht daran glaubst, dass du sie erreichen kannst, oder schlicht nur daran denkst, was du nicht haben möchtest.
Einer der einfachsten Wege, dich wirklich oft gut zu fühlen ist es, dir gute mentale Bilder zu machen. Das erfordert am Anfang ein wenig Willenskraft und Disziplin, geht dir jedoch schnell in Fleisch und Blut übrig. Irgendwann wird es schwieriger für dich sein, deine alten mentalen Bilder aufrecht zu erhalten.Mir gelingt das meistens durch Meditation und einen guten"Stikki"! Wink

L.G.

mikel
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Rodney
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Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2016 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

hi Dakini,

ja, das meinte ich... Ich halte nicht viel davon, Empfindungen oder Gefühle und Stimmungen die ich nicht verstehe
oder nicht mag - "wegzumeditieren".

Ist das was ich erlebe nicht eine Manifestation dessen was ich bin ?

Vielleicht geht es darum anders hinzuschauen?
Alleine dadurch kann sich so manches ändern, sobald es in einem anderen Licht erscheint.

LG
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DieDächsin
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Anmeldungsdatum: 21.03.2016
Beiträge: 335

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2016 02:20    Titel: Antworten mit Zitat

hey ihr alle!
Danke für die rege Anteilnahme an meinem geschreibe.
Emotionen annehmen, sich selbst nicht für Gedanken verurteilen... das ist genau das worauf ich hinaus will. Aber ich übe noch. und vllt finden wir gemeinsam ja ein paar Strategien um besser damit umzugehen.
also, bisher hab ich ja nur über mehr oder weniger gute oder zumindest neutrale Sachen geschrieben. das will ich jetzt mal ändern und diesen Eintrag einer Emotion widmen die mir vllt sogar die verhassteste ist...

Neid.
Neid. .. warum sind wir neidisch? Warum wollen wir immer das was wir nicht haben können? Warum fällt es uns so schwer mit dem zufrieden zu sein was wir erreicht haben? Zumindest mir geht es so. Ich hab immer hohe Ansprüche an mich, und die höchste ist, ein guter Mensch zu sein.
ein guter Mensch sein kostet mich Kraft, es bringt mich oft an den Rand der verzweiflung. dann denke ich, ich habs geschafft und durch ein Hintertürchen wenn ich nicht aufmerksam bin, schleicht sich dieses verhasste Gefühl. Neid.
meine Schwester hat lange im Ausland gelebt. vor zwei Tagen ist sie mit ihrer Familie nach Deutschland zurückgekommen. und direkt im gleichen Haus Wie mein Bruder eingezogen. das ist toll... trotzdem ist da dieses Gefühl. Neid. das die zwei soviel zeit miteinander verbringen können, ich wohne über 100 km weg. Ich verabscheue mich dafür... sie können nichts dafür, ich versuche glücklich für sie zu sein,aber es klappt nicht so recht. Ich sollte froh sein, ein Dach über dem Kopf zu haben.
als ich keine Wohnung hatte hat meine Familie nur gefragt "und wo willst du jetzt wohnen?" bei meiner Schwester wird alles in Bewegung gesetzt um ihr zu helfen. sogar während ich das schreibe klingt das kleinlich und kindisch für mich, aber ich muss versuchen das zuzulassen.
Aber der Punkt ist: ich bin neidisch das sie offensichtlich mehr geschätzt wird als ich.
Ich hasse mich für dieses Gefühl, ich will es verbannen aus meinem Gefühls Reservoir. es ist zu nichts nütze. zu garnichts. oder?
ich glaube nicht.. Aber ich habe auch keine Strategie dagegen. Ich kann weiterhin nur versuchen mein bestes zu geben... und das tue ich. Ich will ein guter Mensch sein. das hat hohe Priorität.
willkommen in den unteren meiner GefühlsWelt. und, für mich, genug Seelen Striptease füber heute, selbst sowas schreiben fällt mir schwer, weil ich es normalerweise immer gut in mir wegschliesse.
good night
dächsin
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Rodney
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Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 14. Apr 2016 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

moin Dächsin,

Emotionen haben meist eine Geschichte; wenn du versuchst einem Bild von dir gerecht zu werden - guter Mensch
- dann liegt die Wahrscheinlichkeit nahe dass es irgendwann einmal entstanden ist.Könnte aus deiner Erziehung stammen
oder du selbst hast dir aufgrund irgendeines Mangels irgendwann das Versprechen gegeben: ein guter Mensch zu werden.

Es gibt diese innere moralische verurteilende Stimme, diesen inneren Richter - der dich immer wieder auf die Anklagebank bringt und seine vernichtenden Urteile fällt.
Aufgrund eines Vergleiches.

Es ist nicht selten das moralische Gewissen das von den Eltern kommt, kann aber auch andereswo herkommen, aus dem Umfeld, der Kultur etc.

Dieser innere Richter lebt vom Vergleich, er misst deinen Wert minutiös und schneidet tief in die wunde Stelle des schwächelnden Selbstwertes.
Das was dann so weh tut ist ein Ergebnis davon.

Aber das bist du alles nicht. Auf der einen Seite bist du es, sowohl das verletzte Kind, die Versagerin, die Brave die einfach nur gut sein will - und noch einige andere Seiten. Besser gesagt sind es Identitäten, irgendwann entstanden, und nun leben sie in dir.

Mir hilft es diese Identitäten zu erkennen, sie zu beobachten und mich nicht damit zu identifizieren. Das erfordert eine ungeheure Wachsamkeit, eine Gewandheit und Schnelligkeit; zu leicht schläft man wieder ein wenn eine dieser inneren Identitäten das Ruder übernimmt.
Hinterher wachst du auf und bist mitten in einer ungeliebten Emotion.

Die Arbeit mit dem inneren Richter ist eine lebenslange und erfordert echte Entschlossenheit um diesen Tyrannen
überhaupt erst in seiner ganzen Macht erkennen zu können.

LG
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